Aus dem Kurs: InDesign Grundkurs: Basiswissen (2023)

CMYK-Farbsystem verstehen

Schauen wir uns nun das Farbsystem CMYK, oder wenn man das Ganze auf Englisch aussprechen möchte, CMYK, einmal an. Ich befinde mich hier im Dokument 04_01_Farbsysteme, welches Sie in Ihren Beispielunterlagen finden. Und ich öffne hier einmal das Bedienfeld Ebenen. Das findet man hier oben über das Menü Fenster. Wenn ich hier einmal draufklicke, dann sehen Sie, ich habe für Sie hier zwei Ebenen angelegt, nämlich einmal die Ebene RGB und die Ebene CMYK, CMYK. Diese ist im Moment allerdings ausgeblendet. Das kann man daran erkennen, dass hier kein Auge zu sehen ist. Wenn ich hier in dieses leere Feld hineinklicke, dann bekomme ich das Auge. Und dann sehen Sie, jetzt wurden auch diese Farben hier unten eingeblendet. Also wir haben es hier mit einem anderen Farbsystem zu tun. Hier haben wir drei andere Grundfarben, nämlich die Grundfarbe Cyan, die Grundfarbe Magenta und die Grundfarbe Gelb. Und Sie sehen es auch hier, wenn wir diese Farben miteinander mischen, dann bekomme ich hier einmal Grün, Blau und Rot heraus. Hier in der Mitte, da bekomme ich theoretisch Schwarz, aber Sie sehen es, glaube ich, auch am Bildschirm ganz gut, das ist kein echtes Schwarz. Von der Mathematik her, von der Theorie her, müsste das jetzt hier Schwarz sein. Wenn man das Ganze jetzt allerdings ausdruckt, ist das eher so ein dunkles, schmutziges Braun. Auch hier an dieser Stelle möchte ich ebenfalls wieder ein Rechteck benutzen, um Ihnen dieses Farbsystem ein bisschen näherzubringen, also erstelle ich jetzt hier ein Rechteck. Ich öffne nun hier wieder mein Bedienfeld Farbe. Das findet man unter Fenster > Farbe > Farbe. Und dann habe ich das jetzt hier geöffnet. Ich bin jetzt hier im Moment noch im Farbsystem RGB. Das möchte ich natürlich ändern. Also klicke ich hier oben auf diese vier Linien und wähle jetzt hier CMYK, CMYK, aus. Und hier haben wir nun diese drei Grundfarben: Cyan, Magenta, Gelb, zu dem K komme ich gleich noch. Um jetzt hier die Flächenfarbe von meinem Rechteck zu ändern, wechsle ich hier oben zuerst zum Auswahlwerkzeug und wähle hier noch einmal dieses Objekt aus. Und dann kann ich jetzt hier entsprechend Werte eingeben. Bei dem Cyan gebe ich nun einmal 100 % ein und die anderen Werte setze ich hier jeweils auf 0. Und man ahnt es schon, klar, wenn ich hier 100 % Cyan eingebe, bekomme ich hier natürlich einen reinen Cyanton. Und hier funktioniert das Ganze grundsätzlich mit diesen Schiebern sehr ähnlich, wie wir das vorhin auch bei den RGB-Farben gesehen haben. Wenn ich jetzt hier diesen Schieber bewege, bspw. hier diesen Schieber bei dem Y, also bei dem Gelb, dann sehe ich schon, was passiert. Denn wenn ich diesen Schieber nach rechts bewege, dann werde ich jetzt hier einen Grünton bekommen. Wenn ich jetzt hier die Maustaste loslasse, dann habe ich hier unten auch einen Grünton. Wie vorhin schon angedeutet, wenn ich hier alle drei Werte auf 100 % setze, dann müsste ich theoretisch eigentlich einen Schwarzton bekommen. Das ist allerdings in der Praxis nicht der Fall. Deswegen gibt es hier in diesem System noch eine vierte Farbe, nämlich hier unten das K. Streng genommen steht das K hier für Key Color. Im Alltag kann man dieses K allerdings so gut wie immer mit K wie Black übersetzen, weil es in der Regel in den Druckereien immer für die Farbe Schwarz verwendet wird. Wenn ich jetzt hier diesen Wert auf 100 % setze, dann bekomme ich hier unten wirklich ein sehr intensives Schwarz. Das hier sollte man im Übrigen im Alltag nicht machen, weil wir jetzt hier wirklich alle vier Farben zu 100 % übereinander drucken und das im echten Druckprozess meistens nicht gut ausgeht, weil wir jetzt hier zu viel Farbe auf unser Papier draufdrucken und abhängig von der Papiersorte das eben zu keinen guten Ergebnissen führt. Abhängig von der Papiersorte ist es so, dass diese vier Werte zusammenaddiert manchmal nur so 300, 320, 340 % ergeben sollten, weil Sie sonst quasi zu viel Farbe auf das Papier draufdrucken. Ich nehme jetzt hier noch mal dieses K herunter, setze es mal auf 0 % und gehe jetzt hier auch noch mal mit meinem Magenta auf 0 %, um Ihnen hier noch etwas zu diesen Werten zu sagen. Sie sehen, im Gegensatz zu RGB können diese Werte hier nicht zwischen 0 und 255 sein, sondern können hier zwischen 0 und 100 % liegen. Das hat etwas mit der Art und Weise zu tun, wie gedruckt wird. Man hat also etwas wie einen maximalen Farbauftrag und der maximale Farbauftrag ist eben 100 %. Und hier können wir dann Abstufungen zwischen 0 und 100 % entsprechend eintragen. Bei RGB haben wir es mit drei Farben zu tun. Hier bei CMYK haben wir es also mit vier Farben zu tun, einem Vierfarbsystem. Streng genommen haben wir es nicht mit einem Vierfarbsystem zu tun, sondern mit einem Fünffarbsystem, denn die fünfte Farbe ist die Papierfarbe. Bei diesem System ist es ja so: Je mehr Farbe wir auftragen, desto dunkler wird der Farbton, der hier entsteht. Und deswegen reden wir hier nicht von einem additiven Farbsystem, sondern von einem subtraktiven Farbsystem. Je mehr Sie auftragen, desto dunkler wird das ganze System. Aber da wir ja im Druck nicht mit Weiß drucken, ist es natürlich auch so: Heller als die Papierfarbe kann Ihr Dokument nie werden. Und wenn Sie sich eine Tageszeitung anschauen im Vergleich zu einem Hochglanzmagazin, dann merkt man das auch sehr, sehr deutlich, dass in einem Hochglanzmagazin die Farben sehr, sehr kräftig sind, wohingegen sie in einer Tageszeitung eher so ausgewaschen und flau wirken, weil wir hier keinen schönen Grundfarbton haben. Deswegen sind wir hier in diesem Farbsystem nicht nur von den vier Farben abhängig, sondern eben auch von dem Weißwert, den uns unser Papier liefert. Und hier gibt es natürlich dann auch preiswerteres Papier und auch teureres Papier. Hier möchte ich dieses Rechteck einfach einmal löschen. Ich klicke jetzt hier auf dieses Rechteck drauf. Das Rechteck ist ausgewählt. Ich drücke die Rückschritt- bzw. die Entf-Taste. Und dann ist hier dieses Rechteck gelöscht. Innerhalb von InDesign müssen wir uns zum Glück mit diesen beiden Farbsystemen RGB und CMYK zwar beschäftigen, wir müssen aber in der Regel nicht umwandeln zwischen RGB und CMYK. Wenn Sie ein Foto, welches in RGB erstellt wird, das Foto aus Ihrem Handy, das Foto aus einer professionellen Digitalkamera, ein Foto, welches eingescannt wurde, das sind immer RGB-Fotos, sind immer RGB-Bilder, die werden für den Druck beim Export, beim Erstellen des PDFs, wenn es gewünscht ist, automatisch in CMYK konvertiert. Da müssen Sie sich also letztendlich nicht darum kümmern, sondern da kümmert sich InDesign drum, wenn Sie bei den Exporteinstellungen das Richtige eingestellt haben.

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