Der Content auf LinkedIn wird immer oberflächlicher. Um es höflich zu formulieren: Das Niveau hat deutlichst nachgelassen.
Jede Menge Bilder mit strahlenden Gesichtern. Die Daumen zeigen krampfhaft in die Höhe. Irgendwelche Veranstaltungen in hippen Locations, bei denen man sich selbst feiert und fleißig Selfies mit vermeintlichen Role Models postet. Ein sinnbefreiter Award nach dem anderen. Die meisten sind gekauft, sagen null über die Qualität des Preisträgers aus und sind zu Geschäftsmodellen verkommen. Mit der Daseinsberechtigung von Unternehmen hat das alles nichts mehr zu tun.
Irgendwelche selbsternannte Generationen-Erklärer und Blaupausen-Verkäufer, die anderen Lösungen verkaufen wollen, ohne das Problem verstanden zu haben. Sehr viel Content auf LinkedIn ist an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten. Vieles hier ist in der Zwischenzeit Marketing-Klamauk. Regelmäßig bekommt man Nachrichten von Personen, die einfach nur etwas verkaufen wollen. Nicht selten mit der plump-vertraulichen Ansprache „Hi Oliver“, ohne jemals vorher miteinander in Kontakt gestanden zu haben.
Mir geht das auf die Nerven.
Ich nutze LinkedIn seit einigen Jahren mit Begeisterung. Habe viele Kontakte geknüpft und einige interessante Menschen dadurch kennengelernt. Manchmal ist auch mehr daraus entstanden. Vor allem habe ich meinen Horizont erweitert und mir viele Anregungen geholt, die mir in meinem Leben weitergeholfen und mich bereichert haben.
Mein Wunsch: Wieder mehr Beiträge mit Substanz und Inhalt. Weniger Nebelkerzen. Beiträge von Menschen, die etwas zu erzählen haben und keine Belanglosigkeiten verbreiten. Menschen, die denken und sagen, was Sache ist und nicht politisch korrekt um den Kern herum seifen. Inhalte, die Zusammenhänge erklären, Komplexität erschließen und dadurch auf die Transformation unserer Gesellschaft einzahlen.