Handys mit wenig Strahlung im Test

Smartphones mit niedrigem SAR-Wert

SAR-Wert: Ist Handystrahlung schädlich?

Ob Handy-Strahlen wirklich schädlich sind, wird nach wie vor debattiert. Wenn Sie derweil auf der sicheren Seite sein möchten, brauchen Sie ein Handy mit einem niedrigen SAR-Wert. In diesem Artikel stellen wir Ihnen Handys mit geringer Strahlung vor, die sich in verschiedenen Preisklassen bewährt haben und auch in anderen Tests gut abgeschnitten haben. Und wir listen die unbedenklichsten Modelle aus der Bestenliste auf. Außerdem erfahren Sie, was Sie sonst noch über den SAR-Wert wissen sollten. Das Video fasst die wesentlichen Fakten zusammen.

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Wie gefährlich und gesundheitsschädlich Handy-Strahlung tatsächlich ist, kann niemand abschließend bewerten. Einige Menschen klagen über Beschwerden, die sie der Handystrahlung zuschreiben. Der wissenschaftliche Beweis für einen kausalen Zusammenhang konnte bisher jedoch nicht erbracht werden. Und auch das 5G-Netz befeuert die Diskussion, da die vorliegenden Studien nicht ohne Weiteres auf die zusätzliche, hochfrequente Strahlung übertragen werden können.

Einen Anhaltspunkt für die Strahlenleistung eines Smartphones liefert die "Spezifische Absorptionsrate" (oder kurz: SAR). Sie liefert ein Urteil über die Erwärmung von nahegelegenem Gewebe durch elektromagnetische Strahlung. Der obere Grenzwert des bei Handys empfohlenen SAR-Wertes liegt bei 2,0 W/kg. Meist strahlen Handys aber deutlich schwächer - speziell während des Telefonierens am Ohr.

Das lesen Sie in diesem Beitrag: Nach eingehender Durchsicht unserer umfangreichen Smartphone-Bestenliste haben wir die besten Mobiltelefone mit geringer Strahlung ausgewählt und präsentieren Ihnen nun unsere Empfehlungen für unterschiedliche Anforderungen. Anschließend geben wir mehr Informationen über Handystrahlung im Allgemeinen, die Bedeutung der SAR sowie eine entsprechend sortierte Bestenliste am Ende dieses Artikels.

Hinweis: Da einzelne Hersteller ihre SAR-Werte gar nicht oder nur teilweise angeben, wurden sie in dieser Auswahl nicht berücksichtigt. Für einen Gesamtvergleich empfehlen wir unsere allgemeine Smartphone-Kaufberatung.

Handys mit niedriger Strahlung* (Auswahl aus 201 getesteten Produkten)

Zuletzt aktualisiert am 21.07.2024

Top-Empfehlung

Preistipp

Niedrigster SAR-Wert

Zweitniedrigster SAR-Wert

Drittniedrigster SAR-Wert

Strahlungsärmstes iPhone

Huawei P60 Pro

Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G

Emporia Smart 5

Samsung Galaxy S20

Oukitel WP21 Ultra

Apple iPhone 13 mini

Produktabbildung
Huawei P60 Pro
mit17Bilder
Produktabbildung
Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G
mit15Bilder
Produktabbildung
Emporia Smart 5
mit1Bild
Produktabbildung
Samsung Galaxy S20
mit8Bilder
Produktabbildung
Oukitel WP21 Ultra
mit1Bild
Produktabbildung
Apple iPhone 13 mini
mit13Bilder
ab 980 € ab 200 € ab 246 € ab 340 € ab 465 € ab 762 €

Gut (1,7)

Gut (2,1)

Ausreichend (3,8)

Gut (2,0)

Gut (2,5)

Gut (2,0)

0,50 W/kg

0,38 W/kg

0,21 W/kg

0,28 W/kg

0,31 W/kg

0,97 W/kg

Vorteile
Sehr schönes OLED-Display
Flotte Performance
Sehr kompetente Triple-Kamera
Top-Verarbeitung mit Wasserschutz
Nachteile
Kein 5G-Mobilfunk
Keine Google-Dienste
Vorteile
Kräftiges, helles OLED-Display
Alltagstaugliche Performance
Ladedauer von unter einer Stunde
Kompetente Triple-Kamera
Nachteile
Kein kabelloses Laden
Schutz nur gegen Sprühwasser
Deutliche Laufzeitverringerung bei 120 Hz
Vorteile
Clevere Schutzhülle im Lieferumfang
Leichter Staub-/Wasserschutz (IP54)
Seniorentauglich
Nachteile
Kein Fingerabdrucksensor
Mittelmäßige Kamera
Vorteile
Hervorragendes Display
Sehr flotte Performance
Tolle Fotoqualität
Nachteile
Akkulaufzeit im 120-Hertz-Modus deutlich kürzer
Vorteile
Enorm lange Akkulaufzeiten
Stoß- und wasserfest
Solide Performance
Wärmebildkamera
Nachteile
Recht schweres Klotz-Handy
Etwas dunkles Display
Kein 5G-Funk
Vorteile
Sehr handlich und leistungsstark
Überzeugendes Display
Nachteile
Lediglich Standard-Bildwiederholrate (60 Hz)
Kaum Verbesserungen bei der nur guten Fotoqualität

Gut (1,6)

Gut (1,7)

Ausreichend (3,7)

Gut (1,6)

Gut (2,4)

Gut (2,5)

6,7 Zoll

6,7 Zoll

5,4 Zoll

6,2 Zoll

6,8 Zoll

5,4 Zoll

Gut (1,8)

Befriedigend (3,3)

Mangelhaft (5,3)

Befriedigend (3,2)

Ausreichend (3,7)

Gut (1,9)

12:08 Stunden

13:19 Stunden

11:31 Stunden

11:02 Stunden

25:28 Stunden

12:06 Stunden

ab 980 €

(Amazon: ElectroSmartEU)

ab 200 €

(Alternate)

ab 246 €

(expert)

ab 340 €

(Kaufland.de)

ab 465 €

(Alza)

ab 762 €

(Gomibo)

Quelle: CHIP Testcenter | * Entsprechend der Definition des Umweltzeichens "Blauer Engel" des Bundesamts für Strahlenschutz (max. 0,5 W/kg beim Telefonieren und max. 2,0 W/kg sonst)

Top-Empfehlung: Huawei P60 Pro

Produktabbildung
Huawei P60 Pro
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Bildquelle: Bestcheck.de

Huawei P60 Pro

  • Testurteil: Gut (1,7)
  • Leistung: Gut (1,8)
  • Ausstattung: Gut (2,1)
  • Akku: Gut (2,1)
  • Display: Gut (1,6)
  • Kamera: Sehr gut (1,2)
Anzeige

Günstiger Shop

980 €

(Amazon: ElectroSmartEU)

Vorteile

Sehr schönes OLED-Display

Flotte Performance

Sehr kompetente Triple-Kamera

Top-Verarbeitung mit Wasserschutz

Nachteile

Kein 5G-Mobilfunk

Keine Google-Dienste

Testfazit

Huawei hat es wahrlich nicht leicht seit dem Rückzug der Google-Dienste aus ihren Geräten. Denn trotz aller Bemühungen kann das eigene Software-Angebot noch immer nicht mit dem von Google und Apple mithalten, obwohl die Hardware oftmals klasse ist. Auch das Huawei P60 Pro fährt wieder High-End-Niveau auf: Das OLED-Display ist auf einer Diagonale von knapp 6,7 Zoll scharf, flüssig und farbenfroh, die Performance des Snapdragon 8+ bewegt sich auf hohem Niveau und der Akku läuft mit rund 12 Stunden angemessen lange. Voll aufgeladen ist das Handy in kurzen 46 Minuten. Die Triple-Kamera liefert tolle Resultate und zahlreiche Funktionen. Doch an die aktuelle Spitze rund um Samsung und Co. reicht auch das P60 Pro nicht heran. Neben dem App-Angebot liegt das auch am fehlenden 5G-Mobilfunk.

Zum ausführlichen Testbericht: Huawei P60 Pro

Preistipp: Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G

Produktabbildung
Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G
mit15Bilder
Bildquelle: Bestcheck.de

Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G

  • Testurteil: Gut (2,1)
  • Leistung: Befriedigend (3,3)
  • Ausstattung: Gut (1,8)
  • Akku: Gut (1,9)
  • Display: Gut (1,7)
  • Kamera: Gut (2,0)
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Günstiger Shop

200 €

(Alternate)

Vorteile

Kräftiges, helles OLED-Display

Alltagstaugliche Performance

Ladedauer von unter einer Stunde

Kompetente Triple-Kamera

Nachteile

Kein kabelloses Laden

Schutz nur gegen Sprühwasser

Deutliche Laufzeitverringerung bei 120 Hz

Testfazit

Mit dem Redmi Note 12 Pro liefert Xiaomi ein starkes Einsteiger-Smartphone, dessen Abstriche weniger deutlich sind als üblich. Das große OLED-Display zeigt eine schöne Schärfe in FHD+ bei butterweichen (doch akkuintensiven) 120 Hertz, satte Farben und hoher Helligkeit. Die Performance ist nicht auf Spitzenniveau, für die Bedienung von Android und alltäglichen Anwendungen aber absolut geeignet. Die Triple-Kamera schießt bei Tages- wie Dämmerlicht schöne Aufnahmen, kann aber nicht mit der Top-Riege mithalten. Mit 13:19 Stunden läuft der Akku in unserem Test mit 60 Hz Bildwiederholrate recht lang. Das Xiaomi Redmi Note 12 Pro lässt sich nur per Kabel laden, das aber in recht flotten 53 Minuten. Die Nachhaltigkeit ist laut Eco Rating gut, das Smartphone erhält 80 von 100 Punkten.

Zum ausführlichen Testbericht: Xiaomi Redmi Note 12 Pro 5G

Niedrigster SAR-Wert: Emporia Smart 5

Produktabbildung
Emporia Smart 5
mit1Bild
Bildquelle: Bestcheck.de

Emporia Smart 5

  • Testurteil: Ausreichend (3,8)
  • Leistung: Mangelhaft (5,3)
  • Ausstattung: Befriedigend (3,3)
  • Akku: Gut (2,5)
  • Display: Ausreichend (3,7)
  • Kamera: Ausreichend (4,0)
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Günstiger Shop

246 €

(expert)

Vorteile

Clevere Schutzhülle im Lieferumfang

Leichter Staub-/Wasserschutz (IP54)

Seniorentauglich

Nachteile

Kein Fingerabdrucksensor

Mittelmäßige Kamera

Testfazit

Emporia bietet mit dem Smart 5 das fast perfekte Senioren-Smartphone. Im Test gefällt besonders das clevere Cover – denn so werden auf dem 5,5 Zoll großen Display die wichtigsten Funktionen in vier einfache „Tasten“ gebündelt. Leistung und Ausstattung gehen bezüglich der Zielgruppe voll in Ordnung. Der Akku liefert solide 11,5 Stunden lang Strom. Leider ist die Kamera nicht für mehr als Schnappschüsse zu gebrauchen.

Alle Test- und Produktdaten: Emporia Smart 5

Zweitniedrigster SAR-Wert: Samsung Galaxy S20

Produktabbildung
Samsung Galaxy S20
mit8Bilder
Bildquelle: Bestcheck.de

Samsung Galaxy S20

  • Testurteil: Gut (2,0)
  • Leistung: Befriedigend (3,2)
  • Ausstattung: Sehr gut (1,4)
  • Akku: Gut (2,5)
  • Display: Gut (1,6)
  • Kamera: Sehr gut (1,2)
Anzeige

Günstiger Shop

340 €

(Kaufland.de)

Vorteile

Hervorragendes Display

Sehr flotte Performance

Tolle Fotoqualität

Nachteile

Akkulaufzeit im 120-Hertz-Modus deutlich kürzer

Testfazit

Das Samsung Galaxy S20 zeigt im Test eine tolle Leistung in allen Testkategorien. Das 120-Hz-Display ist erstklassig, die Fotoqualität spitze und die Akkulaufzeit reicht für ein bis zwei Tage. Galaxy-S20-Käufer freuen sich zudem über eine hochwertige Verarbeitung, eine flotte Performance und die fast lückenlose Ausstattung.

Zum ausführlichen Testbericht: Samsung Galaxy S20

Drittniedrigster SAR-Wert: Oukitel WP21 Ultra

Produktabbildung
Oukitel WP21 Ultra
mit1Bild
Bildquelle: Bestcheck.de

Oukitel WP21 Ultra

  • Testurteil: Gut (2,5)
  • Leistung: Ausreichend (3,7)
  • Ausstattung: Gut (2,1)
  • Akku: Sehr gut (1,0)
  • Display: Gut (2,4)
  • Kamera: Befriedigend (3,2)
Anzeige

Günstiger Shop

465 €

(Alza)

Vorteile

Enorm lange Akkulaufzeiten

Stoß- und wasserfest

Solide Performance

Wärmebildkamera

Nachteile

Recht schweres Klotz-Handy

Etwas dunkles Display

Kein 5G-Funk

Testfazit

Dem WP21 Ultra der chinesischen Marke Oukitel sieht man seine rustikale Outdoor-Ausrichtung sofort an. Dieses Smartphone ist ein wahrer Klotz, der optisch eher einer Powerbank ähnelt. Dafür sind aber auch die Akkulaufzeiten richtig stark, denn wir messen eine Laufzeit von beeindruckenden 25,5 Stunden im Dauerbetrieb. Die Ladezeit ist mit unter zwei Stunden dennoch in Ordnung. Das Outdoor-Handy bietet ein stoß- sowie wasserfestes Gehäuse und eine funktionierende Wärmebildkamera. Die Qualität der Standard-Fotos ist dagegen nur mittelmäßig. 5G fehlt, außerdem ist das Handy mit 400 Gramm erwartungsgemäß schwer. Das OLED-Display mit 120 Hertz und Full-HD-Auflösung ist schön anzusehen, könnte aber farbenfroher und vor allem heller sein. Die Leistung ist gelungen, doch ebenfalls nicht auf Flaggschiff-Niveau.

Alle Test- und Produktdaten: Oukitel WP21 Ultra

Strahlungsärmstes iPhone: Apple iPhone 13 mini

Produktabbildung
Apple iPhone 13 mini
mit13Bilder
Bildquelle: Bestcheck.de

Apple iPhone 13 mini

  • Testurteil: Gut (2,0)
  • Leistung: Gut (1,9)
  • Ausstattung: Gut (1,7)
  • Akku: Gut (2,2)
  • Display: Gut (2,5)
  • Kamera: Gut (1,8)
Anzeige

Günstiger Shop

762 €

(Gomibo)

Vorteile

Sehr handlich und leistungsstark

Überzeugendes Display

Nachteile

Lediglich Standard-Bildwiederholrate (60 Hz)

Kaum Verbesserungen bei der nur guten Fotoqualität

Testfazit

Das iPhone 13 mini gefällt im Test mit einer hohen Performance im handlichen 5,4-Zoll-Format. Das OLED-Panel punktet auch in kleinster iPhone-Form mit einer sehr hohen Maximalhelligkeit, lässt durch die Bildwiederholrate von nur 60 Hz aber etwas Geschmeidigkeit vermissen. Das Dual-Kamera-Setup macht schöne Fotos - gegenüber der 12er-Generation sehen wir aber keine Fortschritte. Dennoch bietet das iPhone 13 mini tolle Leistung im Kompakt-Format.

Zum ausführlichen Testbericht: Apple iPhone 13 mini

Werte im Vergleich

Mehr

SAR-Wert: Der SAR-Wert (Angabe des Herstellers) ist ein Maß für die beim Telefonieren mit maximaler Sendeleistung in den Kopf eingestrahlte Leistung. Der europäische Grenzwert liegt bei 2 Watt/kg, der Grenzwert für die Vergabe des 'blauen Engels' bei 0,60 Watt/kg.

Werte in Prozent (%)

Unser Testcenter hat diese Produkte unter Laborbedingungen geprüft und die Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der Fachredaktion kontrolliert. Unsere Tests sind stets unabhängig und transparent.

Was bedeuten SAR und Handystrahlung?

Die sogenannte spezifische Absorptionsrate (kurz: SAR) beschreibt die Stärke der im Körper absorbierten Energie, welche durch hochfrequente elektromagnetische Felder erzeugt wird. Diese wird im Körpergewebe in Wärme umgewandelt. Gemessen wird die Absorptionsrate in Watt pro Kilogramm Körpermasse (Watt/kg). Der empfohlene Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und auch der von der EU gesetzlich festgelegte Maximalwert liegt bei 2,0 Watt/kg, wodurch eine maximale Temperaturerhöhung von unter 0,1 Grad Celsius sichergestellt werden soll.

Seit 2016 gilt durch eine Festlegung der EU-Kommission, dass die SAR-Messung auf Kopfhöhe in einem Abstand von 0,5 cm durchgeführt werden muss. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kann der SAR-Wert eines Smartphones bei geringeren Abständen gerade auf Körperhöhe den Grenzwert überschreiten – deshalb geben Hersteller in der Gebrauchsanweisung einen empfohlenen Abstand zur Körperoberfläche an.

Die Strahlungsmessungen führen die Hersteller bei maximaler Sendeleistung durch - sie beschreiben somit ein Worst-Case-Szenario. In der Realität dürfte die tatsächliche Strahlenbelastung im Alltag vieler Nutzer niedriger sein - es sei denn, Sie halten sich in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung auf, wodurch Ihr Handy automatisch die Sendeleistung erhöht. Dadurch kann es theoretisch sein, dass ein Handy mit einem höheren maximalen SAR-Wert, das dementsprechend eine bessere Sendeleistung aufweist, in der Praxis bei gutem Empfang teils weniger Strahlenbelastung erzeugt als ein empfangsschwächeres Handy, das vergleichsweise oft an seinem Limit agieren muss.

Mehr zur SAR beim Informationszentrum für Mobilfunk

Mehr zur SAR beim Bundesamt für Strahlenschutz

Signal für Strahlungen auf blauem Hintergrund.

Wie gefährlich kann der Handyempfang für uns werden? Der SAR-Wert liefert einen Anhaltspunkt

Bild: GettyImages

Immer mehr Handys mit geringem SAR-Wert

Auch unabhängig von gesetzlichen Vorgaben gibt es für den Handykäufer Möglichkeiten, ein möglichst strahlungsarmes Modell zu erkennen, zum Beispiel das Umweltzeichen "Blauer Engel". Der wird an ein Mobiltelefon dann vergeben, wenn es beim Telefonieren am Kopf nicht mehr als 0,5 W/kg und beim Tragen am Körper maximal 1,0 W/kg abstrahlt. Auch eine umweltfreundliche und nachhaltige Produktion sowie eine sozialverträgliche Fertigung der Geräte werden hier geprüft.

Während bei Einführung des Abzeichens laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) noch 21 Prozent der neu erfassten Handys die damaligen Kriterien erfüllten (SAR bis 0,6 W/kg), waren es im Dezember 2022 (selbst nach Verschärfung der Regelungen in 2017) 36 Prozent. Alle bis zu diesem Zeitpunkt dokumentierten Geräte bewegen sich übrigens in einem SAR-Bereich von 0,05 bis 1,86 W/kg.

Auch die Datenbank des Bundesamtes für Strahlenschutz kann weiterhelfen. Hier lässt sich gezielt nach bestimmten Handymodellen und deren Strahlungswerten suchen.

Wie gefährlich ist Handystrahlung wirklich?

Ein Smartphone möglichst strahlungsarm zu gestalten, ist nur dann sinnvoll, wenn die Strahlung tatsächlich schädliche Auswirkungen auf Mensch oder Umwelt hat. Doch ist dem tatsächlich so? Hierzu scheiden sich nach aktuellem Stand weiterhin die Geister.

Grundlegend für den Verdacht der Schädlichkeit von Handystrahlung ist die Erwärmung von Gewebe, welches der Strahlung ausgesetzt ist. Gerade beim Telefonieren am Ohr sind davon auch Organe wie das Gehirn in Form eines laut der WHO „vernachlässigbaren Temperaturanstiegs“ betroffen. Bisher konnte kein eindeutiger Nachweis für einen direkten Einfluss dieser Erwärmung auf kognitive Fähigkeiten, Schlaf oder das Herz erbracht werden.

Wie die Weltgesundheitsorganisation aufführt, stuft die Internationale Agentur für Krebsforschung (kurz: IARC) durch Mobiltelefone erzeugte elektromagnetische Felder als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ ein. Diese These zu prüfen, ist allerdings schwierig. Schließlich liegt der Auslöser von Krebs laut der WHO oft Jahre vor dessen Entdeckung. Das macht es schwierig, langfristige Folgen von Handystrahlung abzuschätzen. 

Experimente an Tieren konnten bisher keine Verbindung zwischen der Strahlung und einem erhöhten Krebsrisiko nachweisen. Auch die IARC sieht die Gefahr lediglich als glaubwürdig an und schließt einen Zufall oder Verzerrungen in ihren Studien nicht aus. Aspekte wie Sonnenstrahlung, Alkohol oder Rauchen weisen schon weitaus deutlichere Verbindungen auf.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Handystrahlung gänzlich ungefährlich ist. Beispielsweise konnte eine Studie aus 2014, erschienen im „Environment International“, mit einer reduzierten Beweglichkeit und Lebensfähigkeit von Spermien bei männlichen Handynutzern nachweisen. Erst 2023 stellte eine weitere Studie diese Effekte auch in Bezug auf WLAN-Funk fest. Dabei wurden WhatsApp-Anrufe geführt, jedoch keine negativen Einflüsse bei Nutzung von 4G (LTE) oder 5G festgestellt. Insgesamt betrachtet zeigen Studien bislang laut einer Analyse aus 2021 aber keine signifikante Qualitätsabnahme, was zukünftige Untersuchungen noch genauer feststellen müssen. Männliche Nutzer sollten das Handy aber dennoch statt in der Hosentasche etwa in der Jacke oder im Rucksack tragen.

Die Auswirkungen von Handystrahlung auf das Gehirn stufen Untersuchungen insbesondere für Kinder und Jugendliche in der Entwicklung als riskant ein. Das liegt laut Studien speziell daran, dass dabei tiefere Gehirnstrukturen einer höheren Strahlendosis pro Volumeneinheit ausgesetzt werden. Zwar ist es auch hier noch schwierig, speziell die Langzeitfolgen korrekt abzuschätzen, doch neben der Bildschirmzeit soll auch der Funk negative Auswirkungen haben können. 

Eine Studie aus 2018 im „American Journal of Men’s Health“ beispielsweise verglich die Auswirkungen auf die kognitive Gesundheit der männlichen Schüler zweier Schulen – eine mit nahegelegener Mobilfunk-Basisstation, eine ohne. Bei jenen Schülern, die der erhöhten Strahlung ausgesetzt waren, stellten die Forschenden negative Auswirkungen auf „fein- und grobmotorische Fähigkeiten, das räumliche Arbeitsgedächtnis und die Aufmerksamkeit“ fest.

Doch wäre unsere Gesellschaft ganz ohne Handys und deren Strahlung besser dran? Das Journal „Frontiers in Public Health“ zog 2019 einen interessanten Vergleich zu der Anzahl an Leben, welche durch die ständige Verfügbarkeit des Notrufes wohl bereits gerettet wurden. Nichtsdestotrotz führt man auch hier an, dass die Strahlungswerte aufgrund der Unklarheit über deren Folgen nach Möglichkeit gering sein sollten. 

Wer hier auf Nummer Sicher gehen möchte, achten also beim Smartphone-Kauf auf einen möglichst niedrigen SAR-Wert.

So testet das CHIP-Testcenter Smartphones

Im CHIP-Testcenter prüfen wir jährlich viele Dutzend Smartphones in einem aufwändigen Testverfahren. Die Handys durchlaufen ausführliche Labortests, bevor wir sie mit einer Gesamtwertung in unsere Bestenliste einordnen. Wir messen die Performance, die Akkulaufzeit, die Displaygüte, die Fotoqualität und bewerten die Ausstattung inklusive der App-Unterstützung. Unsere Ingenieure und Messtechniker ergänzen die objektiven Messungen zudem um Experten-Eindrücke, beispielsweise bei der Bewertung der Verarbeitung. Alle Kategorien fließen mit dem gleichen Gesamtgewicht in die Endnote ein, weil wir sie für Smartphones gleich relevant halten.

Um zu jedem Zeitpunkt das bestmögliche Urteil zu fällen, passen wir unser Wertungsschema gemäß der technischen Entwicklung von Zeit zu Zeit an. Im Mai 2024 haben wir zuletzt die Ausstattungs-Wertung optimiert. Auf Basis der Gesamtnote und des aktuellen Straßenpreises fällen wir zudem ein Preisurteil, damit Sie auf einen Blick sehen, welches Gerät am meisten für sein Geld bietet. Eine ausführliche Beschreibung unseres Handy-Testverfahrens lesen Sie hier.

Fabian von Thun

Fabian von Thun

Redaktion Test und Kaufberatung

Über den Autor

Fabian unterstützt das CHIP-Team seit 2018 im Bereich Tests und Kaufberatung. In seinen Aufgabenbereich fallen vor allem Smartphones, aber auch sonst so ziemlich alles, was mit Strom betrieben wird. Außerdem produziert er Inhalte für den Gaming-Bereich CHIP Level Up.