Populistischer Schockmoment!
Vergangene Woche wurde im Bundestag bei der 1. Lesung zum KHVVG seitens des gesundheitspolitischen Sprechers von B90/Die Grünen, Dr. Janosch Dahmen, gesagt, kleine kommunale Kliniken auf dem Land seien pleite, weil große private Krankenhauskonzerne das Geld der Solidargemeinschaft abschöpfen.
Das war ein echter Schockmoment. Es ist nur sehr schwer nachvollziehbar, warum ein ausgewiesener Experte für Gesundheit, Facharzt für Unfallchirurgie und Notfallmediziner, der sehr viel Berufserfahrung hat und das System sehr gut kennt, sich dazu verleiten lässt, bewusst populistische Unwahrheiten zu verbreiten.
Alle im Gesundheitsbereich tätigen Experten und Verantwortliche wissen, wie wichtig die Trägerpluralität ist, dass Krankenhäuser, unabhängig von ihrer Trägerschaft, einen Versorgungsauftrag erfüllen. Dass alle die gleichen Rahmenbedingungen haben und mit den gleichen Fallpauschalen auskommen müssen. Und auch, dass private Träger mindestens die gleiche Qualität erbringen im Vergleich zu kommunalen Trägern und für unsere Krankenhauslandschaft systemrelevant sind.
Gute Schüler sind nicht schuld daran, dass es schlechte Schüler gibt. Gute Handwerker sind nicht schuld daran, dass es schlechte Handwerker gibt. Erfolgreiche Unternehmen sind nicht verantwortlich für das Vorhandensein erfolgloser Unternehmen.
Schade, dass nun auch ausgewiesene Experten trotz besseren Wissens in die Populismusfalle tappen, ein Rückschlag für die Demokratie und eine gesunde Debattenkultur.
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