Schneefräsen im Markt-Check: So gut muss eine günstige Schneefräse sein

Räumpflicht? Mit Vergnügen!

Schneeschippen: Das müssen Sie beachten

Die Alternative zu Schneeschieber und -schippe ist die Schneefräse. Denn spätestens wenn sich der Schnee mehrere Zentimeter hoch stapelt, wird die weiße Pracht lästig. Haus- und Grundbesitzer müssen sich fragen: Wie bekommt man Einfahrt und Gehwege schnell und ohne viel Arbeit frei? Die Schneefräse ist ein Gerät etwa von der Größe eines Rasenmähers, das große Schneemengen einzieht, zerkleinert und zur Seite schafft. In diesem Beitrag ermitteln wir mithilfe eines Algorithmus aus 42 Benzin-, Elektro- und Akkuschneefräsen die Preis-Leistungssieger. Den besten Deal machen Sie mit der Benzin-Schneefräse Fuxtec SF210 für rund 550 Euro. Günstige Schneefräsen für einfache Arbeiten gibt es aber schon ab 43 Euro. Im Video zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim Schneeschippen generell achten sollten.

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In diesem Beitrag lesen Sie: Wir beginnen mit einer allgemeinen Erklärung zu Schneefräsen, gefolgt von unseren Empfehlungen der Preis-Leistungssieger aus den Kategorien Benzin- und Elektro-Schneefräse sowohl die Erwähnung (aber keine Empfehlung) einer Akkuschneefräse. Grundlage für die Bewertung sind Herstellerdaten und das Analysetool "NLPP" der Firma Saphirion. Im Anschluss erklären wir, wie wir die Preis-Leistung berechnen und was eine Schneefräse ist. Danach erklären wir, wo die Unterschiede zwischen Benzin- und Elektroschneefräsen liegen. Anschließend gehen wir in die allgemeine Kaufberatung über. Den Abschluss machen unsere Tipps zum Schneefräsen sowie einige Zeilen zum Mieten und Vermieten einer Schneefräse.

Schneefräse: Empfehlenswerte Produkte nach Preis-Leistung (Berechnungsstand: 2020)

Fuxtec SF210 (Benzin)Lumag SFR-110Pro (Benzin)Güde GESF400 (Elektro)Güde GESF570 (Elektro)

1.438 Euro

4.460 Euro

152 Euro

249 Euro

550 Euro

1.799 Euro

85 Euro

150 Euro

5,5 kW

9 kW

1,6 kW

2,0 kW

60 cm

108 cm

40 cm

57 cm

51 cm

51 cm

16 cm

22 cm

Radantrieb

Radantrieb

Nein

Radantrieb

3,6 Liter

5,5 Liter

-

-

78 kg

150 kg

14,5 kg

21,5 kg

9 m

15 m

4 m

5 m


KEIN ANGEBOT

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Preis-Leistungsempfehlung Benzin-Schneefräsen: Fuxtec SF210

  • Fuxtec SF210
    Quelle: Fuxtec

    Fuxtec SF210

    Allrounder mit solider Leistung und Arbeitsbereich, allerdings ohne besondere Extras.

    550 Euro

Vorteile

Sehr günstig

Elektro- und Seilzug-Start

Solide Mittelklasse

Nachteile

Kein Arbeitslicht

Keine besonderen Extras

An der Spitze unserer Berechnung stellt sich die SF210-Benzin-Schneefräse des baden-württembergischen Herstellers Fuxtec. Dieses Modell bietet mit 60 x 51 Zentimetern ein gutes Arbeitsfenster und sollte mit seinem 7,5-PS-Motor nebst Eisschlagfunktion genügend Power haben, um auch durch festen Schnee durchzukommen und ihn bis zu neun Meter weit zu werfen. Das zweistufige Frässystem lässt sich sowohl per Seilzug als auch elektrisch starten. Der Tank fasst 3,6 Liter, was rund eine Stunde Arbeit ergeben sollte. Die Basiswerte der Schneefräse sind grundsolide, dafür fehlt es dem Modell an Extras: Arbeitslicht, Griffheizung oder einen klappbaren Holm suchen Sie vergeblich. Zudem ist es mit 78 kg ziemlich schwer – woran nicht zuletzt die Stahl-Räumschnecke Schuld sein dürfte.

Laut unserer NLPP-Berechnung auf Basis der Herstellerdaten sollte die Fuxtec SF210 auf Basis der angegebenen Daten rund 1.440 Euro kosten. Der aktuelle Preis liegt aber nur bei 550 Euro. Wie wir auf das berechnete Ergebnis kommen, erklären wir in einem späteren Kapitel.

Alternative: Lumag SFR-110Pro

Falls Sie etwas mehr Kraft benötigen, empfiehlt sich die Lumag SFR-110Pro. Diese bietet alle Extras, einen großen Tank, und kann den Schnee bis zu beeindruckende 15 Meter weit werfen. Arbeitshöhe und -breite (51 x 108 cm) sind ebenfalls riesig. Die Maschine kostet rund 1.045 Euro, unserer Berechnung nach würden Händler selbst mit 4.460 Euro noch nicht zu viel verlangen.

Preis-Leistungsempfehlung Elektro-Schneefräsen: Güde GESF400

  • Güde GESF400

    Nur für einfache Arbeiten gedacht, dafür aber günstig und leicht.

Vorteile

Sehr günstig

Klappbarer Holm

Nachteile

Nur für leichte Arbeiten geeignet

Kunststoffräder

Vom schweren Benzin-Allrounder zum leichten Elektro-Schnäppchen: Mit einer Leistung von 1,6 kW, keinem Selbstantrieb und einer Arbeitshöhe von 16 cm ist die Güde GESF400 nur für leichte Arbeiten geeignet. Das einstufige Frässystem schleudert Schnee maximal vier Meter davon. Zudem sind die Plastikräder recht klein und haben kaum Profil. Dafür wiegt das Gerät auch nur 14,5 kg. Die Güde-Schneefräse ist dadurch vor allem dort einzusetzen, wo man zwar mit einer Schaufel schippen könnte, aber wo es die körperliche Verfassung nicht zulässt. Zudem ist das Gerät wirklich günstig.

Laut unserer NLPP-Berechnung auf Basis der Herstellerdaten sollte die Güde GESF400 auf Basis der angegebenen Daten rund 150 Euro kosten. Der aktuelle Preis liegt aber nur bei 43 Euro. Wie wir auf das berechnete Ergebnis kommen, erklären wir in einem späteren Kapitel.

Alternative: Güde GESF570

Noch etwas einfacher macht es die Güde GESF570. Diese Schneefräse ist die bestausgestattete im Preis-Leistungs-Ranking mit 2 kW Nennleistung. Arbeitsbreite und -höhe sind im Vergleich zur GESF400 gewachsen und dieses einstufige Modell bietet auch einen Selbstantrieb. Die Maschine kostet rund 150 Euro, unser errechneter Preis liegt bei 250 Euro.

Akku-Schneefräsen: AL-KO ST 4048 EnergyFlex solo

  • AL-KO ST 4048 EnergyFlex solo

    Vernünftig bemessene Akku-Schneefräse für einfache Arbeiten – Akku und Ladegerät müssen Sie aber separat kaufen.

Vorteile

Akzeptables Arbeitsfenster

Klappbarer Holm und Arbeitslicht

Nachteile

Teuer

Wir konnten nur wenige Akku-Schneefräsen ausmachen, bei denen die Herstellerangaben ausreichend waren, um unsere Preis-Leistungsberechnung zu erfüllen. Alle Geräte haben aber eins gemeinsam: Sie sind im besten Falle nur für schmale Schneedecken geeignet. Die AL-KO ST 4048 EnergyFlex solo ist mit 13,5 kg recht leicht und sollte sich so auch ohne Selbstantrieb gut in verwinkelten Ecken nutzen lassen – oder falls die eigene Kraft nicht zum Schneeschippen ausreicht. Das Arbeitsfenster beträgt 48 x 20 cm und Sie bekommen als nützliche Extras einen klappbaren Holm sowie ein Arbeitslicht. Die angegebene maximale Wurfweite beträgt sechs Meter. Mit 90 dB Lautstärke soll die Maschine vergleichsweise leise sein.

Laut unserer NLPP-Berechnung auf Basis der Herstellerdaten sollte die AL-KO ST 4048 EnergyFlex solo auf Basis der angegebenen Daten rund 190 Euro kosten. Der Straßenpreis liegt bei 200 Euro. Außerdem wollen wir Sie deutlich darauf hinweisen, dass bei dem Gerät weder Akku noch ein Ladegerät beiliegen – die kosten noch einmal rund 170 Euro. Dass die Energiezufuhr separat verkauft wird, scheint bei den Herstellern gängige Praxis zu sein. Eine wirkliche Preis-Leistungsempfehlung haben wir somit bei Akku-Schneefräsen nicht finden können.

ine zweistufige Schneefräse hackt den Schnee klein und pustet ihn per Gebläse wieder aus

Eine zweistufige Schneefräse hackt den Schnee klein und pustet ihn per Gebläse wieder aus.

Bild: Getty Images / iStock, Astrid860

So berechnen wir das Preis-Leistungs-Ranking

Zur Berechnung verwenden wir NLPP. Das steht für "Non-Linear Performance Pricing", also "nichtlineare Preis-Leistung". Die gleichnamige Software der Firma Saphirion ermittelt auf Grundlage von Produkteigenschaften – in diesem Fall bestehend aus Herstellerangaben – und Preisen algorithmisch eine Preis-Leistungswertung. Einfacher gesagt, beantwortet sie die Frage: "Wie viel sollte dieses Produkt eigentlich kosten?" Ergebnisse können dabei durchaus sein, dass ein Markenprodukt als zu teuer entlarvt wird. Aber auch spartanische und günstige Produkte schneiden nicht unbedingt gut ab. Der Algorithmus ermittelt nämlich aufgrund der Datengrundlage wichtige und unwichtige Features und weist ihnen für die letztendliche Formelberechnung ein Gewicht zu. So kann sich herausstellen, dass ein günstiges Modell zwar mit Features vollgestopft, diese aber allesamt keine allgemeinen Preistreiber sind. Gerade das Stichwort "Preistreiber" ist hier sehr wichtig: Der Algorithmus bewertet nicht, wie wichtig zum Beispiel das Arbeitslicht für den Nutzer ist, sondern nur, wie viel Auswirkung ein vorhandenes Arbeitslicht auf den Preis hat bzw. haben sollte.

Natürlich überprüfen wir das, was das Programm auswirft, auf Plausibilität. Bei Bedarf nutzen wir die Möglichkeit, Eigenschaften manuell als wichtig zu markieren. Die Ergebnisse der Preis-Leistungsauswertung überprüfen wir auch noch einmal und urteilen, ob die Empfehlung Sinn ergibt.

Für die Preis-Leistungsberechnung waren letztendlich folgende Produkteigenschaften wichtig:

  • Leistung (kW)
  • Arbeitsbreite (cm)
  • Arbeitshöhe (cm)
  • Selbstantrieb vorhanden?
  • Kaminauswurf vorhanden?
  • Raupenantrieb vorhanden?
  • Radantrieb vorhanden?
  • Seilzug-Startsystem vorhanden?
  • Klappbarer Holm vorhanden?
  • Arbeitslicht vorhanden?
  • Elektrostart vorhanden?
  • Griffheizung vorhanden?
  • Tankinhalt (l)
  • Gewicht (kg)
  • max. Wurfweite (m)

Alle geprüften Modelle: Fuxtec SF210 Benzin-Schneefräse, Lumag SFR-110Pro Benzin-Schneefräse, Güde GESF400 (94569), McCulloch ST53, McCulloch ST53E, Hecht 9181E, Güde GESF570 (94565), McCulloch MSB121, vidaXL 140217, AL-KO SnowLine 620EII (112935), Lumag SFR-80, Kärcher STH10.76W (1.335-203.0), Grizzly ESF2046L, AL-KO SnowLine 46E Elektro-Schneefräse (112932), MTD M56, Kärcher STH5.56W (1.335-101.0), AL-KO SnowLine 46E (112932), Hecht 9555, AL-KO SnowLine 560II (112933), Güde GSF300 4PS (94572), Texas Snow Buster ST1300, Alpina AS-45E (18280142), Lumag SFR-65, Lumag SFK-80, AL-KO ST 4048 EnergyFlex solo (113591), Hecht 9123, Hecht 9554, Lumag SFK-90Pro, McCulloch ST76EP, Husqvarna ST121E, Stiga ST 4851 AE solo (18-2861-31), McCulloch PM55, Hecht 8616, Wolf-Garten Select SF56 (31A32AD650), Hecht 9201E, Kärcher STH8.66W (1.335-201.0), Güde GESF260 (94567), AL-KO SnowLine 620II (112934), Stiga ST 8051 AE solo, Rolektro RSF-2000 GS, Alpina AS 5148 Li solo (18281141)

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Was ist eine Schneefräse?

Eine Schneefräse ist ein Gerät etwa von der Größe eines Rasenmähers. Ihre Aufgabe ist es, große Schneemengen einzuziehen, zu zerkleinern und dann in eine Richtung auszuwerfen, wo der Schnee nicht stört. Dabei verfügen viele Modelle über einen Selbstantrieb, Sie müssen sie also nur lenken und nicht schieben. Im Privatgebrauch eignet sich so ein Gerät hervorragend, um Gehwege und Einfahrten schnell und einfach großflächig zu räumen.

Üblicherweise bekommen Sie Schneefräsen mit Benzinmotor oder Elektromotor. Auch Hybride sind erhältlich, wo verschiedene Motoren sich jeweils um Antrieb und Fräsen kümmern. Elektro-Schneefräsen benötigen eine Kabelverbindung zu einer Steckdose, sofern sie nicht über einen Akku verfügen, während Benzin-Schneefräsen in erster Linie kabellos funktionieren. Jeder Gerätetyp hat seine Vor- und Nachteile.

Unterschiede Elektro und Benzin

Benziner sind die Schlachtschiffe unter den Schneefräsen. Sie sind groß und schwer, bieten dafür aber je nach Motorleistung ordentlich Power, um auch festgefrorenen Schnee großflächig zu verpulvern. Zudem sind Sie mit einem Benziner nicht an Steckdosenreichweite gebunden oder müssen darauf warten, dass der Akku fertig geladen ist. Der Nachteil ist dafür, dass diese Geräte nun mal schwieriger zu steuern sind, besonders in verwinkelten Bereichen. Auch hat nicht jeder die nötige Kraft, um das Gerät per Seilzug zu starten, diese Modelle sind am wartungsintensivsten, nehmen den meisten Platz weg und sind mit Abstand am lautesten.

Eine elektrische Schneefräse ist das genaue Gegenteil zum Benziner: Die Motorleistung ist meist auf den alltäglichen Schneefall und nicht auf eine Winterkatastrophe ausgelegt. Dafür sind die Geräte etwas leiser, kleiner, leichter und damit auch einfacher zu bedienen. Außerdem starten die Elektro-Schneefräsen per Knopfdruck. Dafür müssen Modelle ohne Akku aber auch immer per Kabel an der Stromleitung hängen. Das macht elektrische Schneefräsen zu einer guten Alternative in Gebäudenähe, etwa in Wohnungssiedlungen, oder für verwinkelte Einsatzgebiete.

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Was man sich vor dem Kauf fragen muss

Bevor Sie sich eine Schneefräse zulegen, sollten Sie einige Punkte bedenken – schließlich ist das leistungsfähigste und bulligste Modell eventuell für Ihr Grundstück überhaupt nicht geeignet. Darum möchten wir Ihnen einen Fragenkatalog mit auf den Weg geben, den Sie unbedingt für sich beantworten sollten:

  • Ist eine Schneefräse wirklich notwendig?Eine Schneefräse nimmt viel Platz weg und auch die beste nimmt Ihnen nicht alle Arbeit ab. Kaufen Sie sich nur eine Schneefräse, falls Schneeschippen keine Option ist oder es sich für die Fläche wirklich lohnt.
  • Welcher Schnee soll gefräst werden?Die leichteste Aufgabe für eine Schneefräse sind Neuschnee und Pulverschnee. Soll dagegen auch festgefrorener, schwerer oder matschiger Schnee gefräst werden, benötigen Sie ein größeres Kaliber.
  • Wie schnell soll die Arbeit erledigt werden?Bei der Geschwindigkeit spielen sowohl Motorleistung als auch Arbeitsbreite und -höhe eine Rolle. Falls die Räumung morgens nicht in fünf bis zehn Minuten fertig sein muss, können Sie eventuell auch zu einem schwächeren, dafür aber kompakteren Gerät greifen.
  • Gibt es Gefälle auf dem Grundstück?Schwächere Modelle schaffen es eventuell nicht mehr den Berg hinauf. Eine breite Auswahl an Gängen kann hier helfen.
  • Ist die Fräsfläche verwinkelt?Elektrische Schneefräsen sind oftmals leichter und besser zu manövrieren.
  • Wo soll die Schneefräse unterkommen?Eine Schneefräse ist die meiste Zeit des Jahres nicht im Einsatz und sollte wettergeschützt aufbewahrt werden. Sie müssen also sicherstellen, dass Sie genügend Platz für so ein Gerät haben.
  • Wer ist die schwächste Person, die die Fräse bedienen soll?Der Seilzug-Starter eines Benziners stellt eine Herausforderung dar und erfordert Muskelkraft. Falls die schwächste Person, die die Fräse bedienen soll, den Motor nicht gestartet bekommt, sollten Sie sich nach einem anderen Modell umsehen. Ein Elektrostarter kann hier helfen, dafür muss aber auch eine Steckdose zur Verfügung stehen.
  • Auf welchen Bodentypen soll gefräst werden?Je nach Materialtyp der Fräseinheit kann der Boden beschädigt werden. Kunstrasen ist hier beispielsweise ein empfindlicher Leidtragender. Stellen Sie also im Vorfeld fest, für welche Untergründe die Schneefräse empfohlen wird.

Zwei unterschiedliche Schneefräsen

Je nach Einsatzgebiet sind andere Gewichtsklassen sinnvoll.

Bild: Hecht, Kärcher

Worauf man beim Kauf achten sollte

Neben diesen grundsätzlichen Fragen gibt es noch einige weitere Faktoren, auf die Sie beim Kauf achten sollten – oder die einfach nur nützlich zu wissen sind. Allen voran empfehlen wir Ihnen vor dem Kauf immer eine Probefahrt, sofern das möglich ist. So können Sie die Bedienelemente prüfen und bekommen ein Gefühl für das Gerät.

  • PferdestärkenDie Motorleistung einer Benzin-Schneefräse wird meist in PS angegeben. Je nach Einsatzgebiet sind natürlich mehr oder weniger PS erforderlich – 6 bis 11 PS sind aber gute Richtwerte für den Privatgebrauch. Eine andere Angabe der Leistung ist in Kilowatt. Die von uns geprüften Modelle beginnen bei 1,3 kW und enden bei 9 kW. 6 PS entsprechen etwa 4,4 kW, 11 PS etwa 8 kW.
  • Mehrere GängeJe nach Menge der Schneemassen und Gefälle kann eine ausführliche Gangschaltung die Arbeit erleichtern und sogar beschleunigen. Vier Gänge sollten dabei ausreichen, ein Rückwärtsgang sollte aber auf jeden Fall dabei sein.
  • Material der RäumschneckeKlar: Eine Räumschnecke aus Metall beißt sich meist besser durch festgefrorenen Schnee als Plastik oder Gummi. Aber falls Sie auf empfindlichen Boden fräsen, ist vielleicht ein weicheres Material empfehlenswerter. Nicht zu vergessen, dass Metall auch zu einem höheren Gewicht beiträgt.
  • BenzinverbrauchEs kommt auf Leistung und Gewicht der Schneefräse an, wie viel Benzin der Motor verbraucht. Grob können Sie allerdings mit einem Verbrauch von 1,5 Litern für 20 bis 30 Minuten rechnen. Berechnen Sie eine möglichst passende Tankgröße mit einem kleinen Puffer. Denn möglichst sollte der Tank immer voll sein, damit sich darin kein Kondenswasser bildet.
  • BenzintankPlastik oder Metall? Auch die Art des Benzintanks hat Vor- und Nachteile. Ein Metalltank rostet zwar und kann Dellen bekommen, ist in der Regel aber haltbarer als ein Plastiktank, der eher mal brechen könnte. Dafür ist Kunststoff leichter und verringert das Gesamtgewicht.
  • Automatik-HydrostatantriebEin automatischer Hydrostatantrieb ist in der Regel unkompliziert zu warten und hat einen hohen Wirkungsgrad, Sie bekommen also für Ihre Schneefräse vor allem einen komfortablen Antrieb, der wenig Probleme bereiten sollte.
  • DifferentialsperreSchneefräsen werden gerade bei Eis, Schnee und Glätte benutzt, wo es sein kann, dass die Räder durchaus mal durchdrehen. Diesen Unterschied gleicht eine Differentialsperre aus, so dass der Antrieb auch bei schwierigem Untergrund weiterkommt.
  • Ein- oder zweistufige Schneefräse?Einfache Modelle bieten ein einstufiges System. Hier wird der Schnee direkt von der Frässchnecke in den Kamin verfrachtet und weggeschleudert. Das macht das Gerät günstiger, eignet sich aber kaum für mehr als lockeren Neuschnee. Ein zweistufiges System zerkleinert den Schnee im ersten Schritt und leitet ihn zu einem Rotor oder einem Gebläse, das ihn auswirft. In der Regel sind einstufige Modelle nur für sehr einfache Arbeiten geeignet, wo es auch eine Schaufel tut – also nur empfehlenswert, falls Sie aus eigener Kraft keinen Schnee schippen können.
  • Einhandbetrieb ist StandardÜblicherweise müssen Sie eine Schneefräse mit Selbstantrieb nur mit einer Hand führen. Die zweite Hand sollte nämlich frei sein, damit Sie zum Beispiel die Auswurfrichtung des Kamins verstellen oder Gänge schalten können.
  • Raupe oder Rad?In den meisten Fällen ist ein Radantrieb völlig ausreichend. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob ein Rad mit tiefem Profil für das heimische Schneeaufkommen genügt, sollten Sie prüfen, ob sich an den Rädern auch Schneeketten befestigen lassen. Nur falls der Einsatzort besonders unwegsam und von Gefällen durchzeichnet ist, könnte ein Raupenantrieb notwendig sein.
  • Auswurfrichtung des KaminsDer Kamin lässt sich bei vielen Modellen ausreichend weit zur Seite drehen. Sofern Sie den Kamin nur selten drehen müssen, genügt auch ein händischer Mechanismus. Müssen Sie dagegen in verwinkelten Gebieten arbeiten, lohnt sich ein elektrischer Kaminmechanismus, der sich per Joystick drehen lässt.
  • ZusammenbauEine Schneefräse kommt nicht unbedingt betriebsfertig Zuhause an. Vergewissern Sie sich, dass Sie über das nötige Know-How verfügen, um Ihr Gerät auch zusammenbauen zu können. Elektromodelle sind hier in der Regel leichter zu handhaben als die Benzinvarianten. Fast immer können Sie auf der Herstellerseite einen Blick in die Anleitung werfen. So können Sie einschätzen, wie kompliziert der Aufbau wird.
  • Maximale WurfweiteHersteller geben in der Regel die maximale Wurfweite des gefrästen Schnees an. Diese bezieht sich auf Pulverschnee. Für Schneematsch müssen Sie dagegen einige Meter vom angegebenen Wert abziehen.
  • ArbeitslichtEin Arbeitslicht kann sehr praktisch sein, sofern Sie eher morgens oder abends Schnee räumen möchten. Einige Hersteller bringen die Leuchte aber hinter dem Kamin an, so dass es hauptsächlich den Auswurf und nicht den Weg vor einem anstrahlt. Ein seitlich angebrachtes Licht ist das praktischer. LED-Lampen sind außerdem meist haltbarer als Halogenlampen.
  • GriffheizungAn und für sich ist eine Griffheizung eine nette Idee, allerdings werden Sie auch mit diesem Feature eher selten komplett ohne Handschuhe fräsen – bei der Arbeit wird nämlich recht viel Schnee herumfliegen, der auf den entblößten Handrücken landet, wo die Heizung nun mal nicht hinkommt.
  • WartungsplanJede Schneefräse muss gewartet werden, damit sie auch im folgenden Winter ihren Dienst tut. Üblicherweise liegt jedem Modell ein Wartungsplan bei, den Sie auch beachten sollten. Besonders Benzinfräsen wollen gepflegt werden, elektrische Varianten sind dagegen meist etwas weniger involviert.
  • Händische SchneefräseEs gibt auch Schneefräsen ohne Motor, die in ihrer Form an manuelle Rasenmäher erinnern. Diese sind zwar für sehr niedrige Schneedecken geeignet, aber da tut es eine Schaufel meist eher.
  • Akku-Schneefräsen ohne Akku oder LadegerätEine reine Akku-Schneefräse mag oft sehr günstig wirken – viele Geräte ohne Selbstantrieb kosten um die 200 Euro. Allerdings scheint es üblich zu sein, dass diese Geräte ohne Akku oder entsprechendes Ladegerät verkauft werden. Dadurch verdoppelt sich der Preis allerdings fast. Im Preis-Leistungs-Verhältnis hinken diese Geräte allen anderen weit hinterher und sind damit nur empfehlenswert, falls Sie einen Benziner oder eine elektrische Schneefräse beim Kauf komplett ausschließen müssen.

Tipps zum Schneefräsen

Für die Nutzung Ihrer Schneefräse sollten Sie zuerst immer die Bedienungsanleitung zur Rate ziehen – das garantiert die richtige Nutzung. Eventuell geben einige Modelle aber über rudimentäre Sicherheitshinweise keine tatkräftigen Tipps. Hier sind unsere vier wichtigsten Ratschläge zum Schneefräsen:

  1. Oft bleibt nach der Arbeit immer noch eine dünne Schneedecke zurück. Diese sollten Sie mit einem Besen wegbürsten, da diese Schneedecke sonst vereist und zur Rutschgefahr wird.
  2. Greifen Sie niemals in die Räumschnecke! Falls sich ein Fremdkörper im Gerät verklemmen sollte, dann nehmen Sie zum Entfernen einen Stock oder ein ähnliches Hilfsmittel zur Hand.
  3. Auch wenn Ihre Schneefräse über einen Rückwärtsgang verfügt, sollten Sie ihn nur nutzen, wenn es wirklich notwendig ist. Beim Rückwärtsgehen könnten Sie leicht stolpern und Ihre Füße könnten in die Räumschnecke geraten.
  4. Arbeiten Sie nach Möglichkeit immer in Windrichtung. Dadurch bläst Ihnen der ausgeworfene Schnee nicht entgegen.

Schneefräsen ausleihen

Schneefräsen benötigt man üblicherweise nur wenige Tage im Jahr. Dafür kostet so ein Gerät viel Geld, nimmt das ganze Jahr über Platz weg und muss auch noch gewartet werden. Wer sich nur einmal das Schneeschippen nach einem heftigen Wintereinbruch sparen will, kann sich oft auch eine Schneefräse ausleihen. Dafür gibt es sowohl private Anbieter als auch professionelle Maschinenverleihdienste. Eine Internetsuche mit dem "Schneefräse leihen" und Ihrem Wohnort bringt Sie meist schnell zum Ziel. Es kann sich auch lohnen, bei Ihrem Baumarkt anzufragen – viele bieten Mietgeräte an.

Behalten Sie aber im Kopf, dass Sie das Gerät auch erst zum Einsatzort transportieren müssen. Sobald Ihre Zufahrt eingeschneit ist, wird das zum Problem – da heißt es: vorausschauend agieren.

Falls Sie sich eine eigene Schneefräse kaufen sollten, können Sie den Spieß natürlich umdrehen und das Gerät an Ihre Nachbarn vermieten. So holen Sie einen Teil des Anschaffungspreises wieder rein.

Häufige Fragen und Antworten

Wann lohnt sich die Anschaffung einer Schneefräse?

Die Anschaffung einer Schneefräse lohnt sich, wenn Sie es entweder mit enorm großen Schneemengen zu tun haben oder die Räumung besonders schnell erledigen wollen. Auch körperlich eingeschränkte oder gesundheitlich angeschlagene Menschen haben es schon mit einer kleinen Schneefräse leichter.

Was ist eine Schneefräse?

Eine Schneefräse ist ein Gerät etwa von der Größe eines Rasenmähers. Ihre Aufgabe ist es, große Schneemengen einzuziehen, zu zerkleinern und dann in eine Richtung auszuwerfen, wo der Schnee nicht stört. Dabei verfügen viele über einen Selbstantrieb.

Wie viel kostet eine Schneefräse?

Sehr einfache Schneefräsen ohne Selbstantrieb gibt es bereits ab rund 45 Euro. Diese sind für die leichtesten Arbeiten gedacht. Schneefräsen für schwere Arbeiten kosten dagegen mindestens einen mittleren dreistelligen Betrag, können aber auch viele tausend Euro kosten.

Elektrische oder Benzin-Schneefräse?

Eine elektrische Schneefräse ist meist kleiner, leichter und einfacher zu bedienen als ein Benzin-Pendant. Sie müssen aber dafür auch immer ein Kabel zu einer Steckdose verlegen. Eine Benzinschneefräse hat oft mehr Kraft und ist kabellos, dafür ist sie aber lauter, oft schwieriger zu steuern und Sie müssen sich ums Nachtanken kümmern.

Rian Voß

Rian Voß

Redakteur

Über den Autor

Der studierte Informatiker Rian Voß hat in der CHIP-Redaktion seit 2013 stets die aktuellen Entwicklungen bei PC-Hardware im Blick und schreibt über alles, was hübsche Bilder auf den Monitor zaubert. Seine andere Passion ist die Haushaltselektronik: Vom simplen Wasserkocher bis zum ausgebufften Saugroboter testet er sämtliche Alltagshelfer. Seine Freizeit verbringt er mit Freunden in allerlei analogen und digitalen Spielen oder vor einem grell leuchtenden Texteditor.