Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test

Ausstattung: Sinn­volle Kühl­schrank-Funk­tionen

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Kühl­schrank-Anbieter bewerben allerlei Extras. Wir erklären, wozu sie gut sind und woran Sie einen richtig praktischen Kühl­schrank erkennen.

Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test Testergebnisse für 219 Kühlgeräte freischalten

Spezielle Funk­tionen

Insbesondere zur Temperatur­regelung bieten viele moderne Kühl­schränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen Sonder­funk­tionen.

  • Abtau-Auto­matik oder No-Frost. Um Eiskrusten vorzubeugen, sorgt die Abtau-Auto­matik dafür, dass der Kompressor gelegentlich den Kühl­vorgang unterbricht. Eine integrierte Heizung sorgt dann kurz­zeitig dafür, dass das Eis von den Verdampferflächen abtaut und das Wasser aus dem Gerät fließt. Meist wird es zum warmen Kompressor geleitet, wo es verdunstet. Wer ein Gerät ohne Abtau-Auto­matik kauft, sollte das Abtauen regel­mäßig manuell erledigen, denn mit Eiskrusten funk­tioniert der Kühl­kreis­lauf weniger effizient und der Strom­verbrauch steigt.
    Test­ergeb­nisse: In unserer Daten­bank finden Sie zahlreiche Kühl-Gefrier-Kombinationen mit No-Frost-Gefrierteil.
  • Low-Frost. Diese Funk­tion erspart im Gegen­satz zu No-Frost das Abtauen nicht völlig, soll aber dafür sorgen, dass sich weniger Eis bildet. Versucht wird zum Beispiel, die von außen ins Gerät gelangende Luft­feuchtig­keit zu verringern. Einer anderen Strategie dient eine Metall­platte, die an besonders kalter Position in das Gefrier­teil einge­setzt wird. Diese muss von Zeit zu Zeit heraus­genommen, vom Eis befreit und wieder einge­setzt werden.
  • Schnell­kühl­funk­tion. Diese Funk­tion, auch „Supercool“ genannt, hilft zum Beispiel beim Getränkekühlen vor einer Party. Ist sie akti­viert, kühlt das Innere des Kühl­teils schneller ab.
  • Schnell­gefrier­funk­tion. Ist die Superfreeze-Funk­tion akti­viert, kühlt das Innere des Gefrier­teils schneller deutlich unter die üblichen minus 18 Grad Celsius ab. So wird ein Kältere­servoire geschaffen, das beim Einfrieren größerer Lebens­mittel­mengen hilft. Dafür muss der Kompressor häufiger anspringen, länger laufen oder mit erhöhter Leistung arbeiten. Das erhöht den Strom­verbrauch – deshalb schalten viele Geräte die Schnell­gefrier­funk­tion nach spätestens 72 Stunden auto­matisch ab. Es gibt aber auch noch einige Geräte, bei denen das Superfreeze vom Nutzer selbst deaktiviert werden muss.
    In älteren Tests hat sich gezeigt, dass Geräte mit akti­vierter Schnell­gefrier­funk­tion große Lebens­mittel­mengen schneller und zuver­lässiger einfrieren als ohne. Seit 2024 testen wir das Einfrieren, ohne die Schnell­gefrier­funk­tion zu akti­vieren. Moderne Geräte mit guten Sensoren reagieren selbst­ständig, wenn Lebens­mittel zum Einfrieren einge­räumt werden.
  • Aktive Luft­umwäl­zung. Dabei verwirbelt ein kleiner Ventilator die Luft im Kühl­schrank. Wenn das Innere nicht zu voll gestopft ist, herrscht dann auf allen offenen Ablagen in etwa die gleiche Temperatur. Ohne aktive Luft­umwäl­zung sind es im unteren Bereich des Kühl­schranks eher 1 bis 3, oben 4 bis 5 und in der Tür etwa 10 Grad Celsius. Mit Umwäl­zung kann also beliebig gestapelt, aber die Temperatur nicht mehr dem Lager­gut angepasst werden. Ohne Umwäl­zung sollten zum Beispiel Fleisch oder Fisch nach unten in die kalte Ecke direkt übers Gemüsefach, Käse und Brot­aufstriche nach oben bei 5 Grad und Butter in eine wärmere Türbox, wo sie besser streich­fähig bleibt.

Spezielle Temperatur-Bereiche im Kühl­schrank

Kühle Luft fällt nach unten, deshalb ist es unten im Kühlgerät tendenziell kühler. Oft sorgt eine Luft­zirkulation im Gerät aber dafür, dass die Kälte relativ gleich­mäßig verteilt wird. Außerdem weisen viele Anbieter in den Geräten bestimmte Fächer aus, die einen speziellen Temperatur­bereich einhalten sollen.

  • Kalt­lagerfach. Vom normalen Kühl­bereich abge­trenntes Spezialfach zum Aufbewahren empfindlicher, leicht verderb­licher Lebens­mittel (zum Beispiel Meeresfrüchte oder Fleisch). Die Lager­temperatur liegt hier im Bereich des Gefrier­punktes – bei minus 3 bis plus 3 Grad Celsius.
    Aber Achtung: Nicht jedes beworbene Spezialfach ist ein echtes Kalt­lagerfach, das diese Anforderungen erfüllt. Echte Kalt­lagerfächer sind mit ihrer Größe auf Energielabel und Typenschild explizit ausgewiesen.
    Test­ergeb­nisse: In unserer Daten­bank finden Sie Kühlschr��nke mit echtem Kaltlagerfach.
  • Gemüsefach. Derartige Kühlfächer sind zwar möglicher­weise ebenfalls relativ kühl, aber gewähr­leisten anders als Kalt­lagerfächer nicht die Temperatur in der Nähe des Gefrier­punktes. Dafür gibt es häufig Möglich­keiten, die Feuchtig­keit im Gemüsefach zu regulieren. Das soll Obst und Gemüse länger frisch halten. Nicht alle Gemüsefächer im Test halten aber die Feuchtig­keit gut genug.

Bildergalerie: 11 Dinge, die ein praktischer Kühl­schrank braucht

Die Fachleute der Stiftung Warentest raten: Damit sich Ihr Kühl­schrank oder Ihre Kühl-Gefrier-Kombi im Alltag als praktisch erweist, sollten Sie auf folgende elf Dinge achten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.07.2024 um 08:20 Uhr
    Ihre Nachfrage zu Amica KGCN 388 140 E

    @Schmetterer: Aus redaktionellen Gründen gibt es die Einzelkommentare nicht mehr.
    Der Grund für die Abwertung bei Amica Kühl-Gefrierkombination war, dass sich die Schubladen im Kühl- Und Gefrierteil schwer bewegen lassen und es nur zwei Ablagen im Kühlteil gibt, wodurch man seine Lebensmittel stapeln muss. Das führte zu einer ausreichenden Testnote in diesem Prüfpunkt.
    Mit Mangelhaft haben wir bei diesem Gerät das Verhalten bei Störungen bewertet.

  • Schmetterer am 29.07.2024 um 00:06 Uhr
    Amica KGCN 388 140 E

    Liebe StiWa, früher gab es beim Aufruf des Einzelprodukts noch eine Kurzzusammenfassung.
    Heute kann ich z.B. lediglich erfahren, dass der Amica KGCN 388 140 E bei "Einräumen und Entnehmen" die Testnote mangelhaft erhält und dies führt dann zur Abwertung. Aber was es genau zu Bemängeln gibt wird nicht erklärt. Ich bitte um Aufklärung! Danke.

  • MHeise am 13.07.2024 um 17:37 Uhr
    Strommeßgerät

    Bei meinem Liebherr steht die Jahresstromleistung in den Unterlagen. Die liegt bei ca. 300 KWh - ein aktuelle Kombi würde bei ca. 200 KWh liegen. Da ich ein Balkonkraftwerk habe, wird sich der Unterschied auf die Nachtzeit beschränken - als eher 40 KWh (kühler).
    Wichtig ist auf jeden Fall (wie von der StiWa angemerkt), dass man die Türen wenig aufmacht und vor allen Dingen nicht offen lässt. Die Isolierleistung von freistehenden Geräten ist dazu i.d.R. besser (ist ja klar; 60 cm Breite könnenfür den Kühlschrank genutzt werden, sonst geht schon der Einbauschrank in der Breite ab. Wenn man dann ein Super-isoliertes Geräte haben will, wird es richtig teuer und der Innenraum ist klein.
    Der Verbrauch selbst hängt vom Gerät ab (Effizienz, nur Kühlschrank statt Kühl-/Gefrierkombi), von der Außentemperatur (möglichst nicht zu warm) und von der Öffnungshäufigkeit.
    Wenn der Verbrauch nur bei 175kWh liegt, kann es sich bei dem alter wohl nur um einen Solo-Kühlschrank handeln. Behalten!

  • ziehel am 13.07.2024 um 10:26 Uhr
    Einbaukühlschrank vs. Strommessgerät

    Ich wüsste nicht wie ich bei meinem Einbaukühlschrank ein Strommessgerät verwenden könnte.
    Mein Siemens-Gerät ist 13 Jahre alt und arbeitet einwandfrei. Ich habe mich schon gefragt, ob dies ein Stromfresser sein könnte. Da der Einsatz eines Strommessgerätes für mich ausscheidet, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, den Verbrauch zu berechnen. Ein Energieversorger gibt folgendes an: "Ausgehend von im Schnitt 12 Stunden Laufzeit des Kompressors pro Stunde (muss das nicht Tag heißen?) rechnen Sie am Beispiel von 100 Watt wie folgt: 1.752 Stunden Kompressorlaufzeit x 100 Watt = 175.200 Watt ≈ 175 kWh Jahresverbrauch." Das Typenschild meines Kühlschranks gibt 90 Watt an. Ich komme auf 160 kWh. Selbst wenn es etwas mehr wären, müsste ich mir über diesen Kühlschrank doch keinen Kopf machen? 🤔

  • MHeise am 05.07.2024 um 09:56 Uhr
    Einbaugeräte gegenüber frei stehenden

    Ich denke, jeder sollte überlegen, ob er ein Einbaugerät kauft. Das kommt bei der StiWa viel zu kurz. Ich hatte eine Einbaugerät (2 separate) und mein Gefrierschrank ist kaputt gegangen. Damals hätte der Einbaugefrierschrank 700 EUR gekostet - eine Liebherr Komplettkombi 1000 EUR. Also habe ich die Komplettkombi gekauft.
    Was bei einer Kombi von Gefrierschrank und Kühlschrank übersehen wird:
    - es gibt 2 Systeme: Schlepptür und Festtür - beides hat Vor- und Nachteile
    - die Teilung der Türe zwischen Gefrierschrank und Kühlschrank muss man beim Nachkauf beachten (diese Daten hat die StiWa leider nicht aufgeführt). Deswegen hat man typischerweise nur ca. 2 Modelle zur Auswahl, die richtig schön teuer sind
    - erwähnt: Der Innenraum ist kleiner, und zwar deutlich kleiner. Das ist in der Breite und Tiefe.
    - frei stehend kann man mitnehmen, Einbau ist an die Küche gebunden
    - Bei Einbau verzichtet man typischerweise auf ca. 30% Innenraum.
    Quintessenz: Freistehend kaufen!