Aus dem Kurs: Photoshop: Gradationskurven

Wie sich RGB-Farben zusammensetzen – Tutorial zu Photoshop

Aus dem Kurs: Photoshop: Gradationskurven

Wie sich RGB-Farben zusammensetzen

Um Gradationskurven gezielt einsetzen zu können, sollten Sie das grundlegende Farbmodell verstanden haben, mit dem Sie gerade arbeiten. In der Regel wird das das RGB-Modell sein, also die additive Farbmischung und das sehen Sie hier repräsentiert. Und stellen Sie sich das so vor, als wenn Sie einen Beamer haben, der drei verschiedene Farben auf eine dunkle Fläche scheinen lässt, und zwar Rot, Grün und Blau. Und dann sehen Sie hier, wie sich diese Farben zueinander dann kombinieren, und zwar zu Gelb, zu Magenta beziehungsweise zu Zyan und alle drei zusammen zu Weiß. Es gibt da natürlich auch andere Farbmodelle, wie beispielsweise CMYK, was in der Druckvorstufe eine große Rolle spielt, oder LAB, was sehr viele und sehr schöne Tricks ermöglicht in Photoshop, was aber an dieser Stelle deutlich zu weit führen würde. Deshalb konzentrieren wir uns hier einmal auf das RGB-Modell. Wie genau funktioniert das jetzt? Sie müssen sich das so vorstellen, dass Sie jeweils in den Gradationskurven, ja, diese einzelnen Kanäle haben, Rot, Grün und Blau und je nachdem, ob Sie einen Kanal verstärken, also aufhellen, erhalten Sie entsprechend die Farbe, die der Kanal angibt. Also lange Rede kurzer Sinn, ich gehe mal in den Rotkanal. Wenn ich hier Helligkeit dazugebe, dann erhalten wir rote Farbe, also mehr rote Farbe in einem Foto. In diesem Fall habe ich einfach eine graue Fläche als Hintergrund, damit Sie die jeweiligen Effekte sehr gut sehen können. Genau das gleiche Spiel passiert, wenn ich in den Grünkanal gehe, dort mehr Grün hinzugebe, dann erhalten wir Grün. Gehe ich in den Blaukanal und gebe Blau hinzu, erhalten wir Blau. So weit, so einfach. Aber was passiert, wenn man diese Farben reduziert, also wenn man die entsprechenden Kanäle in der Helligkeit senkt? Dann erhalten Sie jeweils die Komplementärfarbe und das ist die, die hier in diesem Schema der jeweiligen Farbe gegenüberliegt. Wenn ich also Rot herausnehme, erhalte ich mehr Zyan im Bild. Also wenn ich Rot senke, sehen Sie, dann erhalten wir ein Zyan, was in diesem Fall dunkler ist als hier, weil ich das ja vor einem grauen Hintergrund habe, also wenn ich den aufhellen würde, würden Sie hier genau das Gleiche sehen wie hier, also einen Zyan-Farbton. Dann schauen wir uns das Ganze an bei Grün, da müsste als Komplementärfarbe dann Violett herauskommen, also Magenta. Schauen wir uns das mal an. Ich nehme Grün raus und -- voilà -- wir erhalten die entsprechende Farbe, die Komplementärfarbe und bei Blau entsteht dann Gelb, was in diesem Fall natürlich auch sehr schmutzig aussieht aufgrund dieses grauen Hintergrundes. Aber okay, das ist noch sehr einfach. Sie können also durch Aufhellen die jeweilige Farbe verstärken und durch Absenken die jeweilige Komplementärfarbe erhalten. Sie können aber auch genau das Gegenteil erreichen. Sie können zum Beispiel durch Aufhellen von Rot und von Grün Gelb erhalten. Das möchte ich Ihnen auch mal zeigen. Ich gehe in den Grünkanal, mache das Ding etwas heller, gehe dann in den Rotkanal und helle hier ebenfalls auf. Und schon erhalten wir hier einen Gelbton und den kann man dann natürlich noch verstärken, indem man hier Blau reduziert und dann wieder die Ausgangshelligkeit herstellt, also im Prinzip korrigierend damit eingreift, um die Aufhellung in den beiden anderen Kanälen wieder zu kompensieren. Und das ist der große Nachteil beim RGB-Farbmodell, dass wirklich Helligkeit und Farbe aneinander gekoppelt sind. Auf jeden Fall haben Sie jetzt gesehen, wie das Ganze funktioniert. Sie können also die einzelnen Farben erreichen durch Aufhellen oder Abdunkeln oder Sie kombinieren zwei Kanäle, um die Komplementärfarbe des jeweils anderen Kanals, des übrigen Kanals zu erhalten. Also in diesem Fall war das Rot und Grün kombiniert zur Komplementärfarbe von Blau, nämlich Gelb. Ein Beispiel lassen Sie uns mal noch machen, also Alt+3, damit gehe ich in den Rotkanal, helle diesen auf, Alt+5, gehe ich in den Blaukanal und helle diesen auf und schon haben wir hier dieses Magenta. Ich kann dann ebenfalls im Grünkanal das Ganze noch verstärken, indem ich das Grün reduziere und dann wirklich dieses saubere Magenta erhalte. Also so funktioniert das Ganze mit den Farben in RGB und bei Fotos ist das Ganze dann natürlich noch mit den Farben, die Sie im Bild sehen, dann verrechnet. Das war jetzt nur mal die schematische Erklärung über einem grauen Hintergrund.

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