c't 15/2024
S. 110
Wissen
Chip-Aufschleifer
Bild: Fritzchens Fritz

Kleinkunst

Wie Profis und Amateure Chipstrukturen ans Licht bringen

Halbleiterbauelemente sind Wunderwerke der Miniaturisierung, einige sind geradezu Schönheiten. Es gibt viele Gründe, weshalb Spezialisten diese Nanostrukturen erforschen – und ihre Erkenntnisse sind lehrreich.

Von Christof Windeck

Es ist das farbenfrohe Ergebnis stundenlanger Fummelei: ein Die-Shot, also die mikroskopische Aufnahme der Strukturen eines Prozessors oder anderen Halbleiterchips. Spaß an diesem seltenen Handwerk haben Amateure wie Richard Kaußler und der Flickr-Nutzer Fritzchens Fritz, die sich die dazu nötigen Fertigkeiten selbst beigebracht haben. Aber es gibt auch Firmen, die Chips gegen Geld untersuchen, nämlich sogenannte Teardown-Dienstleister wie TechInsights aus Kanada oder die Yole Group aus Frankreich. Und selbstverständlich haben die jeweiligen Chiphersteller selbst das Wissen und die Geräte, um die von ihnen gefertigten Mikrostrukturen zu erforschen. Wir schauen den Chipaufschleifern über die Schulter und beleuchten ihre Motive.

Wozu?

Den Profis geht es nicht um die Schönheit ihrer Chips, auch wenn sich Intel-Chef Pat Gelsinger dafür begeistern kann. Die Chiphersteller untersuchen ihre Produkte, um Fehler zu finden, zur Qualitätskontrolle und um ihre Fertigungsverfahren zu optimieren.

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