Funktionsweise von Mustern – Tutorial zu Illustrator

Muster dienen in Illustrator dazu, regelmäßig wiederholende Füllungen effizient anwendbar zu machen. Effizient für Sie, aber effizient genauso für Illustrator. Muster können Sie in Flächen einfügen, aber genauso auf Konturen legen, so wie hier an diesem Teil. Das ist interessant fürs Modedesign und für Pläne aller Art, aber natürlich können Sie das auch verwenden ganz allgemein in Designs oder auch in Illustrationen, um einige Probleme zu lösen. Muster zu erstellen, war früher so eine Art Geheimwissen. Aber seit Illustrator CS6 ist es dank des Musterbearbeitungsmodus eine ziemlich einfache und intuitive Angelegenheit. Sehen wir uns einmal das Prinzip der Musteranwendung in Illustrator an. Muster sind also eigentlich rechteckige Grundelemente und die werden dann im Objekt einfach waagerecht und senkrecht aneinandergelegt wie eine Badezimmerkachel. Das ist alles, was Illustrator kann und das macht das Ganze natürlich so ein bisschen kompliziert, weil man immer diesen Rapport finden muss. Sehen wir uns das noch an einem ganz einfachen Beispiel an und dazu erstelle ich hier mal eine neue Datei und wir nehmen als Beispiel einfach einen Punkt. Diesen Punkt werde ich jetzt einmal mit einer Fläche füllen und diese Kontur ausschalten. Das ist dann ein bisschen schöner, und um jetzt aus diesem Punkt ein Muster zu erstellen, können Sie den einfach nehmen und ins Farbfelder-Bedienfeld ziehen und schon haben Sie ein Muster. Das nehmen wir jetzt mal und ziehen ein Rechteck auf und wenden jetzt dieses Muster an. Es ist immer wichtig, dass man Fläche oder Kontur fokussiert, wenn man ein Muster anwendet. Jetzt haben wir also diese Wiederholung von dem Kreis. So weit ist das alles zu erwarten. Sehen wir uns mal an, was Illustrator jetzt gemacht hat. Dazu können Sie einfach dieses Teil aus dem Farbfelder-Bedienfeld wieder auf die Zeichenfläche ziehen. Und jetzt gehe ich einmal in die Pfadansicht mit Cmd+Y bzw. Strg+Y auf Windows und Sie sehen, dieses Element habe ich reingezogen und das kam wieder heraus. Da ist jetzt ein Rechteck dabei. Ich habe es nicht gezeichnet, also hat Illustrator es automatisch erstellt. Und dieses Rechteck ist einigermaßen interessant und dazu werden wir das jetzt einfach mal bearbeiten. Ich wähle das mal aus und wir sehen uns das als Erstes mal an. Es hat also keine Fläche und keine Kontur und außerdem gehen wir noch mal ins Ebenenbedienfeld. Wenn Sie sich das hier jetzt anschauen, dann ist dieses Element immer ganz unten. Es ist unter allen Grafikelementen, die zu diesem Muster gehören. Um die Funktion des Elements zu sehen, werde ich das jetzt etwas vergrößern. Also Alt- und Umschalttaste drücken und etwas vergrößern. Und jetzt können wir das wieder nehmen und das bestehende Muster ersetzen. Dazu ziehen Sie das wieder ins Farbfelder-Bedienfeld hinein und drücken die Alt-Taste und ziehen das genau auf das bestehende Muster drauf. Und Sie sehen, Illustrator hat die jetzt auseinander bewegt. Es ist also so, dass Illustrator beim Anwenden des Musters nicht eigentlich die Grafikelemente, sondern diese unsichtbaren Rechtecke aneinander kachelt. Sehen wir uns das Ganze noch an einem etwas komplexeren Beispiel an. Ich habe hier eine Grafik vorbereitet. Das sind Elemente für so ein Memphis-Muster und da zeichnen wir jetzt erst mal so ein Rechteck. Das mache ich hier mal so ein bisschen kleiner und hier auch etwas enger und auch da. Und dann muss das Ganze natürlich noch nach hinten. Im Moment ist es natürlich oben und ich ziehe das hier mal nach ganz unten. Sie können aber auch natürlich "Anordnen > In den Hintergrund" verwenden. Jetzt kann man das alles auswählen und dann einmal ins Farbfelderbedienfeld ziehen und dann wenden wir das einmal an. So sieht das dann aus und Sie sehen, das ist so ein bisschen langweilig. Schöner wäre es natürlich, wenn das etwas versetzt wäre und vielleicht ineinandergreifen würde und dann wäre das alles etwas interessanter und dynamischer. So sieht man dann doch eine sehr langweilige Wiederholung. Und an der Stelle kommt eben der Musterbearbeitungsmodus ins Spiel bei dem Ganzen. Aber ganz egal, ob Sie den Musterbearbeitungsmodus verwenden oder nicht, ob Sie ein komplexes oder weniger komplexes Muster erstellen, es ist wichtig, dass man Muster immer auf die einfachstmögliche Art erstellt. Dazu gehe ich hier noch mal auf dieses Polka-Dot-Muster. Sie sehen, dass diese Punkte alle waagerecht und senkrecht so in Reihen nebeneinander liegen. Das ist ja eigentlich sehr langweilig. Und vielleicht wollen Sie gerne ein Polka-Dot-Muster haben, das 45 Grad gewinkelt ist. Und da sollte man trotzdem das Muster so anlegen und es dann später drehen. Man kann, wenn das Muster angewandt ist, hinterher einen Doppelklick auf das Drehen-Werkzeug machen. Und Sie sehen schon, das ganze Objekt wurde gedreht, aber das lässt sich hier deaktivieren und jetzt wurde nur das Muster gedreht. Und so kann man das natürlich in jede beliebige Winkelung bringen und es ist sehr viel einfacher, es so zu machen, als zu versuchen, einen Rapport mit gewinkelten Punkten herzustellen. Bei den Punkten würde es noch halbwegs funktionieren, aber wenn Sie daran denken, dass Sie etwa ein Streifenmuster so herstellen müssen, da ist es dann schon sehr schwierig, die richtig aneinanderzusetzen. Also auch da immer in waagerechter oder senkrechter Ausrichtung. So kriegt man den Rapport wunderbar hin. Auch wenn Sie gerne möchten, dass dieses Muster skaliert wird oder verschoben wird, kann man genau das Gleiche machen. Zum Verschieben machen Sie einen Doppelklick auf das Auswahl-Werkzeug und auch hier ist es möglich, nur das Muster zu transformieren und Sie können das dann eben verschieben, indem Sie hier einfach andere Werte eingeben. Dieses Verschieben bzw. das Transformieren der Muster ist auch eine Voreinstellung, die finden Sie in Voreinstellungen > Allgemein, und ich werde die hier einmal deaktivieren. Wenn wir jetzt dieses Objekt verschieben, dann sehen Sie, dass das Muster stehenbleibt. Darauf muss man also beim Erstellen oder beim Anwenden von Mustern ebenfalls achten.