Blutzuckermessgerät Test: Die besten Modelle im Experten-Check

Blutzucker-Messgeräte im Test: Nadel oder Sensor?

Blutzucker-Messgeräte im Test: Nadel oder Sensor?

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Blutzuckermessgeräte sind für Menschen mit Diabetes eine unentbehrliche Hilfe im Alltag. Die Auswahl des idealen Geräts fällt dabei nicht leicht, bei manchen benötigen Sie Teststreifen, bei anderen Sensoren - und auch die Preise schwanken stark. Zudem hängt es vom Diabetes-Typ ab, ob und wie weit die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.

Unsere Top-Empfehlung im Test ist der Freestyle Libre 2, der mit Hilfe eines auf den Arm geklebten Sensors den Blutzuckerwert ermittelt. Diese Methode ist unkompliziert, die Messung genau - und damit ideal für den Alltag. Das Lesegerät kostet 60 Euro, der Sensor ebenfalls 60 Euro, muss jedoch alle 2 Wochen durch einen neuen ersetzt werden. Messgeräte mit Teststreifen sind in der Regel günstiger aber auch weniger komfortabel. Die Auswahl und Einschätzung aller relevanten Produkte nahm unser Experte Sebastian Fritz, seit über 20 Jahren im Rettungsdienst tätiger Notfallsanitäter, vor.

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Das beste Blutzuckermessgerät 2019 im Test

Die besten Blutzuckermessgeräte finden Sie in folgender Tabelle kurz zusammengefasst. Ausführliche Beschreibungen der Produkte und weitere Infos und Tipps für den Kauf eines Blutzuckermessgeräts finden Sie weiter unten.

Blutzuckermessgeräte im Überblick

RankingModellPreis (ca.)Online-Shop

1.

Freestyle Libre 2

120 Euro

Beim Hersteller ansehen

2.

SD Code Free

27 Euro

3.

Beurer GL50 evo

20 Euro

4.

One Touch select plus

30 Euro

5.

Glucofast Duo

20 Euro

6.

Adia Starterset

38 Euro

7.

Swiss Point of Care GK Dual

30 Euro

1. Freestyle Libre 2 (Top-Empfehlung)

  • Freestyle Libre 2
    Quelle: Abbott

    Freestyle Libre 2

    Der Libre 2 misst den Blutzuckerwert mit Hilfe eines Lesegeräts über einen Sensor, den Sie permanent am Arm tragen - das komfortabelste, aber auch teuerste Blutzuckermessgerät.

Vorteile

Für die Messung kein Stechen nötig

Kontinuierliche Messungen

Diskret

Nachteile

Teuer (wird aber meist von den Krankenkassen übernommen)

Messung hinkt den Blutzuckerwerten etwas hinterher

Das Freestyle Libre 2 misst den Blutzucker über einen Sensor, der für bis zu zwei Wochen auf den Oberarm geklebt wird. Dabei dringt eine sehr feine Nadel ins Unterhautfettgewebe ein, was viele Nutzer als fast nicht spürbaren Druck beschreiben. Der Sensor misst dann nach einer Adaptionszeit von einer Stunde den Blutzucker – die Messwerte werden dabei mit der Zeit immer genauer, nach 24 Stunden sind sie dann optimal eingestellt.

Die Messung erfolgt, ohne jedes Mal erneut stechen zu müssen, man muss dazu nur das Messgerät oder ein NFC-fähiges Smartphone mit der Freestyle-App an den Arm halten – normale Indoorkleidung und ein Abstand von bis zu vier Zentimetern stören dabei nicht. Der Blutzuckerwert wird dann beim Messgerät auf einem Grafikdisplay oder in der Smartphone-App angezeigt – samt einer Trendkurve und einer Tendenz. Diskreter kann man seinen Blutzucker derzeit kaum messen - das macht den Freestyle Libre 2 zu unserer Top-Empfehlung.

Der Sensor ist bis zu einer Wassertiefe von einem Meter zugelassen – auch der Verwendung im feuchten Nass steht also nichts im Weg. Die Werte sind dabei laut vielen Nutzern sehr genau – die Version 2 hat diesbezüglich gegenüber der Version 1 nochmal zugelegt. Zusätzlich gibt es bei der Version 2 eine Alarmfunktion – wer also zu Unterzuckerungen neigt und dies nicht zuverlässig merkt, wird so erinnert, dass etwas nicht stimmt und kann sich dann mit Zucker oder dem Notfallpen helfen (lassen).

Ein kleiner Nachteil dabei ist laut einigen Nutzern, dass die Messung immer einige Zeit hinter der konventionellen Messmethode herhinkt – gerade nach einer Alarmauslösung muss man also noch konventionell nachmessen, um sich nicht überzukorrigieren.

Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für Gerät und den Sensor, der alle 14 Tage gewechselt werden muss – jeweils rund 60 Euro. Der Akku des Messgerät muss alle 7 Tage aufgeladen werden – ein USB-Kabel liegt bei. Man benötigt das Messgerät nicht zwingend zur Messung, nur zur Aktivierung des Sensors, alle Messungen kann man dann auch per Smartphone erledigen.

 Blutzuckermessgerät Freestyle Libre 2

Blutzuckermessgerät Freestyle Libre 2: Unsere Top-Empfehlung.

Foto: Abbott

2. SD Code Free (Top-Empfehlung für Teststreifen)

  • SD Code Free
    Quelle: Amazon

    SD Code Free

    Mit günstigen Teststreifen und sehr zuverlässigen Messwerten überzeugt das Blutzuckermessgerät SD Code Free.

    ca. 27 Euro

Vorteile

Günstige Messung

Kontrolllösung verfügbar

Nachteile

Stechhilfen etwas grob

Kein Akkubetrieb

Das SD Code Free misst einfach den Blutzucker, die Teststreifen sind mit 34 Cent pro Streifen günstig. Die meisten Nutzer berichten von sehr zuverlässigen Messwerten. Das Gerät wird in einer kleinen Tasche mit Reißverschluss geliefert – samt einer Stechhilfe, das ist eine Art Pistole, mit der eine kleine Lanzette ausgelöst wird, die dann in den Finger sticht.

Ebenfalls in der Tasche des Startersets findet sich ein Tagebuch, in dem man seine Messwerte protokollieren kann, und eine kleine Dose mit zehn Teststreifen, man kann jedoch auch mehr Teststreifen unterbringen. Nutzer können sich nicht daran erinnern, jemals die Batterie gewechselt zu haben – bei einer Nutzungsdauer von 9 Monaten und mehr – die Laufzeit scheint also sehr in Ordnung zu sein. Zum Wechseln sollte man eine CR2032 Knopfzelle parat haben.

Das Gerät verfügt über eine Alarmfunktion, um Sie an die fällige Messung zu erinnern, sowie eine Funktion, die Ihnen hilft, nach der Mahlzeit die eventuell fällige Messung nicht zu vergessen. Zusätzlich zum Gerät, Lanzetten und Teststreifen ist eine Kontrolllösung verfügbar, mittels der die Messgenauigkeit und -zuverlässigkeit geprüft werden kann.

Einige Nutzer klagen über etwas grobe Stechhilfen, die zwar zuverlässig funktionieren, jedoch in der Anwendung etwas umständlich zu nutzen wären – andere finden diese völlig in Ordnung. Da man auch Lanzetten von jedem anderen Hersteller benutzen kann und diese nur wenige Cent kosten, haben wir diesem Umstand in der Bewertung wenig Gewicht beigemessen.

SD Code Free: Gutes Blutzuckermessgerät mit Teststreifen.

SD Code Free: Gutes Blutzuckermessgerät mit Teststreifen.

Amazon

3. Beurer GL50 evo (Für Technik-Fans)

  • Beurer GL50 evo
    Quelle: Amazon

    Beurer GL50 evo

    Klein, handlich und stylisch - der Beurer GL50 evo überzeugt im Alltag.

    ca. 20 Euro

Vorteile

Bluetooth/NFC

Stylishes Design

Aufladbar über USB

Nachteile

Etwas teurere Messung (wird aber oft von den Krankenkassen übernommen)

Das Beurer Gl50 evo ist klein, handlich und dank beleuchtetem Display mit weißer Schrift auf schwarzem Display auch stylisch. Das ganze Gerät erinnert optisch eher an einen USB-Stick als an ein medizinisches Gerät. Auch das Messgerät von Beurer kommt mit Tasche, Tagebuch, einer eingebauten Stechhilfe, Lanzetten und Teststreifen, die bei diesem Gerät geringfügig teurer sind als beim Preistipp - 45 Cent werden hier pro Messung fällig. Die Messstreifen werden auf der - vom Display aus gesehen - rechten Seite eingesteckt, die Stechhilfe befindet sich links vom Display am anderen Ende des Geräts.

Das Messgerät lässt sich über USB aufladen; auch die Messwerte lassen sich via USB auf einen PC übertragen, wobei die Software auf dem Gerät installiert ist, das dann wie ein USB-Stick angesprochen wird, man muss also keine Software herunterladen. Für technikaffine Nutzer gibt es als Option ein Bluetooth und/oder ein NFC-Modul, mit dem sich die Messwerte auf Android- oder Apple-Smartphones übertragen lassen.

Die Nutzer sind mit der Genauigkeit der Messwerte, der Bedienung und Zuverlässigkeit im Allgemeinen sehr zufrieden – die Aufladung über USB ist ein Schmankerl, da somit keine giftigen Knopfzellen entsorgt werden müssen und jeder PC, jedes Ladegerät, jeder PKW, kurz jede USB-Buchse zur Aufladung genutzt werden kann. Das Gerät verfügt über einen Timer, eine Alarmfunktion und eine Warnfunktion bei Gefahr von zu hohen Ketonwerten, auch wenn diese nicht gemessen werden können. Ist jedoch der Blutzucker deutlich erhöht, sollten die Ketone geprüft werden, sei es beim Arzt oder in der Klinik - und genau daran erinnert das Gerät dezidiert.

Nach der Messung kann mit dem Wert zusätzlich gespeichert werden, ob vor, nach oder während der Mahlzeit gemessen wurde oder der Wert aus anderen Gründen markiert werden soll. Um jederzeit sicher zu sein, dass das Gerät in Ordnung ist, kann man zusätzlich mittels einer extra erhältlichen Kontrolllösung überprüfen, ob die Messwerte passen.

Beurer GL50 evo: Blutzuckermessgerät im USB-Stick-Format.

Beurer GL50 evo: Blutzuckermessgerät im USB-Stick-Format.

Amazon

4. One Touch SelectPlus (Für Technik-Fans)

  • One Touch select plus
    Quelle: Amazon

    One Touch select plus

    Simple Bedienung mit leicht verständlichem Ampel-System - auch für Diabetes-Neulinge geeignet.

    ca. 30 Euro

Vorteile

Bluetooth / USB (Sync mit Smartphone oder PC)

Wunschwerte definierbar

Nachteile

Knopfzelle (nicht aufladbar)

Das One Touch SelectPlus kommt mit dem Standardzubehör Tasche, Tagebuch, Stechhilfe und 10 Teststreifen. Es kann über USB an einen PC oder via Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt werden und arbeitet mit verschiedenen Apps zusammen, die einem als Diabetiker das Leben erleichtern oder zumindest bunter machen können.

Für Diabetes-Neulinge bewertet das Gerät den Messwert mittels einer Art Ampel – blau für zu niedrige Werte, grün für gute und rot für zu hohe Werte. Die Messung kostet 44 Cent und hält sich damit im Rahmen. Es wird eine CR2032-Knopfzelle zur Stromversorgung benötigt; auch für das One-Touch Select gibt es eine Kontrolllösung zum Geräte-Check.

Man kann sich beim One-Touch-Select persönliche Wunschwerte definieren, die man nicht unter- bzw. überschreiten möchte, ansonsten ist das Gerät einfach gehalten, was aber kein Schaden sein muss.

5. Glucofast Duo (Für Perfektionisten)

  • Glucofast Duo
    Quelle: Amazon

    Glucofast Duo

    Misst neben dem Blutzucker- auch den Hämatokrit-Wert - eine sinnvolle Ergänzung.

    ca. 20 Euro

Vorteile

Hämatokrit wird zusätzlich gemessen

Kontrolllösung verfügbar

Nachteile

kein Bluetooth

Batterien statt Akkus

Das Glucofast Duo hat den selben Lieferumfang wie die Mitbewerber, die Messung ist mit knapp 40 Cent günstig. Auch am Glucofast Duo lassen sich insgesamt vier Alarme zur Erinnerung an die Messung programmieren und die Messwerte mit einem angebissenen Apfel (zwei Stunden nach dem Essen) oder einem kompletten Apfel für die Messung vor dem Essen auf nüchternem Magen markieren.

Zusätzlich lässt sich die Messgenauigkeit über eine Kontrolllösung überprüfen, die statt Blut auf die Messstreifen getropft wird. So können Messfehler beispielsweise bei falsch gelagerten Teststreifen verhindert werden. Zudem misst das Gerät den Hämatokrit-Wert gleich mit, der anzeigt, ob genügend Flüssigkeit im Körper vorhanden ist. Bei Flüssigkeitsmangel fließt das Blut schlechter, man bekommt unter Umständen Kopfschmerzen und die Durchblutung der Organe ist nicht mehr optimal. Auch eine Blutzuckermessung kann wegen eines zu hohen oder zu niedrigen Hämatokrits unzuverlässig sein.

Da die meisten Menschen ungefähr ab einem Alter von 30 Jahren immer weniger natürliches Durstgefühl haben – ganz besonders trifft das auf Diabetiker zu – kann es sinnvoll sein, diesen Wert zu überwachen und im Bedarfsfall "nachzufüllen". Das Gerät kann einige hundert Werte speichern und per USB auf einen PC übertragen. Auch das Glucofast Duo wird über Batterien versorgt, in diesem Fall zwei AAA-Batterien. Eine Garantie, dass es auch mit Akkus korrekt funktioniert, findet sich beim Hersteller nicht.

Glucofast Duo: Misst Blutzucker- und Hämatokrit-Wert.

Glucofast Duo: Misst Blutzucker- und Hämatokrit-Wert.

Amazon

6. Adia Starterset (Preistipp)

  • Adia Starterset
    Quelle: Amazon

    Adia Starterset

    Das Adia Blutzuckermessgerät ist wegen seiner sehr günstigen Folgekosten für Teststreifen sehr beliebt.

    ca. 38 Euro

Vorteile

Günstig

100 Teststreifen migeliefert

Nachteile

Nicht aufladbar (Knopfzelle)

Das Adia-Blutzuckermessgerät ist bei den Nutzern wegen seiner sehr niedrigen Folgekosten für Teststreifen sehr beliebt. Auch die Messgenauigkeit kann überzeugen. Das Gerät misst den Blutzucker, nicht mehr, nicht weniger – und das für 23 Cent pro Messung und zeigt den Wert auf dem beleuchteten Display schwarz auf weiß an.

Es kann die Blutzuckerwerte eines Jahres speichern – sofern man nur einmal täglich misst. Die Messwerte können über USB an den PC übertragen werden. Auch hier werden die übliche Tasche, Stechhilfe, Tagebuch und Teststreifen mitgeliefert, allerdings nicht 5 oder 10 wie bei den Mitbewerbern, sondern gleich 100 Teststreifen. Das macht das Adia-Set zu unserem Preistipp.

Eine CR2032-Knopfzelle ist im Lieferumfang enthalten – über die Lebensdauer gibt es keine Aussage, man sollte also im Zweifelsfall immer eine als Ersatz dabeihaben.

Adia Starterset: Mit 100 Teststreifen unser Preistipp.

Adia Starterset: Mit 100 Teststreifen unser Preistipp.

Amazon

7. Swiss Point of Care GK Dual (Für Ernährungsbewusste)

  • Swiss Point of Care GK Dual
    Quelle: Amazon

    Swiss Point of Care GK Dual

    Das Swiss Point of Care kann neben dem Blutzucker auch Ketone messen und eignet sich daher auch für Diäten.

    ca. 30 Euro

Vorteile

Ketonmessung möglich

Übertragung an PC möglich

Nachteile

Proprietäres Kabel

Nicht aufladbar (Knopfzelle)

Teure Messung (wird aber teilweise von der Krankenkasse übernommen)

Das Swiss Point of Care kann neben dem Blutzucker auch Ketone messen. Bei schwierig einzustellenden Patienten oder solchen, die eine Low Carb Diät machen, ist es wichtig, die Ketonkörper im Blut zu bestimmen, die bei der Fettverbrennung entstehen. Bei zu hohen Ketonwerten droht die gefürchtete Ketoazidose, eine lebensbedrohliche Komplikation. Das Gerät schlägt daher bei zu hohen Blutzuckerwerten automatisch eine Ketonmessung vor. Diätvorhaben und Ernährungsumstellungen sollten Diabetiker immer mit ihrem Diabetologen absprechen.

Soll nur der Blutzucker gemessen werden, kostet eine Messung rund 46 Cent – die Messung von Blutzucker und Ketonen kostet etwa einen Euro pro Messung. Somit sind die Messungen deutlich teurer, als bei den Mitbewerbern – bei Sportlern, Diäten oder schwer einstellbarem Diabetes ist die Messung aber schon zu empfehlen – man muss ja auch nicht dreimal täglich alle beiden Werte messen. Die Messwerte werden auf einem einfachen schwarz-weiß-Display angezeigt, bis zu 450 Messwerte werden gespeichert. Als Energiequelle dienen zwei CR2032-Knopfzellen, die mehr als 3000 Messungen halten sollen, wenn keine Datenübertragung an den PC stattfindet. Die Messwerte können mittels eines proprietären Kabels auf einen PC übertragen werden.

Swiss Point of Care: Misst auch die Ketone im Blut.

Swiss Point of Care: Misst auch die Ketone im Blut.

Amazon

Wie viel kostet ein gutes Blutzuckermessgerät?

Die Preisspanne bei Blutzuckermessgeräten reicht bis zu einigen hundert Euro, wobei das Profigeräte mit Anbindung an Klinik-WLAN, Diebstahlschutz und anderen Spezialfunktionen sind. Für den normalen Anwender sind auch deutlich günstigere Modelle empfehlenswert, wobei Sie vor allem auf den Preis pro Messung achten sollten, der je nach Hersteller und Modell zwischen rund 20 Cent und etwas mehr als einem Euro schwankt. Unser Preistipp, das Adia Starterset, etwa liegt bei 23 Cent.

Damit schwer vergleichbar ist unsere Top-Empfehlung, der praktische Freestyle Libre 2. Lesegerät und Sensor kosten zusammen 120 Euro - allerdings bekommen Sie damit auch die komfortabelste Lösung.

Experten-Fazit zu Blutzuckermessgeräten

Diabetes ist eine Erkrankung mit der man mittlerweile gut und lange leben kann. Es gibt jedoch zwei Gefahren: Unterzuckerungen (Hypoglykämien), die relativ schnell zu schweren Gesundheitsschäden oder zum Tod führen können, und dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte, die Organschäden, Dialysepflicht, Erblindung, Herzinfarkt, Schlaganfall und/oder den Verlust von Gliedmaßen nach sich ziehen.

All das muss nicht sein, wenn man diszipliniert ist, auf sich aufpasst und ansonsten gesund lebt. Wer trotz Diabetes literweise zuckerhaltige Softdrinks zu sich nimmt, 5.000 Kalorien pro Tag aufnimmt, raucht und sich nur zwischen Couch, Toilette und Bett hin- und herbewegt, kann sein Leben allerdings auch deutlich verkürzen – mit einem sehr unschönen Ende.

Diabetes bringt Einschränkungen mit sich – mit einer guten Einstellung und gut ausgebildeten Patienten sind diese jedoch verhältnismäßig gering. Insulinpumpen und Messgeräte mit Dauersensor machen das Ganze dabei deutlich weniger unangenehm, als es früher der Fall war. Daher haben wir als Top-Empfehlung den Sensor-basierten Freestyle Libre 2 gewählt.

Gerade bei Kindern mit Typ-1-Diabetes ist das häufige Pieksen ja eine besondere Belastung, die sich so reduzieren lässt. Typ-2-Diabetiker können durch regelmäßige Messungen, beispielsweise nach den Mahlzeiten, prüfen, ob und wie sehr sie über die Stränge geschlagen haben – und das dann beispielsweise durch eine Sporteinheit oder einen ausgiebigen Verdauungsspaziergang ausgleichen.

Hintergrund zum Test: Wie ist die Auswahl zustande gekommen?

Produktempfehlungen auf CHIP basieren entweder auf unseren eigenen Messungen und Bewertungen, auf den Testergebnissen vertrauenswürdiger Partner oder auf der Einschätzung ausgewiesener Experten. Die Blutzuckermessgeräte hat unser Experte Sebastian Fritz (Rettungssanitäter) bewertet.

Zur Auswahl der Geräte hat er Diabetiker befragt, die jahrelange Praxiserfahrung mit Blutzuckermessgeräten haben. Damit basiert der Test auf Erfahrungen von Anwendern, die sich jeden Tag mehrfach mit den Geräten befassen müssen und damit oft mehr über ihre Geräte wissen, als die meisten Ärzte und Apotheker. Ein Diabetiker bemerkt die Stärken und Schwächen eines Geräts schnell – etwa wie der Stromverbrauch ist, ob die Batterien/Akkus halten, ob sich das Display auch am Strand, in einem Restaurant oder abends auf dem Weihnachtsmarkt gut ablesen lässt. Zusätzlich hat der Experte Foren und Bewertungen ausgewertet und nach typischen Stärken und Schwächen gesucht, und auf Basis all dieser Informationen die besten Modelle ausgewählt.

Über den Autor: Sebastian Fritz ist Notfallsanitäter und seit über 20 Jahren im Rettungsdienst tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit begegnet er regelmäßig Diabetikern, die verschieden behandelt werden müssen, und hat dabei auch Gelegenheit, im Rahmen von Gesprächen hinter die Kulissen der Diabetestherapie zu blicken.

Welche Arten von Blutzuckermessgeräten gibt es?

Am weitesten verbreitet sind Geräte mit Teststreifen, bei denen man sich vor oder nach den Mahlzeiten bzw. täglich mittels einer Lanzette pieksen muss, dann einen Bluttropfen auf einen Teststreifen tropft und am Gerät den Wert abliest. Neuer sind Geräte, die mittels eines am Arm aufgeklebten Sensors den Blutzucker regelmäßig messen – hier muss man den Sensor alle 14 Tage wechseln, was mit einem kleinen Einstich verbunden ist, der aber meist nicht als schmerzhaft empfunden wird.

Bei Typ-1-Diabetikern werden die Geräte und die Teststreifen üblicherweise von der Krankenkasse bezahlt. Auch die Sensorgeräte werden immer häufiger übernommen. Typ-2-Diabetiker müssen ihre Geräte und Teststreifen bzw. Sensoren selbst bezahlen, da die Krankenkassen hier der Ansicht sind, dass mittels Medikamenten und/oder angepasster Ernährung so gute Werte erzielt werden können, dass keine engmaschige Überwachung notwendig ist. Trotzdem kann es für Typ-2-Diabetiker interessant sein, ihren Blutzucker regelmäßig nach den Mahlzeiten zu messen – ein ausgiebiger Verdauungsspaziergang kann den Blutzucker senken, wenn man beim Essen einmal über die Stränge geschlagen hat.

Bei den Messgeräten mit Teststreifen gibt es zwei Preismodelle. Variante 1: günstiges Gerät, teure Streifen – geeignet für neugierige Nutzer, die nicht auf eine regelmäßige Messung angewiesen sind. Variante 2: teureres Gerät mit günstigen Streifen – geeignet für Nutzer, die regelmäßig, mehrmals am Tag messen wollen bzw. müssen. Auf diese Geräte und Geräte mit dem 14-Tage-Sensor gehen wir im Artikel ein, da die Variante 1 auf Dauer viel teurer ist, ohne Vorteile zu bieten.

Blutzuckermessgeräte messen entweder per Einstich und Teststreifen, oder per Sensor.

Blutzuckermessgeräte messen entweder per Einstich und Teststreifen, oder per Sensor.

Getty AndreyPopov

Worauf muss man beim Kauf eines Blutzuckermessgeräts achten?

Blutzuckermessgeräte gibt es wie Sand am Meer, es gibt flache Geräte, die fast Kreditkartenformat haben oder rundlichere, die wie ein überdimensionaler USB-Stick aussehen. Es gibt sie in vieleln Farben, was gerade für Kinder interessant sein sollte. Wichtig für den Kauf sind vor allem der Preis pro Messung und der Anwendungskomfort.

Ein Gerät, das man geschenkt bekommt, bei dem dann aber jede Messung einen Euro oder mehr kostet oder für das man nach einer Woche keine Teststreifen mehr kaufen kann, ist eher unattraktiv. Ein Gerät, das zwischen 10 und 30 Euro kostet (bei einem "normalen" Gerät mit Teststreifen) mit Preisen von weniger als 50 Cent pro Messung ist okay – hier kann man sich dann nach Geschmack die Form und Farbe sowie die Zusatzfeatures aussuchen. So mag ein Nutzer vielleicht nur den Zucker messen und sonst nichts, der nächste möchte seinen Diabetes auf Instagram, Facebook und Twitter leben und daher eine Schnittstelle zum Smartphone haben.

Auch das Messgerät oder die Tasche in der passenden Farbe zum persönlichen Style oder der Tageslaune können dann zu Kriterien werden – oder bei Kindern einfach nur die Lieblingsfarbe. Diabetes ist kein Spaß und man muss damit leben – er muss aber nicht immer grau und langweilig sein. Gerade für Kinder ist ein Diabetes fast ohne Pieks durch Insulinpumpe und Blutzuckermessgeräte mit Hautsensor in greifbarer Nähe. In der Zukunft wird vielleicht auch eine Art künstliche Bauchspeicheldrüse als komplett implantierbares Gerät möglich sein.

Wann misst man am besten den Blutzucker?

Das kommt auf die persönliche Einstellung an – womit nicht die Lust und Laune gemeint sind, sondern die Empfehlung des Arztes und das Behandlungsschema, auf das man eingestellt ist. So kann zu festen Zeiten gemessen werden, beispielsweise einmal wöchentlich (bei Typ 2-Diabetes), täglich zu bestimmten Uhrzeiten und/oder vor und/oder nach den Mahlzeiten (bei insulinpflichtigen Diabetikern). Auf Wunsch kann durch einen Hautsensor auch kontinuierlich gemessen werden und die Werte werden nur etwa alle acht Stunden synchronisiert.

Blutzucker messen: Wann und wie Sie am besten messen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

Blutzucker messen: Wann und wie Sie am besten messen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.

Getty AzmanL

Was sind normale Zuckerwerte?

Bei gesunden Menschen liegt der normale Blutzuckerwert zwischen 80 und 120 mg/dl, kann kurzfristig aber auch etwas höher oder niedriger sein. Hat man etwa ein Zweistundenworkout vor dem Frühstück absolviert, sind auch Werte von 60 mg/dl tolerabel, nach einem sehr reichhaltigen Essen auch mal 140 mg/dl. Wichtiger ist, wie schnell nach einer großen Zuckermenge der Blutzucker wieder auf normale Werte sinkt – dies wird auch beim sogenannten Glucose-Stresstest beim Arzt überprüft. Man erhält dabei eine bestimmte Menge einer sehr süßen Lösung zu trinken und es werden dann in regelmäßigen Abständen die Blutzuckerwerte gemessen. Sinkt der Wert in einer bestimmten Zeit wieder auf normale Werte, ist alles okay.

Was ist Diabetes?

Es gibt grob zwei Arten von Diabetes: Typ 1, bei dem die Bauchspeicheldrüse gar kein Insulin produziert, und Typ 2, oft auch fälschlich Altersdiabetes genannt, bei dem Insulin nicht mehr ausreichend wirkt oder in nur unzureichender Menge produziert wird. Blutzuckermessgeräte messen, wieviel Zucker im Blut gelöst ist – die Normwerte liegen zwischen 80 und 120 mg/dl (Milligramm pro Deziliter Blut) bzw. 4,5 und 6,7 mmol/l (Millimol pro Deziliter Blut) - mg/dl ist in Deutschland die gängigere Einheit.

Zu niedrige Blutzuckerwerte führen bei Diabetikern unbehandelt relativ schnell zu Bewusstlosigkeit und zum Tod innerhalb weniger Stunden. Dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte verursachen Schäden an Organen, vor allem den Nieren und Blutgefäßen. Extrem hohe Werte haben irgendwann ein diabetisches Koma und dadurch ebenfalls recht schnell den Tod zur Folge. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle für Diabetiker enorm wichtig.

Welches Obst darf ich bei Diabetes essen?

Prinzipiell darf man als Diabetiker alles essen – nur mit der Menge muss man aufpassen. Es gibt Tabellen oder Apps, mit denen man nachrechnen kann, welche Auswirkung 200 Gramm Apfel üblicherweise auf den Blutzucker haben. Da das persönliche Kontingent eingeschränkt ist, man also nicht unbegrenzt Zucker zu sich nehmen kann, muss man sich eben etwas mehr einschränken, etwa wenn die Torte sehr lecker aussieht, es vorher aber schon einen Obstteller gab.

Das gilt aber auch für Gesunde – die Kalorienzufuhr sollte nicht dauerhaft höher sein als der Verbrauch, sonst will die Waage bald eine Erschwerniszulage.

Vorsicht beim Essen: Die Menge süßer Speisen ist entscheidend.

Vorsicht beim Essen: Die Menge süßer Speisen ist entscheidend.

Getty ratmaner

Welche Lebensmittel senken den Blutzucker?

Zucker macht kurzfristig satt und ist lecker – erhöht aber natürlich wie kein anderes Lebensmittel den Blutzucker. Empfehlenswerter ist daher Eiweiß, das sättigt langfristig. Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen stillen den Hunger lange und können auch sehr lecker sein – man muss sie nur entsprechend zubereiten.

Grünes Gemüse wie Spinat, Mangold, Kohl, Salate oder Bittergurken senken ebenfalls den Blutzucker oder erhöhen ihn wenigstens kaum. Knoblauch, Zimt oder Olivenöl wirken positiv auf den Blutzucker. Man muss also mit Diabetes keinesfalls darben und darf nur Vogelfutter essen – im Gegenteil.

Ein Hinweis zu den Stechhilfen:

Die meisten Stechhilfen sind nach der Verwendung noch spitz; man kann zwar oft mittels einer Art Abdeckung die Spitze "entschärfen", die Sicherheit, dass sich niemand mehr daran verletzen kann, gibt es jedoch nicht. Eine "Unfallversicherung" sind Sicherheitslanzetten wie diese. Die Lanzette ist nur einmal benutzbar und danach nicht mehr scharf und kann ohne schlechtes Gewissen im Hausmüll entsorgt werden. Leider sind diese Lanzetten nicht ganz billig – jeder muss für sich entscheiden, was ihm diese Sicherheit wert ist.

Die wichtigsten Fragen zu Blutzuckermessgeräten

Häufige Fragen und Antworten

Wie viel kostet ein Blutzuckermessgerät?

Die Preisspanne bei Blutzuckermessgeräten reicht bis zu einigen hundert Euro für Profigeräte mit Anbindung an Klinik-WLAN, Diebstahlschutz und anderen Spezialfunktionen. Für den normalen Anwender sind auch deutlich günstigere Modelle empfehlenswert, wobei Sie vor allem auf den Preis pro Messung achten sollten, der je nach Hersteller und Modell zwischen rund 20 Cent und etwas mehr als einem Euro schwankt.

Wann misst man am besten den Blutzucker?

Das kommt auf die Empfehlung des Arztes und das Behandlungsschema an, auf das man eingestellt ist. So kann zu festen Zeiten gemessen werden, beispielsweise einmal wöchentlich (bei Typ 2-Diabetes), täglich zu bestimmten Uhrzeiten und/oder vor und/oder nach den Mahlzeiten (bei insulinpflichtigen Diabetikern). Auf Wunsch kann durch einen Hautsensor auch kontinuierlich gemessen werden.

Was sind normale Zuckerwerte?

Bei gesunden Menschen liegt der normale Blutzuckerwert zwischen 80 und 120 mg/dl, kann kurzfristig aber auch etwas höher oder niedriger sein. Hat man etwa ein Zweistundenworkout vor dem Frühstück absolviert, sind auch Werte von 60 mg/dl tolerabel, nach einem sehr reichhaltigen Essen auch mal 140 mg/dl.

Welche Arten von Blutzuckermessgeräten gibt es?

Am weitesten verbreitet sind Geräte mit Teststreifen, bei denen man sich vor oder nach den Mahlzeiten bzw. täglich mittels einer Lanzette pieksen muss, dann einen Bluttropfen auf einen Teststreifen tropft und am Gerät den Wert abliest. Neuer sind Geräte, die mittels eines am Arm aufgeklebten Sensors den Blutzucker regelmäßig messen.

Welche Lebensmittel senken den Blutzucker?

Empfehlenswerter ist Eiweiß-haltige Nahrung, die sättigt langfristig. Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen stillen den Hunger lange und können auch sehr lecker sein – man muss sie nur entsprechend zubereiten. Grünes Gemüse wie Spinat, Mangold, Kohl, Salate oder Bittergurken senken ebenfalls den Blutzucker oder erhöhen ihn wenigstens kaum. Knoblauch, Zimt oder Olivenöl wirken positiv auf den Blutzucker.