Navee N65 Aufmacher
Pro und Contra
  • schlauer Klappmechanismus
  • robuste Verarbeitung
  • großer Akku
  • keine deutsche Straßenzulassung
  • reflektierendes Display
  • starker Motor läuft gemächlich an
  • 4.0

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Robust, stark und günstig: Der Navee N65 ist ein guter E-Scooter mit großem Akku, der ein richtig cleveres Feature bietet. Der Test zeigt, warum er dennoch nichts für jeden ist.

Wer aktuell einen neuen E-Scooter sucht, findet auf dem Markt eine schier unüberschaubar große Anzahl verschiedenster Modelle. Für einen schnellen Überblick und vielen Kauftipps empfehlen wir unsere umfangreiche Bestenliste E-Scooter ab 300 Euro.

Dabei müssen die guten Modelle nicht mal teuer sein. So findet sich auf Platz 1 der Segway Ninebot G30D II Max (Testbericht) für 770 Euro und auf Platz 2 der Xiaomi Mi Scooter Pro 2 (Testbericht) für lediglich 500 Euro. Der hier besprochene elektrische Tretroller Navee N65 kostet Geekmaxi (Kauflink) 590 Euro. Banggood (Kauflink) will für ihn 570 Euro. Mit dem Gutscheincode BGNVN65 reduziert sich der Preis bis zum 31.8.22 auf 550 Euro.

Trotz des günstigen Preises toppt der N65 die beiden Spitzenreiter in einigen wichtigen Punkten. So ist der Akku mit einer Kapazität von 600 Wattstunden üppiger, der Klappmechanismus schlauer, der Motor mit 500 Watt kräftiger, die Verarbeitung robuster und die Endgeschwindigkeit mit 25 Kilometern pro Stunde höher. Doch spätestens mit dem letzten Punkt offenbart er auch seine größte Schwäche: Der Navee N65 hat keine Zulassung auf deutschen Straßen. Wer ihn in hierzulande fahren will, muss auf private Wege ausweichen. Dazu gehören unter anderem einige Campingplätze und große Firmengelände. In vielen angrenzenden Ländern ist die rechtliche Lage entspannter.

Der Navee N65 kommt in einem klassischen Karton mit ungewöhnlich viel weichem Schaumstoff. Das ist schlecht für die Umwelt, aber gut für den hoffentlich schadlosen Transport des E-Scooters. Der Navee N65 ist dabei der erste E-Scooter in unseren zahlreichen Tests (E-Scooter Themenwelt), der komplett montiert zum Käufer kommt.

Das gelingt dank eines cleveren Kniffs: Der Lenker lässt sich nach dem Lösen eines Sicherheitshebels um 90 Grad drehen und befindet sich dann in einer Linie mit der Lenkstange. Dadurch passt er in den Karton, ohne dass man der Lenker wie sonst üblich dafür abschrauben muss.

Ein weiterer Vorteil des Lenkertricks sind die schmale Klappmaße des Elektrorollers. Denn nachdem auch die Lenkstange heruntergeklappt wurde, verringern sich diese von 119 x 51 x 122 Zentimeter auf 121 x 20 x 46 Zentimeter. Andere E-Scooter wie der Egret Ten V4 (Testbericht) erreichen ähnlich kompakte Faltmaße durch das Anlegen ihrer Lenkgriffe. Die Navee-Lösung ist jedoch eleganter.

Ein kleiner Stift fixiert auf Wunsch die umgelegte Lenkstange am stabilen hinteren Schutzblech. So kann der Navee N65 an der Lenkstange hochgehoben und transportiert werden. Viel Freude kommt dabei nicht auf, denn der E-Scooter wiegt über 23 Kilogramm.

Optisch macht der Navee N65 eine richtig gute Figur. Cleveres Kabelmanagement, dezentes mattes Schwarz, dicke Reifen: alles passt. Vor allem aber fällt sein bulliges Äußeres auf. So laufen am unteren Ende der Lenkstange zwei massive Stangen V-förmig bis unterhalb des Trittbretts. Dort sind sie mit dem ebenfalls rohrartigen Unterbau verschweißt. Damit wirkt der Navee N65 beinahe so unzerstörbar wie ein Leih-E-Scooter der Kategorie Mytier (Testbericht).

Ob er das auch tatsächlich ist, können wir in der Kürze des Testzeitraums nicht herausfinden. Zumindest wackelt und klappert nichts und der Rahmen hinterlässt einen sehr robusten Eindruck. Der Navee N65 ist nach IPX4 gegen Schäden durch Spritzwasser geschützt. Regen sollte ihm also nichts ausmachen. Der kleine Seitenständer ist funktionell in Ordnung und stört eingeklappt nicht während der Fahrt.

Mittig des Lenkers sitzt das in der Sonne stark reflektierende und dadurch in einigen Situationen schlecht ablesbare, dafür aber recht große LED-Display. Dort sieht der Fahrer unter anderem die aktuelle Geschwindigkeit, die gewählte Unterstützungsstufe, die gefahrenen Gesamtkilometer und die Akkurestkapazität in fünf Balken. Nette Spielerei: Das Display zeigt zudem an, wie stark der Fahrer der Gasgriff drückt und den Bremshebel anzieht.

Der Daumengriff für die Motorsteuerung auf der rechten Seite integriert zudem die beiden einzigen Knöpfe am Navee N65. Mit ihnen schaltet der Fahrer den E-Scooter ein und aus, wählt die Unterstützungsstufe und regelt das vordere und das hintere Licht. Dabei ist das Vorderlicht angenehm hell. Das Rücklicht zeigt zudem eine Bremsung mit einem Blinken an.

Der Navee N65 verbindet sich anstandslos mit der dazugehörigen App, die entweder über den beiliegenden QR-Code oder über den Google Playstore / Apple App Store heruntergeladen werden kann. Die App kann den E-Scooter sperren und entsperren. Man sollte ihn dennoch zusätzlich mit einem Schloss sichern. Eine Öse gibt es dafür nicht. Wie man einen E-Scooter dennoch absperrt, zeigen wir etwa in unseren Ratgeber Must-Have-Zubehör für E-Scooter ab 10 Euro: Schloss, GPS-Tracker, Blinker & Co.

Außerdem gibt es in der App einen aktivierbaren Tempomat und die Möglichkeit der Rekuperation beim Bremsen. Wir hätten uns mehr Optionen gewünscht. Unter anderem das Abschalten der nervigen Tastenbestätigungstöne des E-Scooters.

Der 500-Watt-Motor (Nennleistung) ist ausgesprochen kräftig. An unserem Testhügel gibt es nur wenige andere E-Scooter, die uns bisher schneller herauf transportiert haben. Dazu gehört etwa der famose Offroad-E-Scooter Eleglide D1 Master (Testbericht). In der höchsten Unterstützungsstufe beschleunigt der Navee N65 bis 25 Kilometer pro Stunde. Erlaubt sind in Deutschland allerdings nur 20 Kilometer pro Stunde.

Der Motor sitzt am Vorderrad. Grundsätzlich bevorzugen wir wegen der besseren Traktion einen Heckmotor. Um etwa beim Anfahren auf Schotter das Durchdrehen des Vorderrads zu verhindern, lässt sich der Motor auch bei maximaler Beschleunigung Zeit, bis er sein volles Drehmoment entwickelt. Das nimmt dem Navee N65 trotz des starken Motors viel an Spritzigkeit und lässt ihn die ersten Sekunden eher gemächlich anfahren.

Die mechanische Scheibenbremse sitzt am Hinterrad. Der Bremsgriff am Lenker dosiert zu dieser Scheibenbremse die Motorbremse im Vorderrad dazu. Das funktioniert gut. Der Bremsweg ist auch auf Schotter verhältnismäßig kurz. Einen Helm (Kaufberatung smarte Fahrradhelme) empfehlen wir dennoch.

Der Navee N65 hat keine Federung. Dennoch gestaltet sich die Fahrt wegen der großen und vor allem breiten 10-Zoll-Räder recht sanft. Auf Feldwegen sehnt man sich dennoch nach einer richtig guten Federung, wie sie etwa der IO Hawk Legend (Testbericht) bietet. Wer überwiegend auf asphaltierten Wegen unterwegs ist, wird sich daran nicht stören.

Das Trittbrett ist gummiert, wirkt aber zunächst mit den Maßen von 46 x 17 Zentimetern nicht besonders lang. Allerdings hat der vordere Fuß zwischen den von der Lenkstange kommenden Rohren bequem Platz, was dem Trittbrett weitere Zentimeter schenkt. Die Lenkstange ist fix, sie ist in ihrer Höhe also nicht variabel. Insgesamt ist die Ergonomie des elektrischen Scooters für mittelgroße bis große Fahrer ausgelegt.

Der Akku ist mit 600 Wattstunden ausgesprochen groß. Damit qualifiziert sich der Navee N65 für unsere Bestenliste Reichweiten-Test: Die Top-10-E-Scooter mit dem größten Akku. Laut Navee soll man mit einer Akkuladung 65 Kilometer weit kommen. Diese Angabe ist jedoch nicht praxisnah, da unter Idealbedingungen gemessen. Die tatsächliche Reichweite ist von vielen individuellen Faktoren wie Gewicht des Fahrers, Geschwindigkeit, Untergrund, Höhenmeter, Temperatur und so weiter abhängig. Wir gehen davon aus, dass sich der echte Wert für die Reichweite irgendwo um die 30 Kilometer einpendelt. Wieder aufgeladen ist der Akku ungefähr nach sieben Stunden am Netzteil.

Geekmaxi (Kauflink) verkauft den Navee N65 für 590 Euro. Banggood (Kauflink) will für ihn 570 Euro. Mit dem Gutscheincode BGNVN65 reduziert sich der Preis bis zum 31.8.22 auf 550 Euro. Wer will, kann über unseren Preisvergleich auch auf Amazon kaufen. Dort kostet der E-Scooter dann 750 Euro.

Der Navee N65 hat keine Zulassung für deutsche Straßen. Wer ihn dort ohnehin nicht nutzen möchte, bekommt einen E-Scooter mit einem ausgesprochen guten Preis-Leistungs-Verhältnis. So findet man in dieser Preiskategorie nur selten einen E-Scooter mit einem derart großen Akku. Toll sind auch die massive Verarbeitung, die breiten Reifen, der starke Akku, die guten Bremsen, die passende Ergonomie und das dezente und schicke Äußere. Allerdings hätten wir uns gewünscht, dass der kräftige Motor schneller sein volles Drehmoment ausspielt. Auch das Display spiegelt bei direkter Sonneneinstrahlung zu stark.

Wer bei seinem E-Scooter keine deutsche Straßenzulassung braucht, kann sich den preislich vergleichbaren und dennoch schnelleren Elektroscooter Eleglide D1 (Testbericht) anschauen. Der D1 hat sogar einen größeren Akku. Wer abermals einen draufsetzen will, kann für 900 Euro auch zum Offroad-Monster Eleglide D1 Master (Testbericht) greifen. Wer dagegen aus nachvollziehbaren Gründen einen legalen E-Scooter sucht, der sollte einen Blick in unsere Bestenliste E-Scooter mit Straßenzulassung werfen.

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