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Cisco Live 2024: KI, Nexus HyperFabric, Firewall-News

Die Cisco Live 2024 vom 2. bis 6. Juni konzentriert sich auf KI und ihr Potenzial zur Transformation von Unternehmensnetzwerken und IT. Natürlich gibt es auch Produktankündigungen.

Chuck Robbins, Chairman und Chief Executive Officer von Cisco, versicherte den versammelten Kunden, Partnern und Entwicklern in der Michelob Arena in Las Vegas während seiner Keynote, dass die Strategie des Unternehmens von Prioritäten bestimmt werde. Er eröffnete das jährliche Treffen mit dem Versprechen, mit den Kunden zusammenzuarbeiten, um den geschäftlichen Nutzen von Technologieinvestitionen auf der Grundlage von drei Kernpfeilern zu maximieren: Entwicklung modernisierter Infrastrukturen, Schutz vor aktuellen und zukünftigen Bedrohungen und Nutzung der Potenziale von KI und Daten.

Cisco Nexus HyperFabric

„Der Nutzen von KI ist klar, aber der Weg dahin häufig nicht“, erklärt Jonathan Davidson, Executive Vice President und General Manager, Cisco Networking. „Kunden stehen oft vor wirtschaftlichen und betrieblichen Herausforderungen, wenn sie einen KI-Stack zum Laufen bringen möchten.“

Die neue Nexus Hyper Fabric KI soll die Vision der Cisco Networking Cloud zur Vereinfachung von Netzwerken erfüllen, indem sie eine neue, unternehmensfähige Ende-zu-Ende-Infrastrukturlösung zur Skalierung generativer KI-Workloads auf den Markt bringt.

Ein wichtiger Grund für die Markteinführung sei der jüngste Global Networking Trends Report, in dem festgestellt wurde, dass 60 Prozent der IT-Führungskräfte und -Profis in den nächsten zwei Jahren eine KI-gestützte prädiktive Netzwerkautomatisierung über alle Domänen hinweg einsetzen wollen, um NetOps besser zu verwalten. 75 Prozent planen den Einsatz von Tools, die über eine einzige Konsole Ende-zu-Ende-Transparenz in verschiedenen Netzwerkdomänen bieten, darunter Campus und Zweigstelle, WAN, Rechenzentrum, Internet, Public Clouds und industrielle Netzwerke.

Cisco Nexus HyperFabric soll automatisierte, per Cloud verwaltete Prozesse über eine einheitliche Server- und Netzwerkstruktur bereitstellen.
Abbildung 1: Cisco Nexus HyperFabric soll automatisierte, per Cloud verwaltete Prozesse über eine einheitliche Server- und Netzwerkstruktur bereitstellen.

Die Cisco Nexus HyperFabric AI-Cluster-Lösung soll Cisco KI-native Netzwerke mit Nvidia Accelerated Computing und KI-Software sowie einem VAST-Datenspeicher kombinieren. Sie soll es Kunden ermöglichen, sich auf KI-getriebene Innovationen und neue Umsatzchancen zu konzentrieren, statt auf das IT-Management. Die On-Premises-Lösung bietet einen zentralen Ort für Design, Bereitstellung, Überwachung und Sicherung der KI-Pods und Rechenzentrums-Workloads. Sie führt die Nutzer vom Entwurf über die validierte Bereitstellung bis hin zur Überwachung und Sicherung einer unternehmensfähigen KI-Infrastruktur. Mit seinen Cloud-Management-Funktionen können Kunden laut Cisco problemlos groß angelegte Fabrics in Rechenzentren, Colocation-Einrichtungen und Edge-Standorten bereitstellen und verwalten.

Ausgewählte Kunden können laut Herseller die Cisco Nexus HyperFabric KI-Cluster ab dem vierten Quartal 2024 testen. Die Lösung soll kurz danach allgemein verfügbar sein.

ThousandEyes Digital Experience Assurance

In seiner Rede auf der Cisco LIVE sagte Davidson außerdem, dass die heutigen Netzwerknutzererfahrungen vom gesamten digitalen Fußabdruck abhängen, der sowohl die bestehende als auch die unbekannte Infrastruktur umfasst. „Zu lange haben wir versucht, Probleme in Silos zu lösen. Wir hatten das Local Area Network (LAN), wir hatten das Wide Area Network (WAN) und natürlich haben wir die Cloud. In Wirklichkeit hängen wir alle von dem einen globalen Netzwerk für alle unsere digitalen Erfahrungen ab. Wenn man alles sehen und verstehen kann, was sich vor einem befindet, kann man alles reparieren.“

Zu diesem Zweck kündigte Davidson die Einführung von ThousandEyes Digital Experience Assurance an, um den IT-Betrieb von der Überwachung zur Aktion zu verlagern und eine Funktionalität zu bieten, die den IT-Betrieb transformieren kann.

Die Gründe für die Neuentwicklung liegen in der Überzeugung von Cisco, dass Unternehmen in einer digitalen Landschaft konkurrieren, in der die Reputation der Marke, der Umsatz und die Produktivität der Mitarbeiter davon abhängen, dass jedem Benutzer immer und überall außergewöhnliche digitale Erlebnisse geboten werden. Gleichzeitig stellt Cisco fest, dass sich in den Unternehmen wichtige Veränderungen vollzogen haben, die die Abhängigkeit von nicht unternehmenseigenen Infrastrukturen und Umgebungen erhöhten. Dies führe zu einer exponentiellen Komplexität für IT- und Netzwerkteams, die nun vor der Herausforderung stehen, außergewöhnliche digitale Erlebnisse über Unternehmens-, Internet- und Cloud-Netzwerke hinweg bereitzustellen.

Mit der neuen Digital Experience Assurance-Lösung, so Cisco, könnten Kunden durch die Nutzung von Telemetriedaten und KI-nativer Technologie nun digitale Resilienz erreichen und von reaktiven zu proaktiven Operationen übergehen, indem sie die digitale Erfahrung der Nutzer über Domänen hinweg sowohl für eigene als auch für fremde Umgebungen sicherstellen. ThousandEyes Digital Experience Assurance soll KI-native Assurance-Funktionen für Cisco Networking bereitstellen, darunter KI-Radio Resource Management (RRM), Kapazitätsplanung für SD-WAN-Lösungen und Geräteprofilierung mit KI-basierten Signaturen für die Cisco Identity Services Engine.

"Wir haben [ThousandEyes] mit enormen Innovationen erweitert, um diese digitale Erfahrungssicherung mit einem globalen Netzwerk zu ermöglichen. Was GPS und Fahrerdaten für Sie und Ihr Autofahren tun, ob es nun Waze oder Google Maps ist, es gibt Ihnen einen klareren Blick auf die gesamte Reise, auch auf die Teile, die Sie nicht kontrollieren können. Digital Experience Assurance verfügt über native KI-Funktionen, die direkt in die Plattform integriert sind, um Ihnen zu zeigen, was mit Ihren Nutzern und Anwendungen in diesem globalen Netzwerk passiert", erklärte Davidson.

„ThousandEyes ist in der Lage, Schichten eines Netzwerks zu korrelieren, während es das gesamte globale Netzwerk mit fortschrittlichen KI-Algorithmen scannt, um alle Unstimmigkeiten zu bewerten. Das schließt jedes Gerät ein, auf dem ein Container läuft, das einen ThousandEyes-Agenten ausführt und die Daten in ThousandEyes einspeist, zum Beispiel Ihre Telefone, Ihre Tablets, Ihre Laptops, Ihre Breitband-Gateways, Switches und natürlich alle unsere Router. Wir sammeln jeden Tag 650 Milliarden Messdaten von Millionen von ThousandEyes-Punkten. Wir führen jeden Tag 5 Milliarden synthetische Messungen durch. Und unsere KI-native Business Intelligence ist für Sie und für Unternehmen konzipiert. Ohne diesen Umfang an hochwertigen Daten ist jedes andere KI-Tool für die Vernetzung nur ein Spielzeug und kann Ihnen nicht das geben, was es braucht und was Sie brauchen. Diese neue Ebene der digitalen Erfahrungssicherheit ist ein grundlegender Unterschied zu dem, was die Branche buchstäblich seit Jahrzehnten erlebt hat.“

Davidson betonte jedoch, dass es bei der Lösung um weit mehr als nur um KI-Assistenten geht. Vielmehr gehe es darum, das Global Area Network zu entmystifizieren und den Infrastrukturbetrieb mit KI-nativen Fähigkeiten zu transformieren. Seiner Meinung nach verändert Digital Experience Assurance die Arbeitsweise von Unternehmensteams und gibt ihnen Zeit, sich auf die Beschleunigung ihres Geschäfts zu konzentrieren.

Cisco Secure Firewall Serie 1200

Mit der neue Cisco Secure Firewall Serie 1200 hat Cisco eine Next-Generation Firewall vorgestellt. Sie soll eine bis zu dreimal höhere Leistung als vergleichbare Firewalls bieten. Die neue Familie von SD-WAN-fähigen Firewall Security Appliances beseitige den Bedarf an mehreren Appliances für Switches, Router und Firewalls in Unternehmensniederlassungen, so Cisco. Die ersten Modelle sollen laut Hersteller voraussichtlich ab Oktober 2024 erhältlich sein.

Die Cisco Secure Firewall Serie 1200 soll dreimal leistungsfähiger als vergleichbare Produkte sein.
Abbildung 2: Die Cisco Secure Firewall Serie 1200 soll dreimal leistungsfähiger als vergleichbare Produkte sein.

Cisco hat darüber hinaus die neue Software-Version 7.6 von Firewall Threat Defense (FTD) angekündigt, die für alle physischen und virtuellen Firewalls von Cisco verfügbar sein soll. FTD 7.6 verbessere nicht nur die Sicherheit durch den Einsatz von KI, um Zero-Day-Bedrohungen zu verhindern. Die Lösung erweitere auch die Anwendungskontrolle auf über 70 generative KI-Apps, um sensible Informationen zu schützen, optimiere den Rollout von Zweigstellennetzwerken mit vorgefertigten SD-WAN- und Firewall-Vorlagen und unterstütze Zero-Touch-Provisioning, so Cisco.

Im Rahmen der Cisco Live hat das Unternehmen auch Erweiterungen des kürzlich vorgestellten Security-Produkts Cisco Hypershield angekündigt. So soll Hypershield künftig auch AMD Pensando Data Processing Units (DPU) unterstützen. Diese sollen voraussichtlich ab Ende 2024 in Servern von Ciscos Unified Computing System (UCS) und anderen führenden Anbietern sowie in künftigen servicebeschleunigten Switching-Plattformen verfügbar sein. Zudem gab Cisco die Unterstützung für Intel Infrastructure Processing Units (IPU) bekannt.

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