Die beste Wandfarbe: Testsieger bei ÖKO-TEST im Vergleich

Genau das Richtige für die Wand

Wichtige Heimwerker-Tipps für Zuhause

Wenn die heimischen Wände mal wieder einen neuen Anstrich vertragen könnten, stellt die Suche nach der richtigen Farbe oftmals bereits die erste Hürde für Hobby-Heimwerkende. Tatsächlich unterscheiden sich die Aufstriche teils merklich. ÖKO-TEST hat sich aus diesem Grund mit einer umfassenden Auswahl an weißen Wandfarben beschäftigt, besonderes Augenmerk auf die vielen möglichen Schadstoffe gelegt und aufgeklärt, worauf Sie achten sollten. Wir stellen die Empfehlungen näher vor und geben weitere Tipps zum Kauf.

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Weiße Wandfarben im ÖKO-TEST

Farbe ist nicht gleich Farbe. Die verschiedenen Eimer im Baumarkt unterscheiden sich im Praxisgebrauch teils deutlich, sind aber auch bezüglich ihrer Inhaltsstoffe zu bewerten. Aus diesem Grund hat ÖKO-TEST sich mit gleich 25 weißen Wandfarben auseinandergesetzt. Differenziert wird dabei zwischen sechs Kalkfarben und 19 Dispersionsfarben. Was genau die beiden Arten jeweils ausmacht, haben wir Ihnen weiter unten aufgeführt. Miteinbezogen wurden Farben von Herstellern wie Alpina, Hornbach, Renovo, Obi, Toom oder Schöner Wohnen – insgesamt sind 17 verschiedene Marken vertreten.

Im großen Vergleichstest kann ÖKO-TEST gute Nachrichten verkünden: 20 der 25 getesteten Farben, darunter alle Kalkfarben, erhalten das Gesamturteil „sehr gut“, die restlichen fünf schneiden immerhin noch „gut“ ab. Wirklich problematische Inhaltsstoffe bleiben nahezu allen Testkandidaten fern. Die früher häufiger als Konservierungsstoff eingesetzten Isothiazolinone beispielsweise sind heute kaum noch zu finden. Reizgefahren für Augen und Haut entstehen dennoch, dazu aber später mehr. 

Zunächst zeigen wir Ihnen im Folgenden unsere Empfehlungen des Testfelds und stellen die Empfehlungen etwas näher vor. Anschließend folgen allgemeine Tipps zum Kauf sowie eine Ausführung des Testverfahrens von ÖKO-TEST.

Die besten Wandfarben (Kalkfarben)

Top-Empfehlung

Alternative

Alternative 2

Baufan Streichkalk

Auro Profi-Kalkfarbe Nr 344

Kreidezeit Sumpfkalkfarbe für innen und außen

Amazon
Auro
Amazon

sehr gut

sehr gut

sehr gut

0,36 Euro

0,80 Euro

0,75 Euro

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

19 € / 10 L

(OBI)

75 € / 10 L

(Amazon)

50 € / 10 L

(Amazon)

Die besten Wandfarben (Dispersionsfarben)

Top-Empfehlung

Preistipp

Alternative

Alternative 2

Alpinaweiß Das Original

Renovo Silikat-Innenweiß

Alpina Naturaweiß

Caparol Indeko-Plus

Amazon
Renovo
Amazon
Amazon

sehr gut

sehr gut

sehr gut

sehr gut

0,66 Euro

0,57 Euro

0,77 Euro

1,46 Euro

ja

ja

nein

nein

gering

gering

nein

gering

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

50 € / 10 L

(Amazon)

40 € / 10 L

(Hagebaumarkt)

24 € / 2,5 L

(Amazon)

100 € / 10 L

(Amazon)

Empfehlung Dispersionsfarben

  • Alpinaweiß Das Original
    Quelle: Alpina

    Alpinaweiß Das Original

    Gesamturteil: Sehr gut

    "Das Original" bestich mit seiner hohen Deckkraft sowie einer hohen Nassabriebfestigkeit. Bezüglich der Inhaltsstoffe punktet die Wandfarbe mit dem Verzicht auf Isothiazolinone sowie weitestgehend auf flüchtige organische Verbindungen (VOC). Auch die Deklaration weist keine Mängel auf, die Farbe ist mit dem blauen Engel zertifiziert. Preislich gestaltet sich der Eimer ebenfalls sehr fair.

    rund 50 Euro (10L)

Preistipp Dispersionsfarben

  • Renovo Silikat-Innenweiss
    Quelle: Renovo

    Renovo Silikat-Innenweiss

    Gesamturteil: Sehr gut

    Gegenüber dem Testsieger diese Farbe günstiger zu haben. Damit einher gehen allerdings auch Kompromisse. Dazu zählt inbsesondere "nur" eine Nassabriebfestigkeit der Klasse 3, zudem ist die Reichweite mit 7 m²/l um einen Quadretmeter geringer. Dafür ist die Deckkraft auch beim Preistipp sehr hoch (Klasse 1). Schädliche Inhaltsstoffe konnten keine nachgewiesen werden.

    ca. 39,99 € (10L)

Testsieger Kalkfarben

  • Baufan Streichkalk
    Quelle: Baufan

    Baufan Streichkalk

    Unter den Kalkfarben sticht der Baufan Streichkalk in vielerlei Hinsicht hervor. Zum einen bietet er den mit Abstand niedrigsten Literpreis pro Quadratmeter, zum anderen kann er auch hinsichtlich seiner Inhaltsstoffe überzeugen. Die Deckkraft ist allerdings nur der Klasse 2 zuzuordnen. Das Nachsehen gegenüber den Dispersionsfarben hat der Streichkalk hinsichtlich der Nassabriebfestigkeit.

    ca 18.99 € (10L)

So testet ÖKO-Test Wandfarben

ÖKO-Test unterzog insgesamt 25 weiße Wandfarben einem Testverfahren, welches sich insbesondere, aber nicht ausschließlich, mit den Inhaltsstoffen der Farben auseinandersetzt. So ließ man in einem Labor überprüfen, ob kritische Stoffe wie Konservierungsmittel oder Fungiziden nachgewiesen werden können. Auch solche Stoffe mit Ausgasungen sowie Schwermetalle und halogenorganische Verbindungen wurden untersucht. 

Der ebenfalls ermittelte pH-Wert (Potential des Wasserstoffs oder) erlaubt schließlich Rückschlüsse auf die Verträglichkeit mit der Haut und den Augen. Auch der Kunststoffbehälter wird überprüft, wobei die Verwendung von PCR aus der Wertstoffsammlung Pluspunkte einbringt.

Auf das Gesamturteil nehmen aber auch die praktischen Eigenschaften der Farben Einfluss. Neben der Deckkraft und Reichweite spielen dabei auch die Nassabriebfestigkeit sowie der Preis pro Quadratmeter Anstrichfläche eine entscheidende Rolle. Deklarationsmängel auf der Verpackung sind ebenfalls relevant - ein Beispiel hierfür wäre die Auslagerung der Hinweise auf Dokumente der Website des Herstellers.

Kalkfarben und Dispersionsfarben

Kalkfarben zeichnen sich durch ihren hohen pH-Wert aus, wodurch sie stark alkalisch sind und auf diese Weise Bakterien sowie Schimmel vorbeugen. Ihre Durchlässigkeit bezüglich Feuchtigkeit und Gas machen sie auch zu geeigneten Kandidaten beim Austrocknen von feuchten Bauten.

Dabei sind sie allerdings nicht für jegliche Oberflächen geeignet. ÖKO-TEST empfiehlt darauf zu achten, dass die Untergründe saugfähig sind und keine trennenden Substanzen aufweisen – als Beispiele werden Kalk- und Lehmputze, Kalksandstein, Porenbeton und Ziegel genannt. 

Optisch zeichnen sich Kalkfarben durch ihr mattes Weiß aus – die Wirkung ist jedoch erst nach einer gewissen Wartezeit zu erkennen. Obwohl sie von den Dispersionsfarben zunehmend verdrängt wurden, zeichnen sich Kalkfarben weiter durch ihren Verzicht auf Kunststoffe und Konservierungsmittel aus.

Dispersionsfarben sind oft auch als „Binderfarbe“ oder „Innenwandfarbe“ ein Begriff. Ihre Bezeichnung leitet sich vom chemischen Vorgang der Dispersion ab, welche im Allgemeinen ein heterogenes Gemisch zweier sich nicht verbindender oder lösender Stoffe bezeichnet – ein Beispiel dafür ist etwa die Vermischung von Öl und Wasser. 

Die Farben selbst verfügen über eine hohe Deckkraft und können schnell aufgetragen werden. Das deckende Weiß wird durch Titandioxid erzielt, welches von der EU jedoch als krebsverdächtig eingestuft wird. Das wird aber erst zur Gefahr, wenn man es einatmet, und muss entsprechend auf dem Farbeimer gekennzeichnet werden. Im ÖKO-TEST wird der Stoff auch in der Hälfte der Kalkfarben festgestellt.

Inhaltsstoffe: Das kann alles in der Farbe sein

Wandfarben können auf verschiedene Weise schädlich für den menschlichen Körper sein. Titandioxid beispielsweise, welches gerade in Dispersionsfarben den deckenden Effekt begünstigt, wird von der EU als krebsverdächtig eingestuft und sollte vor, während und nach dem Auftragen daher möglichst nicht eingeatmet werden. Gute Belüftung beim Aufsprühen und ein Atemschutz sind hier sehr empfehlenswert.

Auch für die Haut und die Augen ergeben sich Risiken. Anhand des pH-Wertes, der sich bei den Testfarben zwischen 11 und 13 bewegte (die Öko-Test nennt zum Vergleich Seife mit Werten zwischen 9 und 10), lässt sich eine Reizung bei längerer Aussetzung annehmen. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Verwendung von Schutzbrillen und Handschuhen beim Streichen. Auch für Parkettboden kann der Reizeffekt schädlich sein.

ÖKO-TEST wies in drei der getesteten Farben zudem halogenorganische Verbindungen nach. Auch wenn sich kein Rückschluss auf die konkreten Stoffe ziehen lässt, zählen zu dieser Kategorie auch „allergieauslösende oder sich in der Umwelt anreichernde Verbindungen“. 

ÖKO-TEST kann aber auch Positives vermelden: Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Präsenz der problematischen Konservierer deutlich abgenommen und ist heute nur sehr gering. Ein guter Orientierungspunkt beim Kauf von Wandfarben ist der „Blaue Engel“, welcher bei 14 der 19 getesteten Dispersionsfarben auf dem Eimer aufgedruckt ist. Niedrig ist leider auch der Anteil an recyceltem PCR in den Kunststoffbehältern. Nur fünf Hersteller der 25 Testeinheiten konnten die Verwendung nachweisen, weitere kündigten zumindest Pläne für den Einsatz an.

Worauf sollten Sie beim Wandfarbenkauf achten?

Wie auch bei Technik, ist einer Wandfarbe eine ganze Reihe an Eigenschaften zuzuordnen, die sie im Einsatz von Mitbewerbern unterscheidet. So sollten Sie sich beim Kauf nebst der Farbe und Menge etwa auch über die Deckkraft, Nassabriebfestigkeit oder die enthaltenen Farbstoffe informieren. Wir klären auf, worauf es beim Kauf ankommt.

  • Deckkraft:Gerade bei weißer Farbe spielt die Deckkraft eine besondere Rolle. Entscheidend hierfür ist die Menge der enthaltenen Pigmente sowie die Art der verwendeten Zusatzstoffe. Das bereits erwähnte Titandioxyd sorgt gerade bei Dispersionsfarben für eine besonders hohe Deckkraft, ist aber auch gesundheitlich nicht ganz unbedenklich.Unterschieden wird bei der Deckkraft absteigend in vier Klassen 1 bis 4, wobei Klasse 3 bereits eine Kraft von über 95 Prozent bescheinigt – mit Klasse 1 werden über 99,5 Prozent abgedeckt, Klasse 2 startet bei 98 Prozent. Welche Deckkraft für Sie sinnvoll ist, hängt auch von der Farbe des Untergrundes ab. Während ein roter Untergrund gut abgedeckt werden sollte, ist bei einer ohnehin schon weißen Wand auch eine leichte Transparenz verzeihlich. Erst recht, weil die Deckkraft meist direkt in Verbindung mit dem Kaufpreis steht.Bei zu viel Deckkraft kann durch Beimischen von Wasser nachgeholfen werden, im gegenteiligen Fall kann ein zweiter Anstrich Abhilfe schaffen. Gerade bei Dispersionsfarben sollte ein Anstrich jedoch schon genügen.
  • Menge und Reichweite:Einer der entschiedensten Aspekte beim Farb-Kauf ist natürlich auch die benötigte Menge. Wie viel ein Eimer bzw. ein Liter Farbe an Fläche bestreicht, findet sich meist als Angabe auf der Kunststoffverpackung der Wandfarbe. Diese kann je nach Hersteller variieren, ein 10-Liter-Eimer sollte in der Regel aber für 50 bis 70 Quadratmeter ausreichen. Beachten Sie dabei aber auch gegebenenfalls die Notwendigkeit eines zweiten Anstrichs. Anbieter wie Toom bieten nützliche Tools zur Berechnung der benötigten Farbe.
  • Nassabriebfestigkeit:Hinter diesem typisch deutschen Fachbegriff verbirgt sich eine der wichtigsten Eigenschaften von Wandfarben. Anders gesagt handelt es sich dabei um die Widerstandsfähigkeit der Farbe und damit auch den Grad ihrer Abfärbung. Wie auch bei der Deckkraft wird zumeist in Klassen von 1 bis 5 unterschieden. Auf der höchsten Stufe, Klasse 1, gibt es selbst bei intensiverer Bearbeitung keinen Abrieb. Die unteren Klassen hingegen färben bereits früh ab und sind damit weniger für heimische Wände geeignet – für selten genutzte Räume wie Lagerkammern oder Keller bieten sie sich aber dennoch an.
  • InhaltsstoffeAuf dem Farbeimer finden sich in der Regel zahlreiche Hinweise und Warnsymbole, die vor bestimmten Gefahrenstoffen in der Farbe warnen. So empfiehlt sich etwa bei Wandfarben mit hohem pH-Wert das Tragen von Brillen und Schutzhandschuhen, einige Substanzen sollten zudem möglichst nicht eingeatmet werden. Achten Sie beim Kauf sowie vor der Nutzung also möglichst auf die vom Hersteller empfohlene Nutzung, um gesundheitliche Risiken gering zu halten. Eine Auflistung von Gefahrensymbolen finden Sie beispielsweise bei der BGHM.Hierbei kann auch der „Blaue Engel“ helfen. Das Gütesiegel des Bundesumweltministeriums schränkt etwa die Verwendung schädlicher Konservierungsstoffe ein und deklariert zudem aufzudruckende Hinweissymbole. Die genauen Vergabekriterien sowie eine Auflistung verifizierter Wandfarben finden Sie auch auf der Website des Blauen Engels.

FAQ: Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Häufige Fragen und Antworten

Was ist die beste Wandfarbe?

Der aktuelle Testsieger unter den Dispersionsfarben kommt von Alpina. „Das Original“ konnte Öko-Test mit einer hohen Deckkraft, Nassabriebfestigkeit sowie einem fairen Preis überzeugen. Auch der Verzicht auf bedenkliche Inhaltsstoffe gefällt.

Ist Wandfarbe Acrylfarbe?

Acrylfarbe ist zwar vielseitig, als Wandfarbe ist sie jedoch weniger geeignet. Nachdem die Farbe besonders wasserundurchlässig ist, begünstigt sie Schimmelbildung. Die Verwendung ist daher eher auf kleineren Wandflächen zu empfehlen. Zu den Vorteilen zählen das schnelle Eintrocknen sowie eine hohe Haftfestigkeit.

Wie viel Liter Wandfarbe pro qm?

Die empfohlene Menge an Wandfarbe hängt sehr von der verwendeten Wandfarbe ab. Achten Sie beim Kauf daher auf die Angaben des Herstellers und berücksichtigen sie auch die Reichweite der Farbe sowie die Größe der zu bestreichenden Oberflächen.

Welche Wandfarbe passt zu mir?

Während Weiß die Grundlage eines jeden Wohnraumes darstellt, können Farben zusätzliche Effekte bewirken. Intensives Gelb oder Orange stehen in Verbindung mit guter Laune und Lebensfreude, Rot dagegen für Stärke und Leidenschaft. Im Kontrast dazu wird mit Blau zumeist Ruhe und Geborgenheit assoziiert, während Grün eine Verbindung zur Natur herstellt. Dunkle Farben wie Schwarz oder Grau sind eher nüchtern und düster zu betrachten, während die Farbpsychologie Braun als Holzfarbe mit Bodenständigkeit relativiert.