Aus dem Kurs: WordPress lernen

WordPress ist Open Source, also kostenlos. Oder? – Tutorial zu WordPress

Aus dem Kurs: WordPress lernen

WordPress ist Open Source, also kostenlos. Oder?

Vielleicht haben Sie, bevor Sie diesen Kurs gestartet haben, ein Mal WordPress in Ihre Browser-Suchleiste eingetippt. Dann ist Ihnen wahrscheinlich aufgefallen, dass es zwei Arten von WordPress gibt, nämlich WordPress.com und WordPress.org. Aber wieso eigentlich? Was ist der Unterschied zwischen WordPress.com und WordPress.org? Um das herauszufinden, müssen wir in die Geschichte von WordPress schauen. Wie also ist WordPress entstanden? Die Geschichte von WordPress beginnt 2003. WordPress entstand eigentlich aus einer Notsituation. Das beliebte Blogging-System "b2/cafelog" wurde vom Hauptentwickler Michel Valdrighi eingestellt. Zwei weitere Entwickler, die auch Nutzer von "b2/cafelog" waren, nämlich Matt Mullenweg und Mike Little, entschieden dann, eine neue Plattform auf der technischen Grundlage von "b2/cafelog" zu entwickeln. Am 27. Mai 2003 war es dann so weit. Da erkundigte Matt die Verfügbarkeit der ersten Version von WordPress an. Sie wurde von der Community unglaublich gut aufgenommen. Das neue WordPress basierte auf "b2/cafelog", hatte aber erhebliche Verbesserungen. Die erste Version von WordPress enthielt eine neue Verwaltungsoberfläche, neue Vorlagen und generierte XHTML 1.1 konforme Websites. Der Beitragseditor sah damals noch ziemlich anders aus. Im Mai 2004 wurde mit der Version 1.2 von WordPress die Plug-in-Architektur eingeführt. Diese ermöglicht es, Benutzerinnen und Benutzern und auch Entwicklerinnen und Entwicklern die Funktionalität von WordPress zu erweitern, indem sie ihre eigenen Plug-ins schreiben und diese mit dem Rest der Gemeinschaft teilen. Bis heute ein wichtiger Bestandteil von WordPress. Während sich WordPress für die Community öffnete, eben, zum Beisiel, mit Plug-ins, geschah in der Blogging-Branche zu dieser Zeit das genaue Gegenteil. Der Marktführer im Bereich der Blogging Tools war zu dieser Zeit Moveable Type. Moveable Type kündigte ein neues Lizenzsystem an. Dieses kam bei vielen der Benutzerinnen und Benutzern gar nicht gut an, und sie fingen an, auch nach einer neuen Blogging-Plattform umzusehen. Im Gegensatz dazu präsentierte sich WordPress als ehrgeiziges Projekt, dass den Nutzenden eine ausgereifte, stabile, einfache und trotzdem flexible Plattform bot. Die Funktionen waren durchaus konkurrenzfähig mit den klassischen Systemen, die lizenzpflichtig waren. Die Adoptionsrate von WordPress stieg mit dieser Version 1.2 dann stark an. 2005 gründete Matt Mullenweg dann, einer der WordPress-Mitbegründer, die Firma Automatic. Diese Firma betrieb von nun an WordPress als Freemium-Blogging-Plattform. Im Juni 2010 übertrug Automatic das Eigentum an der WordPress-Marke und dem WordPress-Logo an die WordPress-Foundation. Dies war ein bedeutender Moment in der Geschichte von WordPress. Denn er stellte sicher, dass WordPress weiter wachsen würde und nicht von einem Unternehmen oder einer Gruppe von Entwicklerinnen und Entwicklern abhängig ist, um das Projekt weiterzuführen. Das führte dazu, dass es am Schluss zwei Flaggen gab aber ein System. Einerseits WordPress.com, das System, das von Automatic vertrieben wird, und WordPress.org als Open Source-Plattform. Sie können sich das ganz einfach merken. WordPress.com ist die kommerzielle Version von WordPress und WordPress.org ist die Open Source-Version. Bis heute hat Automatic, diese Firma hinter WordPress.com, eine sehr zentrale Funktion für das WordPress-Projekt. Automatic ist nicht nur die Firma hinter WordPress.com, sondern vertreibt auch WooCommerce. Das ist das Shop-Plug-in für WordPress und läuft auf 20% aller WordPress Websites. Zudem ist Automatic unglaublich central für die WordPress-Entwicklung. Bis heute. Zum Beispiel unterstützt Automatic die Organisation von WordCamps. WordCamps, das sind Treffen von WordPress-begeisterten Personen, die überall auf der Welt stattfinden. Zudem ist Automatic richtungsweisend für Updates und auch die strategischen Entscheide, wohin sich WordPress entwickeln soll. Seit 2014 wird zudem mindestens 5% der gesamten Unternehmenszeit, also der geleisteten Arbeitszeit aller Unternehmen bei Automatic, für den WordPress-Core benutzt. Also für Grundfunktionen von der Open Source-Version von WordPress. Dies führt dazu, dass heute WordPress.org das am meisten verwendete CMS ist. Und dieses Open Source-Lizenzsystem hat große Vorteile. Open Source-Systeme kann man kostenfrei herunterladen, installieren und umkonfigurieren. Die Entwicklung läuft in der Community. Das Ziel ist schlussendlich eine Demokratisierung von Software. Diese soll für gleichlange Spiesse für alle sorgen. Es geht also bei WordPress um Zusammenarbeit statt Konkurrenzverhalten.

Inhalt