10 Anti-Pattern bei der Agilisierung von IT-Operations — Teil 1
Urheberrechtlich geschütztes Material — (c) Springer

10 Anti-Pattern bei der Agilisierung von IT-Operations — Teil 1

Lessons Learned der Digitalen Transformation: 10 Anti-Pattern bei der Agilisierung von IT-Operation-Abteilungen

Unser (1) neues Buch ist erschienen bei Springer: „IT-Operations in der Transformation“. Wir haben die aus unser Sicht wichtigsten Themen über zukunftsweisende IT-Betriebsmodelle zwischen „Hey Joe“ und „NoOps“ zusammengestellt.

Mir war wichtig, dafür die aus meiner Sicht wichtigsten zehn Anti-Pattern bei der Agilisierung von IT-Operation zu skizzieren.

Gerne möchte ich Ausschnitte aus dem Geleitwort hier (leicht verändert und gekürzt) als kurze Artikelserie teilen, um damit zur Diskussion anzuregen und aufzurufen:

Wie sind eure Erfahrungen zur Agilisierung von IT-Operations im realen Betrieb einer Versicherung (oder eines anderen etablierten Unternehmen) in dem „neue Technologien“ auf „Legacy“ treffen?

Einleitung

Liest man die einschlägige Literatur (oder stöbert hier auf LinkedIn), so könnte der Ein- druck entstehen, wir leben mit der Unternehmens-IT in einer DevOps- oder gar NoOps-Welt: Neue XaaS-Tools ermöglichen dem Fachbereich das weltweite, automatisierte und permanente Deployment der Unternehmenssoftware, und das über die verschiedenen Hyperscaler. Auch die letzte Organisation ist „cross-funktional“ als Motorradklub (Chapter) oder Stamm (Tribe) organisiert, und Meetups, Management 2.0 und OKR bestimmen den – natürlich agilen – Alltag.

Außerhalb der Welt der Start- und GrownUps und außerhalb der Welt der Berater:innen, also bei all jenen Unternehmen, die nicht erst kürzlich gegründet wurden oder eine Ausgliederung auf der grünen Wiese versuchen, kurz in vermutlich der Mehrheit aller mittelständischen und einem signifikanten Teil der Großunternehmen, sieht die Welt der IT-Operations nach meiner Erfahrung jedoch (noch?) anders aus: Tatsächlich erleben IT-Verantwortliche und Fachbereiche dort täglich die erwartbaren und unerwarteten Probleme einer gewachsenen IT-Infrastruktur.

Aus meiner Sicht ist fast jedes der oben genannten Unternehmen derzeit auf dieser Reise zur Agilität und der Nutzung aktueller Konzepte wie Cloud Native, BizDevOps und cross-funktionaler Zusammenarbeit. Je nach Unternehmenskultur und Investitionswillen bzw. -möglichkeiten ist man unterschiedlich weit fortgeschritten in dieser Transformation und kämpft mit den Herausforderungen.

Zehn der dabei am häufigsten auftretenden Probleme, und wie diese zumeist falsch angegangen werden, möchte ich hier anreißen. Sie erläutern mögliche Konsequenzen für den Umgang mit Technologischen Schulden und Organisatorischen Schulden.

Schön wäre es, wenn damit die Verantwortlichen für die Planung und Steuerung von „Digitalen Transformationen“ Hinweise erhalten, eine IT-Operations möglichst effektiv und ohne Beeinträchtigung zu transformieren.

Anti-Pattern 1 – „Big zoo of infra: Gemengelage in der IT- Infrastruktur“

Der größte technologische Unterschied zwischen Startup und etablierten Unternehmen dürfte die gewachsene IT-Infrastruktur sein: Eine immer komplexer werdende Mischung von Infrastruktur unterschiedlichster Technologien (Mainframe, UNIX, Windows, On Premise, SaaS, PaaS, IaaS). Der „Spaghetticode“ läuft auf einem „Infrastrukturzoo“. Da unterschiedliche Technologien auch jeweils andere Kompetenzen benötigen, sind diese zum Teil organisatorisch getrennt (Mainframe versus Distributed versus Cloud), zumindest aber stoßen unterschiedliche Erfahrung, Kompetenzen und Schwerpunkte aufeinander.

Was tun?

Notwendig ist hier ein klares Zielbild der (Software-) Produkte, in dem IT-Infrastruktur nicht mehr als resultierender Lieferant, sondern als integraler Bestandteil inklusive Life- Cycle-Management angesehen wird. Eine übergeordnete Unternehmensarchitektur muss dabei für das Zusammenspiel der einzelnen Plattformen und Technologien sorgen.

Fortsetzung folgt.

Link zum Buch (PDF und Print verfügbar)

(1) Editors/Herausgeber sind Hans-Peter Froeschle , Dr. Nikolaus Schmidt und Ralf Oestereich

I thoroughly enjoyed reading this book! Many useful references to theoretical frameworks but more importantly put into perspective by seasoned professionals! I also love the wit and joy of language! The 10 anti-patterns and the picture of the „Big Ball of Mud“, the unknown, undocumented territoy at the core of every Transformation initiative: haven‘t we all encountered it.. Go on, have a read! In addition to very useful professional advise, which might help you avoid pitfalls, some of the real-life examples will be familar and might put a smile on your face, the same way they did for me!

Volker Gruhn

Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE, Hochschullehrer für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen

1y

Wenn ein erfahrener Manager wie Ralf die aktuellen Buzzwords infrage stellt, dann ist ja immer was dran und drüber nachdenken lohnt! Na klar, irgendwie ist jeder auf dem Weg zu Agilität. Und in existierenden Kontexten kommt da kaum jemand beim perfekten Zielbild an. Aber vielleicht muss man gerade in komplexen Ausgangslagen auf die Agilitätspauke hauen, um überhaupt voranzukommen. Zu viel Pauke und zu viel eigene Terminologie wird dann aber leicht ideologisch. Den Punkt unterschreibe ich voll und ganz. Schönes Buch dazu: Betrand Meyer: Agile!: The Good, the Hype and the Ugly. Und eine Binse am Ende: gerade bei nem massiven Eingriff in Gewohntes, wie bei dem Weg zur Agilität. Niemals ohne Change Management.

To view or add a comment, sign in

Explore topics