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Wie man eine IP-Adresse unter Linux prüft

In einem Linux-System kommunizieren IP-Adressen mit einem öffentlichen oder privaten Netzwerk. Wir zeigen, wie man diese IP-Adressen mit Linux-Befehlen findet.

Linux ist ein extrem leistungsfähiges Betriebssystem für sowohl Server als auch Desktops. Die meisten Nutzer, die Linux als Desktop einsetzen, müssen die Kommandozeile vielleicht niemals benutzen.

Es gibt aber einige nützliche Tools, die in einem Terminal-Fenster laufen. Damit können Sie auch Ihre IP-Adresse finden.

Nehmen wir an, dass Sie eine Desktop-Version von Linux mit einer kompletten Desktop-Umgebung und allen enthaltenen Funktionen einsetzen. Ist der Desktop für die Verwendung von DHCP konfiguriert, bekommt die Maschine eine IP-Adresse von einem Server oder einem Router in Ihrem Netzwerk.

Selbst mit einer grafische Benutzeroberflächen (GUI) finden Sie es möglicherweise herausfordernd, die IP-Adresse des Servers zu finden. Ist diese Adresse statisch oder manuell konfiguriert, finden Anwender sie mit dem Netzwerk-Konfigurations-Tool der Distribution. Hier prüfen Sie entweder die IPv4- oder IPv6-Adresse.

Mit einer GUI sind diese DHCP-Adressen möglicherweise nicht einfach zu finden. Via Kommandozeile lassen sich diese IP-Adressen aber schnell identifizieren.

IP-Adressen mit dem Befehl ip finden

Früher hat man mit dem Befehl ifconfig die IP-Adresse gefunden. Er war Teil des Pakets net-tools. Der Befehl ifconfig wurde durch ip ersetzt. Damit können Sie Routing- und Netzwerk-Geräte sowie Schnittstellen und Tunnel anzeigen oder manipulieren.

Der Befehl ip bietet mehrere Optionen, aber Sie benötigen nur a, das für all steht. Sie können das auch durch address order addr ersetzen, was die gleichen Informationen liefert.

Um die IP-Adressen aufzulisten, die mit Ihren Netzwerkschnittstellen assoziiert sind, würde der Befehl wie folgt lauten:

ip a

Das Resultat sieht etwa so aus:

wlo1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc noqueue state UP group default qlen 1000 

    link/ether 20:79:18:ab:3f:6a brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 

    altname wlp0s20f3 

    inet 192.168.1.62/24 brd 192.168.1.255 scope global noprefixroute wlo1 

    valid_lft forever preferred_lft forever

Wie Sie sehen, können Sie daraus mehr Informationen herauslesen.

Nehmen wir an, Sie möchten die Informationen für nur eine einzige Schnittstelle finden. Bleiben wir bei unserem Beispiel mit wlo1. Nun haben wir zwei Möglichkeiten:

  • a für all
  • show, um die Informationen für ein spezielles Gerät anzuzeigen

Wollen Sie nur die Informationen für die Schnittstelle wlo1 sehen, würde der Befehl dafür wie folgt aussehen:

ip a show wlo1

Die Ausgabe dieses Befehls beinhaltet möglicherweise immer noch mehr Informationen, als Sie benötigen. Sie sehen Informationen sowohl für IPv4 als auch IPv6. Möchten Sie nur die IPv4-Adressen wissen, würde der Befehl wie folgt lauten:

ip -4 a show wlo1

Benötigen Sie nur die IPv6-Adressen, ist der Befehl:

ip -6 a show wlo1

Der frühere Befehl ifconfig funktioniert für Anwender weiterhin, ist aber als veraltet eingestuft. Dennoch können Anwender den Befehl benutzen, um damit in einigen Fällen die IP-Adresse zu finden.

Die IP-Adresse mit dem veralteten Befehl ifconfig finden

Der Befehl wurde viele Jahre lang eingesetzt, aber irgendwann als veraltet eingestuft, da die Autoren die Entwicklung dafür komplett einstellten.

Dennoch ist ifconfig weiterhin verfügbar. Einige Anwender sind möglicherweise überzeugt, dass sich die Ausgabe einfacher lesen lässt als die des Nachfolgers. Da ifconfig allerdings veraltet ist, benutzen Sie es am besten sparsam.

Zunächst einmal müssen Sie es installieren. Verwenden Sie eine RHEL-basierte Distribution wie Fedora, dann ist die notwendige Software bereits installiert. Setzen Sie auf eine Ubuntu-basierte Distribution, dann müssen Sie mit nachfolgendem Befehl das Paket net-tools installieren:

sudo apt-get install net-tools -y

Sobald die Software installiert ist, können Sie Ihre IP-Adresse mit nachfolgendem Befehl finden:

ifconfig

Der Befehl wird einige Informationen ausgeben, insbesondere, wenn sie mehrere Netzwerkschnittstellen haben oder Anwendungs-Container einsetzen. Die relevanten Informationen für Ihre IP-Adresse finden Sie in den folgenden beiden Zeilen:

wlo1: flags=4163<UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST>  mtu 1500 

    inet 192.168.1.62  netmask 255.255.255.0  broadcast 192.168.1.255

Wie Sie in der Ausgabe sehen, gibt es eine drahtlose Netzwerkschnittstelle, wlo1, der die IP-Adresse 192.168.1.62 zugewiesen ist.

Haben Sie mehrere Netzwerkkarten oder betreiben Container, wollen Sie die Ausgabe wahrscheinlich auf eine einzelne Schnittstelle beschränken. Sie können etwa die Details der Schnittstelle wlo1 mit dem nachfolgenden Befehl auflisten:

ifconfig wlo1

Private und öffentliche IP-Adressen

Die Befehle ifconfig und ip eignen sich nur, um die privaten IP-Adressen zu finden.

Anwender, die eine öffentliche IP-Adresse – die Adresse, die von außen sichtbar ist – ermitteln wollen, müssen einen Befehl wie curl einsetzen. Hier ein Beispiel:

curl ipinfo.io/ip

Der Befehl wird nur die IP-Adresse des Netzwerks auflisten, die nach außen gerichtet ist.

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