Die Rolle von #Design in der nachhaltigen #Stadtentwicklung
[...] In ihrer wichtigsten Ressource – der Kreativität – liegt das Potenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft für neue Lösungsansätze und die Anwendung innovativer Technologien, um ökologische und soziale Herausforderungen anzugehen. Zur Entfaltung kommt dieses Potenzial am besten im transdisziplinären Austausch mit anderen Wirtschaftszweigen und der Wissenschaft. Wichtig ist allerdings, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft selbst auch nachhaltig gestaltet wird, etwa durch die Förderung fairer Arbeitsbedingungen, den Einsatz erneuerbarer Energien, den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und die Vermeidung von Umweltverschmutzung. Nur durch eine ganzheitliche Betrachtung und Integration nachhaltiger Prinzipien kann die Kultur- und Kreativwirtschaft ihr Potenzial voll ausschöpfen, um zur Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele beizutragen.
[...] Eine besonders relevante Teilbranche für die nachhaltige Entwicklung ist die Designwirtschaft: Designerinnen und Designer können wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Transformationsprozesse vorantreiben, um positive Veränderungen zu bewirken, indem sie zum Beispiel ressourcenschonende langlebige Produkte entwickeln, die einen geringen ökologischen Fußabdruck hinterlassen: Verpackungen, Baustoffe oder Textilien aus nachwachsenden Rohstoffen, recycelbare Materialien, energieeffiziente Geräte und Produkte aus erneuerbaren Ressourcen ... Der Ansatz des Circular Design zielt darauf ab, den linearen Produktions- und Konsumkreislauf zu durchbrechen und einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Produkte repariert oder wiederverwendet werden können. Sie werden dabei so gestaltet, dass sie leicht demontiert und recycelt werden können. Geschäftsmodelle wie Leasing und Sharing erhöhen dabei die Nutzungseffizienz.
Designerinnen und Designer setzen ihre Fähigkeiten aber auch ein, um die gesellschaftliche Integration zu fördern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Oft arbeiten sie dafür mit Gruppen und Gemeinschaften zusammen, um partizipative Lösungen für lokale Herausforderungen zu entwickeln. Sie nutzen Design-Thinking-Methoden, um Bedürfnisse zu identifizieren, gemeinschaftliche Lösungen zu erarbeiten und soziale Innovationen in Gang zu setzen – z.B. kollektiv betriebene urbane Gärten, Repaircafés, nachbarschaftliche Sharing-Initiativen und soziales Unternehmertum. Kreativschaffende spielen damit auch eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Stadtentwicklung: Ihre Ideen, Innovationen und künstlerischen Fähigkeiten können dazu beitragen, lebenswerte, nachhaltige und kulturell vielfältige Städte zu gestalten. Die Beteiligung kreativer Disziplinen sollte daher integraler Bestandteil von Stadtplanung und städtebaulichen Projekten sein. [...]
Autoren: Anja Göbel und Frank Zumbruch, aus "Kultur & Nachhaltigkeit – Handlungsfelder und Praxisbeispiele", oekom
#UrbanDesign #SocialDesign #TransformationDesign #CircularDesign