Aus dem Kurs: InDesign Grundkurs: Basiswissen

CMYK-Farbsystem verstehen

Nachdem wir uns nun das Farbsystem RGB angeschaut haben, schauen wir uns nun einmal das Farbsystem CMYK an, welches für den Druck eigentlich wichtiger ist. Und damit wir uns das anschauen können, habe ich hier einmal das Dokument 04_01_Farbsysteme geöffnet. Das können Sie natürlich auf Ihrem System auch öffnen. Im Moment sehen wir hier nur dieses Farbsystem RGB. Das werden wir jetzt allerdings ändern, und zwar hier oben über das Menü Fenster. Dort gibt es das Bedienfeld Ebenen. Und bei dem Bedienfeld Ebenen, da möchte ich Sie bitten, nun einmal die Ebene CMYK einzuschalten, indem Sie hier auf der linken Seite in dieses leere Kästchen hineinklicken. Und wenn Sie das einmal machen, dann bekommen Sie dort ein Auge hinein. Und dann können Sie hier dieses Bedienfeld auch wieder zuklappen, indem Sie hier einfach auf das Ebenen-Symbol einmal draufklicken. Und nun haben wir dieses Farbsystem CMYK hier. Und dort sind die drei Grundfarben, das Cyan, das Magenta und das Gelb, also das CMY. Hier in den Mischfarben, dort haben wir jetzt jeweils Blau, Rot und Grün. Und diese Farben kennen Sie natürlich auch schon von dem RGB-System. Dort haben wir ja quasi die gleichen Farben, nur dass hier RGB unsere Grundfarben sind und das Gelb und das Cyan und das Magenta unsere Mischfarben sind. Und hier ist es genau umgekehrt. Hier ist sind Cyan, das Magenta und das Gelb unsere Grundfarben und das Rot, das Blau und das Grün sind unsere Mischfarben. Hier in der Mitte, dort bekommen wir rein theoretisch, rein mathematisch Schwarz. Aber man sieht es, glaube ich, auch am Bildschirm schon relativ gut, das ist kein wirkliches Schwarz. Wenn wir damit in den Ausdruck gehen, dann ist das eher ein dunkles Braun, so ein matschiges Braun. Und auch hier wollen wir natürlich jetzt einmal mit dem Farbsystem ein bisschen herumspielen. Und auch hier gehen wir nun hin und erstellen ein Rechteck. Dazu wähle ich hier aus der Werkzeugleiste wieder mein Rechteck-Werkzeug. Und ich ziehe hier unten ein Rechteck auf und ich öffne nun das Bedienfeld Farbe. Das finden wir hier oben im Menü unter Fenster > Farbe > Farbe und dann haben wir jetzt hier unser Bedienfeld. Das steht jetzt hier im Moment noch auf RGB. Das soll es nicht, sondern ich möchte das gerne umstellen, und zwar auf CMYK. Und deswegen klicke ich hier auf diese vier horizontalen Striche und dann sehen Sie, hier gibt es das Farbsystem CMYK. Wenn ich jetzt das einmal auswähle, dann sehen Sie, kann ich jetzt hier wieder Werte eintragen. Und zwar hier bei dem Cyan, da kann ich jetzt in dieses Feld hineinklicken und dann kann ich jetzt hier etwas eintragen. Im Gegensatz zu RGB können wir jetzt hier nicht die Werte von 0 bis 255 eintragen, sondern nur von 0 bis 100. Und jetzt gebe ich hier einmal ein 100 Cyan ein, also 100 % Cyan. Und bei Magenta, dort gebe ich jetzt 0 ein. Bei Gelb, also Yellow, gebe ich ebenfalls 0 ein und bei K gebe ich auch eine 0 ein. Und dann sieht man, bekommen wir jetzt hier dieses hundertprozentige Cyan. Wenn wir jetzt die anderen Farbwerte entsprechend einstellen wollen, dann können wir das Ganze jetzt hier mit diesen Schiebern machen, so wie wir das auch bei RGB kennengelernt haben. Und klar, 100 % Cyan und 100 % Magenta, das ergibt hier diesen Blauton. Und wie vorhin schon gesagt, wenn wir alle Werte hier auf 100 % setzen, dann wird das hier unten kein wirklich gutes, tiefes Schwarz. Und weil das so ist, haben wir hier in dem Drucksystem, in diesem Farbsystem noch eine vierte Farbe, nämlich die Farbe Key, so heißt das offiziell. Im Alltag ist dieses Key allerdings so gut wie immer Black und deswegen kann man es sich hier eigentlich ganz gut merken. Wenn ich jetzt hier dieses K noch raufziehe, dann bekommen wir jetzt hier ein wirklich tiefes Schwarz. Aber Achtung: An dieser Stelle würden wir jetzt an einer Stelle 100 % Cyan drucken, 100 % Magenta drucken, 100 % Yellow drucken und 100 % K drucken. In den Drucksystemen in einer Druckerei ist das jetzt zu viel Farbauftrag an einer Stelle. Stellen Sie sich das so ein bisschen vor wie aus Ihrer Grundschul- oder aus Ihrer Schulzeit, wenn Sie dort mit dem Pinsel und Wasserfarben gearbeitet haben und Sie hatten dann zu viel Wasserfarben auf dem Blatt Papier, dann ist das Papier irgendwann aufgrund des Wassers wellig geworden. In der Regel darf die Addition dieser vier Zahlen meistens nicht mehr als 300 %, 320 % oder auch mal 340 % sein. Das ist jetzt hier unser Farbsystem, welches wir im Drucker bzw. in der Druckerei verwenden. Sie werden das alle schon mal gesehen haben, wenn Sie bei Ihrem Farbdrucker die Farbkartuschen gewechselt haben, dass Sie dort dann in der Regel auch immer vier Farbkartuschen haben, die Sie dort entsprechend wechseln. Also, wir haben hier ein Vier-Farb-System. Ganz genau ist es kein Vier-Farb-System, sondern es ist ein Fünf-Farb-System, weil es gibt ja noch die fünfte Farbe, nämlich die Papierfarbe. Und die Papierfarbe ist die Grundlage und abhängig davon, wie viel Farbe wir nun auf dieses weiße Papier aufdrucken, abhängig davon wird aus der weißen Farbe jetzt etwas heraus subtrahiert. Deswegen nennt man das Ganze auch hier ein subtraktives Farbsystem. Aber wenn Ihre Papierfarbe eher schmutzig ist, weil Sie kein hochweißes Papier verwenden, dann fehlt Ihnen das natürlich, wenn Sie dann entsprechend Farbe aufdrucken. Und das kann man sehr, sehr gut im Zeitschriftenladen sehen, wenn Sie nämlich mal eine Tageszeitung neben ein Hochglanzmagazin halten. Dann werden Sie feststellen, die Tageszeitung hat schon ein deutlich weniger weißes Papier als ein Hochglanzmagazin und demzufolge sind auch alle Farbbilder in einer Tageszeitung deutlich weniger brillant, als wir das in einem Hochglanzmagazin haben. Also, wir haben hier ein subtraktives Farbsystem. Wenn alle Werte auf 0 sind, dann haben wir hier ein weißes Blatt Papier, und je mehr Farbe Sie draufdrucken, desto dunkler wird das, was wir hier sehen. Beachten Sie, wir haben ein Vierfarbsystem, aber genau genommen haben wir noch die fünfte Farbe, nämlich die Papierfarbe. Ich brauche jetzt hier dieses Bedienfeld Farbe nicht mehr. Ich brauche auch hier unten dieses Rechteck nicht mehr, deswegen lösche ich die nun. Was bedeutet das nun mit diesen beiden Farbsystemen, wenn wir in InDesign arbeiten? In den meisten Fällen müssen Sie sich zum Glück um diese Farbsysteme nicht groß kümmern. Sie sollten nur wissen, dass es diese Farbsysteme gibt und wie man entsprechend die Farbwerte einstellt. Wenn Sie ein Foto in InDesign platzieren, so handelt es sich bei einem Foto eigentlich immer hier um ein RGB-Bild. Sie müssen dieses RGB-Bild in InDesign allerdings nicht händisch in ein CMYK-Bild umwandeln. Das passiert später bei den richtigen Exporteinstellungen von alleine. Wenn Sie hingegen so etwas wie farbige Flächen anlegen, wenn Sie von einer Corporate Identity feste Farbwerte haben, so handelt es sich bei diesen festen Farbwerten sehr, sehr häufig um solche CMYK-Werte, sodass Sie diese Werte dann entsprechend hier einfach einstellen können. Sie kennen es, mein Tipp an dieser Stelle ist: Nehmen Sie sich mal ein paar Sekunden Zeit und spielen Sie ein wenig mit den Farbreglern herum, sodass Sie ein bisschen ein Gefühl dafür bekommen. Vielleicht erinnern Sie sich noch mal ein wenig an Ihre Grundschulzeit zurück. Dort haben Sie auch mit dem Tuschekasten gearbeitet, um Farben besser zu verstehen. Und hier in InDesign kann es nicht schaden, auch ein wenig mit den Farben herumzuspielen.

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