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Wie Sie Azure Virtual Desktops in der Private Cloud hosten

Seit dem Frühjahr 2024 ist Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI in der Vollversion verfügbar. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, was Sie bei der Nutzung beachten sollten.

Mithilfe von Azure Virtual Desktop können Sie virtuelle Arbeitsplätze von Windows 10 und Windows 11 inklusive der notwendigen Cloud-Anwendungen bereitstellen. Auf diese kann von überall zugegriffen werden, vom Büro, von zuhause oder von unterwegs aus. Diese Technologie ist auf Microsofts Public-Cloud-Infrastruktur implementierbar, aber auch das Hosten von Desktops in einer Private Cloud mithilfe von Azure Stack HCI ist möglich. So bauen Sie eine Infrastruktur auf, die Remote Desktops ähnelt, aber leichter zu verwalten ist. Die Vollversion ist seit Februar 2024 für Sie verfügbar.

Nutzung von Azure Virtual Desktop in der Private, Public und Hybrid Cloud

Azure Virtual Desktop kann in der Public Cloud laufen und mit Private Clouds auf Azure Stack HCI verbunden werden. Dadurch ergeben sich sehr flexible Einsatzmöglichkeiten. Virtuelle Desktops lassen sich zeitgleich in der Cloud und im lokalen Rechenzentrum hosten. Dazu kommt eine Verbindung zu Microsoft 365 Enterprise. Dadurch steuern Sie flexibel, wo die Desktops laufen sollen. Sie können die Anmeldung über Azure Active Directory einrichten und eigene Anwendungen auf den virtuellen Rechnern installieren.

Azure Stack HCI
Abbildung 1: Mit Azure Stack HCI bringen Sie die Azure-Funktionen in Ihr lokales Rechenzentrum.

Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI: Die Vorteile

Indem Sie Azure Virtual Desktop in der Private Cloud betreiben, sorgen Sie dafür, dass Azure Virtual Desktop in Ihrem Büro auch erreichbar ist, wenn Ihre Verbindung zum Internet oder Azure zu langsam ist. Durch die Integration im lokalen Rechenzentrum können Workloads auf Azure Virtual Desktop laufen, die auf virtuellen Desktops in der Public Cloud zu langsam wären.

Auch bei älteren Anwendungen, die Microsoft als Legacy-Apps bezeichnet, ist der Einsatz von Azure Virtual Desktop in der Private Cloud meist besser, als diese Apps über das Internet an das Rechenzentrum anzubinden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie auf diesem Weg sensible Daten auf Ihrem Gelände behalten. Die Daten verlassen nicht das eigene Rechenzentrum und sind daher deutlich sicherer als beim Einsatz von Azure Virtual Desktop in der Cloud.

Mittlerweile ist die hybride Nutzung von Azure Virtual Desktop mithilfe von Azure Stack HCI möglich. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.

Zusätzliche Kosten für Azure Stack HCI

Um diesen Vorteil zu erhalten, müssen Sie jedoch erst Azure Stack HCI anschaffen und lizenzieren. Fragen Sie sich daher, ob sich der finanzielle Mehraufwand für Sie lohnt. Die Preise finden Sie hier. Daneben brauchen Sie Lizenzen für Azure Virtual Desktop. Die Preise für diesen Dienst finden Sie hier.

Schließlich müssen Sie den Azure-Virtual-Desktop-Hybriddienst lizenzieren. Sie bezahlen pro virtueller CPUs für die Azure-Virtual-Desktop-Sitzungs-Hosts, die auf Azure Stack HCI zum Einsatz kommen.

Wenn Sie die Lizenzsituation geklärt haben, erstellen Sie als nächstes die virtuellen Computer in der Cloud und registrieren sie anschließend auf einem Azure-Virtual-Desktop-Hostpool.

Richten Sie Azure Virtual Desktop für Azure Stack HCI ein

Um Azure Virtual Desktop auf HCI einzurichten, müssen Sie vorher das Azure-Stack-HCI-Cluster in Microsoft Azure registrieren. Sie benötigen Azure Stack HCI 21H2 oder neuer. Parallel dazu müssen Sie dem Dienst ein Azure-Abonnement und administrative Rechte geben.

neuer Hostpool
Abbildung 2: Um Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI zu betreiben, benötigen Sie erst einen neuen Hostpool.

Für die Authentifizierung muss das lokale Active Directory mit Azure AD synchronisiert sein. Die Verbindung zwischen dem Rechenzentrum und Microsoft Azure muss natürlich möglichst schnell sein. Für die Einrichtung ist im Azure-Portal zunächst ein neuer Hostpool für Azure Virtual Desktop notwendig. Die Einrichtung dazu beschreibt Microsoft auf der Seite Bereitstellen von Azure Virtual Desktop. Für den Hostpool setzen Sie einen Haken bei Überprüfungsumgebung, damit er später auch in Azure Stack HCI funktioniert.

Erstellung eines neuen Hostpools
Abbildung 3: So erstellen Sie einen neuen Hostpool für Azure Virtual Desktop.

Anschließend richten Sie einen neuen Arbeitsbereich im gerade erstellten Hostpool ein. Starten Sie nun einen neuen virtuellen Computer in der Azure Stack HCI. Dieser Computer dient später als Host, der im Hostpool bei Microsoft Azure registriert wird. Dazu müssen Sie in der virtuellen Maschine (VM) den Azure-Virtual-Desktop-Agent installieren. Dieser Prozess ist auf der Seite Erste Schritte mit dem Azure-Virtual-Desktop-Agent beschrieben.

Erstellung des Hostpools in Azure
Abbildung 4: Der Hostpool wird in Azure erstellt und ist die Basis von Azure Virtual Desktop in Azure Stack HCI.

Im nächsten Schritt registrieren Sie die VM in Ihrem neuen Hostpool. Die einzelnen Schritte dazu sind auf der Seite Bereitstellen von Azure Virtual Desktop zu finden.

Danach geben Sie Benutzern Zugang den virtuellen Desktops. Das funktioniert wie auf der Seite Veröffentlichen von Anwendungen mit RemoteApp in Azure Virtual Desktop, die sich jedoch auf Desktops in der Azure Cloud bezieht. Anwender benutzen den Webclient, um auf Desktops zuzugreifen.

Erfahren Sie mehr über Server- und Desktop-Virtualisierung

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