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Glauben Sie nicht zu wissen!

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Sokrates bester Freund Chaerephon fragte das Orakel von Delphi, ob irgendjemand weiser sei als Sokrates. Die deutliche Antwort: "Nein, niemand ist weiser." Sokrates selbst hält sich nicht für besonders, aber sein Forschergeist ist jetzt geweckt und er will es herausfinden. Er sucht alle Leute im Land auf, die den Ruf haben, klug zu sein, und überall passiert ihm dasselbe. Sokrates erkennt: Alle bilden sich ein, etwas zu wissen, obwohl sie nichts wissen, während ich, der nichts weiß, es mir zumindest nicht einbilde. Das Orakel meint wohl: Die Tatsache, dass ich zumindest nicht zu wissen glaube, macht mich zum weisesten Mann. Es geht also um die Haltung zum Wissen. Sokrates nahm die Rolle eines Nichtwissenden ein. Er stellte Fragen, wies auf Widersprüche und Lücken in den Antworten hin und so erst, schrittweise, entstand Wissen. Ich sehe hier eine deutliche Parallele zum beratenden Gespräch. Auch mit noch so viel Erfahrung wäre es falsch, mit einer vorgefassten Meinung darüber, was die…

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