Beitrag von Andreas Bovenschulte

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Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen

Bremen ist bekanntlich (auch) eine Autostadt - mit Mercedes als größtem privaten Arbeitgeber, einer starken Zulieferindustrie und einer hohen Bedeutung des Autoexports und -imports für unsere Häfen. Und trotzdem oder gerade deswegen betrachte ich die geplanten EU-Zölle auf E-Autos aus China mit Sorge. China ist ein zentraler Absatzmarkt für die deutsche Autoindustrie, die durch chinesische Gegenmaßnahmen entsprechend hart getroffen werden könnte. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 1) Aus Deutschland wurden im Jahr 2023 Pkw im Wert von 15,1 Mrd. Euro nach China exportiert. Die Importe von Pkw hatten einen Wert von nur 4,0 Mrd. Euro. 2) Die Autozulieferer exportierten im Jahr 2023 Teile im Wert von 11,2 Mrd. Euro nach China, während Teile im Wert von nur 2,8 Mrd. Euro aus China importiert wurden. Deutschland hätte in einem eskalierenden Handelskrieg also viel zu verlieren. Und es ist unwahrscheinlich, dass Bremen dabei verschont würde. Deshalb: Nichts spricht dagegen unfaire Wettbewerbspraktiken Chinas hart zu kritisieren, im Gegenteil. Aber statt auf Strafzölle zu vertrauen sollten wir alles daran setzen E-Autos made in Germany international konkurrenzfähig zu machen.

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