Smart-Home-Systeme im Test: Drei Systeme im Vergleich

Das ganze Haus per Handy steuern

Smart-Home-Systeme: Modelle für Einsteiger

Ein Smart Home für Einsteiger bekommt man bereits für wenig Geld - und wirklich kompliziert ist das Smart Home auch nicht mehr. Das gilt allerdings nur, wenn man sich auf weit verbreitete Anwendungen beschränkt. Je umfangreicher das Smart Home wird, auf desto mehr müssen Sie auch achten. Wir stellen gute Einsteiger-Smart-Homes vor und solche, die auch professionell ausbaubar sind.

Unabhängig und kostenlos dank Ihres Klicks

Die mit einem Symbol gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Erfolgt darüber ein Einkauf, erhalten wir eine Provision ohne Mehrkosten für Sie. Die redaktionelle Auswahl und Bewertung der Produkte bleibt davon unbeeinflusst. Ihr Klick hilft bei der Finanzierung unseres kostenfreien Angebots.

Smart-Home-Systeme im Test: Empfehlenswerte Produkte ab 100 Euro

Das Smart Home hat längst nicht mehr die Einstiegshürden, denen man noch vor wenigen Jahren begegnet ist. Denn gerade weit verbreitete Geräte wie der Amazon Echo mit der Alexa-Sprachsteuerung haben die Einrichtung vieler Smart-Home-Geräte klar vereinfacht. Aber auch bei anderen Systemen muss der User zur Einrichtung häufig nur noch eine Nummer eingeben oder einen QR-Code scannen. 

Auch preislich hat sich einiges getan: Anstatt einige Hundert Euro investieren zu müssen, können Sie ein Smart-Home-System bereits ab rund 100 Euro testen. Nach oben gibt es kaum Grenzen, denn je umfangreicher und spezieller der Smart-Home-Einsatz wird, desto mehr muss man auch investieren. Und hier gibt es einiges zu beachten, denn nicht jedes Smart Home ist beliebig ausbaubar. In der folgenden Tabelle zeigen wir Ihnen eine Auswahl von Smart-Home-Systemen, die wir selbst getestet haben und die unterschiedlichen Einsatzzwecken genügen. Anschließend gehen wir auf die einzelnen Systeme genauer ein und geben allgemeine Tipps zum Smart Home.

Hinweis: Es gibt zahlreiche Smart-Home-Systeme auf dem Markt, die in puncto Umfang und Bedienung mehr oder weniger das gleiche bieten - und teils auch dieselben Geräte unterstützen. Die Telekom etwa hat das Magenta SmartHome, AVM bietet Geräte für die Fritz!Box an, Gigaset, Devolo, D-Link und selbst Hersteller wie Bosch, Samsung und Xiaomi haben entsprechende Produkte im Sortiment. Unsere Smart-Home-Auswahl ist daher nur ein kleiner Auszug, der die unterschiedlichen Schwerpunkte aus der Smart-Home-Welt verdeutlichen soll.

Spannende Smart-Home-Systeme

Besonders sicher

Richtig flexibel

Günstiger Einstieg

Homematic IP

homee

Amazon Echo 4. Gen

Produktabbildung
SK7 - Starter Set Alarm
mit1Bild
Produktabbildung
Brain SmartHome Zentrale + Homee Zigbee Baustein
mit1Bild
Produktabbildung
Echo (4. Generation)
mit1Bild
Vorteile
sehr sicher
ohne Internet nutzbar
viele Produkte vorhanden
viele Einstellmöglichkeiten
Nachteile
proprietär
Vorteile
ohne Internet nutzbar
unterstützt viele Hersteller
viele Einstellmöglichkeiten
Nachteile
etwas Einarbeitung nötig
Vorteile
günstiger Einstieg
unterstützt viele Hersteller
Nachteile
wenig Einstellmöglichkeiten

Homematic (proprietär)

u.a. WLAN, ZigBee, Z-Wave, EnOcean

WLAN, ZigBee, Matter

Steckdose, Fenster/Tür-Sensor, Rauchmelder, Alarmanlage, Wassermelder, Türschloss, Bewegungsmelder, Heizkörperthermostat

Steckdose, Fenster/Tür-Sensor, Rauchmelder, Alarmanlage, Wassermelder, Leuchten, Bewegungsmelder, Heizkörperthermostat

Steckdose, Fenster/Tür-Sensor, Leuchten

Sehr umfangreich möglich

Umfangreich möglich

Sehr eingeschränkt möglich

Das Set enthält die Zentrale, einen Tür-/Fenstersensor, eine Sirene, einen Bewegungsmelder

Das Set enthält die Zentrale (Brain Cube) sowie die ZigBee-Erweiterung

-

ab 144 €

(Amazon: XXL-Phones)

ab 249 €

(Amazon Marktplatz: Rollladen_A-Z)

ab 120 €

(Amazon)

ab 144 €

(Amazon Marktplatz: XXL-Phones)

ab 249 €

(Amazon Marktplatz: Rollladen_A-Z)

ab 57 €

(Office Partner)

Homematic IP: Das sichere Smart Home aus Deutschland

Produktabbildung
Besonders sicher: Homematic IP
mit1Bild
Bildquelle: BestCheck.de

Besonders sicher: Homematic IP

Das AV-Test Institut bescheinigt Homematic IP einen sehr guten Schutz gegen Angriffe. Zudem erfüllt das System höchste Datenschutzansprüche.

Anzeige

Günstiger Shop

144 €

(Amazon Marktplatz: XXL-Phones)

Vorteile

Sehr sicher

Einsteigerfreundlich

Funktioniert ohne Internet

Für Profis sehr umfangreich programmierbar

Kompatibel zum Amazon Echo

Nachteile

Keine Unterstützung weiterer Funkstandards

Keine Funklampen im Sortiment /nur über Schalter steuerbar

Hohe Sicherheit und Vertrauen in den Datenschutz ist für viele Nutzer essentiell für den Einsatz eines umfangreichen Smart Homes. Deshalb prüft das unabhängige Testinstitut AV-Test regelmäßig Smart-Home-Lösungen - und mit Bestnote schneidet hier stets Homematic IP von eQ-3 ab. Daher ist Homematic IP auch als einsteigerfreundliche und günstige Alarmanlage eine interessante Alternative zu teuren Speziallösungen.

Smart-Home-Veteranen werden das Unternehmen aus Leer (Nähe Emden, Ostfriesland) bereits kennen, denn Homematic gehört seit vielen Jahren zu den beliebtesten Smart-Home-Systemen in Europa. Mit den alten Geräten (CCU 2) hat eQ-3 allerdings auch den Ruf bekommen, nicht besonders einsteigerfreundlich zu sein. Mit der Marke Homematic IP versucht man hier gegenzusteuern. Mit Erfolg, wie wir in unserem Homematic-IP-Test bereits 2018 feststellten. Unser Fazit damals:

"Homematic IP überzeugt im Test als smartes Einsteigersystem zur Steuerung der Heizung, Steckdosen und mehr. [...] Wer noch mehr Features und Geräte benötigt, kann die Homematic IP-Produkte in das klassische Homematic integrieren, das viele manuelle Anpassungen erlaubt." Kompletten Test lesen.

Der Vorteil von Homematic IP gegenüber vielen Konkurrenzprodukten und auch einer der Gründe, weshalb das Smart-Home-System in Sicherheitstest regelmäßig gut abschneidet, ist, dass alle Produkte aus einer Hand kommen - und die Produktpalette mittlerweile sehr umfangreich ausfällt. Der Hersteller bietet unter anderem smarte Steckdosen und Taster an, Rollläden- und Markisensteuerungen, Heizkörperthermostate, diverse Sensoren (Bewegung, Wasser, Fenster, Türen usw.), einen Türschlossantrieb, eine Wetterstation, Rauchmelder und einiges mehr. Wie bei vielen Smart Homes üblich, wird zur Datenübertragung auf Funk gesetzt, in diesem Fall mit einer eigenen Verschlüsselung. Die Steuerung funktioniert dabei entweder lokal oder, wenn gewünscht, über das Internet. Gut: Im Gegensatz zu einigen Konkurrenzprodukten ist die Bedienung übers Internet gratis. Es gibt also keine versteckten Abo-Gebühren.

Wer möchte, kann mit Homematic IP aber auch ein drahtgebundenes Smart Home aufbauen (Homematic IP Wired). Die Produktpalette ist hier aber noch überschaubar. Profis können sogar noch einen Schritt weiter gehen und auch die alte Smart-Home-Serie mit der neuen verknüpfen und viele Regeln einfach selbst programmieren. Das Smart-Home-System ist in seiner Basisausstattung also nicht nur besonders einsteigerfreundlich, es bietet auch - je nach Wissensstand und Lust am Experimentieren - viele weitere Möglichkeiten. 

Der Vorteil eines in sich geschlossenen Systems kann für manche Nutzer aber auch ein Nachteil sein, nämlich dann, wenn sie Produkte einbinden möchten, die eQ-3 beziehungsweise Homematic IP nicht im Angebot hat. Schwachstellen sind hier etwa Überwachungskameras und die Lichtsteuerung. Wer beispielsweise eine Überwachungskamera mit den Homematic-IP-Geräten koppeln möchte, kann das nur über Umwege, die aber sicher nicht mehr einsteigerfreundlich sind. Ähnliches gilt für Lampen, denn Funklampen wie Philips Hue oder Osram Smart+ sind nicht integrierbar. Möchte man dennoch Lampen steuern, muss dies über Schaltaktoren geschehen - man muss also zum Beispiel den Lichtschalter austauschen. Und das sollte auf keinen Fall eine Privatperson ohne fundiertes Wissen erledigen. Wer solche Spezialfälle nicht benötigt, einen Elektriker zur Hand hat oder hier zusätzlich ein anderes System nutzt - für Philips Hue etwa gibt es eine eigene Zentrale - der bekommt hier ein sehr gutes und vor allem sicheres Smart Home aufgebaut.

Die Einrichtung ist denkbar einfach: Die Zentrale (IP Access) zunächst mit Strom versorgen, per LAN an den Router anschließen und warten bis das Gerät vollständig hochgefahren und mit dem Netz verbunden ist (grüne Lampe). Parallel kann man die App herunterladen und ein Konto einrichten. Abschließend genügt es, den QR-Code der Zentrale mit der App zu scannen, um sie registrieren zu können. Ähnlich funktioniert auch die Einrichtung aller weiteren Produkte.

Drei praktische Erweiterungen für den Start

Sicherheit

Gerätesteuerung

Energie sparen

Rauchmelder

Steckdose

Heizkörperthermostat

Produktabbildung
150327A0 Dimmer Steckdose-Phasenabschnitt
mit1Bild
Produktabbildung
Homematic IP Heizkörperthermostat HMIP-eTRV/2 140280
mit1Bild

KEIN ANGEBOT

ab 60 €

(Amazon)

ab 60 €

(Alternate)


KEIN ANGEBOT

ab 57 €

(Klimaworld)

ab 55 €

(Lampenwelt)

Homee: Maximal flexibel

Vorteile

Modular erweiterbar

Viele unterschiedliche Hersteller kombinierbar

Ohne Internet nutzbar

Mit u.a. Amazon Echo kombinierbar

Nachteile

System-Kompatibilität sollte vor Gerätekauf geprüft werden

Komplexere Lösungen erfordern u.U. Netzrecherche

Produktabbildung
Homee: Maximal flexibel (Brain Cube + ZigBee-Würfel)
mit1Bild
Bildquelle: BestCheck.de

Homee: Maximal flexibel (Brain Cube + ZigBee-Würfel)

Das Smart-Home-System homee unterstützt mehrere Standards und ist modular erweiterbar. In diesem Set ist der Funkstandard ZigBee (unter anderem für Philips Hue, Osram Smart+) bereits dabei.

Anzeige

Günstiger Shop

249 €

(Amazon Marktplatz: Rollladen_A-Z)

Einen gegensätzlichen Ansatz verfolgt ein anderer deutscher Smart-Home-Hersteller aus Berlin: homee setzt auf maximale Flexibilität und bietet daher neben der Zentrale, also der Steuereinheit des Smart Homes, keine eigenen Geräte an, sondern bemüht sich, möglichst viele Smart-Home-Produkte anderer Anbieter zu integrieren. Damit die Kosten für so eine Zentrale nicht gleich explodieren, ist das Gerät modular erweiterbar. 

Die Basis (Brain Cube) besteht daher nur aus einem WLAN-Würfel. Möchte man weitere Funkstandards hinzufügen, um zum Beispiel Lampen von Philips Hue, Osram und vielen anderen Marken integrieren zu können, kauft sich der User einen weiteren Würfel und steckt ihn einfach nach dem Lego-Prinzip auf den Basis-Würfel, wo er magnetisch gehalten wird. Eine weitere Konfiguration ist anschließend nicht nötig. Das heißt, der neue Würfel wird automatisch erkannt und eingerichtet. Neben WLAN beherrscht homee die Smart-Home-Standards ZigBee, Z-WAVE, WLAN sowie EnOcean.

Die unterstützten Smart-Home-Produkte sind daher extrem vielfältig. Um ein paar der kompatiblen Marken zu nennen: Abus, Aeotec, AVM, Belkin, Bitron, D-Link, Danfoss, Devolo, Eltako, Fibaro, Ikea, Innr, Philips und viele andere.

Zudem lässt sich homee auch mit Google Nest Mini (Google Home) und Amazon Echo verbinden, um die Geräte per Sprache zu steuern. Die Bedienung ist insgesamt sehr einfach und übersichtlich. Und sollte es doch mal Fragen geben, findet man schnell im offiziellen Forum Hilfe. 

Die Standard-Features sind allerdings auf eine eher einfache Smart-Home-Nutzung ausgelegt. Man kann etwa Geräte und Lampen per Bewegung, Taster oder zeitgesteuert schalten, Fenster und Türen überwachen, die Heizung programmieren und eine einfache Alarmanlage aufbauen. Werden die Anforderungen hingegen spezieller, sollte man etwas Zeit und Geduld mitbringen, denn nicht alle Funktionen beziehungsweise Möglichkeiten der App sind selbsterklärend. 

Im Test wollten wir beispielsweise eine Steckdose anhand des Stromverbrauchs zeitgesteuert ausschalten. Konkret: Liegt der Stromverbrauch zehn Minuten oder länger unter 15 Watt, dann soll das Smart Home die komplette Steckdosenleiste ausschalten. Mit dieser Methode lässt sich beispielsweise verhindern, dass PC, Monitor und andere Peripherie im Standby unnötig Energie verbrauchen. So ein Feature lässt sich mit homee problemlos realisieren - bis wir die Funktion aber so umgesetzt hatten, dass sie auch wirklich das tat, was wir wollten, brauchten wir ein paar Anläufe und etwas Recherche in der homee-Community. Das ist kein großes Problem, und auch andere Smart-Home-Systeme werden schnell komplexer, wenn man bestimmte Funktionen umsetzen möchte, aber etwas mehr Hilfestellung der App könnte in solchen Fällen nicht schaden.

Einen echten Nachteil, den sich homee mit allen Smart-Home-Zentralen teilt, die möglichst viele Produkte integrieren wollen, ist der unterstützte Funktionsumfang der einzelnen Geräte. Es ist also nicht immer garantiert, dass zum Beispiel ein Bewegungsmelder mit integriertem Temperatur- und Lux-Sensor (Helligkeitssensor) auch wirklich alle Sensoren fehlerfrei erkennt. Und auch, wenn ein Produkt den gleichen Funkstandard wie die Zentrale hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es auch unterstützt wird.

Das klingt allerdings komplizierter als es ist. Die meisten Geräte der großen Marken laufen problemlos. Vor dem Kauf lohnt es sich aber, einen Blick auf die Kompatibilitätsliste auf der homee-Seite zu werfen. Gute Erfahrungen konnten wir im Test etwa mit den Smart-Home-Produkten von Fibaro, Devolo und Osram machen. Durch diese Kombination war es problemlos möglich, bestimmte Geräte nach Zeitvorgabe oder Stromverbrauch zu schalten, Licht per Bewegungsmelder zu steuern und uns bei geöffneten Fenstern und Türen benachrichtigen zu lassen. 

Die Einrichtung des homee ist ähnlich einfach wie bei Homematic IP: Auch hier ladet man sich die App herunter (oder nutzt den Browser), versorgt den homee mit Strom und öffnet die App. Anschließend klickt man auf "Gerät verbinden". Nun muss man in die WLAN-Einstellungen des Smartphones und dort das WLAN der homee-Zentrale auswählen. Abschließend scannt man über die App den QR-Code der Zentrale, legt einen Nutzer an und wählt in den Smartphone-Einstellungen wieder das vorherige WLAN. 

Die Einrichtung der Produkte selbst ist nicht ganz so einheitlich, da jeder Hersteller eine andere Methode bevorzugt. In der Regel klickt man aber die Produktgruppe in der App an, wählt die Marke aus und folgt den angezeigten Schritten.

Drei praktische Erweiterungen für den Start (homee mit ZigBee-Würfel)

Gerätesteuerung

Lichtsteuerung

Überwachung

Osram Smart+ Plug

Philips Hue White & Col. E27

Fibaro Bewegungssensor + Temperatur + Lux

Produktabbildung
Hue White & Col. Amb. E27 Doppelpack Bluetooth LED Lampen
mit1Bild
Produktabbildung
Motionsensor Z-Wave, Bewegung, Temperatur, Licht & Vibration, Weiß
mit1Bild

KEIN ANGEBOT

ab 125 €

(Lampenwelt)

ab 54 €

(Proshop)


KEIN ANGEBOT

ab 100 €

(Alza)

ab 54 €

(Proshop)

Amazon Echo 4. Gen mit ZigBee: Der günstige Einstieg ins Smart Home

Produktabbildung
Günstiger Einstieg: Amazon Echo 4. Gen
mit1Bild
Bildquelle: BestCheck.de

Günstiger Einstieg: Amazon Echo 4. Gen

Der Amazon Echo 4 hat - im Gegensatz zu seinen direkten Vorgängern - den Funkstandard ZigBee bereits an Bord. Alexa-Nutzer können smarte Systeme daher besonders günstig ausprobieren.

Anzeige

Günstiger Shop

57 €

(Office Partner)

Vorteile

Einfacher Smart-Home-Einstieg für Alexa-Nutzer

Viele günstige Smart-Home-Geräte erhältlich

Sprachsteuerung

Nachteile

Keine Nutzung ohne Internet

Alle Daten liegen bei Amazon

Nur einfache Smart-Home-Lösungen möglich

Einen relativ günstigen Einstieg in die Smart-Home-Welt und zugleich vermutlich einer der bekanntesten Vertreter ist der Amazon Echo. Denn aktuell enthalten unter anderem die Modelle Echo 4. Gen., 5. Gen., Echo Plus, Echo Show und Echo Studio den Funkstandard ZigBee, der unter anderem von Philips Hue, Osram Smart+ (vormals Lightifiy) und vielen anderen Anbietern vor allem bei der Lichtsteuerung genutzt wird. In der Regel genügt es daher, beispielsweise die intelligente Steckdose zu aktivieren und per Sprachbefehl "Alexa, such neue Geräte" zu sagen, damit das Produkt erkannt wird. Zusätzlich lassen sich die Smart-Home-Geräte über die Amazon-Alexa-App einrichten, bedienen und verwalten.

Im Vergleich zu vollwertigen Smart-Home-Systemen ist der Amazon Echo mit ZigBee-Unterstützung zwar nur sehr eingeschränkt nutzbar, aber immerhin lassen sich Gruppen erstellen, Geräte per Zuruf steuern und Timer stellen, um zum Beispiel das Smartphone-Ladegerät nach einer bestimmten Laufzeit einfach ausschalten zu lassen. Wer sich also noch nicht sicher ist, ob ein Smart Home das Richtige ist, bekommt hier einen guten Einblick - ohne gleich viel Geld investieren zu müssen. 

Und sollte man doch mal aufrüsten wollen, ist die getätigte Investition meist auch nicht verloren. Die oben bereits vorgestellte Zentrale homee beispielsweise beherrscht ebenfalls ZigBee und ist kompatibel mit den Echo-Geräten. Die bestehenden Geräte lassen sich also löschen, in der neuen Zentrale einbinden und sich diese dann mit dem Echo verknüpfen, um die Geräte wie gewohnt per Sprache zu steuern - nur eben mit einem deutlich höheren Funktionsumfang, da die Steuerung komplett die neue Zentrale übernimmt und der Echo nur noch zur Spracheingabe dient. 

Wem der Echo als Smart-Home-Zentrale hingegen genügt, sollte sich auf einen klaren Nachteil gefasst machen, der auch im Test aufgetreten ist: Der Amazon Echo ist abhängig vom Internet. Zwar lässt sich bei den Geräten mit integriertem ZigBee die lokale Sprachsteuerung aktivieren, damit nicht das gesamte Smart Home lahmgelegt ist. Aber in der Regel wird man nur in einem Zimmer einen dieser Echos stehen haben, in den anderen dürften überwiegend Echo Dots zur Sprachsteuerung herumstehen - und diese reagieren ohne Internet einfach nicht mehr. In unserem Testszenario zum Beispiel konnten wir die Philips-Hue-Lampe in der Küche nicht mehr ein und ausschalten, da der Echo mit ZigBee-Hub im Schlafzimmer auf einer anderen Etage stand. 

Das Problem lösen kann man beispielsweise so: Mehrere Amazon Echos mit Smart-Home-Hub in der Wohnung oder im Haus aufstellen, damit immer ein Gerät mit lokaler Sprachsteuerung in der Nähe ist, oder zusätzlich Wandtaster und Fernbedienungen verteilen, damit sich die Smart-Home-Geräte auch ohne Alexa bedienen lassen.

Matter: Die Zukunft des Amazon Echos?

Unter anderem die Amazon Echos der 4. und 5. Generation unterstützen das Protokoll Matter. Dieser neue Smart-Home-Standard soll entsprechende Geräte untereinander zu 100 Prozent kompatibel machen. Ob und wie Matter im Zusammenspiel mit dem Amazon Echo tatsächlich funktioniert, wird sich allerdings erst zeigen, denn derzeit sind Geräte mit diesem Protokoll noch rar. Mehr zum Thema Matter finden Sie weiter unten.

Drei praktische Erweiterungen für den Echo mit ZigBee

Gerätesteuerung

Lichtsteuerung

Überwachung

Osram Smart+ Plug

Philips Hue White & Col. E27

Osram Smart+ Bewegungsmelder

Produktabbildung
Hue White & Col. Amb. E27 Doppelpack Bluetooth LED Lampen
mit1Bild

KEIN ANGEBOT

ab 125 €

(Lampenwelt)


KEIN ANGEBOT

KEIN ANGEBOT

ab 100 €

(Alza)


KEIN ANGEBOT

Die klassischen Smart-Home-Standards

Die wichtigsten Funkstandards sind Z-Wave, ZigBee und teils auch EnOcean. WLAN, Bluetooth und DECT kommen hin und wieder zwar auch zum Einsatz, spielen im Smart Home aber eine untergeordnete Rolle. Daneben gibt es noch Sonderwege wie das oben beschriebene Homematic IP, das eine eigene verschlüsselte Verbindung auf Basis des 868-Mhz-Funkbands nutzt. Möchten Sie also ein Smart Home aufbauen, dass möglichst viele Marken unterstützt, ohne dabei zu tief in die Tasche greifen zu müssen, sollten Sie sich zunächst auf die Standards Z-Wave und ZigBee konzentrieren. 

ZigBee kommt bei vielen Lampen wie Philips Hue zum Einsatz, aber auch Steckdosen wie der Osram Smart+ Plug nutzen die Funktechnik. Ein Vorteil von ZigBee ist der sehr geringe Energieverbrauch - es gibt sogar Schalter, die komplett ohne Strom per Piezoeffekt funktionieren, bei denen also die elektrische Spannung, die durch einen kurzen Fingerdruck entsteht, genügt. Zudem vernetzen sich ZigBee-Geräte automatisch miteinander (Mesh-Netzwerk), so dass sich weite Funkstrecken nutzen lassen, ohne auf die Positionierung der Zentrale achten zu müssen. Ein großer Nachteil von ZigBee ist hingegen das Protokoll-Chaos, was auch der Grund ist, weshalb manche ZigBee-Geräte problemlos ins eigene Smart Home integrierbar sind, andere aber nicht. 

Z-Wave ist ebenfalls sehr stromsparend und kann wie ZigBee ein Mesh-Netzwerk nutzen. Die Z-Wave Alliance, ein Konsortium aus mehr als 300 Herstellern, garantiert zudem eine 100-prozentige Kompatibilität untereinander. Da die Smart-Home-Geräte dafür aber zertifiziert werden müssen, kosten sie gewöhnlich mehr als die ZigBee-Konkurrenz.

In Baumärkten werden auch gerne günstige Funksteckdosen mit 468-Mhz-Funk als Smart-Home-Produkt verkauft. Da diese Funkverbindung aber weder sonderlich sicher noch in irgendeiner Weise smart ist, wird dieser Standard aber von kaum einem System unterstützt. Wer gerne bastelt, kann so aber das vermutlich günstigste "Smart Home" der Welt auf Basis eines Raspberry Pi bauen. Das hat dann aber eher Experimentier-Charakter.

Matter: Die Zukunft des Smart Homes?

Wie weiter oben bereits kurz angedeutet, gibt es mit Matter ein neues Protokoll, das echte Kompatibilität verspricht. Im Klartext bedeutet das, jedes Produkt, das mit "Matter" wirbt, ist auch mit jedem anderen Matter-Gerät vollständig kompatibel. Es spielt dabei keine Rolle mehr, von wem die Zentrale, der Lichtschalter oder die Steckdose kommt. Man muss auch nicht mehr prüfen, ob nur die Basisfunktionen kompatibel sind, oder das Produkt wirklich zu 100 Prozent genutzt werden kann.

Zumindest theoretisch, denn Matter ist erst seit Ende 2022 offiziell draußen - und abgesehen von vereinzelt lieferbaren Produkten, ist Matter derzeit noch nicht richtig im Markt angekommen. Der neue Standard muss sich daher erst noch beweisen.

Gute Chancen, der neue Branchenprimus zu werden, hat Matter auf jeden Fall. Denn zu den Unterstützern gehören unter anderem Amazon, Apple, Google und Samsung. Der Apple TV 4K mit 128 GByte etwa kann bereits als Zentrale für Matter-Geräte genutzt werden. Auch Amazon hat viele seiner Echo-Geräte per Update Matter-kompatibel gemacht. Zu den kompatiblen Devices gehören unter anderem der Echo und Echo Dot (mit und ohne Uhr) der 3., 4., und 5. Generation.

In einem Smart Home können Sie Heizung, Steckdosen, Licht und mehr bequem über Handy oder Tablet steuern.

In einem Smart Home können Sie Heizung, Steckdosen, Licht und mehr bequem über Handy oder Tablet steuern.

Getty Images / ArtistGNDphotography

Kabelgebundene Smart Homes

Wird über das Smart Home geredet, blenden viele die kabelgebundenen Lösungen gerne aus. Das hat seinen Grund: Zwar gilt die Kabelverbindung als sehr ausfallsicher, aber die Installation ist nur in Eigentumswohnungen und Häusern möglich, die Einrichtung kostet ein Vielfaches und muss gut geplant sein. Denn auch das Nachrüsten ist nur schwer möglich und oft mit hohen Kosten verbunden. In speziellen Fällen kann eine Kabelverbindung aber nach wie vor sinnvoll sein und wird im professionellen Bereich gerne genutzt. Zu den bekanntesten Standards zählen hier KNX und Loxone. 

KNX: Die Ursprünge von KNX gehen bis in die 1980er zurück. Im Prinzip handelt es sich hier um ein dezentrales Bussystem, das ohne Server auskommt. Für viele Privatanwender ist KNX eher uninteressant, kann aber zum Beispiel beim Bau oder im Zuge einer Komplettsanierung von Häusern eine Alternative oder auch eine Erweiterung zu Funk sein. 

Loxone: Das Unternehme wurde erst 2009 in Österreich gegründet und ist im Vergleich zu KNX quasi ein Jungspund. Dennoch konnte Loxone viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und hat mittlerweile einige Verbreitung gefunden. Ein wesentlicher Unterschied zu KNX ist, dass Loxone zentral über einen Server gesteuert wird. Aber auch dieses System ist in der Regel keines, das Privatanwender selbst einrichten.

Zwei einfache Regeln beim Kauf beachten

Wer ein umfangreiches Smart Home aufbauen möchte, muss einige Hundert Euro investieren - eine Menge Geld. Und gerade als Einsteiger weiß man häufig nicht, welche Produkte man tatsächlich benötigt und welche Kombinationen in der Praxis Sinn machen. 

Tipp 1: Suchen Sie sich einen Hersteller beziehungsweise ein System aus, das entweder selbst viele Produkte im Sortiment hat oder viele andere Hersteller und Standards unterstützt. Legen Sie Ihren Schwerpunkt auf Sicherheit, fahren Sie auf jeden Fall mit einer All-in-One-Lösung wie das oben vorgestellte Homematic IP gut, da hier System und Smart-Home-Produkte aus einer Hand kommen - mitsamt sehr guter Verschlüsselung. Möchten Sie sich hingegen möglichst flexibel aufstellen, ist eine Zentrale mit Z-Wave- und ZigBee-Unterstützung die richtige Wahl, etwa das vorgestellte System homee.

Tipp 2: Fangen Sie mit ganz wenigen Produkten an. Testen Sie vorerst beispielsweise mit einer Funksteckdose, einem Fenster/Türsensor und ein bis zwei smarten Leuchten, ob ein Smart Home überhaupt passt - und falls nicht, verkaufen Sie die Geräte einfach wieder.

Vorsicht vor Abofallen

Einige Anbieter setzen auf Abo-Modelle, bei denen Sie die Produkte nicht kaufen, sondern mieten. Das mag auf den ersten Blick zwar verlockend klingen, da auf diese Weise keine einmalige hohe Investition nötig ist, auf Dauer zahlen Sie bei Abo-Modellen aber meist drauf.

Auch sollten Sie genau darauf achten, ob der Anbieter für bestimmte Services Geld verlangt. Eine Zeitlang ist es etwa gängige Praxis gewesen, den Zugriff übers Internet zu sperren. User, die von unterwegs auf ihre Smart-Home-Produkte zugreifen wollten, musste dafür ein Abo abschließen. Die oben vorgestellten Produkte betrifft das nicht: Sowohl Homematic IP als auch homee und der Amazon Echo kommen ohne versteckte Kosten aus, der Zugriff übers Internet ist gratis.

Steuerung per App

Im Vergleich zu den alten Systemen ist nicht nur die Einrichtung deutlich einfacher geworden. Auch die Bedienung hat nichts mehr mit den kryptischen PC-Tools oder Browser-Oberflächen zu tun. Moderne Smart Home-Anlagen lassen sich bequem via App per Smartphone und Tablet steuern – meist für Android und iOS. Selbst umfangreichere Aufgaben sind oft mit ein paar Klicks erledigt. Optional ist bei vielen Anbietern aber nach wie vor ein Zugriff über den Browser möglich.

So testen wir Smart-Home-Systeme

Der Begriff "Smart Home" kann vieles bedeuten, entsprechend setzen die Hersteller solcher Systeme ihre eigenen Schwerpunkte. Auch die Nutzer haben ganz unterschiedliche Ansprüche an ein Smart Home. Ein direkter Vergleich mit einer Bestenliste und einer klaren Wertung sowie einem Testsieger ist deshalb kaum möglich. Wir setzen daher auf umfangreiche Praxistests und arbeiten die jeweiligen Vorteile und Nachteile des Systems heraus. Wichtig ist uns etwa eine einfache und schnelle Ersteinrichtung mitsamt der Basiskomponenten und eine einsteigerfreundliche Programmierung.

Zu den Basiskomponenten zählen wir unter anderem Leuchten, Steckdosen, Wandtaster, Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmelder sowie Heizkörperthermostate. Beherrscht ein System diese Produktklassen, deckt es bereits einen Großteil der Bereiche ab, die ein Einsteiger nutzt. Zum erweiterten Komponentenkreis gehören dann Rauchmelder, Überwachungskameras, Alarmsirenen, Wassermelder usw.

Unter einer "einsteigerfreundlichen Programmierung" verstehen wir eine selbsterklärende Basiskonfiguration. Wie schnell oder einfach ist es für einen unerfahrenen Nutzer möglich, Geräte zeitgesteuert ein- und ausschalten zu lassen? Wie gut ist die Verknüpfung von Geräten gelungen, also zum Beispiel ein Bewegungsmelder mit einer Leuchte? Zudem schauen wir uns die Herstellerseiten an, um zu prüfen, wie leicht man an weitere Informationen kommt und ob Hilfestellungen geboten werden, etwa in einem Community-Bereich.