Aus dem Kurs: Printproduktion verstehen

Wie funktioniert der Offsetdruck?

Aus dem Kurs: Printproduktion verstehen

Wie funktioniert der Offsetdruck?

Wenn Sie schon einmal einen Druckauftrag in eine professionelle Druckerei gegeben haben, dann haben Sie sicherlich schon einmal den Begriff Offsetdruck gehört. Wo kommt aber nun der Begriff Offsetdruck überhaupt her? Der Begriff Offsetdruck rührt daher, dass hier die Druckplatte, also jene hier, das Papier nicht direkt bedruckt. Beim Offsetdruck druckt die Druckplatte zuerst auf eine Gummiwalze, und von dieser Gummiwalze aus wird nun die Farbe auf das Papier übertragen. Das ist auch der Grund dafür, warum man die Druckplatte hier direkt lesen kann, und die Informationen hier auf dieser Druckplatte nicht spiegelverkehrt sind im Gegensatz zum klassischen Bleisatz oder im Kartoffeldruck. Hier wird das Papier nicht direkt bedruckt. Hier wird das Ganze "Offset" zuerst gegen die Gummiwalze gedruckt, von dort auf das Papier übertragen. Im Gegensatz zum Digitaldruck muss beim Offsetdruck zuerst eine derartige Druckplatte hergestellt werden. Diese Druckplatte wird in einem Plattenbelichter hergestellt. Ein solcher Plattenbelichter kann man sich vorstellen, wie eine Art Laserdrucker, nur dass hier eben nicht Farbe auf das Papier aufgebracht wird, sondern eine solche Platte, welche meistens aus Alu hergestellt ist, belichtet. Streicht man mit dem Finger hier über eine derartige Druckplatte, so spürt man keine Erhebung, wie eben hier beim klassischen Druck mit solchen Kegeln. Wie funktioniert das Ganze aber nun? In der Druckmaschine wird diese Platte zuerst mit einer dünnen Schicht Wasser überzogen. Der Wasserfilm bleibt nun nur an den Stellen kleben, an denen die Platte nicht belichtet ist. Im nächsten Schritt wird die Druckplatte an der Druckfarbe vorbeigeführt. Druckfarben sind recht zähflüssig und basieren auf Öl. Ähnlich wie nun Wasser und Öl sich in einem Glas abstoßen, verhält es sich hier auch auf einer derartigen Druckplatte. An den Stellen, an denen die Platte mit einem Wasserfilm überzogen ist, bleibt keine Farbe kleben. An den Stellen, an denen kein Wasser ist, schon. Nun wird wie eingangs erwähnt die Farbe auf die Gummiwalze übertragen und von dort dann auf das Papier. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Rollenoffsetdruck und dem Bogenoffsetdruck. Ihre Tageszeitung wird, zum Beispiel, im Rollenoffsetdruck hergestellt. Hier wird das Papier auf einer großen Rolle angeliefert, bedruckt und erst ganz zum Schuss geschnitten. Im Bogenoffsetdruck wird das Papier bereits geschnitten, also auf Bögen angeliefert und dann bogenweise bedruckt. Möchte man in vier Farben drucken, so wird heutzutage in der Regel eine Maschine verwendet, bei der vier solcher Druckwerke hintereinander geschaltet sind. Möchte man zusätzlich noch Schmuckfarben drucken, so ist meistens auch noch eine fünfte oder vielleicht sogar eine sechste Druckmaschine hintereinander geschaltet. Und gerade im Bogenoffsetdruck wird dann maschinell dafür gesorgt, dass der Druckbogen von einem Druckwerk automatisch zum nächsten Druckwerk übergeben wird. All das wird dann als Bogenoffsetdruck bezeichnet.

Inhalt