Smart-Home-Alarmanlagen im Test

Smart und sicher

So sichern Sie Ihr Haus gegen fiese Diebe: Die Tipps der Polizei

Wenn es um den Schutz von Zuhause geht, sind Alarmanlagen oft kostspielig. Eine smarte Alternative: Selbstmontierbare Smart-Home-Alarmanlagen. Sie bieten nicht nur Sicherheit, sondern auch erschwinglichen Schutz, einfache Installation und eine nutzerfreundliche Bedienung. Entdecken Sie eine intelligente Lösung für Ihr Zuhause, die Preis und Leistung vereint. Wir stellen Ihnen die besten Alarmanlagen zwischen 100 und 300 Euro vor.

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Smarte Alarmanlagen schützen zwar nicht direkt vor einem Einbruch – schließlich schlagen sie erst an, wenn ein Einbrecher sich bereits ans Werk gemacht hat. Aber sie können abschreckend wirken, über eine Videokamera Beweismaterial sichern, durch lautstarken Alarm ungebetene Gäste vertreiben und im Falle eines Falles zeitnah Benachrichtigungen an Eigentümer oder auch Sicherheitsdienste verschicken, die dann möglichst rasch eingreifen können.

Das lesen Sie in diesem Artikel:  In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die besten Alarmanlagen im Test vor, die in das Smart-Home-Netzwerk eingebunden und von Ihnen selbst installiert werden können. Zusätzlich beleuchten wir die Funktionalität dieser Alarmanlagen, bieten Einsatzempfehlungen, Kaufratschläge und beantworten alle wichtigen Fragen rund um das Sicherheitssystem.

Die besten Alarmanlagen zum Selbsteinbau

Testsieger

Ausbaufähig

Die Luxus-Anlage

Günstig und gut

Abus Smartvest Basis-Set

Homematic IP Starter Set Alarm

Lupus XT1 Plus

Gigaset Elements

Abus
Homematic
Lupus
Gigaset
Vorteile
Einfache und schnelle Montage
Kein Abo
Gute App
Nachteile
Sabotage der Basisstation möglich
Keine Integration anderer Lösungen
Vorteile
Flexibel und vielseitig einsetzbar
Kann zur Smart-Home-Zentrale werden
Nachteile
Bedienung nur über App
Beschränkte Alexa-Integration
Vorteile
Professionelle Lösung
Sehr umfangreiches Zubehörsortiment
Komplette Smart-Home-Anlage
Nachteile
Unübersichtliche App
Komplexe Konfiguration
Vorteile
Guter Standard zum kleinen Preis
Einfache Konfiguration und Bedienung
Gute Verarbeitung
Nachteile
Insellösung
Begrenzte Smart-Home-Möglichkeiten

App und Fernbedienung

App

Web-Interface und App

App

Ja

Ja

Ja

Begrenzt

ab 210 €

(Amazon)

ab 160 €

(Amazon)

ab 290 €

(Amazon)

ab 135 €

(Amazon)

Test: F.A.Z. Kaufkompass

Testsieger: Abus Smartvest Basis-Set

  • Abus Smartvest Basis-Set
    Quelle: Abus

    Abus Smartvest Basis-Set

    Das Abus Smartvest Basis-Set lässt sich einfach montieren und bedienen. Die Steuerung ist über die benutzerfreundliche App oder Fernbedienung möglich.

    ca. 210 Euro

Vorteile

Einfache und schnelle Montage

Ohne Folgekosten durch ein Abo

Gute und übersichtliche App

Nachteile

Sabotage der Basisstation möglich

Keine Integration anderer Lösungen

Der Testsieger ist das Abus Smartvest Basis-Set. Das hochwertige System kann sehr einfach den individuellen Anforderungen angepasst werden und kommt ohne Abo-Modell aus.

Die Montage und Einrichtung der Abus Smartvest geht leicht von der Hand. Die Anlage kommuniziert über das WLAN, muss also am Router angemeldet werden, was ebenso wenig Probleme bereitete wie die Integration der verschiedenen Sensoren und Aktoren (allerdings sollte man hier ins Handbuch schauen – selbsterklärend ist die Inbetriebnahme nicht). Bei geöffneten Fenstern gibt es beim Scharfschalten der Anlage eine Warnung, diese lässt sich allerdings ignorieren. Die Basisstation besitzt allerdings keinen Demontageschutz, darf also nicht auffällig montiert oder leicht zu finden sein. Da stört es auch nicht, dass sie etwas unschön geraten ist.

Die Verarbeitungsqualität hängt von den jeweiligen Modulen ab. Die Fernbedienung und der Bewegungsmelder überzeugen hier weniger, dafür sind Türklingel mit Kamera oder die (optionale) Außensirene ausgesprochen solide und robust verarbeitet.

Die gesamte Anlage wird überwiegend über eine App auf dem Smartphone oder über eine Fernbedienung gesteuert. Die Fernbedienung kann in den Schlüsselbund aufgenommen werden und erlaubt auch den Aufnahmestart der im System verfügbaren Kameras. Die App hat ein angenehm dezentes Erscheinungsbild und ist sehr übersichtlich gestaltet. Alle Aktionen lassen sich rasch mit ein, zwei Gesten starten oder beenden.

Preistipp: Homematic IP Starter Set Alarm

  • Homematic IP Starter Set Alarm
    Quelle: Homematic

    Homematic IP Starter Set Alarm

    Das Homematic IP Starter Set Alarm überzeugt mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis. Das System kann einfach zur Smart-Home-Zentrale werden. Die Bedienung ist allerdings nur über die App möglich.

    ca. 160

Vorteile

Flexibel und vielseitig einsetzbar

Sehr preiswert

Kann zur Smart-Home-Zentrale werden

Nachteile

Bedienung nur über App

Alexa-Integration sehr beschränkt

Unser Preistipp ist das Homematic IP Starter Set Alarm, das eine umfangreiche Auswahl an Sensoren und Aktoren bietet. Das System überrascht nicht nur mit seinem günstigen Preis, sondern auch mit einigen pfiffigen Ideen.

Üblicherweise registriert ein Tür- oder Fenstersensor die Bewegung, öffnet man also von außen ein Fenster, bemerkt dies der Sensor und die Anlage schlägt Alarm. Nicht so bei Homematic. Hier arbeitet man mit einem Infrarotsensor, der unsichtbares Licht von einer Oberfläche reflektieren lässt. Wird dann etwa ein Fenster geöffnet, wird der Lichtstrahl nicht mehr reflektiert und der Alarm wird ausgelöst. Dadurch ist es möglich, die Sensoren sehr klein zu gestalten und unauffällig anzubringen. Neben den üblichen Sensoren bietet die Anlage auch die Möglichkeit, sie zu einer kompletten Smart-Home-Anlage auszubauen. So lassen sich etwa Heizung und Rollläden über die Anlage steuern. Hinzu kommen weiter Bauteile, wie etwa ein Regensensor oder Schaltplatinen, mit denen sich auch Geräte einbinden lassen, die von Haus aus gar nicht für ein Smart Home gedacht sind.

Wie der Name schon sagt, setzt die Homematic-Anlage auf die Einbindung in ein vorhandenes WLAN. Eine Fernbedienung gibt es nicht, die Anlage wird komplett über die App gesteuert. Das ist zwar sehr bequem, setzt aber voraus, dass Sie Ihr Smartphone jederzeit zur Hand haben.

Die Installation und Einbindung erweist sich als ausgesprochen einfach und auch die Konfiguration der App stellt einen nicht vor große Aufgaben. Zudem lässt sich die Anlage über Amazons Spracherkennung Alexa ein- und ausschalten. Die Einbindung der einzelnen Sensoren ist zwar nicht möglich, aber weitere Smart-Home-Elemente, wie etwa die Heizungssteuerung, könnte auch via Alexa erfolgen.

Sämtliche Daten werden in der Homematic-Cloud gespeichert, damit alle Daten jederzeit zur Verfügung stehen. Persönliche Daten werden dabei allerdings nicht abgefragt, es werden also nur die reinen Messdaten gespeichert.

Die Luxus-Anlage: Lupus XT1 Plus

  • Lupus XT1 Plus
    Quelle: Lupus

    Lupus XT1 Plus

    Die Lupus XT1 Plus ist die teuerste Anlage im Test. Dafür bringt sie aber auch professionelle Features, wie ein integriertes Notstromaggregat, mit. Die App zur Steuerung ist allerdings eher unübersichtlich.

    ca. 290 Euro

Vorteile

Professionelle Lösung

Sehr umfangreiches Zubehör-Sortiment

Komplette Smart-Home-Anlage

Nachteile

App etwas unübersichtlich

Konfiguration kann komplex werden

Die Lupus XT1 Plus ist eine der etwas kostspieligeren Anlagen im Test, aber dafür hat sie auch eine Menge professioneller Features zu bieten. Die Lupus-Anlage reagiert sehr schnell und ist einfach einzurichten, wobei die Konfiguration im Detail dank der umfangreichen Möglichkeiten und Einstellungen aber auch etwas komplex werden kann.

Das System verfügt über eine große Auswahl an Sensoren und Aktoren. Neben den üblichen Komponenten bietet die Anlage umfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten und kann zu einer kompletten Smart-Home-Anlage ausgebaut werden.

Unter anderem lassen sich Kameras, Rolllädensteuerung, diverse Relais und auch Tag-Reader hinzufügen. Die Komponenten lassen sich problemlos in das bestehende System integrieren und stehen so zügig zur Verfügung. Die Basisstation ist dank eines integrierten Notstromaggregats im Falle eine Stromausfalls noch 24 Stunden aktiv und ist doppelt gegen Sabotage geschützt. Zum einen sorgen Kontakte dafür, dass man sie nicht einfach abmontieren oder öffnen kann, zum anderen erkennt sie Versuche, die (verschlüsselte) Funkverbindung zu stören oder auszuschalten. Gesteuert wird die Anlage über ein Web-Interface oder über eine (allerdings etwas unübersichtliche) App.

Lupus hat eine Vielzahl professioneller Erweiterungen im Angebot, mit denen sich die Anlage problemlos allen Erfordernissen anpassen lässt – ganz gleich, ob eine Mietwohnung, ein Haus oder ein Grundstück gesichert werden soll. Dazu gehört auch die Möglichkeit, einen örtlichen Wachdienst mit der Rundumüberwachung des Systems zu beauftragen. Allerdings schlägt dieser Alarmservice mit rund 20 Euro im Monat zu Buche.

Günstig und gut: Gigaset Elements

  • Gigaset Elements
    Quelle: Gigaset

    Gigaset Elements

    Für den kleinen Geldbeutel eignet sich das Gigaset Elements Alarm Kit. Hier bekommen Sie für wenig Geld eine gute Standard-Anlage. Dem Preis zugunsten müssen Sie aber auf einige Features verzichten.

    ca. 135 Euro

Vorteile

Bietet guten Standard zum günstigen Preis

Einfach zu konfigurieren und bedienen

Gute Verarbeitung

Nachteile

Insellösung

Begrenzte Smart-Home-Möglichkeiten

Für den kleinen Geldbeutel bietet sich Gigaset Elements an. Es ist eine günstige Lösung für Standardansprüche. Allerdings muss man dafür einige Einschränkungen in Kauf nehmen.

Mit Gigaset Elements macht der Anbieter vieles richtig. Das System ist einfach zu installieren und auch einfach zu bedienen, arbeitet zuverlässig und ist obendrein ausgesprochen günstig. Doch das System hat auch einen Haken – es ist eine Insellösung und funktioniert ausschließlich mit Komponenten von Gigaset. Dadurch sind die Ausbau- und Konfigurationsmöglichkeiten deutlich beschränkt. An fremden Systemen lässt sich lediglich die Lichtsteuerung mit Philips Hue integrieren, bei allen anderen Anwendungsfällen ist man auf das überschaubare Angebot von Gigaset beschränkt. Hier finden sich immerhin die wichtigsten Sensoren und Aktoren wie Bewegungsmelder, Rauchmelder oder Sirenen. Auch die Steuerung der Heizung ist möglich. Auf die Rolllädensteuerung muss man allerdings ebenso verzichten wie auf Temperatur- und Feuchtigkeitsfühler.

Doch die Beschränkung hat auch Vorteile. Das System erfüllt die Grundvoraussetzungen, ist übersichtlich und leichter zu konfigurieren als eine Profi-Lösung wie etwa Lupus. Wem das Angebot von Gigaset genügt, der findet dort eine durchaus empfehlenswerte Lösung.

Eine weitere Besonderheit ist die Funkverbindung innerhalb des Systems. Gigaset Elements setzt hierbei vollständig auf den DECT-Standard, wie man ihn etwa von schnurlosen Telefonen kennt. Alle Daten werden zudem in der Gigaset-Cloud hinterlegt. Hier sind die Daten für 48 Stunden abrufbar. Wer mehr Daten über einen längeren Zeitraum zur Verfügung haben möchte, benötigt ein Abo, das jährlich mit moderaten 10 bis 20 Euro zu Buche schlägt.

Was kostet eine smarte Alarmanlage?

Die Kosten einer smarten Alarmanlage variieren je nach Überwachungsbedarf. Ein Einfamilienhaus erfordert mehr Sensoren und Schutzbereiche als eine Mietwohnung. Erdgeschosswohnungen benötigen Fenstersicherungen, während eine Wohnung im fünften Stock mit einer Türsicherung auskommt. Wenn Sie ein Eigenheim mit Grundstück von einem Profi absichern lassen, dann werden sehr schnell mehrere Tausend Euro fällig. Wer eine professionelle Anlage einbauen lässt, die mindestens die Anforderungen von DIN EN 50131 Grad 2 erfüllt, kann von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bis zu 1.600 Euro Zuschuss bekommen. Günstiger ist hier eine Anlage Marke Eigenbau. Die bieten in der Regel zwar weniger Komfort, sind dafür aber für deutlich weniger Geld zu haben. Solche Anlagen gibt es bereits für rund 200 Euro, je nach Ausbaustufe und Anzahl der Sensoren kann der Preis aber auch auf gut 1.000 Euro klettern. Wichtig beim Eigenbau ist eine gute Planung und ein ausgiebiger Test. Achten Sie also darauf, ob eine Anlage einen Testmodus hat, bei dem Sie etwa einen Einbruch simulieren können, ohne gleich einen Großalarm auszulösen.

So testet der F.A.Z. Kaufkompass Alarmanlagen

Die Produktauswahl in diesem Artikel beruht auf einem ausführlichen Produktest des F.A.Z. Kaufkompasses. Für den Test wurden die Anlagen zum einen bei einem Einfamilienhaus, zum anderen in einer komplexen Simulation installiert. Ein expliziter Funktionstest der verschiedenen Sensoren erwies sich dabei als unnötig, da alle Sensoren exakt das tun, was sie tun sollten.

Wichtiger war den Testern daher das Zusammenspiel aller Komponenten und den entsprechenden Apps. Hier wurde besonders auf die Bedienbarkeit, Funktionalität und Übersichtlichkeit geachtet und etwa bewertet, wie sich ein Alarm aktivieren bzw. deaktivieren lässt, welche Reaktionsmöglichkeiten eine App bietet, wie übersichtlich der aktuelle Status dargestellt wird oder ob eine Automatisierung möglich ist. Bewertet wurde schließlich auch die Verarbeitung und Qualität der Alarmanlagen selbst. Der Lieferumfang wurde zur Bewertung nicht herangezogen, da die Hersteller hier eine Fülle an verschiedenen Varianten und und Sets anbieten und für jeden Bedarf etwas im Angebot haben.

Welche Alarmanlagen gibt es?

Alle Alarmanlagen arbeiten nach dem gleichen Prinzip: Ein Sensor schlägt an, schickt das Signal an die Basisstation, die schließlich die gewünschte Aktion auslöst. Unterschiede gibt es aber in der Art und Weise, wie die Signale vom Sensor zur Basisstation gelangen:

Kabel: Eine Kabelverbindung zwischen Sensor und Basisstation hat einen sehr großen Vorteil: Die Verbindung ist ausfallsicher, obendrein ist ihre Reichweite praktisch unbegrenzt. Dafür ist die Installation sehr aufwendig, sollten die Kabel doch unter Putz verlegt werden.

Funk: Hier wird der Kontakt zwischen Sensor und Basisstation über ein Funksignal hergestellt, eine aufwendige Installation entfällt. Allerdings benötigen die Sensoren dafür eine eigene Stromversorgung, was in aller Regel über eine Batterie bzw. Akku erfolgt, die also regelmäßig gewechselt werden muss. Die Basisstation ist normalerweise direkt mit dem Stromnetz verbunden.

WLAN / IP: Sensor und Basisstation lassen sich auch über das heimische WLAN verbinden (das natürlich vorhanden sein muss). Das ist in aller Regel ausgesprochen einfach und bietet den großen Vorteil, dass sich die Anlage bequem über eine entsprechende App auf dem Smartphone oder Tablet steuern und konfigurieren lässt. Auch die Einbindung einer Kamera ist hier kein Problem.

GSM: Auch das klassische GSM-Netz kann für die Kontaktaufnahme der Sensoren zur Basisstation benutzt werden. Diese Anlagen funktionieren gewissermaßen wie ein Handy oder Smartphone, benötigen also eine SIM-Karte. Eine solche Anlage kann von sich aus automatisch eine SMS verschicken oder auch einen Anruf, etwa beim Wachdienst, absetzen.

Was sind Sensoren und Aktoren?

Wie gut eine smarte Alarmanlage ist, hängt davon ab, welche Sensoren und Aktoren man mit ihr verbinden kann. Dabei ist ein Sensor ein Mess-, ein Aktor ein mechanisches Element. Ein Sensor erfasst etwa eine Bewegung im Zimmer, ein Aktor kann dann dafür sorgen, dass Tür und Fenster verriegelt werden. Geräusche, Rauchentwicklung, Temperatur, Bewegungen, Berührungen, Licht, Feuchtigkeit oder Erschütterungen: Praktisch alles kann über Sensoren erfasst werden. Mit Aktoren lassen sich Fenster, Türen, Licht und sogar Rollläden automatisieren. Aktoren umfassen auch Kameras und Sirenen für erweiterte Funktionalitäten.

Produktbilder eines Gigaset Smart-Home Alarmanlagen Set

Alle Alarmanlagen gibt es auch in größeren Paketen für ausladende Wohnungen oder Häuser. Achten Sie hier darauf, welche Sensoren und Aktoren im Paket sind.

Bild: Gigaset

Wie wirkungsvoll sind smarte Alarmanlagen?

Eines vorweg: Eine Alarmanlage, ganz gleich, welches System und welcher Bauart, schützt nicht hundertprozentig davor, dass sich Einbrecher oder Unbefugte an verschlossenen Türen oder Fenstern zu schaffen machen. Aber sie können es Einbrechern besonders schwer machen, sie abschrecken und durch Informationssammlungen die Aufklärung schwerer Einbrüche unterstützen.

Abschreckung: Die meisten Einbrüche sind nicht geplant, sondern einer der spontanen Gelegenheit. Je weniger einladend ein Gebäude aussieht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf die Idee kommt, ein Einbruch könnte sich lohnen. Sichtbare Videokameras sorgen ebenfalls für Abschreckung. Sie können zwar signalisieren, dass hier etwas besonders geschützt wird und sich ein Einbruch lohnen könnte – aber sie sind eine deutliche Hürde und sorgen dafür, dass ein Gelegenheitsdieb sich lieber ein einfacheres Ziel sucht.

Anwesenheitsimulation: Die Polizei empfiehlt zur Abschreckung auch eine Anwesenheitssimulation. Dabei sorgt die Smart-Home-Anlage dafür, dass das Licht ein- und ausgeschaltet wird oder die Rollläden abends runtergelassen und morgens wieder hochgezogen werden. So wird der Anschein erweckt, es befänden sich regelmäßig Personen in der Wohnung, ein Einbruch wäre also sehr riskant und wird dann unterlassen.

Informationssammlung: Wenn sich ein Einbrecher nicht hat abschrecken lassen, kann eine smarte Alarmanlage immer noch gute Dienste tun. Schließlich sammelt sie allerlei Informationen wie etwa den Zeitpunkt des Einbruchs, Videoaufzeichnungen und Fotos. Dieses Material kann dann in der Aufklärung und Verfolgung der Straftäter eine wichtige Rolle spielen. Oder für die Versicherung.

Anbindung an Sicherheitsdienste: Bei besonders wertvollen Besitztümern oder größeren Anwesen kann es sich lohnen, die Alarmanlage mit einem externen Sicherheitsdienst oder der Polizei zu koppeln. Hier wird dann im Falle eines Einbruchs automatisch eine Benachrichtigung verschickt und die Sicherheitskräfte können schneller vor Ort sein.

Vorsicht vor Sabotage!

Die beste Alarmanlage nutzt nichts, wenn sie sich ohne großen Aufwand austricksen lässt. Eine gute Alarmanlage bietet daher einen Sabotageschutz. Hier sorgt etwas ein Notstromversorgung dafür, dass die Anlage auch noch dann funktioniert, wenn man ihr den Strom abstellt. Die einzelnen Komponenten bieten zusätzlich Kontakte, die im Falle einer Sabotage – also wenn etwa versucht wird, sie im aktiven Zustand zu demontieren – einen Alarm auslösen. Hier muss allerdings generell festgehalten werden, dass Anlagen im Selbstbau sich nur relativ unzureichend vor Sabotage schützen lassen. Wenn das ein wichtiger Punkt ist, dann führt kein Weg an einer vom Fachbetrieb installierten professionellen Anlage vorbei.

"Hallo, Alarmanlage!"

Die Sprachsteuerung von Amazon, Apple, Google und Microsoft macht auch vor Alarmanlagen nicht halt. Mit Alexa & Co. hört eine Anlage aufs Wort und lässt sich bequem über Sprachbefehle steuern. Leider sind die verschiedenen Smart-Home-Systeme der vier großen Anbieter untereinander nicht kompatibel und nicht alle Systeme unterstützen alle Sprachsteuerungen. Sie müssen also vor dem Kauf genau darauf achten, dass die Systeme mit entsprechenden Hinweisen versehen sind. Die vier derzeit auf dem Markt vorherrschenden Systems sind Amazon Alexa, Apple Home, Google Home und Microsoft Invoke, wobei Alexa wohl die verbreitetste Lösung ist.

Gibt es laufende Kosten?

Bei einer einmal montierte Alarmanlage entstehen eigentlich keine weiteren Kosten (von der Stromversorgung und gelegentlich neuen Batterien einmal abgesehen). Aber manche Anbieter bieten neben den eigentlichen Anlagen zusätzliche Serviceleistungen an, die dann über eine jährliche Abo-Gebühr bezahlt werden. Dabei handelt es sich in der Regel um cloudbasierte Dienste, bei denen etwa die Logfiles, Videos oder Fotos, die die Anlage gemacht hat, auf einem Server des Anbieter abgelegt werden und via Internet etwa über das Smartphone abrufbar sind. Hier ist meist ein kurzfristiger Zugriff innerhalb weniger Tage kostenlos möglich, für längere Speicherzeiten und mehr Speicherplatz muss dann ein Abo abgeschlossen werden, das im Jahr zwischen 10 und 20 Euro kostet. Manche Anbieter haben auch eine Anbindung an örtliche Sicherheitsdienste im Programm, die ebenfalls über ein jährliches Abo gebucht werden können.

Das meint die Polizei

Das Landeskriminalamt Niedersachsen stellt einen umfangreichen Ratgeber zum Einsatz von Smart-Home-Lösungen bereit. Zwar verhindern Alarmanlagen keinen Einbruch, aber sie können für schnelle Hilfe und Abschreckung sorgen. Smarte Alarmanlagen werden darin als "zusätzlicher Schutz zur mechanischen Absicherung von Fenstern und Türen" bewertet – allerdings nur dann, wenn es sich dabei um geprüfte und DIN-zertifizierte Anlagen handelt.

VdS-Zertifkate und Sicherheitsgrade

Alarmanlagen, oder, wie es im offiziellen Jargon heißt, "Einbruchsmeldeanlagen" (EMA) werden nach der Norm DIN VDE 0833-3 in vier verschiedene Sicherheitsgrade eingeteilt. Die VdS Schadenverhütung GmbH (ein Zusammenschluss der deutschen Schadensversicherungsgesellschaften, früher: Verband der Schadensversicherer e.V.) hat ein Zertifikatssystem aus drei Klassen (A, B, C) erstellt, die wiederum in verschiedene Sicherungsklasssen unterteilt sind. Dabei steht die Klasse A für einen einfachen, B für eine mittleren und C schließlich für einen hohen Schutz gegen Überwindungsversuche.

So funktioniert eine smarte Alarmanlage

Eine Alarmanlage macht das, was ihr Name sagt: Sie schlägt Alarm, wenn irgendetwas nicht so ist, wie es sein sollte – aufgebrochene Türen, gewaltsam geöffnete Fenster, eingeschlagene Scheiben, Bewegung im dunklen Hinterhof oder in der Wohnung, Rauchentwicklung und manches mehr. Damit die Alarmanlage dergleichen erkennt, werden elektronische Sensoren montiert. Erkennen sie eine überwachte Aktion – und das können alle Sensoren sehr gut – schicken sie ein Funksignal an die eigentliche Alarmanlage. Dort werden die Informationen ausgewertet und die eingestellten Aktionen ausgelöst. Dann wird ein dunkler Hinterhof etwa schlagartig hell erleuchtet, eine Sirene geht los oder der Eigentümer wird per SMS informiert. Gehört eine Videokamera zum System, kann man zudem von überall her via Internet auf dem Smartphone nachsehen, was daheim los ist und gegebenenfalls die Polizei informieren. In Summe verhindern Alarmanlagen also keinen Einbruch, aber sie können Einbrecher nachhaltig abschrecken und dafür sorgen, dass die Polizei sehr frühzeitig eintrifft.

Dieser Beitrag basiert auf den Ergebnissen des Artikels "Die beste Smart-Home-Alarmanlage" vom F.A.Z. Kaufkompass. Das CHIP-Testcenter war in die Untersuchung nicht involviert.

Häufige Fragen und Antworten

Welche Alarmanlage empfiehlt die Polizei?

Das Landeskriminalamt Niedersachsen empfiehlt zertifizierte Alarmanlagen DIN VDE 0833, Teil 1 und 3, oder DIN VDE V0826-1 mit zertifizierter App.

Wie teuer ist eine Alarmanlage für ein Einfamilienhaus?

Eine smarte Basis-Alarmanlage mit einigen Aktoren und Sensoren kostet zwischen 100 und 400 Euro. Wollen Sie ein Einfamilienhaus nebst höheren Geschossen rundum bestücken, müssen Sie mit dem drei- bis vierfachen Preis rechnen.

Welche Alarmanlage für ein Einfamilienhaus?

Die passende Alarmanlage hängt vom Preis und dem gewünschten Effekt ab. Zur Abschreckung und einfachen Informationssammlung, die der Polizei die Ermittlung erleichtert, können schon Pakete für 300 bis 400 Euro ausreichen. Kombinationen mit mehreren Kameras und automatisierter Kontaktaufnahme zum Sicherheitsdienst können in dieser Größe 1.000 Euro oder mehr kosten.

Wie funktionieren Haus-Alarmanlagen?

Damit die Alarmanlage dergleichen erkennt, werden elektronische Sensoren montiert. Erkennen sie eine überwachte Aktion – und das können alle Sensoren sehr gut – schicken sie ein Funksignal an die eigentliche Alarmanlage. Dort werden die Informationen ausgewertet und die eingestellten Aktionen ausgelöst.

Was bedeutet "Zwangsläufigkeit"?

Unter Zwangsläufigkeit versteht man bei Alarmanlagen, dass sie nur in tatsächlichen Ausnahmesituationen einen Alarm auslösen. Dazu gehört etwa, dass man die Anlage nicht scharf schalten kann, solange noch ein Fenster geöffnet ist, das über Sensoren kontrolliert wird.

Was ist ein "Tag-Reader"?

Bei Anlagen, die über einen Tag-Reader gesteuert werden können, ersetzt ein RFID-Chip einen Schlüssel. Die Anlage wird dann berührungslos über einen kleinen RFID-Chip gesteuert, den man problemlos am Schlüsselbund tragen kann. Ohne diesen Chip lässt sich die Anlage also etwa nicht ausschalten, was für zusätzliche Sicherheit sorgt.

Ist ein VdS-Zertifikat Pflicht?

Nein. Solche kostspieligen Anlagen sind eher bei großen Grundstücken oder besonderem Schutzbedarf empfehlenswert, für die private, selbst montierte Anlage benötigt man sie nicht. Wird eine VdS-zertifizierte Anlage von einem Fachbetrieb installiert, bieten manche Versicherungen allerdings günstigere Tarife an.