Taphome: GSM-Alarmanlage mit App-Steuerung im Test
Pro und Contra
  • günstig
  • einfach zu konfigurieren
  • kein Internet-Zugang nötig
  • nicht wirklich smart
  • Steuerung per SMS
  • kein Wassersensor verfügbar
  • 3.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Komfortabel kühlen ohne Strom: Wasserzerstäuber für Terrasse & Garten im Test

Komfortabel kühlen ohne Strom: Wasserzerstäuber für Terrasse & Garten im Test

Der beste Fahrradhelm für Herren, Damen und Kinder: Sicher auf E-Bike, MTB & Co.

Der beste Fahrradhelm für Herren, Damen und Kinder: Sicher auf E-Bike, MTB & Co.

Billig-Speicher: Warum 1 TByte für 38 € besser ist als die 16-TByte-SSD für 20 €

Billig-Speicher: Warum 1 TByte für 38 € besser ist als die 16-TByte-SSD für 20 €

Die besten PC-Lautsprecher für Gaming, Homeoffice & Musik ab 25 Euro finden

Die besten PC-Lautsprecher ab 25 Euro finden: Gaming, Homeoffice & Musik

Das Alarmsystem von Taphome zur Selbstmontage macht vieles anders. Es bietet deutlich weniger Funktionen als die Konkurrenz, ist aber günstig und hat seinen Einsatzzweck.

Das Taphome-System ist nach den Alarmanlagen von Abus , Gigaset und Bosch das vierte Modell, das wir ausführlich in der Praxis getestet haben. Es richtet sich an Bastler und Selbstbauer und kommt ohne professionelle Montage aus. Der Hersteller garantiert eine Einrichtung innerhalb von 30 Minuten, ansonsten gibt's das Geld zurück.

Mehr Informationen zu Alarmanlagen im Allgemeinen, zur Planung und den Gründen, warum die Polizei von Technik für den Selbsteinbau nicht viel hält, gibt es in unserem Grundlagen-Artikel Smart-Home-Alarmanlagen selbst planen und einbauen .

Als wir Smart-Home-Alarmanlagen zum Test angefordert hatten, dachten wir an Systeme mit Internet-Anbindung, Push-Mitteilung und Status-Anzeigen per App. So ganz will das System von Taphome nicht dazu passen, obwohl es sich auch per App steuern lässt. Es kommt ohne Internet-Anbindung aus, zur Kommunikation mit dem Rest der Welt setzt es auf das Handy-Netz und eine Prepaid-SIM-Karte.

Auf den ersten Blick hat das viele Nachteile. Ein virtueller Blick in die Wohnung („Sind alle Türen und Fenster geschlossen?“) entfällt ebenso wie Batteriestandsmeldungen der Sensoren in der App. Statt komfortabler, assistenzgeführter Installation, wie wir sie vorbildlich beispielsweise bei Bosch gesehen haben, gibt es hier „nur“ ein gedrucktes Handbuch. Dass dieses ganz hervorragend ist und auf der anderen Seite weder Cloud-Konto noch Internet-Zugang nötig sind, macht einiges wieder wett. So eignet sich das System beispielsweise für abgelegene Ferienhäuser, kleine Geschäfte wie Kiosks, Mobile Homes oder Wohnwagen ohne DSL-Flatrate. Es gibt auch ein passendes Kabel zur Energievrsorgung per Zigarettenanzünder-Stecker .

Im Starter-Set ist enthalten, was man zur grundlegenden Absicherung braucht: Alarmzentrale, zwei Fernbedienungen zum Schärfen und Entschärfen mit Panik-Taste, ein Bewegungsmelder und ein Magnetkontakt zur Überwachung von Türen und Fenstern. Weitere Sensoren kosten vergleichsweise wenig Geld (Bewegungs- oder Rauchmelder ca. 30 Euro, Türkontakt ca. 20 Euro). Außerdem gibt es noch eine Funk-Tastatur zur Code-Eingabe und eine Außensirene. Weitere Gefahrenmelder, die beispielsweise die Gaskonzentration oder Wasserlecks melden, gibt es ebensowenig wie integrierbare Überwachungskameras. Wer von unterwegs einen Blick ins Haus werfen möchte, findet passende Kameras mit Cloud-Speicher in unserem Überwachungskamera-Vergleichstest ; dafür ist dann aber eine Internet-Verbindung nötig.SEO

Die Komponenten sehen ansprechend aus und sind hochwertig verarbeitet. Die Alarmzentrale besteht aus einem glänzend-weißen Gehäuse, das Hersteller-Logo leuchtet in verschiedenen Farben und gibt so Feedback. Eine kleine Sirene und ein Puffer-Akku für den Weiterbetrieb bei Stromausfall sind integriert.

Der Bewegungsmelder ist relativ klein und unauffällig, eine passende Wandhalterung mit Kugelgelenk zur optimalen Ausrichtung liegt bei. Der Magnetkontakt ist allerdings vergleichsweise groß und trägt auf Türen und Fenstern dick auf, Smart-Home-Sensoren – etwa von Xiaomi – sind deutlich kleiner. Bei der Montage hatten wir in der Praxis kein Problem, aber unauffällig geht anders.

Zum scharf und unscharf Schalten bieten sich die beiden Funkfernbedienungen an, die allerdings ungeschützte Tasten haben. Bei uns kam es zwar nicht vor, dass sich Funktionen in der Tasche aktiviert haben, aber es ist im Rahmen des Möglichen. Dass die Steuerung per Fernbedienung nicht mit der Einhaltung der Zwangsläufigkeit einhergeht, zeigt, dass es sich bei dem System schlicht nicht um ein professionelles Alarmsystem handelt. Denn dann darf sich das System nicht aktivieren lassen, solange Türen oder Fenster geöffnet sind oder sich jemand in den überwachten Bereichen aufhält. Außerdem muss technisch sichergestellt sein, dass gesicherte Bereiche nicht betreten werden können. Die dafür nötigen Komponenten wie Motor- oder Blockschlösser verkauft Taphome nicht.

Zu Inbetriebnahme der Alarmzentrale ist eine SIM-Karte zwingend notwendig. Bei uns war eine O2-Free-Prepaidkarte dabei, die wir per Video-Identifizierung mit Personalausweis innerhalb weniger Minuten über die Smartphone-App der Post (Postident ) aktivieren konnten. Etwa eine Stunde später war die Karte aktiv. Bevor man sie in die Alarmzentrale einlegt, muss man sie zunächst in ein Smartphone stecken und die PIN-Abfrage deaktivieren. Das ist ein nerviger Zusatzschritt, zumal aktuelle Smartphones das kleine Nano-SIM-Format nutzen, die Alarmanlage aber die größere Mini-SIM aufnimmt. Praktischerweise hat der Hersteller SIM-Adapter samt Öffnungstool beigelegt. So klappt alles auf Anhieb, ohne, dass man noch zusätzliches Werkzeug oder andere Komponenten benötigt.

Danach steckt man das Netzteil in die Steckdose, das Kabelende in die passende Buchse auf der Rückseite der Alarmanlage und stellt den versteckt hinten und per Sabotagekontakt überwachten Schiebeschalter an. Ist die SIM-Karte aktiv, war es das: Das System ist startklar. Die mitgelieferten Komponenten (zwei Fernbedienungen, Bewegungsmelder, Magnetkontakt) sind bereits angelernt. Dank integriertem Puffer-Akku läuft das System auch bei Stromausfall weiter. Geht die eigene Batterie zur Neige, meldet sich das System per SMS.

Da die zugehörige App mangels Internet-Anbindung lediglich per SMS mit dem Taphome-System kommuniziert, gibt es keinen Konfigurations-Wizard. Wie das Anlernen weiterer Sensoren und Aktoren funktioniert, verrät die Anleitung. Es klappt mittels Hardware-Tasten an Sensoren und Zentrale ohne große Probleme. Das Zuordnen verschiedener Alarmzonen mittels Steckbrücken (Jumpern) im Inneren der Sensoren ist aber im Vergleich zu den anderen von uns getesteten Systemen arg antiquiert. Über die Zonen stellt man beispielsweise ein, welche Sensoren auch bei abgeschalteter Anlage noch Alarm auslösen (Rauchmelder), welche bei Anwesenheit der Bewohner nicht aktiv sein sollen (Bewegungsmelder) und welche erst mit Verzögerung Alarm auslösen sollen (Magnetkontakt an der Eingangstür).

Im Vergleich zu unserem bisherigen FavoritenAbus Smartvest (Testbericht) sind Komponenten zum Nachkaufen bei Taphome richtig günstig: Tür- und Fensterkontakte kosten etwa die Hälfte, aber auch Bewegungs- und Rauchmelder sind deutlich günstiger.

Dass es keinen Wasserstands- oder Feuchtigkeitsmelder gibt, ist schade. Gerade für den Einsatzzweck im Ferienhaus machen solche Sensoren Sinn. Dafür gibt es ansonsten aber alles, was man braucht – inklusive Code-Tastatur, um Dritten auch ohne Fernbedienung und App-Zugriff die Möglichkeit zu geben, die Anlage zu deaktivieren.

Wirklich nötig ist die Alarmsirene ab gut 50 Euro. Zwar gibt es einen Lautsprecher in der Alarmzentrale, doch der ist bei weitem nicht laut genug, um Einbrecher ernsthaft abzuschrecken. Zum Test lag uns dieses Produkt nicht vor, weswegen wir keine Einschätzung zu Lautstärke und Montage abgegeben können. Da alle anderen Module aber per Sabotagekontakt gegen Manipulation geschützt sind, gehen wir bei der Sirene auch davon aus.

Wie gesagt: Die App entpuppt sich in der Praxis fast als Mogelpackung. Zur Erstkonfiguration muss man die Telefonnummer der in der Anlage eingelegten SIM-Karte und seine eigene Handy-Nummer (zur Legitimation der Administration) angeben. Die App generiert daraus eine etwas kryptische SMS, die man von Hand noch editieren kann, um weitere Alarm-Telefonnummern hinzuzufügen. Man schickt die Nachricht ab, das war's.

Danach beschränkt sich die App primär auf das Schärfen und Entschärfen des Systems. Die Oberfläche ist übersichtlich, unter iOS ist der Zugriff auf Wunsch komfortabel per TouchID geschützt. Drückt man einen Knopf, generiert die App wieder eine SMS, die man dann an die Anlage schickt. Sehr einfach, sehr rudimentär, aber es funktioniert. Was weitgehend auf der Strecke bleibt, sind Rückmeldungen: Ist die Alarmanlage scharf oder nicht? Welcher Sensor hat Alarm ausgelöst? Sind alle Fenster geschlossen? Gehen bald die Batterien in den Sensoren zur Neige?

Wer möchte, kann in den Einstellungen Bestätigungs-SMS aktivieren. Viele Informationen, die echte Smart-Alarmanlagen anzeigen können, gibt es hier dann trotzdem nicht – aber man hat zumindest den Überblick über den Systemzustand. Der Haken daran sind freilich die entstehenden Kosten: Beim O2-Free-Tarif der mitgelieferten SIM-Karte kostet jede SMS 9 Cent. Keine große Summe, aber es läppert sich – und man muss daran denken, die Prepaid-Karte regelmäßig aufzuladen oder einzustellen, dass die Karte bei Unterschreiten eines gewissen Guthabens selbsttätig per Lastschrift nachlädt.

Die Anbindung an andere Smart-Home-Systeme ist mangels Schnittstellen nur sehr begrenzt möglich, immerhin steht die SMS zur Verfügung.

Wird Alarm ausgelöst, aktiviert sich zunächst die interne Sirene in der Alarmzentrale. Gleichzeitig schickt die Anlage SMS-Nachrichten an die hinterlegten Mobilnummern und informiert über den Grund der Auslösung. Das ist rudimentär, denn es gibt keine Unterscheidung nach einzelnen Sensoren, sondern nur nach Zonen. Wer zusätzlich weitere Rufnummern hinterlegt (unkomfortabel per Konfigurations-SMS), bekommt auch einen Anruf.

Aufschalten auf Sicherheitsdienstleister lässt sich die Anlage nicht. Um so wichtiger ist es, dass man sich bereits vor dem Kauf seine Gedanken macht, was im Alarmfall passieren soll. Ja, eine Sirene kann abschrecken, aber es sollte auch jemand reagieren. Nachbarn oder Verwandte möchte man im Normalfall eher nicht in die Hände potentieller Einbrecher schicken.

Wer keinen Sicherheitsdienstleister will und im Zweifelsfall weit vom Ort des Alarms weg ist, kann für die Erstkontrolle auf eine IP-Kamera setzen. Dann aber braucht es wieder einen Internet-Zugang – und dann könnte man theoretisch auch eine wirklich smarte Alarmanlage verbauen.

Mangels Internet-Zugang ist zumindest die Gefahr von Hacker-Angriffen deutlich reduziert. Die Kommunikation zwischen Smartphone und Taphome per SMS und App läuft aber unverschlüsselt ab. Wer den Inhalt der SMS-Nachrichten ausliest, sieht den PIN-Code. Ganz so gravierend ist das Problem allerdings nicht, da das System nur auf Nachrichten von hinterlegten Handynummern reagiert.

Die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt per Funk im 433-MHz-Band. Die Telegramme sind vermutlich nicht verschlüsselt, wir warten noch auf eine Stellungnahme des Herstellers. Für Hochsicherheitstrakte ist das System daher nicht geeignet, aber da würde es auch schon vorher durchfallen.

So wirklich smart ist die GSM-Alarmanlage von Taphome nicht. Ihre Stärke ist die einfache Konfiguration. Das ist aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass es nur wenige Optionen und Einstellungsmöglichkeiten gibt.

Wer ein kostengünstiges Alarmsystem für ein kleines Objekt sucht, an dem es zwar keinen Internet-Anschluss, aber Handy-Empfang gibt, kann mit der Taphome-Alarmanlage einen guten Deal machen. Anlage und Komponenten sind günstig und ordentlich verarbeitet, der Alarm wurde in unseren Tests zuverlässig ausgelöst.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.