Samsung Galaxy S24 Ultra
Pro und Contra
  • hervorragendes Display ohne seitliche Rundung
  • Stylus mit vielen Funktionen
  • viele neue KI-Funktionen
  • 7 Jahre Update-Versprechen
  • starker Chipsatz mit enorm viel Speicher
  • Wasser- und (relativ) Schlagfest
  • tolle Kamera
  • starke Akkuausdauer
  • die meisten KI-Funktionen funktionieren noch nicht optimal
  • lahme Ladegeschwindigkeit und kein Ladegerät dabei
  • 5.0

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Samsung hat unlängst seine S24-Reihe vorgestellt, darunter auch das Topmodell S24 Ultra. Es kommt wieder mit Stift und überragenden Werten im Datenblatt, neu sind aber vor allem KI-Funktionen. Reicht das für die Smartphone-Spitze – und was verbirgt sich hinter dem KI-Versprechen?

Seit dem Wegfall der Note-Reihe bildet die S-Serie die Spitze bei Samsungs Smartphones. Ganz oben angesiedelt ist das Ultra-Modell, das nicht nur insgesamt technisch das beste Modell ist, sondern auch den Stylus der früheren Note-Modelle übernommen hat. Viele Veränderungen des neuen Samsung Galaxy S24 Ultra im Vergleich zu Vorgänger S23 Ultra (Testbericht) gibt es auf den ersten Blick nicht. Wir klären im Test, warum das S24 Ultra trotzdem ein richtig gutes Smartphone ist.

Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist erneut ein extrem starkes Smartphone mit überragender Hardware und weiter verfeinerter Software. Die neuen KI-Funktionen bieten Mehrwert, sind aber bisweilen nicht neu, nach jetzigem Stand auch nur vorübergehend kostenlos und funktionieren auch bislang nicht perfekt. Außerdem sind sie früher oder später auch für ältere Smartphones verfügbar und entfallen daher als Alleinstellungsmerkmal. Das alles wirkt etwas ernüchternd, fehlt es dem Stift-Modell doch an echter Innovation. Zusammengefasst bleibt aber auch ohne die KI-Funktionen ein Smartphone mit hervorragendem Display, auf Wunsch enorm viel Speicher, schickem Design, toller Kamera und Spitzenleistung sowie strammem Akku und enorm langem Software-Support – allerdings zu einem stolzen Preis.

Beim Design des neuen Samsung Galaxy S24 Ultra hat sich im Vergleich zum Vorgänger Samsung Galaxy S23 Ultra (Testbericht) wenig geändert. Das trifft auf Größe, Gewicht, Anordnung der Kamera und das generelle Erscheinungsbild zu. Neu ist der nach wie vor an den Längsseiten gerundete Metallrahmen, für den der Hersteller jetzt Titan statt Aluminium verwendet. Noch mehr fällt aber das jetzt flache Display ohne seitliche Abrundung auf. Das Edge-Design mit leicht um die Ränder gezogenem OLED-Panel ist entfallen. Optisch sah das unserer Meinung nach zwar hochwertiger aus und hob das Ultra-Modell vom Rest der Reihe und einigen Konkurrenten ab, allerdings verursachten die Rundungen einerseits Spiegelungen und erschwerten andererseits an den Rändern die bequeme Nutzung des S-Pen genannten Stylus. Im Gegensatz zur generellen hohen Wertigkeit des S24 Ultra wirkt übrigens genau dieser Stift mit seiner jetzt hellgrauen Farbe vergleichsweise billig.

Das Display ist erneut brillant, es punktet mit tollen Farben, extremem Schwarzwert und weiter gesteigerter Helligkeit. Sie beträgt nach Herstellerangaben nun 2600 Nits, das ist enorm viel und selbst im Hochsommer dürfte der Screen in der Lage sein, gegen die Sonne anzubrennen und gute Ablesbarkeit zu gewährleisten. Die Auflösung ist nahezu gleichgeblieben, entsprechend liegt die Pixeldichte wieder bei knapp über 500 ppi. Neu ist das verwendete Schutzglas, im Gegensatz zu den anderen beiden S24-Modellen wird das neue OLED-Panel von Corning Gorilla Armor geschützt. Das neue Schutzglas soll bei Stürzen rund 3x haltbarer als vergleichbares Panzerglas sein. Tatsächlich konnte ein unfreiwilliger Sturz aus Tischhöhe auf Steinboden unserem Testmodell nichts anhaben. Ebenfalls neu: Das Display stellt jetzt Inhalte variabel mit 1 bis 120 Hz dar und ist so theoretisch stromsparender als beim Vorgänger. Es überzeugt auf ganzer Linie.

Bei den Kameras gibt es auf dem Papier sowohl Fort- als auch Rückschritt zu sehen. So setzt Samsung beim S24 Ultra auf die gleiche Front-, Haupt-, Weitwinkel- und erste Telelinse wie beim Vorgänger. Die zweite Telelinse erstarkt auf 50 Megapixel, reduziert aber gleichzeitig die Brennweite derart, dass die optische Vergrößerung von 10-fach auf 5-fach gesenkt wird. Um die angebotene 10-fache Vergrößerung wie beim Vorgänger zu bekommen, setzt der Hersteller daher auf Hybrid-Zoom, also eine Mischung aus optischer und digitaler Vergrößerung. Rein digital zoomt es wieder bis zu 100-fach.

Die Qualität ist zusammengefasst großartig – zumindest meistens. Vor allem bei gutem Licht. Dann sind Fotos mit der Hauptkamera enorm detailliert und scharf und Farben und Kontraste wirken ziemlich natürlich. Bildrauschen schleicht sich etwas früher als beim Vorgänger S23 Ultra (Testbericht) ein, weil die Nachschärfung der Aufnahmen per Software in den meisten Fällen nicht mehr ganz so aggressiv ist. Das gilt zumindest bei den festen Zoomstufen, die den optischen Festbrennweiten entsprechen, also 1-fach, 3-fach und 5-fach. Nutzt man den Hybrid-Zoom, sieht man starke Nachschärfung, es bleiben aber auch erstaunlich viele Details. Generell mag das S24 Ultra beim Fotografieren Bewegung nicht so gern. Kämpft es ohnehin schon mit schwachem Licht und bewegen sich Kamera oder Motiv dann auch noch, geht schnell Schärfe verloren. Das ist zwar auch bei manchem Konkurrenten so, aber nicht bei allen ganz so stark. Schlussendlich gehört die Kamera des neuen Samsung-Flagships trotzdem zu den besten auf dem Markt – auch bei Videos. In den meisten Situationen ist sie zudem einen Tick besser als beim Vorgänger.

Das neue Samsung Galaxy S24 Ultra setzt auf Qualcomm als Chiphersteller – im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen der S24-Reihe für Deutschland, die wie zuletzt in der S22-Serie einen hauseigenen Exynos-Chip verwenden. Dort hatten die Exynos-Chips für Unmut gesorgt, da sie im Vergleich zu den vergleichbaren Snapdragon-Chips weniger Leistung und mehr Stromverbrauch aufwiesen. Der Snapdragon 8 Gen 3 im S24 Ultra wurde für das Samsung-Smartphone wie beim Vorgänger leicht angepasst. So taktet der Hauptrechenkern zwar höher, die anderen hingegen etwas niedriger als beim Original. Im Alltag dürfte das kaum eine Rolle spielen und selbst in Benchmarks wie 3DMark Wild Life Extreme und PCmark Work 3.0 schlägt sich das S24 Ultra mit knapp 5.000 und 18.700 Punkten extrem gut.

Beim internen Speicher ist im Vergleich zum Vorgänger S23 Ultra (Testbericht) alles beim Alten geblieben, er rangiert je nach Modell von 256 bis 1024 GByte. Erweiterbar ist er erneut nicht, das sollte aber bei der Menge niemanden stören. Alle Ultra-Modelle haben jetzt allerdings 12 GByte RAM. Die IP68-Zertifizierung wurde vom Vorgänger übernommen. Beibehalten wurde zudem der S-Pen genannte Stylus, der zum Transport erneut im Smartphone verwahrt wird. Er punktet wieder mit zahlreichen Funktionen und Bluetooth-Support, um etwa als Fernauslöser für die Kamera zu dienen und kommt auch bei den neuen KI-Funktionen zum Einsatz.

Highlight der S24-(Ultra)-Software sind – auch, wenn man auf die Werbung von Samsung schaut – die neuen KI-Funktionen. Damit dürfen Nutzer etwa durch einfaches Einkreisen von Bildausschnitten beispielsweise in Browser oder Fotos Bereiche markieren, die das S24 Ultra anschließend identifiziert, um entsprechende Internet-Einträge herauszusuchen. Dieses schon von den Pixel-Smartphones bekannte Feature funktioniert auf dem Samsung-Smartphone ebenfalls richtig gut und zudem noch einfacher als beim Konkurrenten. Hinzu kommt außerdem eine Live-Übersetzung bei Telefonaten in oder aus mehrere(n) Sprachen.

Im Test funktionierte das vor allem von Englisch zu Deutsch oder umgekehrt gut, bei anderen Sprachen in Deutsch hingegen bislang nicht optimal. Toll ist zwar, dass die Funktion auch ohne Internetverbindung direkt auf dem Smartphone läuft, allerdings benötigt die Übersetzung immer etwas Zeit, in der es schnell zu Überschneidung von Übersetzung und neuen Aussagen der Gesprächsteilnehmer kommt. Zudem muss die Sprache des Partners immer manuell eingestellt werden – beides erschwert den Kommunikationsfluss. Einfacher klappt das mit der Übersetzungsfunktion vor Ort, hier bekommt der Gesprächspartner immerhin direkt mit, wann sein Gegenüber spricht. Wer seine Sprache bei beiden Funktionen allerdings nicht einfach hält und sehr strukturiert spricht, erhält schnell irritierte Blicke von der anderen Seite.

Ebenfalls nicht überzeugt sind wir von der Möglichkeit, Texte nicht nur diktieren, sondern auch automatisiert zu formatieren, auf Rechtschreibung zu überprüfen oder zusammenfassen zu lassen. Die Zusammenfassung etwa trifft selten den Kern des Haupttextes und wer dreimal den gleichen Text zusammenfassen lässt, erhält jedes Mal andere Ergebnisse von unterschiedlicher Qualität. Die Zusammenfassung dieses kompletten Tests lautet etwa in der Kurzform:

  • Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist mit dem Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor ausgestattet, der für das Gerät leicht angepasst wurde.
  • Der interne Speicher ist unverändert und reicht von 256 bis 1024 GByte.
  • Alle Ultra-Modelle verfügen jetzt über 12 GByte RAM.
  • Das Gerät ist IP68-zertifiziert und somit wasser- und staubgeschützt.

Das wirklich eine Zusammenfassung zu nennen, ist sehr geschmeichelt. Die ausführlichere Zusammenfassung ist lediglich einige Bulletpoints länger, aber nicht besser. In die Samsung-Tastatur integriert sind Dinge wie eine Textkorrektur schon hilfreicher, um Textnachrichten mit einem Klick zu optimieren. Weiter Features betreffen die Kamera. So erlaubt eine KI-Funktion etwa das Geraderücken eines schief aufgenommenen Bildes. Dabei wird aber nicht etwa ein kleinerer Ausschnitt genommen und begradigt, sondern das anschließende Bild ist so groß wie das Original und fehlende Bildteile werden von der Künstlichen Intelligenz hinzugefügt. Das klappt meist nur auf den ersten Blick, im Detail gibt es anschließend fast immer Bildfehler. Auch das Ersetzen, Verschieben oder Löschen von Bildinhalten ist dank KI möglich und funktioniert erstaunlich einfach und intuitiv. Das Ergebnis ist zwar in fast allen Bereichen der KI auf dem S24 Ultra verblüffend, aber selten perfekt – im Gegenteil. Am besten arbeitete zum Testzeitpunkt die KI-Funktion, die eine automatische Zwischenbildberechnung erlaubt, um aus normalen Videos mit 30 Bildern pro Sekunde Zeitlupenaufnahmen zu machen. Gerade hier wird aber wohl kaum jemand KI hinter so einer „einfachen“ Funktion vermuten. Das Ergebnis ist aber verblüffend gut, normalerweise setzt so etwas Aufnahmen mit um 180 Bildern pro Sekunde oder mehr voraus, um hinterher gut auszusehen.

Die KI-Funktionen sind in unseren Augen alle spannend, aber ausbaufähig. Vorteil schon jetzt: Sie sind einfach und recht intuitiv zu bedienen und manche benötigen keine Internet-Anbindung. Stattdessen reicht normalerweise ein Samsung-Account. Ein echter Grund zum Kaufen sind sie derzeit aber nicht. Das gilt für manchen Interessenten vielleicht eher für die Erweiterung des Update-Versprechens seitens Samsungs. So wird die neue S24-Reihe (sowie die S23-Serie) 7 Jahre lang Versions- und Firmware-Updates bekommen und verlängert so Wiederverkaufswert und Nutzbarkeit der Geräte. Allerdings darf dabei durchaus die Frage gestellt werden, wer tatsächlich noch ein dann 7 Jahre altes Smartphone benutzt. Laut einer aktuellen Studie sind das bei Geräten älter als 3 Jahre gerade einmal 11 Prozent der Deutschen.

Während der Akku bei S24 und S24 Plus im Vergleich zum Vorgänger stärker geworden ist, bleibt er beim S24 Ultra bei 5000 mAh. Trotzdem verbessert sich die ohnehin schon gute Laufzeit des Vorgängers noch etwas weiter, im PCmark Battery Test hielt das S24 Ultra knapp 14,5 Stunden durch – ein sehr guter Wert. Die Achilles-Ferse ist allerdings nun schon zum zweiten Mal in Folge die maximale Ladeleistung von nur 45 Watt. Außerdem fehlt erneut ein Ladegerät im Lieferumfang, das darf sich der Kunde trotz eines Preises von fast 1500 Euro für das Spitzenmodell von Samsung mal wieder selbst dazukaufen. Selbst dann ist das S24 Ultra aber nicht in unter einer Stunde geladen, das ist im Jahr 2024 absolut unzureichend für ein Spitzenprodukt! Kabelloses Laden mit 15 Watt (5 Watt reverse) ist ebenfalls wieder dabei – und auch hier wieder recht gemächlich.

Das Samsung Galaxy S24 Ultra gibt es zum Marktstart Ende Januar in den drei ausschließlich online erhältlichen Farben Hellblau, Mintgrün und Orange. Hinzu kommen die Standardfarben Grau, Schwarz, Violett und Gelb. Die drei Speicherkonfigurationen mit 256, 512 oder satten 1024 GByte internem Speicher kosten in der UVP des Herstellers 1449, 1569 und 1809 Euro. Als Vorbesteller erhalten Interessenten bis Ende Januar von Hersteller Samsung eine Prämie von 150 Euro sowie eine maximale zusätzliche Tauschprämie von bis zu 550 Euro für ein abzugebendes Smartphone. Außerdem gibt es die jeweils größere Speicherkonfiguration, also etwa 512 GByte statt 256 GByte, zum Preis des kleineren Modells. Somit beginnt der Preis für ein S24 Ultra mit 12/512 GByte Speicher im Optimalfall bereits bei 749 Euro, wenn man etwa sein gut erhaltenes S23 Ultra eintauscht.

Ein ähnliches Angebot machen auch andere Hersteller. Bei Amazon etwa gibt es die genannten Boni und obendrein 3 Jahre Garantie zum gleichen Preis. Die Provider Freenet und Sparhandy haben ebenfalls besondere Angebote für das S24 Ultra.

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