Klasse In-Ear-Kopfhörer mit Pulsmessung im Ohr: Sennheiser Momentum Sport im Test

Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden

Sennheiser Momentum Sport liegen neben dem offenen Case auf einem Tisch.

Die Sennheiser Momentum Sport haben einen praktischen Pulsmesser und klingen gut - das Case könnte aber etwas kleiner sein.

CHIP

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Fazit vom 24.06.2024

Die Sennheiser Momentum Sport fallen im Test mit einem praktischen Feature auf: Sie können die Herzfrequenz im Ohr messen und Sportbegeisterten wichtige Informationen geben. Wir haben die Pulsmessung getestet und bewerten sie als verlässlich. Die In-Ears sitzen bei allen Aktivitäten fest und sicher im Ohr. Allerdings sind sie auch jederzeit spürbar, was an einem langen Bürotag etwas stören kann. Doch nicht nur Training macht mit den Sennheiser Momentum Sport Spaß, sondern auch Musikhören, denn die Soundqualität ist klasse. Die Akkulaufzeit liegt im soliden Bereich und genügt für die meisten Aktivitäten. Nur mittelmäßig schneidet hingegen die aktive Geräuschunterdrückung ab. Davon abgesehen sind die Momentum Sport klasse ausgestattet und empfehlenswerte In-Ears für Sport-Fans mit Interesse an Pulsmessung.

Vorteile

Starke Soundqualität

Pulsmessung im Ohr

Kabelloses Laden

Bluetooth-Multipoint

Nachteile

Geräuschunterdrückung könnte besser sein

Akkulaufzeit solide, aber nicht spitze

Produktabbildung
Sennheiser Momentum Sport
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Bildquelle: BestCheck.de

Sennheiser Momentum Sport

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Sennheiser Momentum Sport im Test: In-Ear-Kopfhörer mit Pulsmessung

In-Ear-Kopfhörer mit integrierter Pulsmesser sind zwar selten, aber die Technik gibt es seit einigen Jahren, denn die Messung im Ohr kann genauer sein als etwa eine Messung am Handgelenk per Pulsuhr (Test). Nach Herstellern wie unter anderem Jabra (mit den Elite Sport und Sport Pulse) und Soundcore (mit Liberty 4) hat nun auch Sennheiser einen Kopfhörer mit Herzfrequenzsensor für die Messung im Ohr im Programm: den Momentum Sport. Wir haben im Test nicht nur Sound, Akkulaufzeit und Noise Cancelling überprüft, sondern auch die Pulsmessung mit einem Pulsgurt von Polar verglichen. Vorneweg: Das Ergebnis hat uns überzeugt und dürfte für Hobby-Sportler präzise genug sein.

Wir haben die Puls-Daten in die App Polar Flow (Download) einfließen lassen. Die In-Ears sollen sich auch mit den Systemen von Apple, Garmin, Strava, Peloton und weiteren Anbietern verbinden lassen. Parallel zum Momentum Sport war der Brustgurt Polar H10 per ANT+ mit der App Polar Beat (Download) gekoppelt – dessen Messung stellt unsere Referenz dar. Wie auf den Diagrammen zu sehen ist, stimmen die Messdaten der In-Ears gut mit dem Brustgurt überein. Die Verlaufskurven zeigen dasselbe Muster und dieselben Niveaus. Die Daten des Polar H10 wurden mehr geglättet, was aber ein Ergebnis der Software-Auswertung ist. Die maximale Herzfrequenz wird von den In-Ears mit 143 Hertz angegeben, beim Brustgurt waren es 141 Hertz. Lediglich zu Beginn der Messung – in etwa bei Minute 3 – ist ein Ausschlag über die 82 Hertz beim Momentum Sport zu sehen, der im Brustgurt nicht vorkommt.

Der Kopfhörer erfasst neben dem Puls auch die Körpertemperatur. Letztere haben wir nicht weiter überprüft, die Temperatur wirkte aber plausibel.

Unterm Strich sind die Momentum Sport somit eine gute Ergänzung für alle Hobby-Sportler, die beispielsweise aktuell nur mit Smartphone, aber ohne Pulsuhr oder Brustgurt trainieren und die Trainingseffekte noch besser beurteilen und das Training gezielter steuern möchten.

Sehr schöne Soundqualität, mittelmäßiges Noise Cancelling

Doch nicht nur mit ihren Sport-Funktionen sorgen die Sennheiser Momentum Sport für Spaß am Training, denn sie klingen auch noch klasse. Der Bass hat eine gute Präzision und genügend Druck im Tiefbass-Bereich etwa für elektronische Musik. Die Stimmen empfinden wir als luftig und transparent und sehr schön abgebildet. Im Hochton-Bereich vermissen wir etwas Differenzierung, aber insgesamt gefällt uns der warme und natürliche Sound. In der Sennheiser-App lässt er sich zudem mit einem 5-Band-Equalizer anpassen. Den Bass sollte man unserer Meinung nach aber nicht weiter anheben, denn dann wird er etwas schwammig.

Das ANC ist mittelmäßig, dürfte aber für den Alltag in Ordnung sein. Wer aber explizit etwas sucht, um Flugzeug-Geräusche auf Reisen zu eliminieren, bekommt woanders bessere Noise-Cancelling-Kopfhörer (Test). Am stärksten ist der Filter-Effekt im Bassbereich und den Mitten zu hören, dennoch dringt noch tiefes Gebrumme durch. Höhen kommen sogar recht deutlich durch. Störend finden wir dabei ein deutliches Rauschen, das offenbar durch das ANC selbst verursacht wird, wenn es besonders laute Außengeräusche filtern soll. Wichtiger für Sportler könnte indes der Transparenzmodus sein: Wer möchte kann die Umgebungsgeräusche in drei unterschiedlich starken Stufen in die Musik einbinden – etwa, wenn man an Straßen unterwegs ist. Ganz ausschalten, beispielsweise um die Laufzeit zu verlängern, lässt sich die Signalverarbeitung übrigens nicht.

Solide Akkulaufzeit, starke Ausstattung

Letzteres macht sich in unserer Mobilitäts-Note negativ bemerkbar. Denn die meisten In-Ears erreichen ohne ANC oftmals deutlich längere Laufzeiten als mit aktivierter aktiver Geräuschunterdrückung. Die Sennheiser Momentum Sport kommen mit einer Ladung auf fast 7 Stunden. In das Case ist ein Akku integriert, der die In-Ears auflädt, wenn man sie nicht benötigt: So erreichten wir rund 25 Stunden Gesamtlaufzeit. Beides ist in Ordnung und alltagstauglich, es geht aber auch deutlich besser, wie die In-Ears mit langer Akkulaufzeit zeigen.

Im Einsatz sitzen die Momentum Sport sicher und fest im Ohr, das ist für eine verlässliche Puls- und Temperaturmessung auch erforderlich. Sennheiser verwendet dafür zusätzliche „Finnen“, die die Stöpsel im Ohr befestigen. Was gut für körperliche Aktivitäten ist, fiel uns im Büroalltag aber etwas negativ auf: Denn wenn wir die In Ears längere Zeit im Ohr trugen, drückten sie merklich und störend im Ohr.

Die wichtigsten modernen Features sind hier im Übrigen an Bord, dazu zählen Bluetooth-Mehrfachverbindungen, eine Trageerkennung mit automatischer Play-/Pause-Funktion, kabelloses Laden des Cases und ein Spritzwasserschutz.

Die Mikrofonqualität ist in Ordnung. In leiser Umgebung ist die eigene Stimme klar und deutlich, allerdings dringen Umgebungsgeräusche sehr laut hörbar durch und werden kaum gefiltert.

Test: Reinhard Scholl, Tomasz Czarnecki

Redaktion: Frederik Niemeyer

In-Ear-Kopfhörer im Test (Auswahl aus 104 getesteten Produkten)

Zuletzt aktualisiert am 21.07.2024

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Sehr gut (1,5)

Sehr gut (1,0)

Sehr gut (1,1)

Gut (1,9)

Gut (1,6)

Sehr gut (1,5)

Vorteile
Starke Soundqualität
Pulsmessung im Ohr
Kabelloses Laden
Bluetooth-Multipoint
Nachteile
Geräuschunterdrückung könnte besser sein
Akkulaufzeit solide, aber nicht spitze
Vorteile
Exzellente Soundqualität
Lange Akkulaufzeiten
Wasser- und Staubschutz
Kabelloses Laden
Hohe Bluetooth-Reichweite
Nachteile
ANC zwar gut, aber nicht ganz auf Spitzenniveau
Vorteile
Großartiger Klang mit präzisem Bass
Tolle Akkulaufzeiten
Starke Bluetooth-Reichweite
IP68-Schutz vor Staub und Wasser
Nachteile
Eher durchschnittliche Geräuschunterdrückung
Vorteile
Ausgewogener Sound
Effektiver Equalizer
Stabile Bluetooth-Verbindung
Nachteile
Unkomfortable Verschlusseffekte
Enttäuschendes ANC
Keine Ohrerkennung
Vorteile
Ordentlicher Sound
Sicherer Halt dank Luftschlitzflügel
Angemessene Laufzeiten
Schutz vor Wasser und Staub
Nachteile
Leichter Druck stört bei längerem Tragen
Vorteile
Voller, neutraler Sound
Lange Laufzeit
Ohrerkennung
Nachteile
Mittelmäßiges ANC
Störender Okklusionseffekt
Case eher zweckmäßig

Sehr gut (1,2)

Sehr gut (1,0)

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Sehr gut (1,4)

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Sehr gut (1,5)

ja

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Befriedigend (3,0)

Gut (2,0)

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Gut (2,5)

Befriedigend (2,9)

keine Messung

18:48 Stunden

18:08 Stunden

06:19 Stunden

11:14 Stunden

09:36 Stunden

keine Messung

69:44 Stunden

70:29 Stunden

27:27 Stunden

28:29 Stunden

41:26 Stunden

ja

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Quelle: CHIP Testcenter

Werte im Vergleich

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Einzellaufzeit ohne ANC: Wir testen bei abgeschalteter aktiver Umgebungsgeräusch-Unterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC), wie lange der voll geladene Kopfhörer Musik am Stück wiedergeben kann.

Werte in Prozent (%)

Unser Testcenter hat diese Produkte unter Laborbedingungen geprüft und die Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der Fachredaktion kontrolliert. Unsere Tests sind stets unabhängig und transparent.

So testet CHIP True-Wireless-In-Ear-Kopfhörer

Die verschiedenen Modelle der True-Wireless-In-Ear-Kopfhörer werden im CHIP-Testcenter geprüft. In den Kategorien Soundqualität, Mobilität sowie Komfort und Ausstattung müssen sie überzeugen.

Der Klang macht den größten Teil der Gesamtnote aus, nämlich 40 Prozent. Im Test streamen wir Musik in maximaler Qualität über Spotify, während die Kopfhörer per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden sind. Das ist ein praxisnahes Testszenario, in dem wir ausschließlich subjektiv werten. Zwei Tester bewerten die Klarheit und Natürlichkeit des Sounds, den Bass-Charakter sowie die Stimmdarstellung. Für aktive Geräuschunterdrückung (ANC) gibt es Extrapunkte. 

Mit 30 Prozent trägt die Kategorie Mobilität zur Gesamtwertung bei. Hier überprüfen die CHIP-Tester die Akkulaufzeit des Kopfhörers und die Gesamtlaufzeit inklusive des Akkucases sowie die Ladezeit und Bluetooth-Reichweite. Relevant ist auch, ob sich das Case kabellos laden lässt. 

Zur Kategorie Komfort und Ausstattung, die ebenfalls zu 30 Prozent in die Gesamtnote einfließt, gehören einerseits Features wie Automatisches Ein- und Ausschalten, Noise Cancelling, die verfügbaren Steuerfunktionen und Funk-Standards. Andererseits bewerten die CHIP-Redakteure subjektiv den festen und bequemen Sitz der Kopfhörer im Praxistest.

Frederik Niemeyer

Über den Autor

Frederik arbeitet seit 2011 für CHIP. In dieser Zeit hat er unter anderem über Smartphones und Fernseher geschrieben. Aktuell konzentriert er sich auf Lautsprecher und Kopfhörer. Für letztere führt er fürs CHIP-Testcenter auch die Klangbeurteilungen durch.