Aus dem Kurs: Selbstbewusstsein und Gelassenheit entwickeln

Vom Selbstbewusstsein zur Selbstliebe

Aus dem Kurs: Selbstbewusstsein und Gelassenheit entwickeln

Vom Selbstbewusstsein zur Selbstliebe

Gehen wir also zur Klärung der Begriffe einen Schritt weiter. Wir sind gestartet mit dem Selbstbewusstsein als Basis des Selbstwertgefühls. Der nächste Schritt führt uns zum Selbstvertrauen. Selbstvertrauen bedeutet: Ich kann auf meine Kenntnisse und Fähigkeiten vertrauen und damit auch auf die Sinnhaftigkeit der Entscheidungen, die ich auf ihrer Basis treffe. Ich habe einen Strauß von Fähigkeiten und Eigenschaften, über die ich nicht nachdenken muss, sondern die mir sozusagen automatisch zur Verfügung stehen. Selbstvertrauen ist nicht statisch. Wenn ich positive Erfahrungen mache, dann bestärkt das mein Selbstvertrauen. Nehmen Sie an, Sie seien im Ausland unterwegs und hätten vorher die Sprache des betreffenden Landes gelernt. Nach dem Aufenthalt stellen Sie fest, dass Sie sich nahezu problemlos unterhalten konnten. Das stärkt Ihr Vertrauen in die Beherrschung dieser Sprache oder auch Ihr Vertrauen in Ihre generelle Fähigkeit, eine neue Sprache zu erlernen. Daraus ergibt sich ein weiterer Effekt: Ihre Selbstsicherheit wird gestärkt. Dieser Effekt beruht auf der Verbindung von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, wie sich Selbstvertrauen und Selbstsicherheit voneinander unterscheiden. Aus meiner Sicht besteht der Unterschied darin, dass Selbstsicherheit viel mit der Umsetzung von Wissen und Fähigkeiten in Handlungen und mit dem Auftritt nach außen zu tun hat. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen versetzen mich in die Lage, selbstsicher zu handeln. Ich habe die Begriffe in einer Grafik zusammengefasst, um den Zusammenhang anschaulich zu machen. Dort sehen Sie noch einen weiteren Begriff, der der Pyramide die Spitze aufsetzt: die Selbstliebe. Ich sehe förmlich, wie Sie bei diesem Begriff zucken, denn wir verbinden ihn oft mit Narzissmus oder Egoismus. Das meine ich hier aber nicht. Selbstliebe bedeutet für mich vielmehr eine positive, bejahende Haltung der eigenen Person gegenüber, in dem festen Wissen, dass die eigene Person nicht perfekt ist. Oder versuchen wir einen anderen Ansatz. Stellen Sie sich Ihre Partnerin oder Ihren Partner, Ihre Eltern, Geschwister oder Kinder vor oder wählen Sie irgendeine andere Person, die Sie lieben. Was bedeutet Liebe in diesem Zusammenhang für Sie? Sicherlich bedeutet es nicht, das perfekte Bild dieses Menschen zu lieben. Jemanden zu lieben, bedeutet vielmehr, die geliebte Person so zu akzeptieren, wie sie ist, mit all ihren kleinen und großen Eigenheiten, Stärken und Schwächen. Genau das wünsche ich mir auch für meine eigene Person.

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