Super Akku, aber ein wichtiges Feature fehlt: Beats Solo 4 im Test

Kompakter On-Ear-Kopfhörer ohne Geräuschunterdrückung

Eine Frau trägt den Beats Solo 4. Der Kopfhörer hat die Farbe Hellblau.

Der Beats Solo 4 ist ein recht stylischer On-Ear-Kopfhörer mit langer Akkulaufzeit.

CHIP

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Fazit vom 01.07.2024

Der Beats Solo 4 richtet sich an Fans kompakter Bügelkopfhörer: Seine Polster liegen auf den Ohren auf, statt sie zu umschließen, wodurch er etwas kleiner ausfällt. Außerdem lässt er sich gut einklappen. Seine Soundqualität geht im Test in Ordnung, hat uns aber nicht vom Hocker gehauen: Er klingt recht neutral, wenn auch etwas dünn. Auf Noise Cancelling muss man leider gänzlich verzichten – besonders fürs Pendeln könnte das ein Nachteil sein. Durch die On-Ear-Bauweise drückt er zudem auf die Ohren, was wir im Büroalltag nach einiger Zeit störend fanden. Famos ist hingegen die sehr lange Akkulaufzeit, hier muss man keinerlei Kompromisse eingehen – und auch die hochwertige Verarbeitung hat uns gut gefallen.

Vorteile

Leicht und kompakt

Extrem lange Akkulaufzeit

Hochwertige Verarbeitung

Nachteile

Sound ist etwas dünn

Kein Noise Cancelling

Stundenlanges Tragen ist unangenehm

Produktabbildung
Apple Beats Solo 4 Wireless On-Ear
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Bildquelle: BestCheck.de

Apple Beats Solo 4 Wireless On-Ear

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Beats Solo 4: Solider Kopfhörer im kompakteren Format

Einen On-Ear-Kopfhörer muss man unserer Einschätzung nach ganz speziell wollen. Denn die Bauweise hat Vor- und Nachteile. Für sie spricht der kompaktere Formfaktor und das geringere Gewicht. Als Nachteil empfinden wir hingegen den oftmals geringeren Tragekomfort, denn On-Ear-Kopfhörer drücken immer mehr oder weniger fest auf die Ohren. Das ist nach einiger Zeit durchaus auffällig und kann stören. Fürs Pendeln oder den Musikgenuss zwischendurch eignen sie sich daher in der Regel ziemlich gut, für lange Büro-Tage oder mehrstündige Reisen empfinden wir sie als nicht so gut geeignet.

Beats hat für beide Geschmäcker passende Kopfhörer im Programm: den Over-Ear-Kopfhörer Beats Studio Pro (Test) mit aktiver Geräuschunterdrückung und das etwas abgespecktere On-Ear-Modell Beats Solo 4.

Wie das Studio-Pro-Modell so hinterlässt auch der Beats Solo 4 einen wertig verarbeiteten Eindruck. Er ist aus Kunststoff wie die meisten Bluetooth-Kopfhörer, sieht aber dennoch schick aus – und er ist rund 50 Gramm leichter als das Studio-Pro-Modell. Beats hat einen individuellen Look, doch die ikonische Bauweise hat für langhaarige Personen einen Nachteil: Haare können sich zwischen Ohrmuscheln und Bügel einklemmen und werden dann unsanft aus dem Haupt gezupft, wenn man den Kopfhörer abnimmt. Das ist uns 2019 beim Beats Studio 3 Wireless (Test) passiert, es ist beim Studio Pro aufgetreten und auch hier.

Track- und Musiksteuerung erfolgt über mechanische Tasten. Es gibt auf der rechten Ohrmuschel eine große Taste in der Mitte für Play/Pause und um sie herum liegen kleinere Tasten für Vor/Zurück und Leiser/Lauter. Alle Steuerelemente sind nahtlos ins Design integriert und völlig unauffällig.

Was den Tragekomfort angeht, dürften sich die Geister scheiden. Für kürzere Einsätze zwischendurch finden wir den Beats Solo 4 bestens geeignet. Er sitzt fest auf dem Kopf und verrutscht nicht. Mehrere Stunden würden wir den Solo 4 aber nicht tragen wollen, weil wir den Anpressdruck, der direkt auf den Ohrknorpel und die Ohrläppchen geht, nach einiger Zeit als unangenehm erleben – wie bei allen On-Ear-Modellen.

Neutraler Sound, der gerne bassiger sein dürfte

Richtig gelesen: Wir wünschen uns bei diesem Beats-Kopfhörer mehr Bass und vollere Mitten. Die Zeiten, in denen die Marke Beats für übertrieben bassigen Hip-Hop-Sound steht, sind schon länger vorbei. Der Beats Studio Pro klingt richtig gut, der Solo 4 hingegen ist im Bassbereich eher zurückhaltend und präsentiert die Musik sehr „neutral“. Der Sound geht in Ordnung und lässt sich angenehm hören, aber wir vermissen hier Fülle und Wärme in den Mitten und schlichtweg Spaßfaktor. Im oberen Mittenbereich und den Höhen – die Frequenzen, die man als Klarheit erlebt – stellt er die Songs differenziert dar, ohne anzustrengen. Fürs unaufgeregte Nebenbeihören ist er also gut geeignet, aber fürs Aufdrehen und Spaßhaben würden wir eher zu anderen Modellen greifen – beispielsweise dem Studio Pro. Beats hat zwar eine App im Angebot, zum Testzeitpunkt war diese aber sehr spartanisch ausgestattet und bot beispielsweise keinen Equalizer.

Überraschenderweise verzichtet Beats beim Solo 4 auf Active Noise Cancelling. Gerade für Pendler wäre das ein nützliches Feature – aber auch angesichts der Preisklasse von rund 200 Euro zum Testzeitpunkt erwartet man so eine Funktion eigentlich. Die passive Dämpfung ist durch die On-Ear-Bauweise durchaus ordentlich – Lärm im Mitten- und Höhenbereich wird dezent gefiltert. Aber gerade Bassfrequenzen in der Umgebung dringen ungehindert durch.

Richtig lange Akkulaufzeit und gute Ausstattung

Über jeden Zweifel erhaben präsentiert sich der Beats Solo 4 hingegen in unserem Akkulaufzeit-Test: Geschlagene 85,5 Stunden lief der Kopfhörer, bevor er wieder an den Netzstecker musste. Viel mehr kann man hier eigentlich nicht erwarten. Nach 15 Minuten am Stromkabel hatte der Beats Solo 4 dann wieder genug Energie für rund 11 Stunden Restlaufzeit.

Aber der Kopfhörer lässt sich auch per Kabelverbindung verwenden: und zwar nicht nur über ein klassisches Klinkenkabel, sondern auch mit einem normalen USB-C-Kabel. So kann man ihn ohne Adapter an jedes Smartphone oder Notebook anschließen. USB-Audio ist bei Bluetooth-Kopfhörer noch keine Selbstverständlichkeit. Über kabellose Verbindungen per Bluetooth 5.3 ist der Solo 4 auf Wunsch an zwei Geräten gleichzeitig aktiv, um umstandslos zwischen beiden wechseln zu können. Für Reisende, die den Kopfhörer im Gepäck verstauen möchten, gibt es aber leider kein Hardcase, sondern nur einen Stoffbeutel.

Die Mikrofonqualität ist in Ordnung, aber nicht herausragend. In leiser Umgebung wirkt die Stimme bereits nicht ganz natürlich, ist aber gut verständlich. Lautere Umgebungsgeräusche filtert das Mikrofon zwar deutlich für Gesprächspartner heraus, dabei wird aber auch die eigene Stimme gedämmt und gleichzeitig noch von Rauschen begleitet. Kurz: Fürs gelegentliche Telefonieren ist es ok, wir haben aber schon Besseres gehört.

Test: Frederik Niemeyer, Tomasz CzarneckiRedaktion: Frederik Niemeyer

Bluetooth-Kopfhörer im Vergleich (Auswahl aus 34 getesteten Produkten)

Zuletzt aktualisiert am 21.07.2024

Testgerät im Vergleich

Testsieger

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Bester Sound

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Gut (2,4)

Sehr gut (1,2)

Gut (2,0)

Sehr gut (1,3)

Sehr gut (1,3)

Sehr gut (1,4)

Vorteile
Leicht und kompakt
Extrem lange Akkulaufzeit
Hochwertige Verarbeitung
Nachteile
Sound ist etwas dünn
Kein Noise Cancelling
Stundenlanges Tragen ist unangenehm
Vorteile
Extrem lange Akkulaufzeit
Toller, klarer Sound mit sattem Bass
Sehr bequemer Sitz
Top-Geräuschunterdrückung
Nachteile
Lässt sich nicht zusammenklappen
Vorteile
Breiter, satter Sound
Sehr ausdauernder Akku
Sehr bequem
Nachteile
Unterdurchschnittliches ANC
Glatter Kunststoff anfällig für Fingerabdrücke
Vorteile
Spitzen Geräuschunterdrückung
Sehr hoher Tragekomfort
Harmonischer Sound
Lange Akkulaufzeit
Nachteile
Windgeräusche teils störend
Ohrmuscheln lassen sich nicht einklappen
Vorteile
Klarer, satter Sound
Sehr effektives Noise Cancelling
Lange Akkulaufzeit
Sehr bequem
Nachteile
Für natürliche Musik etwas zu bassig
Vorteile
Rundum großartiger Sound
Tolle Geräuschunterdrückung
Top-Verarbeitung
Komfortable Steuerung per Digital Crown
Nachteile
Konnektivität mit Fokus auf Apple-Geräte
Ungefaltet im offenen Case

Mangelhaft (4,6)

Sehr gut (1,3)

Befriedigend (3,5)

Sehr gut (1,0)

Sehr gut (1,3)

Sehr gut (1,1)

Gut (2,2)

Sehr gut (1,2)

Gut (1,8)

Sehr gut (1,4)

Sehr gut (1,3)

Sehr gut (1,0)

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So testet CHIP Bluetooth-Kopfhörer

Die Gesamtwertung der Over- und On-Ear-Bluetooth-Kopfhörer setzt sich zusammen aus den Teilkategorien Soundqualität (40 Prozent), Noise Cancelling (20 Prozent), Mobilität (15 Prozent), Komfort (15 Prozent) und Ausstattung (10 Prozent).

Für die Klang-Kategorie streamen wir Musik in maximaler Qualität über Spotify, während die Kopfhörer per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden sind. Wir bewerten subjektiv die Klarheit und Natürlichkeit des Sounds, den Bass-Charakter sowie die Stimmdarstellung. Wir vergleichen Testmodelle dabei stets mit verschiedenen Referenzkopfhörern.

Noise Cancelling beziehungsweise Geräuschunterdrückung ist ein nützliches und wichtiges Feature, wenn man unterwegs oder in lauten Umgebungen ist. Wir beurteilen subjektiv anhand von lautem Flugzeuglärm, den ein Lautsprecher erzeugt, wie gut Kopfhörer Außengeräusche dämmen. Wenn Kopfhörer über keine aktive Geräuschunterdrückung verfügen, beurteilen wir die Stärke der passiven Dämpfung.

Teil der Komfort-Note ist Tragekomfort sowie Haptik/Verarbeitungsqualität. Wir bewerten subjektiv: Sitzt der Kopfhörer fest, aber ohne unangenehm zu drücken, haben die Ohren Platz, stimmt die Verarbeitungsqualität, macht das Material einen guten Eindruck?

In die Note der Mobilität fließt die Akkulaufzeit ebenso ein wie die Ladezeit. Wenn ein Kopfhörer eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) hat, messen und bewerten wir die Laufzeit zusätzlich im ANC-Modus. Für die Laufzeitmessung pegeln wir die Kopfhörer auf ein gleiches Lautstärke-Niveau ein und spielen per Bluetooth-Verbindung ununterbrochen eine festgelegte Musik-Playlist ab. Wichtig ist in dieser Kategorie ebenso die Bluetooth-Reichweite, die wir in den Räumen der CHIP-Redaktion ausloten.

Einer der wichtigsten Aspekte der Ausstattung ist Bluetooth-Multipoint, also die Frage, ob sich ein Kopfhörer zeitgleich mit mindestens zwei Geräten verbinden kann und selbsttätig zur jeweils aktiven bzw. priorisierten Quelle wechselt. Weitere Aspekte sind vor allem Handhabungsfeatures: Lassen sich Kopfhörer für den Transport zusammenklappen, wird ein Hardcase oder Stoffbeutel mitgeliefert und funktioniert ein Kabelbetrieb auch bei leerem Akku.

Frederik Niemeyer

Über den Autor

Frederik arbeitet seit 2011 für CHIP. In dieser Zeit hat er unter anderem über Smartphones und Fernseher geschrieben. Aktuell konzentriert er sich auf Lautsprecher und Kopfhörer. Für letztere führt er fürs CHIP-Testcenter auch die Klangbeurteilungen durch.