A Year of Firsts

...könnte man unser Jahr 2020 bei QX bezeichnen. Schon im März mussten wir uns mit der Frage konfrontieren, wie sich unser Veranstaltungs- und Dienstleistungskatalog digitalisieren ließe. Schließlich haben wir als Unternehmer- und Führungskräftenetzwerk seit der Gründung von QX vor 25 Jahren stets großen Wert auf persönlichen, analogen Austausch und die Schöpfungskraft weitverzweigter Netzwerke gelegt, wovon wir auch nach wie vor überzeugt sind. Jedoch wird jedem von uns in diesen Zeiten eine besondere Flexibilität abverlangt, wenn man erfolgreich aus ihnen hervortreten möchte. In diesem kurzen Resümee möchte ich gerne einen kurzen Rückblick auf die größten Learnings und Transformationen geben, die unsere Organisation im Laufe der Corona-Pandemine durchlebt hat.

Die ersten Schritte auf diesem Weg haben wir mit den Digital Leadership Talks im Frühling getan, einem Forum zum Austausch von Wissen und Erfahrungen unter unseren Netzwerkmitgliedern, um sich gegenseitig in den schwierigen Zeiten der ersten COVID-Welle zu helfen. Alles in der praktischen Umsetzung war uns neu; Was gilt es im Marketing einer digitalen Veranstaltung zu beachten? Welche Plattform nutzen wir? Und wie können wir einen essenziellen Part jeder Präsenzveranstaltung substituieren: Die spontanen Gespräche mit der Sitznachbarin, am Buffet, auf dem Gang, und beim abendlichen Wein. Wir haben diese Fragestellungen sukzessive für uns beantwortet. Das Endprodukt war eine fünftägige Konferenz-Woche, in der über 100 Teilnehmer jeden Nachmittag für mehrere Vorträge und anschließende Exchanges online zusammengefunden haben. 

Während unserer diesjährigen Leadership Conference bei Walter Knoll mit über 70 TeilnehmerInnen haben wir auch eine Remote-Teilnahme ermöglicht und so unser erstes Hybrid-Event erschaffen. Auch für einige Seminare unserer Management-Coaches in Disziplinen wie „Verhandlungstechnik“ oder „Rhetorik“ konnten wir Konzepte erstellen, die der Vermittlung von Wissen dessen Anwendung in der Praxis gerecht wurden. Und nicht zuletzt durfte der Austausch trotz Kontaktbeschränkungen auch nicht zum Erliegen kommen: Unsere „Peer Advisory Groups“, exklusive Meetings fachlich verwandter C-Level Executives aus verschiedenen Industrien haben sich größter Beliebtheit erfreut – auch, wenn man sich nur über die Kamera zuprosten konnte. 

Den Höhepunkt meines „digitalen Jahres“ hat jedoch das ICU-Finale im November gebildet. Als Stipendium für Studierende mit außergewöhnlichem Leadership-Potenzial ist das Event jedes Jahr ein Highlight im QX-Kalender. 31 Studierende und 10 MentorInnen kamen innerhalb von zwei Tagen für insgesamt 103 individuelle Gespräche oder Vorträge zusammen. 

Zusammenfassend kann ich feststellen, dass eine digitale Konferenz, ein virtuelles Meeting oder jedes sonstige remote-event nicht das „light“-Pendant seiner analogen Version ist. Der Arbeitsaufwand ist derselbe, es muss genauso viel Herzblut hineinfließen – jedoch bleibt so gut wie kein Spielraum für Improvisation. Jeder Hyperlink muss richtig zugeordnet, jede/r TeilnehmerIn präzise gebrieft, jeder Server korrekt installiert sein. 

Laufen all diese Vorbereitungen jedoch Hand in Hand, lassen sich Erfahrungen schaffen, die den „Originalen“ in kaum einem Aspekt nachstehen. Das ist schließlich der Grund, weshalb ich nicht ermüdet und entmutigt aus diesem Jahr gehen werde, sondern bereichert und erschöpft, aber zufrieden. Letztendlich haben wir es geschafft, das „QX-Feeling“ digital zu verpacken. Und der gemeinsame Drink an der Bar, den wir alle so sehnlichst vermissen, wird sicher wiederkommen. Bis dahin wissen wir uns immer noch selbst zu helfen.