Aus dem Kurs: Unerwartete Veränderungen annehmen

Beispiel: Erfolgreich mit Veränderungen umgehen

Aus dem Kurs: Unerwartete Veränderungen annehmen

Beispiel: Erfolgreich mit Veränderungen umgehen

Mein Lieblingsbeispiel für jemanden, der mithilfe der richtigen Perspektive Veränderungen erfolgreich gemeistert hat, ist ein Marketingexperte. Ich wurde gebucht, um vor einer Selbsthilfegruppe von Arbeitssuchenden zu sprechen. Als ich ankam, sah ich ein großes Publikum, das gerade einer Sprecherin zuhörte. Sie war eine Geschäftsfrau und die freiwillige Koordinatorin der Gruppe. Gerade als sie zum Ende kam und bevor sie mich vorstellte, sah sie jemanden im Publikum und rief ihm zu: »Sean, ich habe dich gar nicht gesehen. Wärst du bereit, hier deine Geschichte zu erzählen?« Sean kam auf die Bühne und sagte: »Hallo zusammen. Manche von euch kennen mich. Ich bin ein glücklicher Ehemann, Vater und begeisterter Angler. Ich bin außerdem Marketingleiter und habe vor Kurzem ohne eigenes Verschulden meinen Job verloren. Mein Einkommen hat sich in kürzester Zeit auf null verringert. Also musste ich, wie ihr alle, mein Leben anpassen. Nachdem ich mich einige Tage lang wie ein kompletter Versager gefühlt hatte, wusste ich, dass ich irgendeinen Job finden musste. Früher war ich Leiter eines 30-köpfigen Teams. Aber seit einigen Monaten putze ich von Mitternacht bis 4 Uhr früh Büros in der Main Street 15. Das reicht aber nicht. Deswegen verteile ich jetzt auch Kostproben im Supermarkt. Es ist eine Herausforderung, aber mir geht es gut. Tatsächlich wurde mir klar, für wie viele Dinge ich dankbar sein muss. Wir haben unser Haus noch, meine Familie hat zu essen und ich verbringe mehr Zeit mit meinen Kindern.« Sean an jenem Tag so selbstbewusst und gelassen zu sehen, rührte mich. Uns allen wurde klar, dass man manchmal den eigenen Stolz herunterschlucken und tun muss, was nötig ist. Und wenn man das tut, erkennt man, was wirklich wichtig ist. Es war eine tolle Veranstaltung und ich habe mich großartig mit Sean unterhalten. Ein Jahr später traf ich Sean zufällig in einem Einkaufszentrum. Er erzählte mir, dass er einen neuen Job gefunden hat, ähnlich dem, den er verloren hatte, aber in vielerlei Hinsicht besser. Er sagte: »Kostproben im Supermarkt zu verteilen hat irgendwie Spaß gemacht. Während der Arbeit habe ich mit den Menschen gesprochen und sie kennengelernt. Einmal nahm ein Mann eine Kostprobe und wir kamen ins Gespräch. Wie sich herausstellte, war er Marketingleiter bei einem Mitbewerber meines früheren Arbeitgebers. Er fand heraus, wer ich bin, und bald darauf hatte ich einen neuen Job.« Ich antwortete: »Das ist großartig!« Dann sagte er: »Rate mal, wo mein neues Büro ist. Main Street 15!« Sean arbeitete nun tatsächlich in demselben Büro, das er zuvor nachts geputzt hatte. Ich sagte: »Herzlichen Glückwunsch, Sean! Es muss toll sein, wieder auf den Beinen zu sein.« Er sah mich an, grinste und sagte: »Aber Doc, ich bin nie hingefallen. Ich bin nie hingefallen.« An jenem Tag hat mich Sean eindrucksvoll daran erinnert, dass Perspektive alles ist.

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