Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test

So testet die Stiftung Warentest

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Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test - Kühl­schränke − spar­sam und stark

Einheits­kühl­gut. In verkabelten Kühlpaketen stecken Sensoren, die die Temperatur erfassen. © Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest bewertet Kühlgeräte in sieben Disziplinen. Aus den Teilnoten ergibt sich das test-Qualitäts­urteil. Lesen Sie hier, wie wir testen.

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Kühl-Gefrier-Kombinationen und Kühl­schränke im Test

Die Stiftung Warentest testet Kühlgeräte gemein­sam mit anderen unabhängigen europäischen Verbraucher­organisationen. Die Produkte kaufen wir regulär (anonym) im Handel ein. Wir verwenden weder Presse­muster noch Prototypen. Das Prüf­programm gewähr­leistet, dass die im Rahmen des interna­tionalen Gemein­schafts­tests einge­kauften Kühlgeräte unter vergleich­baren Bedingungen untersucht werden. Sie stehen während der Prüfungen bei konstanten Umge­bungs­temperaturen in Klimakammern. Alle Prüfungen finden ohne eventuell mitgelieferte Kälteakkus statt. Wir verwenden in unseren Tests keine echten Lebens­mittel, sondern arbeiten mit Kühlpaketen mit gleich­artiger Füll­masse (in Anlehnung an die Norm Din EN 62552). Ausgewählte Kühlpakete bestü­cken wir mit Temperatur­mess­fühlern und platzieren diese gezielt an vergleich­baren Positionen im Innenraum.

Das Nutzvolumen (auch als Raumvolumen bezeichnet) nennen die Anbieter in der Regel im Daten­blatt und auf dem Energielabel. Es berück­sichtigt das Innenvolumen ohne die heraus­nehm­baren Einbauten (z. B. Einschübe) und ist damit größer als das von uns ermittelte Gebrauchs­volumen.

Preise

Unsere Test­daten­bank zeigt Online-Preise (ohne Versand­kosten) ermittelt durch Geizhals.de seit August 2023. Davor durch Idealo. Diese erhebt die Stiftung Warentest über­regional in Deutsch­land.

Geänderte Unter­suchungs­methodik ab März 2024

Wir haben unser Prüf­programm aktualisiert, um geänderte Verbraucher­interessen und tech­nische Weiter­entwick­lungen stärker zu berück­sichtigen. Um die Energieeffizienz der Geräte zu bewerten, ermitteln wir den Strom­verbrauch jetzt auch für das Herunter­kühlen und Einfrieren von Lebens­mitteln. Zuvor haben wir, wie auch das EU-Energielabel, nur den Verbrauch des dauer­haft geschlossenen Geräts ermittelt – also den für eine sehr geringe Nutzung.

Kühl-Gefrier-Kombinationen im Test - Kühl­schränke − spar­sam und stark

Gemüsefach-Test. Das abge­bildete Objekt besteht aus angefeuchteten Vliesblättern. Wir messen, wie viel Wasser es im Gemüsefach verliert. © Stiftung Warentest / Daniel Coenen

Weitere Neuerungen: Wir prüfen, wie gut Gemüsefächer die Feuchtig­keit halten. Dieser Test gibt Aufschluss darüber, wie lange etwa Salat frisch bleibt. Das Einfrieren testen wir nun in zwei Durch­gängen ohne manuelle Schnell­gefrier­funk­tion. Zusätzlich zu mittig einge­legtem Gefrier­gut testen wir es nun auch mit gleich­mäßig verteilt einge­legtem Gefrier­gut. So prüfen wir, wie gut die Temperatursensoren des Kühlgeräts reagieren. Um das geänderte Heiz­verhalten und den Klimawandel zu berück­sichtigen, ermitteln wir die Temperaturstabilität jetzt bei 23 und 35 Grad Raum­temperatur, statt wie bisher bei 25 und 32 Grad. Auf die frühere Messung bei 10 Grad verzichteten wir, weil so kühle Aufstell­orte wie Keller oder Garagen selten sind.

Kühlen: 12,5 % (bei Kombis und Kühl­schränken mit Gefrierfach) oder 25 % (Kühl­schränke)

Wir ermitteln, wie lange die Geräte brauchen, um zusätzlich zu schon im Gerät vorhandenen Kühl­gut (6 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen des Kühl­teils) einen simulierten Wochen­einkauf und mehrere über den Tag verteilte kleine Mengen von 23 Grad auf die im Kühl­teil einge­stellte Temperatur um 4 Grad Celsius abzu­kühlen. Für die Disziplin Große Menge auf einmal herunter­kühlen legten wir 10 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen des Kühl­teils ein, für das Mehrere kleine Mengen herunter­kühlen über den Tag in vier Portionen verteilt insgesamt 4 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen. Dabei kontrollieren wir jeweils, ob sich das schon enthaltene Kühl­gut erwärmt und die Temperatur in Gemüse- oder Kalt­lagerfach unter den Gefrier­punkt fällt. Im Test des Gemüsefachs ermitteln wir darüber hinaus die allgemeine Frostgefahr für das Gemüse und zusätzlich den Feuchtig­keits­verlust mit geöff­netem und geschlossenem Feuchteschieber in Anlehnung an Din EN IEC 63169. Dazu setzen wir eine Wasser­schale mit darin stehenden Vlies­papieren in das Gemüsefach und wiegen nach 24 Stunden aus, wie viel Wasser verdunstet ist.

Einfrieren: 12,5 % (Kombis und Kühl­schränke mit Gefrierfach) oder 0 % (Kühl­schränke)

Wir prüfen, wie lange die Geräte brauchen, um mittig einge­legtes Gefrier­gut (4 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen) und gleich einge­legtes Gefrier­gut (6 Kilogramm je 100 Liter Nutzvolumen) von 23 Grad auf minus 16 Grad einzufrieren. Zusätzlich bewerten wir die Dauer des Einfrier­vorgangs zwischen 0 Grad und minus 10 Grad und wie stark sich das bereits zuvor im Gefrierfach vorhandene Gefrier­gut (20 Kilogramm Kühlpakete je 100 Liter Nutzvolumen) durch die Einlage erwärmt. Wir kontrollieren auch, ob während des Einfrierens die Temperaturen im Kühl­bereich absinken und im Gemüsefach Frost entsteht.

Temperaturstabilität beim Lagern: 10 % (bei Kombis) oder 15 % (Kühl­schränke)

Wir beladen die Schübe, Platten und Körbe mit Kühl- und Gefrier­gut und messen am Anfang des Tests, wie gut die beladenen Geräte bei Raum­temperaturen von 23 die einge­stellte mitt­lere Lager­temperatur (circa 4 Grad im Kühl­bereich und –18 Grad im Gefrier­bereich) halten. Nach allen Prüfungen wieder­holen wir die Unter­suchung bei 35 und 23 Grad Umge­bungs­temperatur. Dabei kontrollieren wir auch maximale und minimale Temperaturen im Kühl­bereich, im Gemüsefach, den Türfächern und gegebenenfalls im Kalt­lagerfach.

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Energieeffizienz: 30 %

Wir modellierten einen Jahres­strom­verbrauch bei regel­mäßiger Nutzung. Dafür gingen wir davon aus, dass die Geräte:

  • 320 Tage bei 23 Grad und 45 Tage bei 35 Grad Celsius die Innen­temperaturen halten,
  • täglich mehrere kleinere Mengen und einmal wöchentlich eine große Menge auf einmal herunter­kühlen,
  • alle zwei Wochen im Wechsel mittig und gleich­mäßig verteilt einge­legtes Gefrier­gut einfrieren,
  • bei vorhandener No-Frost-Funk­tion täglich einen auto­matischen Abtau­zyklus durch­laufen.

Um die Energieeffizienz zu bewerten, gewichteten wir den Verbrauch bezogen auf das jeweilige Gerätevolumen und gegebenenfalls die Verhält­nisse von Kühl-, Kalt­lager- und Gefriervolumen.

Hand­habung: 25 %

Ein Experte begut­achtet die Gebrauchs­anleitung auf Voll­ständig­keit, Installations-, Reinigungs- und Bedienungs­hinweise und Verständlich­keit. Drei geschulte Prüf­personen bewerten das Einräumen und Entnehmen (u. a. Gebrauch und bequemes Einräumen der Fächer, Flexibilität bei der Innenraum­gestaltung, leicht­gängiges Hinein­schieben und Heraus­ziehen der Schübe, Türsignal des Kühl­teils, wo vorhanden Funk­tion des auto­matischen Eiswürfel­bereiters). Sie bewerten zudem das Bedienen, die Innenbe­leuchtung (u. a. die Ausleuchtung verschiedener Bereiche und Blend­effekte) und das Reinigen (u. a. im Hinblick auf ausgelaufene Flüssig­keiten). Unter dem Punkt Hand­habung bewerten wir auch, ob und wie gut der Tür­alarm des Kühl­teils funk­tioniert, wenn die Tür versehentlich offen steht.

Geräusch: 5 %

Im Labor zeichnen wir die Geräusche jedes Gerätes über einen längeren Zeitraum hinweg auf, der die üblichen Betriebs­zustände einschließ­lich des Ein- und Ausschaltens umfasst. Aus dem ermittelten Schall­druck­pegel sowie der psycho­akustischen Para­meter Lautheit, Schärfe, Rauigkeit, Schwankungs­stärke, Modulations­grad und Tonhaltig­keit und auf Basis eigener empirischer Hörstudien errechnen wir einen Geräusch­qualitäts­index. Das Urteil Gut beschreibt zum Beispiel eine angenehme Geräusch­qualität, das Urteil Befriedigend eine befriedigende, ein Ausreichend eine störende Geräusch­qualität.

Verhalten bei Störungen: 5 % (Kombis) oder 0 % (Kühl­schränken)

Aufwärm­zeit nach Strom­ausfall. Wir ermitteln, wie lange es dauert, bis das Gefrier­gut sich von durch­schnitt­lich -17 Grad auf –9 Grad erwärmt bei einer Umge­bungs­temperatur von 23 Grad . Das prüfen wir mit 15 Kilogramm einge­lagerten Kühlpaketen pro 100 Liter Nutzvolumen.

Warn­anzeige nach Strom­ausfall. Wir prüfen, ob und in welcher Qualität/Intensität das Gerät nach einem Strom­ausfall optisch und akustisch bei einer Temperatur­über­schreitung über –7 Grad warnt.

Zudem kontrollieren wir, ob ein Tür­alarm des Gefrier­teils vorhanden ist, und bewerten, wie gut dieser bei nicht voll­ständig geschlossener Tür funk­tioniert.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich gravierende Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die normale Gewichtung den Mangel nicht ausreichend deutlich macht. Abwertungen sind in der Tabelle gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir angewendet:

test-Qualitäts­urteil. Das test-Qualitäts­urteil werteten wir ab, wenn das Urteil Kühlen Ausreichend oder schlechter war oder wenn Einfrieren ausreichend oder schlechter war. Lautete die Note für Energieeffizienz Mangelhaft oder die Note für Hand­habung, Geräusch oder das Verhalten bei Störungen Ausreichend oder schlechter, wurde das Qualitäts­urteil ebenfalls abge­wertet.

Kühlen. Für mangelhaftes Herunter­kühlen großer oder kleiner Mengen werteten wir das Urteil Kühlen ab.

Hand­habung. Waren die Urteile für Gebrauchs­anleitung, Bedienen, Einräumen und Entnehmen, Reinigen, Innenbe­leuchtung oder Tür­alarm des Kühl­teils ausreichend oder schlechter, werteten wir das Hand­habungs­urteil ab.

Verhalten bei Störungen (nur bei Kombis). Die Note für das Verhalten bei Störungen wurde abge­wertet, wenn Warn­anzeigen nach Strom­ausfall oder der Tür­alarm des Gefrier­teils mangelhaft waren. War die Aufwärm­zeit nach Strom­ausfall ausreichend oder schlechter, so wurde die Note für das Verhalten bei Störungen ebenfalls abge­wertet.

Alle Abwertungen wirken gleitend. Je schlechter das auslösende Urteil, desto stärker ist der jeweilige Abwertungs­effekt.

Prüfungen von 2021 bis 2023

Hier finden Sie das Prüfprogramm der vorhergehenden Prüfung.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • MHeise am 05.07.2024 um 09:56 Uhr
    Einbaugeräte gegenüber frei stehenden

    Ich denke, jeder sollte überlegen, ob er ein Einbaugerät kauft. Das kommt bei der StiWa viel zu kurz. Ich hatte eine Einbaugerät (2 separate) und mein Gefrierschrank ist kaputt gegangen. Damals hätte der Einbaugefrierschrank 700 EUR gekostet - eine Liebherr Komplettkombi 1000 EUR. Also habe ich die Komplettkombi gekauft.
    Was bei einer Kombi von Gefrierschrank und Kühlschrank übersehen wird:
    - es gibt 2 Systeme: Schlepptür und Festtür - beides hat Vor- und Nachteile
    - die Teilung der Türe zwischen Gefrierschrank und Kühlschrank muss man beim Nachkauf beachten (diese Daten hat die StiWa leider nicht aufgeführt). Deswegen hat man typischerweise nur ca. 2 Modelle zur Auswahl, die richtig schön teuer sind
    - erwähnt: Der Innenraum ist kleiner, und zwar deutlich kleiner. Das ist in der Breite und Tiefe.
    - frei stehend kann man mitnehmen, Einbau ist an die Küche gebunden
    - Bei Einbau verzichtet man typischerweise auf ca. 30% Innenraum.
    Quintessenz: Freistehend kaufen!

  • aotsuvq am 03.07.2024 um 16:27 Uhr
    @halsbandschnaepper

    Dann haben sie meinen Kommentar nicht ganz verstanden

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 02.07.2024 um 14:06 Uhr
    Gerätetausch

    @aotsuvq: Falls es sich beim alten Kühl­schrank um ein damaliges „Energiesparmodell“ handelt, kann es auch heute noch akzeptable Verbrauchs­werte aufweisen – erst recht, wenn Sie es an einem kühlen Stand­ort betreiben. Empfehlens­wert ist in jedem Fall, den Energiehunger mithilfe eines Strom­mess­gerätes zu testen. Grund­sätzlich gilt aber, dass moderne, effiziente Kompressoren und gute Steuerung mit deutlich weniger Energie auskommen als die damals üblichen.

  • halsbandschnaepper am 02.07.2024 um 12:18 Uhr
    Nach 5-10 Jahren Kühlschrank austauschen?

    Ich weiß nicht in was für einer Welt mein Vorkommentator lebt, aber in meiner Welt tauscht keiner alle 5-10 Jahre sein Kühlschrank aus weil er schon "alt" geworden ist.

  • aotsuvq am 01.07.2024 um 13:50 Uhr
    austauschen

    Hier wird im Artikel die Stromkosten von 15 Jahren den Anschaffungskosten eines neuen Kühlschranks gegenüber gestellt.
    Was in meinen Augen nicht passt. Da, bei einer Lebensdauer von 15 Jahren, man sich direkt nach dem Kauf eines schlechten einen guten kaufen müsste.
    In der Realität ist der alte aber schon 5-10 Jahre alt und dann lohnt es sich in den meisten Fällen nicht mehr.
    Und wurde in der Berechnung die Umweltbelastung für die Produktion eines neuen Kühlschranks berücksichtig, oder nur auf den Stromverbrauch geachtet?