10 Jahre otago – Bestes Teamwork
Die otago Gründer und Geschäftsführer im Interview

27.06.2024 | Zum 10-jährigen Firmenjubiläum haben wir die beiden Gründer und Geschäftsführer von otago, Jan Königstätter und Markus Inzinger, zu einem besonderen Interview eingeladen. 

Erfahren Sie, wie zwei unterschiedliche Persönlichkeiten seit einem Jahrzehnt erfolgreich ein stetig wachsendes Team leiten, warum der Firmenname aus Neuseeland stammt und welche Herausforderungen und Erfolge otago geprägt haben.

Neugierig auf die Geschichten hinter unserem Erfolg und die persönlichen Einblicke? Dann lesen Sie weiter und lassen Sie sich überraschen!

Wie funktioniert ihr im GF-Team? Wie könnt ihr auch nach 10 Jahren noch so gut zusammenarbeiten – oder gerade deshalb?

Jan: Eine Mitarbeiterin hat einmal gesagt: „Ihr beide seid perfekt nicht aufeinander abgestimmt“. Wir sind wirklich sehr unterschiedliche Menschen, die jedoch bei wesentlichen Fragen oft zu gleichen Antworten kommen. Ansonsten ist es wie in jeder Beziehung: Von alleine geht auf Dauer nichts. Neben einer regelmäßigen Abstimmung nehmen wir uns auch immer wieder lange Zeit, um alles zu besprechen. Ein gemeinsamer Tag oder Nachmittag ermöglicht es, in die Tiefe zu gehen. Mit einem wöchentlichen Jour fixe schafft man das nicht.

Warum heißt otago otago? Was ist die Geschichte dahinter?

Markus: Jan und mir war von Anfang an wichtig, dass der Firmenname unsere Namen nicht enthält. Bereits bei der Gründung wollten wir eine Firma aufbauen, die grundsätzlich ohne uns funktionieren kann. Wir wollten einen kurzen Namen, der gut mit dem Wort Online zusammenpasst. Drei Monate vor der Gründung war ich in Neuseeland im Urlaub und habe den Bundesstaat Central Otago auf der Südinsel bereist. Der Name gefiel mir so gut, dass ich die Domain überprüfte – sie war frei, und Jan war ebenfalls begeistert. Seither heißen wir otago. Übrigens, Central Otago ist eine Reise wert – tolle Landschaften, wunderschöne Seen, Berge, Gletscher, der Ozean und großartige Weine.

Was waren die 2-3 wichtigsten Meilensteine von otago?

Markus: Der Erfolg einer Firma hängt von vielen kleinen Entscheidungen ab. Besonders motiviert haben uns oft Rückschläge. Kundenseitig war der Start der Zusammenarbeit mit IKEA im Bereich Google Ads 2018 ein Meilenstein, ebenso wie die Porsche Holding im Herbst 2020. Beide Aufträge haben uns gezwungen, uns neu zu organisieren, Prozesse zu straffen und uns in allen Bereichen zu verbessern.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen für euch als Geschäftsführer einer Online-Marketing-Agentur?

Markus: Für die Agentur wird das Thema KI in den kommenden Jahren das Spiel verändern. Das ist gut so, weil wir davon profitieren können. Wir haben mehr Zeit für persönliche Beratung, Strategie und Planung des Erfolgs unserer Kund:innen. Für mich persönlich ist die Größe des Teams eine Herausforderung. Wir wollen, dass alle otagos ihre Talente entfalten können und unsere Kultur beibehalten, während wir gleichzeitig in Prozessen und Spezialisierung weiter zulegen müssen. Das ist besonders wichtig, da wir in den nächsten fünf Jahren unseren Umsatz erneut verdoppeln wollen.

Was war in den letzten zehn Jahren besonders schwierig?

Jan: Nach einer ruhigeren Zeit gibt es wieder mehr Bewegung. Große Konzerne wie Google, Apple und Microsoft versuchen, Menschen stärker in ihren eigenen Ökosystemen zu halten. Gleichzeitig gibt es immer mehr Regulierungen, insbesondere in der EU. Die DSGVO hat vieles verändert. Marketing braucht viele Daten, um gut zu funktionieren, aber die Erhebung wird immer schwieriger. KI wird viele „gebastelte“ Lösungen durch professionelle Tools ersetzen. Unser tägliches Arbeiten wird sich in den nächsten Jahren stärker verändern, als wir uns das jetzt vorstellen können.

Markus: Corona war die größte Herausforderung. Zum Glück haben wir schnell gemerkt, dass in dieser Zeit starke Beziehungen wichtig sind – im Team und mit Kund:innen. Wir konnten vielen Firmen im Lockdown helfen und haben nachhaltig davon profitiert. Für mich persönlich ist der ständige innere Konflikt zwischen weniger operativem Sales und der Konzentration auf langfristige Themen eine Herausforderung. Ich arbeite sehr gerne mit unseren Kund:innen, aber die strategischen Themen leiden oft darunter.

Wer oder was hilft euch dabei, diese Herausforderungen täglich zu bewältigen? Was bringt euch in der Freizeit den besten Ausgleich?

Jan: Bewegung ist mir sehr wichtig, ob drinnen oder draußen. Mein Ziel, zumindest einmal im Monat auf einen Berg zu wandern, halte ich nicht immer ein, aber vielleicht klappt es ja nächstes Jahr. Beim Lesen habe ich Phasen. Eine Zeit lang habe ich nonstop Krimis in historischen Settings gelesen, momentan fesseln mich eher Sachbücher.

Markus: Das Team hilft mir sehr, sowohl persönlich als auch bei den Aufgaben. Es gibt viele Kolleg:innen, mit denen ich mich auf einer persönlichen Ebene gut austauschen kann. Ich kann so sein, wie ich bin, ohne mich verstellen zu müssen. Wir feiern auch gerne gemeinsam, was mir hilft, loszulassen und zu entspannen. Zudem mache ich seit fast zwei Jahren ein monatliches Coaching, was mir sehr geholfen hat, schwierige Entscheidungen zu reflektieren und vorzubereiten. Privat ist meine Familie die wichtigste Säule. Meine Frau und mein fast siebenjähriger Sohn sind mein größter Ausgleich. Meine zweite Firma, trinkreif, bietet oft tiefsinnige Gespräche und viel Spaß. Zudem versuche ich dreimal pro Woche Sport zu treiben, ob Radfahren, Fitness, Wandern oder Skifahren im Winter.

Wie behaltet ihr eure Leidenschaft für das Thema WWW und wie hat sie begonnen?

Jan: 1992 habe ich das WWW im Textbrowser kennen und lieben gelernt. Ob das ein Zeichen für meine Vorstellungskraft oder eher für meine visuelle Ignoranz ist, weiß ich nicht. Für mich ist das WWW eines der modernen Weltwunder, das wir alle gemeinsam nutzen und ausbauen dürfen. Die Schnittpunkte zwischen Technik und der Art, wie Menschen das WWW nutzen, halte ich für besonders spannend. Man lernt nie aus, und es kommen immer neue Themen hinzu.