Zendure Solarflow
Pro und Contra
  • problemlos nachrüstbar
  • einfache Installation
  • hervorragende App
  • funktioniert mit neuem Akku auch bei Minustemperaturen
  • hoher Preis
  • alter Akku nur bei Plus-Temperaturen nutzbar
  • viele Einzelkomponenten
  • 4.5

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Eine Batterie-Kapazität von 1 bis 7,6 kWh, Solarleistung von bis zu 2400 Watt, einfaches Nachrüsten bei jedem Balkonkraftwerk und sogar eine integrierte Heizung – das verspricht Zendure mit dem Solarflow. Wir haben getestet, wie gut das funktioniert und ob sich die Investition in den Akku lohnt.

Ende 2022 waren in Deutschland bereits knapp 750.000 Balkonkraftwerke aktiv, mehr als in jedem anderen europäischen Land. Kein Wunder, denn es gibt wenig bis keine Bürokratie, man benötigt für die Installation keinen Elektriker und kann sofort Geld sparen – bei einer überschaubaren Investition und minimalem Aufwand. Wann sich solch ein Balkonkraftwerk auszahlt, hängt immer von den Rahmenbedingungen ab. Das sind neben den Wetterbedingungen und der Lage, die Anzahl, Ausrichtung und Leistung der PV-Panels. Aber auch die Tatsache, ob man den erzeugten Strom gleich zum Zeitpunkt der Erzeugung verbrauchen kann, hat einen großen Einfluss.

Balkonkraftwerke dürfen aktuell in Deutschland maximal 600 Watt einspeisen; eine Anhebung auf 800 Watt wie in Österreich wird laut Bundesregierung Ende April 2024 kommen. Die bisher besten Systeme zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von besonders leicht bis besonders stark.

Den Ertrags-Peak erreichen die kleinen Photovoltaikanlagen um die Mittagszeit. Wer zu diesem Zeitpunkt aber weniger Energie verbraucht, als er erzeugt, verschenkt den Strom an den Netzbetreiber. Eine Einspeisevergütung ist beim Balkonkraftwerk in der Regel nicht möglichen. Im besten Fall sollte man also um die Mittagszeit möglichst viel Strom verbrauchen, um nichts zu verschenken. Doch ein solches Verbrauchsverhalten steht meist im Gegensatz zum typischen Tagesablauf von Berufstätigen, die erst abends nach Hause kommen. Eine Abhilfe wären hier etwa Waschmaschine und Trockner mit integrierter Timer-Funktion oder smarte Geräte, die sich in Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Home Assistant (Testbericht) integrieren lassen, sodass entsprechende Automatisierungen den Waschvorgang starten, wenn das Balkonkraftwerk viel Strom produziert. Damit kann man zwar das Problem etwas abmildern, optimal ist das aber auch nicht. Schließlich wäscht man nicht jeden Tag.

Um dem Problem zu begegnen, müsste man die tagsüber erzeugte Energie speichern, um sie bei Bedarf, oft eben abends und nachts, zu verbrauchen. Unsere Top 8: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk zeigt, dass es hier praktikable, bezahlbare und interessante Ansätze gibt. Darunter den Balkonspeicher Solarflow von Zendure, welchen wir bereits letztes Jahr getestet haben.

Seiner sehr guten Speicherlösung für Balkonkraftwerke hat der Hersteller jetzt allerdings noch ein Upgrade in Form verbesserter Einzelkomponenten spendiert. Das Positive vorweg: Die Komponenten bleiben voll zueinander kompatibel.

Neben dem seit letztem Jahr erhältlichen Akku AB1000 mit 1 kWh ohne Heizfunktion ist nun das Modell AB2000 mit 2 kWh und internem Heizsystem hinzugekommen. Der für die Anbindung an Wechselrichter und Akku notwendige PVHub hat ebenfalls ein stärkeres Pendant an die Seite gestellt bekommen. Wem die Eingangsleistung des PVHub 1200 von 1100 Watt nicht ausreichen, der greift zum PVHub 2000 mit einer Solareingangsleistung von bis zu 2400 Watt.

Das Set aus PVHub 1200 und einem AB1000 gibt es mittlerweile ab 839 Euro. Mit zwei AB1000 sind 1174 Euro. Einzeln kostet der PVHub 1200 389 Euro (Heise-Preisvergleich). Der PVHub 2000 kostet aktuell 419 Euro. Ein einzelner (ungeheizter) AB1000 mit 1 kWh kostet 504 Euro und der beheizte AB 2000 mit doppelter Kapazität 834 Euro (Heise-Preisvergleich).

Wie sich das System in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.

Das Zendure Solarflow schneidet im Test sehr gut ab. Abgesehen von der zuverlässigen Grundfunktion punktet der Speicher mit:

  • sehr einfacher Überwachung
  • modularem Akkudesign mit anpassbarer Kapazität
  • der freien Wahl des Mikrowechselrichters
  • der Möglichkeit, die Einspeisung bedarfsgerecht zu steuern
  • der Möglichkeit, das System bei Minusgraden im Freien zu nutzen
  • verschiedene Leistungsklassen verfügbar

Um das System zu testen, werden noch Solarpanels und ein Wechselrichter mit einer Ausgangsleistung von maximal 800 Watt benötigt. Neben dem Speichersystem hat uns Zendure deshalb noch mit vier seiner flexiblen 210-Watt-Solarpanels und dem Wechselrichter Hoymiles HMS800-2T versorgt. Diesen hatten wir bereits im Test des Yuma-Balkonkraftwerks (Testbericht) ausgiebig besprochen. Da das System als Nachrüstlösung für bestehende Anlagen gedacht ist, funktioniert es aber auch mit anderen PV-Panels und anderen Wechselrichtern. Zendure gibt an, dass etwa 99 Prozent der verbreiteten Wechselrichter der großen Hersteller wie Hoymiles, Deye, NEP und Tsun unterstützt werden.

Aufbau und Inbetriebnahme dieser Nachrüstlösung sind für erfahrene Test-Redakteure kein Problem. Wer das System aber zum ersten Mal sieht, könnte allerdings vor der Anzahl der Komponenten und der Anschlüsse erschrecken. Da wir das System nur für einen überschaubaren Zeitraum testen können, entscheiden wir uns gegen eine feste Montage. Die Verkabelung und Integration in ein bestehendes Balkonkraftwerk sind in etwa 20 Minuten erledigt. Wer zusätzlich erst Bohrlöcher setzen und die Panels aufhängen oder aufstellen muss, darf natürlich mehr Zeit einplanen. Für unseren Testaufbau nutzen wir sowohl die mitgelieferten flexiblen Solarmodule als auch klassische starre Panels. Um es uns nicht zu einfach zu machen, verwenden wir den von Zendure mitgelieferten Wechselrichter – dieser ist noch nicht konfiguriert, erfordert also noch einige Konfigurationschritte.

Solarflow besteht letztlich aus zwei Komponenten: dem Smart-PV-Hub und der Batterie. Bis zu vier solcher Batterie-Packs lassen sich am PV-Hub anschließen. Der Aufbau wirkt dabei sehr durchdacht. Die Akkus sehen aus wie Autobatterien. Sie sind in einem wertigen, stabilen und wasserdichten Gehäuse aus Alu eingebaut. Der Anschlussstecker befindet sich auf der Oberseite, ein passendes Gegenstück hat der Hersteller unten im Gehäuse integriert. So lassen sich bis zu vier AB1000 und/oder AB2000 stapeln und die elektrische Verbindung zwischen den Batterien klappt ohne Kabel. Jetzt verbinden wir noch die MC4-Anschlüsse des Wechselrichters mit den entsprechenden Ports des PV-Hubs und verbinden Wechselrichter und Hausstromnetz. Fertig.

Letztlich hat bei diesem System der Nutzer die Wahl, wie und wo die Komponenten aufgehängt oder aufgestellt werden. Wer es ordentlicher möchte, sollte sich alternativ das neue AIO 2400 von Zendure (Testbericht) ansehen. Diese deutlich aufgeräumte und wirklich schicke, aber teure, All-in-One-Lösung ist ebenfalls als Nachrüstlösung gedacht.

Die Konfiguration und Überwachung des Systems funktioniert bequem mittels App. Die Installation und Einrichtung klappen einfach und vorbildlich. Der Hersteller hat aus Komfortgründen sowohl WLAN als auch Bluetooth integriert. Die Apps für iOS und Android haben die Smart-PV-Hubs im Test sofort gefunden.

In der App von Zendure koppeln wir den PV-Hub und stellen ein, wie viel Watt der Mikrowechselrichter leisten soll – in unserem Fall 800 Watt. Jetzt stellen wir ein, wie viel Leistung ins Hausnetz eingespeist werden soll – hier stellen wir als Obergrenze die aktuell erlaubten 600 Watt ein.

Neben der Möglichkeit einen fixen Leistungswert einzuspeisen, erlaubt die App auch eine zeitliche Steuerung der Einspeiseleistung und eine bedarfsgesteuerte Einspeisung. Letzteres funktioniert mittels smarter Steckdosen mit Strommessfunktion (Bestenliste) wie der Shelly Plug S, welche mit der Zendure-App gekoppelt werden. Jetzt können wir die WLAN-Dosen nicht nur per App ein- und ausschalten, sondern auch den aktuellen Leistungsbedarf ermitteln und die Einspeisung des BKW-Speichers entsprechend regulieren.

Mithilfe verschiedener Graphen kann man sich die Leistung des Balkonkraftwerks samt Akku komfortabel im Detail ansehen. Die wichtigsten Kenndaten für die Solarleistung, die Einspeisung und den Ladezustand des Akkus stellt die App übersichtlich und ohne großen Zeitversatz dar. Neben der Einspeisung können wir hier auch die Ladung der Akkus begrenzen oder eine Reserveladung einstellen. Die Stromfluss-Animation auf der Startseite der App ist sogar so interessant, dass man immer wieder mal nachschaut, wie viel Strom man gerade erzeugt und was damit passiert.

Wie hoch die zusätzliche Einsparung durch das Speichersystem in der Praxis ausfällt, hängt von diversen Faktoren, wie Aufstellort, Ausrichtung und Leistung der Panels ab. Darüberhinaus spielen auch der eigene Verbrauch und eine effektive Einspeisung eine entscheidende Rolle. Wer das System einfach nur bei maximaler Leistung einspeisen lässt, spart deutlich weniger als jemand mit genauem Zeitplan oder bedarfsgerechter Steuerung per WLAN-Steckdose.

Für eine praxisnahe Berechnung der Einsparung empfehlen wir einen Onlinerechner wie Indielux oder den Stecker-Solar-Simulator von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin.

Für unser Rechenbeispiel nutzen wir folgende Annahmen:

  • Stromverbrauch 2100 kWh/Jahr (2 Personen)
  • Panels mit Aufständerung 30 Grad – südliche Ausrichtung
  • Strompreis 0,35 Euro/kWh
  • Strompreisänderung pro Jahr: +2 Prozent
  • BKW-klein mit Wechselrichter und 2 x 430 Watt-Solarpanels: 550 €
  • BKW-groß mit Wechselrichter und 4 x 430 Watt-Solarpanels: 850 €
  • Solarflow mit 2 kWh für 1350 Euro

Nun berechnen wir, die Kosten und Einsparungen für ein kleines und ein großes Balkonkraftwerk – einmal mit und einmal ohne Speichermöglichkeit. Hier ergibt sich folgendes Bild:

Kleines BKW ohne Speicher Kleines BKW mit Speicher Großes BKW ohne Speicher Großes BKW mit Speicher
Kosten 550 Euro 1350 Euro 850 Euro 2200 Euro
Leistung 860 Watt 860 Watt 1720 Watt 1720 Watt
Stromerzeugung pro Jahr 850 kWh 850 kWh 1699 kWh 1699 kWh
Vermiedener Strombezug pro Jahr 390 kWh 706 kWh 521 kWh 991 kWh
Jährliche Ersparnis 149 Euro 271 Euro 200 Euro 380 Euro
Ersparnis in 10 Jahren 1495 Euro 2705 Euro 1996 Euro 3799 Euro
Gewinn 945 Euro 845 Euro 1146 Euro 1649 Euro
Amortationszeit 4 Jahre 8 Jahre 5 Jahre 6 Jahre

Wer maximal vom BKW profitieren will, sollte sich einen Speicher zulegen. Die Kosten sind zwar hoch, im Hinblick auf 10 Jahre Garantie, zahlt sich aber auch der teure Speicher auf jeden Fall aus. Richtig interessant ist solch ein Speichersystem aber im Zusammenspiel mit einem starken Balkonkraftwerk mit mehr als nur zwei Panels.

Das Set aus PVHub 1200 und einem AB1000 gibt es ab 839 Euro. Mit zwei AB1000 sind 1174 Euro. Das Set mit dem neuen und beheizten AB2000 kostet 1175 Euro. Ein einzelner AB2000-Akku kostet 839 Euro. Den kleineren AB1000 verkauft Zendure für 504 Euro, vor einem Jahr musste man noch bis zu 900 Euro bezahlen. Im Handel kostet der Speicher mit 476 Euro (Heise-Preisvergleich) sogar noch weniger.

Das zweite Speichersystem von Zendure, das AIO 2400 (Testbericht) mit 2,4 kWh sieht zwar augenscheinlich völlig anders aus als Solarflow, es funktioniert letztlich aber genauso. Hauptunterschiede sind die auf 1560 Watt begrenzte Solarleistung und das Design. Während Solarflow aus einzelnen Komponenten besteht, wirkt das AIO 2400 wie aus einem Guss und damit sehr aufgeräumt. Das hat allerdings seinen Preis: 2,4 kWh im AIO 2400 kosten aktuell 1350 Euro. Die UVP liegt allerdings bei satten 1800 Euro! Anbieter Yuma hat beispielsweise sämtliche Speicher von Anker, Ecoflow und Zendure im Sortiment.

Alternativ gibt es die Sets und Komponenten von Zendure auch direkt beim Fachhändler Yuma. Hier kann man sich gleich das passende Balkonkraftwerk dazu bestellen. Weitere Speicherlösungen zeigen wir in unserer Top 8: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk. Die besten bisher von uns getesteten Mini-PV-Anlagen zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von besonders leicht bis besonders stark.

Zendure Solarflow ist ein hervorragendes Produkt. Die Installation ist einfach und auch von Anfängern durchführbar. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, die App ist bis auf kleinere Übersetzungsfehler vorbildlich. Richtig gut finden wir die per WLAN-Steckdose (Bestenliste) gesteuerte Bedarfsermittlung, durch die die Einspeisung sehr effektiv abläuft. Zusammen mit der neuen Akku-Serie AB2000 kann das System nun auch in kalter Umgebung genutzt werden.

Ein großer Pluspunkt von Solarflow ist sicherlich, Energieerzeugung, Speicherung und Abgabe gut zu visualisieren. Denn wer versteht, wann er wofür wie viel Strom verbraucht und wann, wie und in welcher Größenordnung er ihn generieren kann, hat den größten Schritt auf seinem Weg hin zur Nachhaltigkeit getan.

Wer zusätzlich Geld sparen will, sollte derzeit Strompreise vergleichen. Hier kann man sich derzeit für 2024 Angebote mit einem Arbeitspreis ab 23 Cent statt 48 Cent pro kWh sichern – im Vergleich zu den Preisen im Januar 2023.

Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 7 Cent pro kWh statt zuletzt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im heise Tarifvergleich.

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