Nahrungsergänzungsmittel Test: Die Testsieger bei Stiftung Warentest

Präparate für Schwangere und Veganer

Nahrungsergänzungmittel: Diese Vitamine sind wichtig

Wer sich abwechslungsreich und gesund ernährt, versorgt den Körper in Normalfall mit allen wichtigen Nährstoffen. In einigen Fällen sind Nahrungsergänzungsmittel jedoch sinnvoll oder sogar notwendig. Stiftung Warentest hat Präparate für Schwangere und für Menschen, die sich vegan ernähren, getestet. Die empfehlenswerten Präparate haben wir für Sie zusammengefasst.

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Nahrungsergänzungsmittel im Test der Stiftung Warentest

Schadstoffe oder andere gefährliche Inhaltsstoffe fand Stiftung Warentest in keinem der Präparate. Insgesamt 32 Nahrungsergänzungsmittel ließen die Experten im Labor untersuchen und beurteilten ihre Eignung für den entsprechenden Einsatzzweck. Abwertungen gab es für fehlende Warnhinweise für diejenigen Stoffe, die nicht unkontrolliert ergänzt werden sollten – beispielsweise Eisen, Jod oder Vitamin A. Die Prüfung zeigte, ob sich die Nährstoffgehalte mit den auf der Packung deklarierten Werten decken. Die Experten kritisierten auch überflüssige Zusatz-Nährstoffe in Kombipräparaten.

Das Ergebnis: Von den 15 geprüften Nahrungsergänzungsmitteln für Veganer beurteilte Stiftung Warentest 10 Produkte als „geeignet“, darunter alle Vitamin-B12-Präparate, und den Rest als „wenig geeignet“. Die Experten kritisieren fünf Kombipräparate für fehlende Warnhinweise zum Jod- oder Eisengehalt und andere Inhaltstoffe mit möglichen Risiken für bestimmte Personengruppen.

Im Test von 17 Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere bekamen alle Präparate mit Folsäure und Jod oder nur mit Folsäure die Wertung „geeignet“. Acht Kombipräparate mit Eisen bewerteten die Tester als „mit Einschränkungen geeignet“, weil Warnhinweise fehlen. Ein Nahrungsergänzungsmittel wurde wegen Unterdosierung als „wenig geeignet“ eingestuft, ist aber bereits nicht mehr erhältlich.

Details zum Test der Nahrungsergänzungsmittel für Veganer lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.

Details zum Test der Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.

Das lesen Sie in unserem Artikel: Wir stellen Ihnen die von Stiftung Warentest geprüften und als „geeignet“ bewerteten Nahrungsergänzungsmittel für Veganer und für Schwangere vor und zeigen Ihnen die online erhältlichen Präparate in einer Übersicht. Im Folgenden erfahren Sie mehr zum Testverfahren und zu der Bedeutung der einzelnen Inhaltsstoffe. Was Sie generell beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln beachten sollten, erklären wir Ihnen in der Kaufberatung.

Hinweis

Wir haben für Sie hier Informationen des letzten Tests der Stiftung Warentest zum Thema zusammengestellt. Der Test kann daher schon älter, aber dennoch relevant sein. Beachten sollten Sie aber, dass Tests eine Momentaufnahme darstellen. Hersteller können beispielsweise die Rezeptur ändern, Verpackungen neu designen, die Produkte umbenennen oder vom Markt genommen haben. Die aktuellen Ergebnisse beziehen sich auf die Ausgabe 3/2019 (Nahrungsergänzungsmittel für Veganer) und 6/2019 (Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere).

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für Veganer

Nahrungsergänzungsmittel (online erhältlich) im Test von Stiftung Warentest

Vitamin-B12-Präparat

Vitamin-B12-Präparat

Vitamin-B12-Präparat

Kombipräparat

Kombipräparat

Avitale Veggie Depot Vitamin B12 plus Magnesium und Folsäure

Bjökovit Vitamin B12 Waldfruchtgeschmack

Jarrow Methyl B-12 Kirschgeschmack

Alsiroyal Veggie Plus

Avitale Veggie Depot Vitamine + Mineralstoffe

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Ein geeignetes Vitamin-B12-Präparat, um Defizite auszugleichen.

Ein geeignetes Vitamin-B12-Präparat, um Defizite auszugleichen.

Ein geeignetes Vitamin-B12-Präparat, um Defizite auszugleichen.

Ein geeignetes Kombipräparat mit unter anderem Vitamin B12.

Ein geeignetes Kombipräparat mit unter anderem Vitamin B12.

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Viele Hersteller bieten Nahrungsergänzungsmittel mit der Zielgruppe „Vegetarier und Veganer“ an. Vegetarier, die nicht komplett auf tierische Produkte verzichten, können jedoch bei ausgewogener Ernährung alle wichtigen Nährstoffe über das Essen aufnehmen. Defizite können auftreten, doch Nahrungsergänzungsmittel sind nicht zwingend notwendig. Veganer können viele Nährstoffe auch aus pflanzlichen Lebensmitteln aufnehmen, wenn sie gut planen. Vollends klappt das aber nicht.

Kritisch ist bei Veganern vor allem das fehlende Vitamin B12, das nur in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Vegetarier können sich über Milchprodukte versorgen, ein Defizit ist aber möglich. Vitamin-B12-Präparate sind daher essentiell. Diese gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, wesentliche Unterschiede in der Wirkung zeigen sich in der Regel aber nicht. Eine hohe Dosierung hat ebenso weder Vor- noch Nachteile, überschüssiges Vitamin B12 scheidet der Körper aus.

Am günstigsten sind Brausetabletten, wie sie in Drogeriemärkten verkauft werden. Eine Tablette pro Tag kostet so unter 10 Cent. Hierbei liegt das Vitamin B12 in der chemischen Form Cyanocobalamin vor. Diese muss vom Körper erst umgewandelt werden, was aber problemlos funktioniert. Bei etwas teureren Lutschtabletten handelt es sich meist um Methylcobalamin, am teuersten in der Herstellung ist Adenosylcobalamin. Beide Formen werden vom Körper direkt aufgenommen. Einige „Depot“-Präparate verwenden Hydroxocobalamin, dieses wird gespeichert und dann langsam umgewandelt.

Welche Präparate sind weniger geeignet?

Kombipräparate enthalten neben Vitamin B12 weitere Vitamine und Mineralstoffe. Diese sind meist notwendig, grundsätzlich aber auch nicht schädlich. Stiftung Warentest beurteilt drei der acht getesteten Kombipräparate als „geeignet“. Die übrigen Produkte weisen eine oder mehrere kritikwürdige Eigenschaften auf. So müssen Warnhinweise für die Inhaltsstoffe Jod und Eisen vorhanden sein, da diese nicht unkontrolliert ergänzt werden sollten. Auch die Zufuhr von Vitamin A ist nicht für alle Personen geeignet. Einige Produkte weisen eine Unter- oder Überdosierung der angegeben Inhaltsstoffe auf. Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen müssen aufpassen.

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere

Nahrungsergänzungsmittel (online erhältlich) im Test von Stiftung Warentest

Folsäure-Jod-Präparat

Folsäure-Jod-Präparat

Folsäure-Jod-Präparat

Folsäure-Jod-Präparat

Folsäure-Jod-Präparat

Folsäure-Präparat

Avitale Folsäure 800 Plus

Denk Prenatal

Merck Femibion 1

Pharma K Femix Alpha

SteriPharm Folio Forte Kinderwunsch und Schwangerschaft Phase 1

GSE Folsäure Compact

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Ein geeignetes Schwangerschafts-Präparat mit Folsäure und Jod.

Ein geeignetes Schwangerschafts-Präparat mit Folsäure und Jod.

Ein geeignetes Schwangerschafts-Präparat mit Folsäure und Jod.

Ein geeignetes Schwangerschafts-Präparat mit Folsäure und Jod.

Ein geeignetes Schwangerschafts-Präparat mit Folsäure und Jod.

Ein geeignetes Schwangerschafts-Präparat mit reiner Folsäure ohne Jod.

0,05 Euro pro Tag

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Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, der teilweise durch die Ernährung gedeckt werden kann. Mediziner empfehlen jedoch die zusätzliche Ergänzung der Nährstoffe Folsäure und Jod. Eine Zufuhr des B-Vitamins Folsäure ist unbedenklich und wichtig für Zellteilung und Wachstumsprozesse. Eine Unterversorgung mit Jod kann die Entwicklung des Embryos beeinflussen, doch bei Schilddrüsenerkrankungen ist eine Jod-Ergänzung teils nicht möglich.

Stiftung Warentest hat daher sowohl Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure und Jod als auch Produkte nur mit Folsäure getestet. Alle acht Präparate beurteilen die Tester als „geeignet“. Mittel mit Folsäure und Jod enthalten üblicherweise auch Vitamin B12 und andere sinnvolle Inhaltsstoffe. Reine Folsäure ist ebenso vorteilhaft. Mit der Einnahme sollten Frauen mit Kinderwunsch bereits vier Wochen vor der Zeugung beginnen und diese bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels fortsetzen, um die Gefahr eines Defekts des Embryos zu minimieren. Schon günstige Präparate für unter 10 Cent pro Tagesdosis sind geeignet, Mittel mit Extra-Zusätzen kosten bis zu 80 Cent pro Tag.

Welche Präparate sind weniger geeignet?

Einige Kombipräparate für Schwangere übertreiben es mit den Inhaltsstoffen und Stiftung Warentest bewertet sie als nur „mit Einschränkungen geeignet“. Die Produkte enthalten Eisen, das Schwangere jedoch nur ergänzen sollten, wenn sie nachweislich unterversorgt sind. Entsprechende Warnhinweise fehlen bei allen neun Kombipräparaten. Teilweise ist Vitamin A enthalten, das nur in Rücksprache mit dem Arzt ergänzt werden sollte. Die weiteren Zusatz-Inhaltsstoffe sind nicht notwendig, aber auch nicht schädlich. Als „wenig geeignet“ wurde nur das Produkt Pukka Mutterzauber Schwangerschaft kritisiert, da es eine zu geringe Dosis Folsäure enthält. Das Präparat wird aber nicht mehr verkauft.

Nahrungsergänzung: Soviel bekommen Sie für Ihr Geld

Für eine gezielte Ergänzung einzelner Nährstoffe müssen Sie nicht viel zahlen. Eine Tablette pro Tag kostet mitunter weniger als 10 Cent. Vitamin-B12-Präparate bekommen Sie als Brause-, Lutsch oder Schluck-Tabletten und als Flüssigkeit im Fläschchen. Brausetabletten sind am günstigsten, Präparate zum Lutschen etwas teurer und am meisten zahlen Sie für die Fläschchen. Alle wirken vergleichbar gut. Kombipräparate für Veganer enthalten neben Vitamin B12 weitere Vitamine und Mineralstoffe und sind dadurch teurer. Hier kostet eine Tablette oder Kapsel zwischen 12 Cent und einem Euro. Die zusätzlichen Inhaltsstoffe sind aber weder für Vegetarier noch Veganer wirklich notwendig.

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sieht es ähnlich aus: Günstige Präparate mit Folsäure und Jod oder nur mit Folsäure kosten etwa 10 Cent pro Tablette. Sind zusätzliche Inhaltsstoffe enthalten, kann eine Tagesdosis auch bis zu 80 Cent kosten. Für Schwangere gibt es gleichermaßen Kombipräparate, die zusätzlich Eisen und eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen enthalten. Hier liegt der Preis für eine Tagesdosis zwischen 5 Cent und fast zwei Euro. Eine gezielte Nahrungsergänzung ist aber sinnvoller als der „Kombi-Hammer“.

Stiftung Warentest empfiehlt üblicherweise die günstigsten Produkte unter den jeweils geeigneten Präparaten. Teurere Mittel haben keine wesentlichen Vorteile, aber natürlich auch keine Nachteile.

Der beste Lachs: Testsieger der Stiftung Warentest

Nahrungsergänzungsmittel sind oft vergleichsweise günstig.

Nahrungsergänzungsmittel sind oft vergleichsweise günstig.

Bild: Tero Vesalainen / Getty Images

So testet Stiftung Warentest Nahrungsergänzungsmittel

Stiftung Warentest untersucht die Nahrungsergänzungsmittel im Labor und prüft, ob die Dosierung den Empfehlungen der Fachexperten und Prüfbehörden entspricht. Die Inhaltsstoffe bewerten die Tester auch in Hinsicht auf aktuelle medizinische Studien. Zudem werden die Werbeversprechen der Hersteller unter die Lupe genommen. Einige Inhaltsstoffe wie Eisen, Jod oder bestimmte Vitamine müssen mit Warnhinweisen versehen sein, da sie für vorbelastete Personen ein Risiko darstellen.

Die Dosierung der Inhaltsstoffe muss mit der Deklaration auf der Verpackung übereinstimmen, wobei hier gewisse Abweichungen erlaubt sind. Die Analyse der Präparate zeigt auch mögliche Schadstoffe oder unerwünschte Bestandteile, in den vorliegenden Tests gibt es aber keine Auffälligkeiten. Das End-Urteil der Tester für die Nahrungsergänzungsmittel lautet „geeignet“, „mit Einschränkungen geeignet“ oder „wenig geeignet“. In den Tests fiel kein Nahrungsergänzungsmittel komplett durch.

Details zum Test der Nahrungsergänzungsmittel für Veganer lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.

Details zum Test der Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.

Vegan vs. Vegetarisch: Hier liegen die Unterschiede

Wie funktionieren Nahrungsergänzungsmittel?

Der Körper nimmt alle lebensnotwendigen Nährstoffe im Normalfall über die Nahrung auf. Ist die Ernährung nicht ausgewogen genug oder liegen spezielle Umstände vor, kann es zu einem Mangel kommen. Daher können Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente über Nahrungsergänzung zusätzlich aufgenommen werden. Die Stoffe werden entweder aus natürlichen Prozessen extrahiert oder komplett synthetisch hergestellt, was vor allem bei veganen Präparaten oft notwendig ist. Die Nahrungsergänzungsmittel werden als Kapseln, Tabletten oder Flüssigkeit geschluckt, gelutscht oder in Wasser aufgelöst und getrunken. Bei ernsten Mangelerscheinungen sind auch Injektionen möglich.

Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung, vor allem da die Nährstoffe in ihrer synthetischen Form vom Körper unterschiedlich gut aufgenommen werden können. Sie können jedoch einen Mangel oder einen zeitweisen Mehrbedarf ausgleichen oder den Körper mit Nährstoffen versorgen, die nicht über die gewählte Nahrung aufgenommen werden können – was beispielsweise Veganer betrifft, die keine tierischen Produkte konsumieren. Bestimmte Nährstoffe sollten jedoch nur ergänzt werden, wenn der Arzt einen echten Mangel feststellt. Besonders bei Menschen mit gesundheitlicher Vorbelastung stellt eine unkontrollierte Ergänzung ein Risiko dar.

Grundsätzlich sind Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland als Lebensmittel deklariert und in der Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV) geregelt. Nur zugelassene Stoffe dürfen enthalten sein, was über Verordnungen geregelt ist. Außerhalb der EU sind in Nahrungsergänzungsmitteln auch Stoffe erlaubt, die hierzulande als Arzneimittel gelten und entsprechend anders geregelt sind.

Stiftung Warentest warnt vor Coffee-To-Go Becher aus Bambus

Nahrungsergänzungsmittel können eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ausgleichen.

Nahrungsergänzungsmittel können eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ausgleichen.

Bild: PeopleImages / Getty Images

Was ist die Bedeutung der Nährstoffe in den Präparaten?

  • Vitamin B12 hat eine große Bedeutung in der Nahrungsergänzung. Neben eigenen Vitamin-B12-Präparaten ist die chemische Verbindung auch in den meisten Kombipräparaten enthalten. Sie hat Einfluss auf Zellteilung, Blutbildung und die Funktion des Nervensystems. Ein Vitamin-B12-Mangel kann im schlimmsten Fall Blutarmut und neurologische Störungen zur Folge haben. Fleischesser und Ovo-Lacto-Vegetarier nehmen den Nährstoff über die Nahrung auf, ein Mangel ist dennoch immer möglich. Maßgeblich betroffen sind aber Veganer, denn Vitamin B12 ist in pflanzlichen Lebensmitteln nicht vorhanden. Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln ist hier also unerlässlich. Negative Effekte einer Überdosis von Vitamin B12 sind nicht bekannt, der Überschuss wird ausgeschieden.
  • Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9 oder Folat, ist für Zellteilung und Wachstumsprozesse von Bedeutung. Daher haben Frauen in der Schwangerschaft einen hohen Bedarf. Üblicherweise wird die Folsäure über die Nahrung aufgenommen, sie ist unter anderem in Kalbsleber, Hülsenfrüchten und grünem Blattgemüse enthalten. Ein Folsäuremangel kann in Erwachsenen zu Blutarmut führen, bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib besteht insbesondere die Gefahr von Fehlbildungen am Gehirn oder an der Wirbelsäule. Gängige Schwangerschafts-Präparate liefern zwischen 400 und 800 Mikrogramm Folsäure, das deckt den Mehrbedarf. Folsäure ist auch in Kombi-Präparaten enthalten.
  • Jod ist ein chemisches Element, das für die Schilddrüse und damit den gesamten Stoffwechsel wichtig ist. Jod wird über die Nahrung aufgenommen und speziell auch über Jodsalz. In Deutschland haben große Teile der Bevölkerung einen zumindest leichten Jodmangel und eine Unterversorgung während der Schwangerschaft kann die geistige und körperliche Entwicklung des Embryos beeinflussen. Eine Aufnahme von Jod über Nahrungsergänzung ist von Vorteil. Personen mit Schilddrüsenerkrankungen müssen aber aufpassen. Einige Nahrungsergänzungsmittel gibt es daher wahlweise mit und ohne Jod.
  • Eisen ist ein essentielles Spurenelement für den Sauerstofftransport und den Energiestoffwechsel im Körper. Eisenmangel trifft häufig auf, speziell bei Frauen, die durch die Menstruation Eisen verlieren. Die Symptome sind Blutarmut, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Eine Ergänzung von Eisen ist also sinnvoll, sollte jedoch nur bei bestehender Unterversorgung erfolgen. Eine Überdosierung des Spurenelements kann nämlich zu Schäden an den inneren Organen führen. Kombipräparate für schwangere Frauen enthalten oft Eisen aber selten Warnhinweise. Hier ist Vorsicht geboten.
  • Omega-3-Fettsäuren sind für die Energiegewinnung sowie die Funktion von Gehirn und Auge wichtig – in der Schwangerschaft auch für deren Entwicklung im Fötus. Bei Speisen sind die Fettsäuren vor allem in fettem Fisch wie Aal oder Lachs und in Algen enthalten, wesentlich konzentrierter zudem in speziellen Speiseölen wie Leinöl. Ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren kann negative kardiovaskuläre und neurologische Folgen haben, eine Nahrungsergänzung bietet sich an. In Kombipräparaten sind Omega-3-Fettsäuren teilweise enthalten, vor allem in Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere.
  • Vitamin A hat große Bedeutung für das Nervensystem und den Stoffwechsel, für gewöhnlich nimmt der Körper genug davon über die Nahrung auf. Ein Mangel ist möglich, eine Nahrungsergänzung sollte jedoch nur in Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Bei Erwachsenen ist eine Überdosierung unangenehm, aber grundsätzlich unbedenklich. Bei Schwangeren hingegen kann zu viel Vitamin A zu Fehlbildungen am Fötus führen. Kombipräparate mit Vitamin A sind also mit Vorsicht zu genießen.
  • Die übrigen B-Vitamine, also B1 bis B6 und Biotin, werden über eine ausgewogene Ernährung in ausreichender Menge vom Körper aufgenommen. Eine Ergänzung ist selten nötig, aber auch nicht schädlich. In vielen Kombipräparaten sind B-Vitamine enthalten. Ähnlich hält es sich mit Vitamin C. Eine Ergänzung ist sinnvoll und überschüssiges Vitamin C wird vom Körper ohnehin ausgeschieden. 
  • Vitamin D bildet der Körper durch Sonnenlicht selbst, erst mit dem Alter nimmt die Fähigkeit zur Synthese ab. Eine Ergänzung über Präparate ist in der Regel nicht nötig und eine Überdosierung möglicherweise mit Risiken verbunden. Das Vitamin D in Kombipräparaten ist aber ungefährlich. Vitamin E wird im Körper gut gespeichert, ein Mangel ist daher selten. In Präparaten für Schwangere ist das „Fruchtbarkeits-Vitamin“ oft enthalten. Auch Kalzium, Magnesium, Selen und Zink werden über die Nahrung aufgenommen. Ein Zinkmangel ist zwar nicht unüblich, sollte aber diagnostiziert werden.

Schwangerschaft: So viele Wochen dauert sie

Nicht alle Inhaltsstoffe der Nahrungsergänzungsmittel sind wirklich nötig, einige stellen sogar ein Risiko dar.

Nicht alle Inhaltsstoffe der Nahrungsergänzungsmittel sind wirklich nötig, einige stellen sogar ein Risiko dar.

Bild: artisteer / Getty Images

Darauf sollten Sie beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln achten

  • Gezielte ErgänzungNahrungsergänzungsmittel „für Vegetarier & Veganer“ oder „für die Schwangerschaft“ sind meist Kombipräparate mit einem breiten Mix an Vitaminen und Mineralstoffen. Damit sollen alle Bereiche abgedeckt werden, in denen potentiell ein Mangel bestehen könnte. Im Normalfall ist das aber überflüssig. Einige Inhaltsstoffe stellen sogar ein Risiko für gesundheitlich vorbelastete Personen dar, wobei diese im Regelfall selbst wissen, worauf sie achten müssen. Eine gezielte Ergänzung von Nährstoffen wie Vitamin B12, Folsäure oder Omega-3-Fettsäuren ist sinnvoller. Andere Vitamine und Mineralstoffe sollten Sie nur ergänzen, wenn eine ärztlich festgestellte Unterversorgung besteht.
  • Ergänzung statt ErsatzDer Körper ist darauf ausgelegt, alle nötigen Nährstoffe über die Nahrung aufzunehmen. Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist dafür der beste Weg. Ernähren Sie sich nur von Junk Food und versuchen zugleich, alle Vitamine und Mineralstoffe über Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen, können Sie schnell gesundheitliche Probleme bekommen. Synthetische Nährstoffe in den Präparaten helfen zwar bei einem Mangel, eignen sich aber nicht zur Vollversorgung, da die Stoffe vom Körper unterschiedlich gut aufgenommen werden können. In Einzelfällen ist die Versorgung unerlässlich, wie beispielsweise bei Vitamin B12 für Veganer. Grundsätzlich liegt der Fokus aber auf dem Essen.
  • Spezialfall SchwangerschaftSchwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, der nur bedingt über Lebensmittel ausgeglichen werden kann. Folsäure und Jod sind maßgeblich, eine Ergänzung von Eisen kann sinnvoll sein, wenn ein diagnostizierter Mangel besteht. Weitere Nährstoffe können einen positiven Effekt haben, müssen aber nicht zwingend im Präparat enthalten sein. Zu beachten ist nur, dass eine Überdosierung einiger Stoffe ein Risiko für das Baby darstellt, Gesundheitsprobleme und Fehlbildungen sind möglich. Dafür muss zwar eine konstante Überversorgung über einen längeren Zeitraum bestehen, dennoch sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Risiken von Präparaten sprechen.
  • Darreichungsform und DosisNahrungsergänzungsmittel gibt es in verschiedenen Formen, von Tabletten zum Schlucken und Lutschen über wasserlösliche Mittel und Kapseln bis hin zu Flüssigkeiten im Fläschchen. Trotz der Versprechungen einiger Hersteller unterscheidet sich die Wirkung nicht wesentlich voneinander, meist aber der Preis. Nahrungsergänzungsmittel aus dem Drogeriemarkt sind üblicherweise recht günstig und erfüllen ihren Zweck. Höhere Dosierungen finden Sie oft bei Nährstoffen, bei denen der Überschuss vom Körper ausgeschieden wird, ein größerer Effekt ist also kaum bemerkbar. Andere Inhaltsstoffe richten sich nach medizinischen Empfehlungen, um eine Überdosierung zu vermeiden.
  • Vegane InhaltsstoffeFalls Sie strikt darauf achten, dass Sie keine tierischen Produkte konsumieren, sollten Sie auch bei Nahrungsergänzungsmitteln auf die Kennzeichnung achten. Produkte speziell für Vegetarier und Veganer enthalten nur pflanzlich und synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe. Bei anderen Präparaten können die Inhaltsstoffe teils tierischen Ursprungs sein, wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder tierische Gelatine in Kapsel-Präparaten. Das Angebot ist aber auch für Veganer groß.

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Schwangere Frauen haben einen Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen.

Schwangere Frauen haben einen Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen.

Bild: gpointstudio / Getty Images

Unterdosierung und Überdosierung von Inhaltsstoffen

Für die Dosierung von Vitaminen und Mineralstoffen gibt es Empfehlungen deutscher, europäischer und internationaler Organisationen, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bindende gesetzliche Grenzen gibt es nicht, doch die meisten Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln halten sich an akzeptierte Dosierungen. Vereinzelt enthalten Kombipräparate jedoch unterdosierte Inhaltsstoffe. Das ist dann gefährlich, wenn Sie sich darauf verlassen, dass das Mittel Sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Im Zweifelsfall können Sie die Stoffliste des Präparats online mit den publizierten Empfehlungen vergleichen. Signifikate Abweichungen zwischen den Inhaltsangaben des Herstellers und der tatsächlichen Menge in der Tablette gibt es bei geprüften Produkten nicht.

Eine potentielle Überdosierung hängt vom Gesundheitszustand des Konsumenten ab. Bei einigen Inhaltsstoffen wie Vitamin B12 oder Vitamin C wird bei Überversorgung der Überschuss vom Körper ausgeschieden. Bei anderen Nährstoffen ist eine gesundheitlich bedenkliche Überdosierung möglich. Gesunde Erwachsene müssen negative Folgen nur bei anhaltender Fehldosierung befürchten, Kinder sind gefährdeter. Vorsicht ist speziell bei Schwangerschaft geboten, denn zu hohe Dosierungen können den Embryo schädigen. Personen mit Schilddrüsenproblemen dürfen unter Umständen kein Jod ergänzen und sollten daher entsprechende Präparate meiden. Die Menge für eine akute toxische Wirkung eines Vitamins ist sehr hoch, diese Dosis wird mit Präparaten in der Regel nicht erreicht.

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Das ist für die vegane Ernährung wichtig

Die Entscheidung für eine vegane Lebensweise kann ethische, ökologische und gesundheitliche Gründe haben. Grundsätzlich ist der komplette Verzicht auf tierische Produkte gut möglich, Veganer müssen jedoch stark auf ihre Ernährung achten, um dem Körper alle erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Pflanzliche Lebensmittel enthalten fast alle Nährstoffe, teils aber in reduzierter Form verglichen mit tierischen Produkten. Unter anderem Hülsenfrüchte, Vollkorn und Nüsse liefern viel Eiweiß, Eisen und Zink. Kohlsorten wie Brokkoli oder Weißkohl sind Lieferanten für Kalzium und Selen. Obst- und Gemüsesorten enthalten Vitamine in unterschiedlicher Menge.

Bei einigen Nährstoffen sind Veganer aber auf synthetische Varianten angewiesen. So kommt das wichtige Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln vor, Pflanzen weisen geringfügige Spuren davon höchstens in den Wurzeln auf. Bei rein pflanzlicher Ernährung muss es zwangsläufig ergänzt werden. Nahrungsergänzungsmittel für Veganer enthalten chemisch synthetisiertes Vitamin B12. Die ebenso wichtigen Omega-3-Fettsäuren sind teilweise in Algen enthalten, doch sinnvoller sind Speiseöle wie Leinöl oder eben ein Omega-3-Präparat, das für Veganer natürlich kein Fischöl enthalten sollte. Auch Jod ist vereinzelt in Algen enthalten, Jodsalz oder Präparate mit Jod sind aber eine gute Alternative.

Sinnvoll sind bei veganer Lebensweise regelmäßige Gesundheitschecks, um Defizite frühzeitig zu erkennen und auszugleichen. Wer sich gesund, bewusst und abwechslungsreich ernährt, sollte aber keine Probleme haben. Vegetarier, die auch Käse und Eier zu sich nehmen, haben es in gewisser Hinsicht einfacher, ihren Nährstoffbedarf zu decken. Doch Mangelerscheinungen können bei falscher Ernährung auch hier auftreten. Kombipräparate speziell „für Vegetarier und Veganer“ können eine Hilfestellung sein, enthalten aber zum Teil auch viele unnötige Vitamine und Mineralstoffe.

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Die wichtigsten Fragen zu Nahrungsergänzungsmittel auf einen Blick

Häufige Fragen und Antworten

Wie gesund sind Nahrungsergänzungsmittel?

Die Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln kann der Körper unterschiedlich gut absorbieren und verarbeiten. Risiken gibt es nur bei Überdosierung oder wenn Sie gesundheitlich vorbelastet sind. Deutsche und EU-Produkte sind auf Schadstoffe geprüft und daher unbedenklich.

Sind Nahrungsergänzungsmittel Arzneimittel?

Nahrungsergänzungsmittel enthalten nur Vitamine und Mineralstoffe, die auch über die Nahrung aufgenommen werden können. Sie sind in der Nahrungsergänzungsmittelverordnung geregelt und gelten rechtlich als Lebensmittel. Arzneimittel hingegen dienen der Heilung von Krankheiten.

Welche Vitamine und Mineralstoffe brauchen Veganer?

Veganer können ihren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu großen Teilen mit pflanzlichen Lebensmitteln decken, müssen sich aber bewusst ernähren. Die Ausnahme ist Vitamin B12, das in Pflanzen nicht vorkommt. Veganer müssen synthetisches Vitamin B12 über Präparate ergänzen.

Welche Vitamine und Mineralstoffe brauchen Schwangere?

Frauen benötigen während der Schwangerschaft mehr Vitamine und Mineralstoffe, die zum Teil über Lebensmittel gedeckt werden können. Empfehlenswert ist eine Ergänzung von Folsäure und Jod, so lange es keine Gesundheitsrisiken gibt. Eisen sollte nur nach ärztlicher Rücksprache ergänzt werden.