Luftentfeuchter: Empfehlenswerte Raumentfeuchter im Vergleich

Schimmel ist ein ungebetener, doch oft auftretender Gast in Wohnräumen. Der gesundheitsschädliche Pilz taucht genau dort auf, wo feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft, also besonders häufig im Schlafzimmer, an Fenstern und im Keller. Luftentfeuchter können den Schaden deutlich minimieren. Elektrische Geräte sind dabei besonders wirkungsvoll, da sie der Luft sehr viel Feuchtigkeit entziehen können. 

Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere redaktionell ausgewählten Top-Empfehlung aus beliebten Modellen vor. Anschließend erhalten Sie eine ausführliche Beratung zu allem, was Sie über Luftentfeuchter wissen sollten. 

Mithilfe der NLPP-Methode haben wir eine Rangliste erstellt, die auf Produkteigenschaften der Luftentfeuchter basiert und diese ins Verhältnis mit den aufgerufenen Preisen stellt.  Dabei stellte sich heraus: Sehr viele Luftentfeuchter sind ihr Geld nicht wert. 49 von 84 der von uns untersuchten Modellen sind deutlich teurer als sie sein sollten (+10% und mehr). In der Tabelle finden Sie die Modelle, die wir für empfehlenswert halten und preislich attraktiv sind. Danach stellen wir Ihnen unsere Prüfmethodik vor und sagen Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Luftentfeuchters achten sollten.

Die Entfeuchtungsleistung des Bautrockners Comedes Demetco 70 kann sich sehen lassen. In 24 Stunden soll er bis zu 75 Liter Feuchtigkeit aus der Luft ziehen. Für seine immerhin 800 Watt Leistung arbeitet er laut Herstellerangaben effizient und relativ stromsparend. Auf normaler Stufe ist dieses Gerät mit maximal 51 dB schon zu laut zum Fernsehen aber leise genug, für Betrieb im Nebenraum. Der Comedes Demecto 70 ist für Räume bis 120 m² geeignet. Einigen Kundschafts-Rezensionen nach zu urteilen, ist der der Luftentfeuchter hochwertig verarbeitet. Zudem sei das Gerät kompakt, wiegt aber trotzdem 11,4 Kilo. Dank eingebauten Rädern an der Unterseite lässt er sich leicht in andere Räume transportieren.

Der Wassertank umfasst 4,8 Liter. Anhand einer Wasserstandsanzeige ist leicht erkennbar, wie viel Feuchtigkeit schon gesammelt wurde. Ist der Tank voll, ertönt ein Signal und der Entfeuchter schaltet sich von selbst ab. Dann kann der Tank herausgenommen und entleert werden. Das ist mitunter schwierig, weil der Behäter keine Aussparung zum Ausgießen hat. Mit einem mitgelieferten Schlauch lässt sich der Behälter auch konstant entleeren. Als Kältemittel wird das umweltfreundliche R290 benutzt.

Die Bedienung des Entfeuchters läuft über die Knöpfe neben dem LED-Display. Über das Display kann die aktuelle Raumfeuchtigkeit abgelesen und die Zielfeuchtigkeit eingestellt werden. Es sind auch ein Timer und weitere Modi wie dauerhafte Entfeuchtung verfügbar. Kunden loben auch den Kundenservice des Herstellers. Der Comedes-Luftentfeuchter bietet also eine gute Leistung mit einer umfangreichen Ausstattung zu einem (für die Leistung) fairen Preis.

Wer in großen Räume effektiv viel Luftfeuchtigkeit abpumpen möchte, für den ist der Midea Comfee MDDP richtig. Er ist für Räume bis zu 100 m² empfohlen und kann in 24 Stunden bis zu 50 Liter Wasser sammeln. Damit taugt er für die Wohnung aber auch für feuchte Keller oder sogar die Baustelle. Die ganze Kraft kommt mit einem Nachteil: Das Gerät ist recht laut. Im Schlafzimmer sollte er also höchstens tagsüber laufen. Als Kältemittel dient das umweltfreundliche R290. Auch wenn der Luftentfeuchter ziemlich groß und rund 20 Kilogramm schwer ist, ermöglichen Rollen an der Unterseite einen einfachen Transport über hindernisfreie Strecken.

Der Wassertank umfasst sechs Liter, die bei der gerade genannten Entfeuchtungsleistung zügig gefüllt werden. Der Midea Comfee verfügt zwar über einen Sensor, der das Gerät bei vollem Tank abstellen soll, in der Praxis funktioniert das aber laut Erfahrungsberichten nicht immer. Der Tank lässt sich herausnehmen und per Hand ausleeren – das ist teils kniffelig und der Behälter soll schwer zu reinigen sein.

Abgesehen von der Lautstärke, ist der Luftentfeuchter von Comfee für größere Räume oder viel Feuchtigkeit zu empfehlen.

Wer nicht viel Platz hat, kann zu dem Mini-Luftentfeuchter Trotec TTK 30 E greifen. Er misst 28 x 41 x 22 cm und wiegt rund neun Kilogramm, sodass er an vielen Orten problemlos untergebracht werden kann. Er entzieht der Luft in einem Tag maximal zwölf Liter Wasser und ist laut Hersteller für Flächen mit maximal 15 m² geeignet. Der Entfeuchter ist laut Erfahrungsberichten qualitativ hochwertig und läuft vergleichsweise leise, mit 45 dB.

Der Wassertank ist hier, wie das ganze Gerät, etwas kleiner und umfasst nur rund zwei Liter. Ist er voll, schaltet sich auch der Mini-Entfeuchter automatisch aus, sodass man den Tank ausleeren kann. Den eingestellten Modus speichert das Gerät allerdings nicht, sodass man nach dem Einschalten erneut die passende Entfeuchtungsstufe finden muss. Gesteuert wird der Luftentfeuchter über ein LC-Display. Die Bedienung ist einfach, es gibt einen An- und Ausknopf und ein LED-Lämpchen, das aufleuchtet, wenn der Tank gefüllt ist. Auf dem Display ist die aktuelle Luftfeuchtigkeit erkennbar. Sucht man also nach einem kleinen, unauffälligem Luftentfeuchter für wenig Geld und kleine Räume, ist man hier richtig.

Wer Kleiderschränke, Treppennischen oder Abstellkammern entfeuchten möchte, sollte zum Trotec TTP 5 E greifen. Er ist kleiner und billiger als alle anderen Produkte hier, leistet aber auch deutlich weniger: 0,3 Liter pro Tag. Für ganze Zimmer oder Kellerräume eignet er sich also nicht.

Der TTP 5 E zieht die Feuchtigkeit mittels des Peltier-Effekts aus der Luft. Dabei strömt die feuchte Luft durch ein Kühlelement, das Wasser kondensiert und tropft in den Auffangbehälter. Die Schale fasst 700 Milliliter. Von außen kann man den Füllstand ablesen. Wenn das Becken voll ist, lässt es sich einfach entnehmen und ausleeren.

Der gesamte Entfeuchter wiegt 1,5 Kilogramm und hat Maße von 16 x 26 x10 cm. Er kann also ohne Weiteres im Schuhschrank oder unter der Treppe stehen. Material und Verarbeitung muten etwas billig an, dafür ist dieser Entfeuchter günstig. Das schlägt sich nicht zuletzt in der Leistung nieder: mehr als 23 Watt sind nicht drin.

Zwischen 40 und 60 Prozent ist laut Medizinern die optimale Luftfeuchtigkeit. Alles, was drunter liegt, macht dem Menschen zu schaffen: So greift die trockene Luft Augen und Schleimhäute an, was zu einer verringerten Abwehrkraft gegen Krankheitserreger führt. Für diesen Fall benötigen Sie einen Luftbefeuchter, der die Luft wieder mit Feuchtigkeit anreichert. Vermehrt kommen Luftbefeuchter in den Herbst- und Wintermonaten zum Einsatz, wenn Heizungen die Luft austrocknen.

Alles, was drüber liegt, kann zur Schimmelbildung führen. Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent gilt als kritisch. Oberflächlicher Schimmel lässt sich noch leicht mit Fungiziden wie Ethanol entfernen, dennoch sollte der Pilz erst gar keinen Nährboden finden. Hier kommt der Luftentfeuchter ins Spiel.

Die meisten Luftentfeuchter für zu Hause arbeiten nach dem Kondensationsprinzip. Das Gerät saugt feuchte, warme Luft an und leitet sie an heruntergekühlten Lamellen entlang. An diesen kondensiert die überschüssige Flüssigkeit und läuft in einen Auffangbehälter oder über einen Drainageschlauch direkt in den Abfluss. Die entfeuchtete Luft wird dann zurück in den Wohnraum geführt. Wichtig bei Kondensationsmodellen ist, dass sie besser funktionieren, je wärmer die Umgebungsluft ist.

Das effizienter sind Adsorptionstrockner. Hier wird ein Trockenmittel statt eines Kältemittels eingesetzt. Ein solches Gerät ist besonders leistungsfähig und funktioniert auch noch bei tiefen Temperaturen.

Die wichtigste Funktion eines Luftentfeuchters ist es, effektiv Wasser aus der Luft zu filtern. Zusätzlich sollten sie aber auch einfach zu bedienen, nicht zu laut sein, und am besten einen nicht allzu hohen Stromverbrauch haben. Auch einige nützliche Funktionen können praktisch sein. Hier sind wichtige Punkte, die es vor dem Kauf zu beachten gilt:

• Einsatzort: Grundvoraussetzung ist, dass Sie wissen, wofür Sie das Gerät nutzen wollen. Hier sollten Sie sich vor allem den Einsatzort vor Augen halten: Ist es ein normaler Wohnraum? Ein kalter Kellerraum mit nassen Wänden? Oder wollen Sie gar auf dem Rohbau Wände trocknen? Für jeden Ort gibt es das passende Gerät. Diese beleuchten wir im nächsten Abschnitt genauer.
  
• Volumen: Vermessen Sie den Raum, den Sie entfeuchten wollen. Ist der Raum kleiner als 20 Quadratmeter, reicht möglicherweise auch ein Granulat-Trockner. Bei größeren Räumen empfiehlt sich der Einsatz eines elektronischen Luftentfeuchters.
  
• Fassungsvolumen: Bei einem Luftentfeuchter reicht das Fassungsvolumen von 2,5 bis 7 Liter. Ist der Wassertank voll, stoppt das Gerät automatisch. Hat der Luftentfeuchter einen Drainageschlauch, kann er im Dauerbetrieb arbeiten.
  
• Ausstattung: Überlegen Sie sich, ein Gerät mit einem eingebauten Hygrostat zu wählen. Dieses arbeitet nur, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch wird und schaltet sich beim Erreichen der Zielluftfeuchtigkeit automatisch ab. Das senkt den Energieverbrauch. Bei Kellerräumen empfiehlt sich besonders im Sommer auch ein Drainageschlauch. 
  
• Stromverbrauch: Achten Sie darauf, wie viel Strom das Gerät benötigt. Ein hochwertiges Gerät arbeitet effizient und verbraucht weniger Strom bei größerem Wirkungsgrad.
  
• Lautstärke: Auch dies ist ein wichtiger Indikator. Schließlich sollte ein Luftentfeuchter Sie nicht von Ihrer Arbeit abhalten. Kondensations-Trockner sind lauter als das stumme Pendant mit Granulat und weisen im besten Fall einen Geräuschpegel von etwas mehr als 40 dB auf. Das entspricht einem aktiv arbeitenden Kühlschrank.
  

Prinzipiell funktionieren sowohl ein Hygrometer als auch ein Hygrostat gleich: Sie messen die Luftfeuchtigkeit und geben diese an – sei es, mit einem analogen Zeiger oder auf einem digitalen Display. Ein Hygrostat kann aber noch mehr: Neben seiner Funktion als Feuchtigkeitssensor dient er auch noch als Schalter, der auf die Luftfeuchtigkeit reagieren kann. So schaltet er etwa automatisch einen Luftentfeuchter ein, wenn die Zielluftfeuchtigkeit überschritten ist. Im Gegenzug schaltet er den Luftentfeuchter auch wieder aus, wenn er die Luft ausgetrocknet hat. Dies ist nicht nur praktisch, es spart auch Energie.

So gut wie alle Luftentfeuchter erfüllen ihre Aufgabe dahingehend, dass sie ihrer Umgebung mehr oder weniger gut Feuchtigkeit entziehen. Dennoch gibt es einige Dinge, die Sie bei Ihrer Auswahl beachten sollten. Grundsätzlich ist es wichtig, einen Luftentfeuchter zu wählen, der für den Raum geeignet ist, dem Sie überschüssige Feuchtigkeit entziehen wollen. Je nach Größe und Temperatur des Raumes kommen dabei Luftentfeuchter mit unterschiedlichen Trocknungsmethoden in Frage. 

• Für den Hausgebrauch werden in der Regel Kondensationstrockner eingesetzt, bei denen die feuchte Luft durch ein Kühlsystem geleitet und der kondensierte Wasserdampf am Ende in einem Wassertank gesammelt wird. Je kühler der Raum von Beginn an ist, desto schlechter funktioniert ein Kondensationstrockner. Bei sehr kühlen Räumen mit einer Raumtemperatur von unter 8 °C ist diese Art von Luftentfeuchter nicht mehr einsatzfähig, weil die Geräte den Temperaturunterschied zwischen warmer Luft und einem kühlen Geräteelement zur Entfeuchtung nutzen. Außerdem ist die Größe des Raums entscheidend dafür, welche Geräteklasse Sie einsetzen müssen. In kühlen Räumen kann es sein, dass selbst gut klassierte Geräte nicht mehr ausreichend arbeiten. Sie kosten zwischen 100 und 270 Euro.
  
• Falls sie tatsächlich besonders kühle Räume wie einen Keller entfeuchten wollen, gibt es eine Art von Luftentfeuchter, die unabhängig von der Umgebungstemperatur funktioniert und sogar bei Minusgraden einsatzfähig ist. Diese Adsorptions-Luftentfeuchter entziehen die Feuchtigkeit aus der Luft chemisch mit Hilfe von Silika-Gel und können die Luft bis zu einem Wert von fünf Prozent Luftfeuchtigkeit heruntertrocknen.
  
• Falls sie es mit besonders feuchten Räumen oder noch nicht vollständig getrockneten Neubauten zu tun haben, kann ein Bautrockner die richtige Wahl sein. Bautrockner beinhalten sowohl einen Kondensationstrockner als auch einen Adsorptions-Entfeuchter und sind extrem effizient darin, feuchte Baumaterialen wie Verputz oder Estrich schnell zu trocknen. Da Sie einen Bautrockner vermutlich nicht dauerhaft im Einsatz haben werden, gibt es auch die Möglichkeit, diese zu mieten. Ansonsten kosten sie zwischen 300 und 1.400 Euro.

Auf der Suche nach Luftentfeuchtern stößt man früher oder später auf die sehr günstigen Granulat-Trockner. Diese sind mit einem Granulat, meist aus Calciumchlorid, gefüllt, das mit der Zeit Feuchtigkeit aufsaugt. Granulat-Entfeuchter werden vor allem dort eingesetzt, wo keine Stromquelle zur Verfügung steht, etwa in Gartenhütten oder Garagen. Allerdings dauert der Trocknungsvorgang meist eine ganze Weile und Granulat-Entfeuchter funktionieren überhaupt nur, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum um die 50 Prozent beträgt. Die Stiftung Warentest etwa warnt davor, sich von Granulat-Entfeuchtern zu viel zu erhoffen und rät bei Schimmelgefahr zu einem elektrischen Luftentfeuchter, da diese in jedem Fall effektiver sind.