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Gegen das Vergessen der NS-Opfer! Wir sind Unterstützer des Projektes „Rückkehr der Namen“ des Bayerischer Rundfunk und zogen am 11. April gemeinsam mit 1.000 Münchner*innen durch die Stadt und erinnerten an die Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Um die Namen, Gesichter und Schicksale ins Bewusstsein zu bringen, übernahmen die Teilnehmenden Patenschaften und standen mit Schildern an Orten mit Bezug zu deren Lebens- und Leidensgeschichten. Mit dabei waren unter anderem Oberbürgermeister Dieter Reiter, Dr. Charlotte Knobloch, Überlebende aus der Zeit und viele mehr. Den Mitarbeiter*innen und Schüler*innen der Pfennigparade war es ein besonderes Anliegen auch an diejenigen Menschen zu erinnern, die aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Behinderung im Zuge der sogenannten „Krankenmorde“ ermordet wurden. Felicitas (Schülerin) stand in der Steinheilstraße 17. Sie machte auf das Schicksal von Emma Auburger aufmerksam, die nach einer Gehirnhauterkrankung eine Behinderung hatte und daher als „lebensunwert“ galt. Nachdem sie früh Vollwaise wurde, hatte sie einen Vormund, der in der Steinheilstraße lebte. Emma wurde mit 39 Jahren in der Tötungsanstalt Hartheim in Augsburg ermordet. Für Feli ist es wichtig, sich an Menschen wie Emma zu erinnern: „Sie wurden dafür ermordet, wie sie waren, obwohl sie keine Schuld hatten. Auch heute gibt es noch Menschen, die Inklusion nicht vorantreiben wollen. Für die Menschen mit Behinderung nicht das gleiche Recht haben sollten. Mir ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung gesehen werden – wie jeder andere Mensch auch.“ Carola Birzele (Lehrerin) stand in der Augsburger Straße 47, um an Georg Büttner zu erinnern, der auch zu den Opfern der sogenannten „Krankenmorde“ zählte. „In unseren Berufen spiegelt sich wider, dass jedes Leben und jeder Mensch gleich wertvoll ist. Der Mensch, der Anwalt ist, ist genauso viel wert wie der Mensch mit einer geistigen Einschränkung. An Georg Büttner sehen wir die erschreckenden Folgen, wie unwert ein Leben betrachtet wurde. Wir sollten uns bewusst machen, wie schnell durch diese Ideologie Leben zerstört wurden.“ Auch Ernst-Albrecht von Moreau, einer der Vorstände der Stiftung Pfennigparade, nahm an der „Rückkehr der Namen“ teil. „Ich finde dieses Projekt so sinnvoll, weil es die Schicksale konkreter Personen beschreibt, nicht nur Zahlen nennt, die abstrakt bleiben. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Zeit des schrecklichen Nazi-Terrors lebendig zu halten. Es macht bewusst, wozu wir Menschen in extremen Situationen fähig sind. Als Vorstand eines Sozialunternehmens für Menschen mit Behinderung ist es mir wichtig, heute hier vor Ort zu sein. Immerhin leben wir in Zeiten, in denen die Diskussion über den Wert von Leben wieder aufflammt. Wir müssen dafür einstehen, dass jedes Leben und jeder Mensch wertvoll ist und jedem das Recht auf Teilhabe und Wirksamkeit zusteht und für eine Gesellschaft kämpfen, die auf Wahrheit und Gerechtigkeit baut.“

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