In the phrase:
Meine Großmutter erzählt, dass er dauernd in seiner Werkstatt saß und an seinen elektronischen Geräten gebastelt hat
why does und create a NS with the verb, gebastelt hat, at the end?
In the phrase:
Meine Großmutter erzählt, dass er dauernd in seiner Werkstatt saß und an seinen elektronischen Geräten gebastelt hat
why does und create a NS with the verb, gebastelt hat, at the end?
The structure is A dass (B und C). So "dass" introduces the entire clause "er dauernd in seiner Werkstatt saß und an seinen elektronischen Geräten gebastelt hat", which in turn is made of two clauses "er dauernd in seiner Werkstatt saß" and "an seinen elektronischen Geräten gebastelt hat". It's a bit unusual because normally "und" joins main clauses. But in this case they are two subordinate clauses, so both have the verb in last position.
PS. It seems odd that you'd combine preterite "saß" with perfect "gebastelt hat" in the same sentence. I'm not sure what the policy on mixing tenses is in German, but in English it would be frowned upon.
On the surface, it is the conjunction of two equivalent sentences without repeting the subject
dass er dauernd in seiner Werkstatt saß und [dass er] an seinen elektronischen Geräten gebastelt hat
The implication, that tinkering happened in the garage, follows pragmatically. Part of the problem may be that the Germanic preterite derives from Proto-Indo-European imperfect with perfective and passive connotation, close to a participle, which may be omitted: ... dass er in seiner Garage [sitz-end / gesessen] an elektronischen Geräten gebastelt hat. Tempus, mood, and aspect are not the focus of the question, however.
One may wonder if there's more structure to this specific use of the conjunction. I'll respond in German.
Das ist offensichtlich eine Form des W-Fragewortes als Relativpronomen in Konjunktivgebrauch mit Syllabifiziierung
Die Endung wie in lateinisch quando ("wann") ist in letzter Instaz vermutlich aus ... und da, und dann o.ä. ausgebrochen. Die Beispiele schnitz ich mir fix aus den Rippen.
Man saß in der Werkstatt, wo an elektronischen Geräten gebastelt wurde.
* Man ging in die Werkstatt und an elektronischen Gerät gebastelt wurde.
Die Entsprechung ist offensichtlich nicht einfach richtig. Eine umfassende Untersuchung liegt mir auch nicht vor. Es bedarf der Erklärung. Andere Möglichkeiten bleiben offen. Partikel sind ohnehin schwierig, siehe insbesonder romänisch și "und" < lat. sic (en.WT), Ableitung von si "wenn, falls; wenn doch, ob" (de.WT), vgl. de. so, so dass, so denn etc.
Immerhin wird Lat. quando als Zusammenziehung aus quam (“wie”) + instrumental *dō rekonstruiert, wobei Lat. de regulär hochdeutsch zu entspricht. Dementsprechend findet sich die Redewendung
"wie wennze [sic!] träumst"
Oft wird wenn'ze geschrieben und zwar auf Autoaufklebern. Der Leser geht wegen der Konjugierung von Analogie mit du aus, "[Auto] fahren ist wie wenn du fliegst". Dafür ist zweckmäßig ein Einfluss verblichener s-Pronomina anzunehmen, vgl. heute Sie, »Is gutes Geld drin, wennze sich so 'ne Nummern zutraun und da nich bei draufgehn.« (F. Scott Fitzgerald, Winterträume, Übersetzter nicht genannt). Bemerkenswert ist unterdessen die Konjunktion so, ... so sie sich so etwas zutraurn.
Dieses Sandhi ist sicherlich nicht ursprachlich mit quando gleichzusetzen, dennoch bemerkenswert. In diesem Sinne ist ein Übergang zur dritten Person jedenfalls leicht vorstellbar.
... er dauernd in seiner Werkstatt saß und [er] an seinem Gerät gebastelt hat
... er dauernd in die Werkstatt ging, wenn er an seinem Gerät gebastelt hat
Das klitische Pronomen mag deswegen unbetont sein, mundartlich "wenna ma widda" o.ä. Das erklärt jedoch kaum 'ze für du. Da muss also mehr dahinter stecken.
Daneben besteht auch Lat. unde, welches ungefähr engl. whence übersetzt, s. OE hwanon noch ohne -s, d.i. Dativus Locativus oder adverbialer Genetiv? Ist erstmal auch egal. Vgl. Wo-her soll ich das wissen. S. a. *ut als entsprechende Antwort zu ablativ woher? — Aus'n Norden. Das dürfte Bedeuten, dass der Vokal schon gemeingermanisch eintrat, falls man gewillt ist, einen Bezug zu *kw darin zu suchen. Im Latein wird rebracketing wie ne-qubi, nec-ubi vermutet; †qubi liegt aber nicht vor und deutet meines erachtens auf ursprünchliches **u̯.
An dieser Stelle kann ferner auf -hw ("und") verwiesen werden, wo das doch zumindest in Gotisch die Entsprechung zu Lat. -que u.s.w. ("und") darstellt, das aber immer als Nachsilbe auftritt. Unterdessen ist und, das im Gotischen fehlt, zu lat. ante zu vergleichen. Dieser Ansatz bleibt hier unberührt.
Vergleichbar wäre bei quam auch der Vokalismus zu um.
... er dauernd in seiner Werkstatt saß um [sich?] an seinem Gerät zu basteln
Bemerkenswert ist einerseits das zu-Partizip (vgl. oben 'ze). Andererseits wird um < umbi mit Lat. ambi verglichen, das nicht als Konjunktion eignet. Grimm (DWB: um) stellt fest: "causales um ist ahd. häufig bezeugt, seltener im ags. und as.", bspw. "halt mich umbe dina gnada (salvum me fac propter misericordiam tuam) 2, 15, 13;", insb. "umpi daz"; die "infinitivconstruction" mit um — zu ist ab 13. Jh. nachweisbar (so Grimm).
So viel dazu. Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist die Annahme, mit lat. quando müsste ein Relativpronomen als Konjuntion verständlich werden, etwa wo, wenn, wann. Das Verwechslungspotential zeigt sich unter anderem in englisch when (OE hwonne "wann") und whence (OE hwanon "woher"), lateinisch ne-cubi, nec-ubi, außerdem slavisch die Oder (wohl zu Wasser). Ansonsten sind kaum Beisoiele für einen Initialen Wechsel w- / u- zu finden. Eventuel ist unter den Appelativen noch Uodal zu altsächsisch Odal mit Edel-, Adel zu verbinden (Unknown," en.WT: PGem *aþalą) und behelfsweise *ḱweytós anzusetzen, vgl. weiß < *ḱweydós, walisisch gwyn "weiß", griechisch ειδοσ usw. < *weyd-.
Demgegenüber ist und aus der Nullstufe abzuleiten, genauso wie un-. Dasselbe Prinzip dürfte auch für kw zum Ziel führen.