Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test

Strom­kosten: So können Sie sparen

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Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test - Kühl­schränke − spar­sam und stark

Energie kostet. Wer beim Kühl­schrank auf den Strom­verbrauch achtet, spart Geld und hilft der Umwelt. © mauritius images / Chromorange

Kühlgeräte können etwa 15 Jahre alt werden. In dieser Zeit läppert sich der Verbrauch. Mit unseren Tipps zu Kauf, Küchenplanung und Betrieb sparen Sie Strom und Geld.

Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test Testergebnisse für 219 Kühlgeräte freischalten

Strom­kosten beim Kauf einkalkulieren

Wenn ein neuer Kühl­schrank her muss, sollten Sie unbe­dingt den lang­fristigen Strom­verbrauch einkalkulieren. Denn die Strom­kosten eines Kühl­schranks können im Laufe der Lebens­dauer den Kauf­preis um ein Vielfaches über­treffen. Bei steigenden Energiepreisen gilt das umso mehr. In unseren Tests zeigt sich immer wieder, dass vermeintliche Schnäpp­chen lang­fristig teuer werden können.

In unserer Test-Datenbank geben wir die voraus­sicht­lichen Strom­kosten für 15 Jahre bei sehr geringer und ab 2024 auch bei regel­mäßiger Nutzung an. Dabei rechnen wir mit einem Preis von 0,40 Euro pro Kilowatt­stunde. Die lang­fristigen Strom­kosten ermitteln wir, indem wir den im Test gemessenen Energieverbrauch auf eine Nutzungs­dauer von 15 Jahren hoch­rechnen. Mit wenigen Klicks können Sie aus unserem Kühlgeräte-Test energiesparend arbeitende Kühl­schränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen heraus­filtern.

Alten Kühl­schrank austauschen – wann lohnt sich das?

Alte Kühlgeräte können mitunter wahre Strom­fresser sein. Aber wann ist ein Austausch finanziell sinn­voll? Und wann lohnt er sich für die Umwelt? Moderne Kühlgeräte, die in unseren Tests gut abschneiden, kosten oft mehr als 1 000 Euro. Deshalb rentiert sich der Austausch eines funk­tions­tüchtigen Gerätes finanziell meist erst nach zehn oder mehr Jahren. Laut einer Studie im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW hängt das stark vom Kauf­preis ab.

Der Unterschied im Jahres­verbrauch liegt bei großen Kühl­schränken demnach bei etwa 50 Kilowatt­stunden (kWh) pro Jahr. Effiziente Kühl-Gefrier-Kombis von heute verbrauchen jähr­lich etwa 100 kWh weniger als der Durch­schnitt von vor zehn Jahren. Und Strom­fresser liegen laut unseren Tests schnell 200 kWh drüber. 100 Kilowatt­stunden jähr­lich entspricht 40 Euro Strom­kosten. Für die Umwelt lohnt sich dann ein Ersatz durch eine 1 000 Euro teure effiziente Kühl-Gefrier-Kombi. Aber für den Geldbeutel nicht: In 15 Jahren werden 600 Euro Strom­kosten gespart. Bei einem Strom­fresser und 200 kWh jähr­licher Einsparung sind es hingegen in 15 Jahren Lauf­zeit schon 1 200 Euro Strom­kosten weniger. Dann lohnt es sich auch für das Portemonnaie.

Für moderne, effiziente Modelle gilt: Bei Defekten lieber reparieren lassen als austauschen.

Küchenplanung: Den besten Aufstell­ort finden

Bei Hitze werden Kühl­schränke und Kühl-Gefrier-Kombinationen stromhung­rig. So verbraucht ein spar­samer kleiner Kühl­schrank nach unseren Messungen bei 25 Grad Celsius Raum­temperatur rund viermal so viel wie bei 10 Grad Celsius. Bei 32 Grad liegt der Verbrauch sogar beim Sechs­fachen. Das zeigt: Durch eine geschickte Küchenplanung können Sie den Energieverbrauch des Kühlgeräts beein­flussen. In kühlen Vorrats­räumen verbrauchen Kühl­schränke am wenigsten. Der beste Platz in der Küche ist eine kühle Außenwand fern von Wärmequellen wie Heizung, Ofen, Herd, Spül­maschine und praller Sonne.

Damit Einbaugeräte zuver­lässig und effizient kühlen, müssen sie gut ablüften. Klären Sie, wie viel Platz seitlich und nach hinten bleiben muss – das beschreiben die Anbieter oft in den Gebrauchs­anleitungen. Im Test fordern einige Anbieter bis zu fünf Zenti­meter Luft nach hinten. Wichtig sind auch belüftete Rück­wände und Böden im Einbaumöbel.

So arbeiten Kühl­schrank und Kombi spar­sam

Auch bei der Nutzung im Alltag können Sie das Kühlgerät dabei unterstützen, effizienter für Kälte zu sorgen.

  • Schnell­kühl-Funk­tionen selten nutzen. Viele Kühl- und Gefriergeräte verfügen über spezielle Funk­tionen, um Lebens­mittel schnell abkühlen oder einfrieren zu können. Je nach Hersteller heißt dieses Feature zum Beispiel „Supercool“ oder „Superfrost“. Wird es akti­viert, kühlt die Kälte­maschine intensiver – und zieht mehr Strom. Deshalb sollten Sie die Schnell­kühl-Funk­tion nur dann akti­vieren, wenn größere Mengen frischer Lebens­mittel ins Gerät kommen. Achtung: Nach wie vor gibt es Modelle, die ihre einmal akti­vierte Superfrost­funk­tion nicht von allein wieder deaktivieren. Bei ihnen müssen Verbraucher nach einiger Zeit die Funk­tion selbst ausschalten.
  • Lebens­mittel kühl trans­portieren. Kühlboxen und -taschen schützen einge­kaufte Lebens­mittel vorm Aufwärmen und Tiefkühl­kost vorm Auftauen. Das beugt schnellem Verderb vor und spart Strom: Je weniger Arbeit der Kühl­schrank damit hat, Lebens­mittel nach dem Trans­port wieder auf Soll-Temperatur abzu­kühlen, desto güns­tiger.
  • Lebens­mittel schnell zurück­stellen. Lassen Sie Milch, Käse und andere Lebens­mittel nicht unnötig lange auf dem Esstisch stehen. Je weniger sie sich dort erwärmen, desto weniger Zeit und Energie braucht der Kühl­schrank fürs erneute Abkühlen.
  • Gekochtes ganz abkühlen lassen. Gekochtes gehört möglichst erst nach dem Abkühlen ins Gerät. Getränke sollten Sie nach dem Kauf an einem möglichst kühlen Ort lagern, damit Sie die Flaschen schon etwas vorgekühlt in den Kühl­schrank stellen können.
  • Eis regel­mäßig abtauen. Sofern das Gefrier­teil Ihres Gerätes über keine No-Frost-Abtau-Auto­matik verfügt, sollten Sie es mindestens einmal jähr­lich abtauen. So beugen Sie allzu dicken Eiskrusten auf den Wärmeüber­tragern vor und erhöhen die Effizienz des Kühl­kreis­laufs. Optimal funk­tioniert das, wenn das Gerät gerade fast leer ist, oder an eiskalten Winter­tagen: Sie können die Tiefkühl­kost dann während der Abtau­zeit – gut verpackt – auf Terrasse oder Balkon parken.
  • Anleitung beachten. Lesen Sie die Bedienungs­anleitung. Mitunter finden sich darin weitere nützliche Tipps zum Energiesparen.
  • Gut einstellen. Wir testen bei 4 Grad im Kühl- und –18 Grad im Gefrier­teil. Durch warme Einstel­lungen Strom zu sparen empfehlen wir nicht, weil früh­zeitig verdorbene Lebens­mittel ebenfalls Kosten und zusätzliche Umwelt­belastungen verursachen.

Tipp: Bei älteren Geräten können defekte Dichtungen für einen erhöhten Energieverbrauch verantwort­lich sein. Das können Sie einfach erkennen: Legen Sie eine Taschen­lampe ins Gerät und verdunkeln Sie den Raum. Dringt bei geschlossener Tür Licht aus dem Kühl­schrank, besteht Hand­lungs­bedarf. Alte Dichtungen lassen sich oft austauschen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.07.2024 um 08:20 Uhr
    Ihre Nachfrage zu Amica KGCN 388 140 E

    @Schmetterer: Aus redaktionellen Gründen gibt es die Einzelkommentare nicht mehr.
    Der Grund für die Abwertung bei Amica Kühl-Gefrierkombination war, dass sich die Schubladen im Kühl- Und Gefrierteil schwer bewegen lassen und es nur zwei Ablagen im Kühlteil gibt, wodurch man seine Lebensmittel stapeln muss. Das führte zu einer ausreichenden Testnote in diesem Prüfpunkt.
    Mit Mangelhaft haben wir bei diesem Gerät das Verhalten bei Störungen bewertet.

  • Schmetterer am 29.07.2024 um 00:06 Uhr
    Amica KGCN 388 140 E

    Liebe StiWa, früher gab es beim Aufruf des Einzelprodukts noch eine Kurzzusammenfassung.
    Heute kann ich z.B. lediglich erfahren, dass der Amica KGCN 388 140 E bei "Einräumen und Entnehmen" die Testnote mangelhaft erhält und dies führt dann zur Abwertung. Aber was es genau zu Bemängeln gibt wird nicht erklärt. Ich bitte um Aufklärung! Danke.

  • MHeise am 13.07.2024 um 17:37 Uhr
    Strommeßgerät

    Bei meinem Liebherr steht die Jahresstromleistung in den Unterlagen. Die liegt bei ca. 300 KWh - ein aktuelle Kombi würde bei ca. 200 KWh liegen. Da ich ein Balkonkraftwerk habe, wird sich der Unterschied auf die Nachtzeit beschränken - als eher 40 KWh (kühler).
    Wichtig ist auf jeden Fall (wie von der StiWa angemerkt), dass man die Türen wenig aufmacht und vor allen Dingen nicht offen lässt. Die Isolierleistung von freistehenden Geräten ist dazu i.d.R. besser (ist ja klar; 60 cm Breite könnenfür den Kühlschrank genutzt werden, sonst geht schon der Einbauschrank in der Breite ab. Wenn man dann ein Super-isoliertes Geräte haben will, wird es richtig teuer und der Innenraum ist klein.
    Der Verbrauch selbst hängt vom Gerät ab (Effizienz, nur Kühlschrank statt Kühl-/Gefrierkombi), von der Außentemperatur (möglichst nicht zu warm) und von der Öffnungshäufigkeit.
    Wenn der Verbrauch nur bei 175kWh liegt, kann es sich bei dem alter wohl nur um einen Solo-Kühlschrank handeln. Behalten!

  • ziehel am 13.07.2024 um 10:26 Uhr
    Einbaukühlschrank vs. Strommessgerät

    Ich wüsste nicht wie ich bei meinem Einbaukühlschrank ein Strommessgerät verwenden könnte.
    Mein Siemens-Gerät ist 13 Jahre alt und arbeitet einwandfrei. Ich habe mich schon gefragt, ob dies ein Stromfresser sein könnte. Da der Einsatz eines Strommessgerätes für mich ausscheidet, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, den Verbrauch zu berechnen. Ein Energieversorger gibt folgendes an: "Ausgehend von im Schnitt 12 Stunden Laufzeit des Kompressors pro Stunde (muss das nicht Tag heißen?) rechnen Sie am Beispiel von 100 Watt wie folgt: 1.752 Stunden Kompressorlaufzeit x 100 Watt = 175.200 Watt ≈ 175 kWh Jahresverbrauch." Das Typenschild meines Kühlschranks gibt 90 Watt an. Ich komme auf 160 kWh. Selbst wenn es etwas mehr wären, müsste ich mir über diesen Kühlschrank doch keinen Kopf machen? 🤔

  • MHeise am 05.07.2024 um 09:56 Uhr
    Einbaugeräte gegenüber frei stehenden

    Ich denke, jeder sollte überlegen, ob er ein Einbaugerät kauft. Das kommt bei der StiWa viel zu kurz. Ich hatte eine Einbaugerät (2 separate) und mein Gefrierschrank ist kaputt gegangen. Damals hätte der Einbaugefrierschrank 700 EUR gekostet - eine Liebherr Komplettkombi 1000 EUR. Also habe ich die Komplettkombi gekauft.
    Was bei einer Kombi von Gefrierschrank und Kühlschrank übersehen wird:
    - es gibt 2 Systeme: Schlepptür und Festtür - beides hat Vor- und Nachteile
    - die Teilung der Türe zwischen Gefrierschrank und Kühlschrank muss man beim Nachkauf beachten (diese Daten hat die StiWa leider nicht aufgeführt). Deswegen hat man typischerweise nur ca. 2 Modelle zur Auswahl, die richtig schön teuer sind
    - erwähnt: Der Innenraum ist kleiner, und zwar deutlich kleiner. Das ist in der Breite und Tiefe.
    - frei stehend kann man mitnehmen, Einbau ist an die Küche gebunden
    - Bei Einbau verzichtet man typischerweise auf ca. 30% Innenraum.
    Quintessenz: Freistehend kaufen!