Test: Xiaomi ninebot mini – der beste Self Balancing Scooter

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Im November 2015 haben wir Euch das Self Balancing Board gezeigt. Seither ist zwar nicht viel Zeit vergangen, aber doch einiges passiert. Mittlerweile sieht das Board ziemlich mitgenommen aus. Kratzer hier, Kratzer da. Es ist offensichtlich nun soweit: Etwas Neues muss her. Wie wäre es mit dem ninebot mini von Xiaomi? Klingt schon einmal gut. Und wie es sich fährt, das erfahrt Ihr in diesem Test.



Das Xiaomi ninebot mini basiert auf den hochpreisigen mini pro der Firma Ninebot, Inc . Diese wiederum ist die Eigentümerin der US-amerikanischen Segway, Inc. und ist selbst eine mehrheitliche Tochter der Xiaomi-Konzerngruppe. Die Unterschiede zwischen dem Ninebot mini pro und dem ninebot mini sind bei den Punkten Preis, Reichweite und Ausstattung wiederzufinden. Das erschwinglichere Board kostet um die 500 bis 600 Euro – statt 1300 für das Top-Modell. Außerdem ist die Reichweite des Pro-Modells höher und die Länge der Lenkstange kann angepasst werden. Sonst ist da nicht viel.

Den Kontakt zum Bodem stellt das ninebot mini über zwei sechs Zoll große Reifen her. Sie sind schlauchlos und mit Luft gefüllt. Vor etwas weniger als zwei Wochen hatte ich einen Platten. Fragt nicht, wie das passieren konnte. Ich bin mir sicher, dass ich nicht unvorsichtig war. Wie dem auch sei, ich habe einen Ersatzreifen für 19 Euro bestellt. Das war das Einfachste. Der schwierige Part war das Anbringen und das Befüllen mit Luft. Mit einer herkömmlichen Fahrradpumpe hätte ich bis Weihnachten gepumpt. Also habe ich das Teil in meinen Kofferraum geladen und bin zu einer Reifenwerkstatt gefahren. Die konnten mit 10 Bar Druck den Reifen einmalig aufpumpen, bis dieser an den Seiten dicht war und festsaß. Meine Empfehlung: Lasst es gar nicht erst soweit kommen und vermeidet spitze Gegenstände auf der Fahrbahn.

Im ninebot mini sitzen zwei Radnabenmotoren, auf jeder Seite sitzt ein Elektroaggregat mit je 350 Watt. Ihr habt also eine Systemleistung von 700 Watt oder 0,95 PS. Klingt nicht viel? Das ist genug Power, um einen 80 Kilogramm schweren Menschen 15 Grad bergauf zu transportieren. Die maximale Nutzlast beträgt übrigens 90 kg. Die integrierten Akkus werden über einen propriertären Anschluss über die 230-Volt-Steckdose aufgeladen. Die 100-Prozent-Marke ist in weniger als drei Stunden erreicht. Die maximale Reichweite beträgt 22 Kilometer. Das habe ich während meines Testzeitraums auch immer erreicht. Lustig: Xiaomi gibt eine Höchstgeschwindigkeit von 16 bis 18 km/h an. Ich habe nach der vierten Fahrt schon 22 Kilometer pro Stunde erreicht. Und nein, ich habe nichts modifiziert.

Auf der vorderen Seite, direkt unter dem Ein- und Ausschalteknopf, wurde ein kleines Display positioniert. Der Bildschirm zeigt die Kapazität der Akkumulatoren an. Darüber hinaus werden der Status der Bluetooth-Verbindung und gegebenfalls die der Fahrsperre angezeigt. Im Stehbrett befinden sich zwei große LEDs. Sie geben ein kaltweißes Licht von sich und werden von Photodetektoren angesteuert. Das manuelle Einschalten ist nicht möglich: Ist es dunkel, sind sie automatisch an. Auf der Rückseite wird es bunt: zwei gelbe Blinker für die Richtungsanzeige, ein rotes Bremslicht sowie ein Umgebungslicht. Letztes wird über die Applikation für Googles Android OS oder Apples iOS gesteuert. Von einem US-Blaulicht über einen spielenden Drachen bis zu einem Impulslicht ist alles dabei.

Mit der App für den ninebot mini könnt Ihr während der Fahrt schauen, wie schnell Ihr unterwegs seid. Empfehlenswert ist das selbstverständlich nicht. Optional lässt sich die Kamera hinter dem Tachometer aktivieren. Trotzdem, lasst es lieber und aktiviert Eure im Kopf integrierten 576 Megapixel in Stereovision, statt Euch auf eine Smartphone-Kamera zu verlassen.

Die Kommunikation klappt über Bluetooth. Darüber hinaus lässt sich – wie angesprochen – eine Diebstahlsperre aktivieren: Bei einer Bewegung gibt das Board ein lautes Piepen von sich und blockiert die Räder. Weniger praktikabel, aber dafür cool ist die Fernsteuerung: Wenn man mal jemanden beeindrucken möchte, kann man den Elektroscooter auch ohne einen Fahrer fahren lassen. Das erfordert ein wenig Übung, aber nach einer Zeit geht's.

Das war die Theorie. Wie in der Fahrschule. Nun kommt die Praxis, das Fahren. Mehr oder weniger ist es gar nicht so schwer, wie es ausschaut. Wer einmal ein Self Balancing Board gefahren ist, beherrscht auch den Xiaomi ninebot mini. Und wenn nicht? Dann dauert die Lernphase keine fünf Minuten. Wie geht das mit dem Aufsteigen? Mit einem flach gehaltenen Fuß erst auf die eine Seite steigen und dann den zweiten auf der anderen hinterher. Schon kann's los gehen.

Um nach vorne zu beschleunigen, muss man seinen Körper nach vorne verlagern. Geht es langsamer an, wenn Ihr das zum ersten Mal macht. Nicht zu stark, da sonst die Gefahr des Kippens besteht. Spätestens dann helfen Euch die 200 Rechenoperationen pro Sekunde des Boards auch nicht mehr.

Rückwärts: leicht nach hinten lehnen und Ihr fahrt nach hinten. Standesgemäß piepst das Teil wie ein US-Müllwagen im Rückwärtsgang. Und das Lenken? Dafür gibt es eine Stange, wie man es von den Segways kennt. Im Gegensatz zum Self Balancing Board lenkt Ihr den ninebot mini nicht mit der eigenen Masse nach links oder rechts, sondern mit der gepolsterten Stange zwischen den Knien oder Waden. Und das klappt erstaunlich gut, viel besser, präziser und agiler.

Das Fahren macht enorm viel Spaß; man möchte gar nicht aufhören. Im Vergleich zu dem billigen Bord erfordert die Fahraufgabe nicht allzu viel Konzentration. Zudem ist das Chassis durch die Luftreifen besser gefedert. Dadurch kann es auch mal über kleine Hindernisse fahren. Plus, nach längeren Fahrten bekommt man keinen schmerzhaften Krampf in den Beinen.

Das Xiaomi ninebot mini ist nach dem Standard IP54 spritzwasser geschützt. Es ist aus Kunststoff und Aluminium gefertigt und entsprechend bringt es ordentlich Gewicht auf die Waage: 12,8 Kilogramm. Leicht ist das nicht. Die Reifen haben ein Antirutsch-Profil. Bei Nässe und Eis sollte man vorsichtig fahren oder, noch besser, es ganz sein lassen. Das Tragen von Schutzausrüstung wird empfohlen, wenn man länger unterwegs sein möchte. Ich bereue meine Kaufentscheidung nicht, denn es spricht vieles für den ninebot mini. Aber dann gibt es da ein kleines Problem: Die Motoren sind zu stark für unsere Straßen. Gleiches gilt für die Geschwindigkeit: Sie ist zu hoch. Erlaubt sind 250 Watt bei maximal 6 km/h – der ninebot mini mit 700 Watt und 22 km/h ist deshalb nicht zugelassen. Das verändert die Situation, wieder einmal ...

Aber vielleicht ist das emicro one etwas für Euch ? Das ist auch in Deutschland zugelassen.

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