Aus dem Kurs: Grundlagen des E-Commerce: Basiswissen

Was ist E-Commerce? 

Was ist eigentlich E-Commerce? Eine einfache Frage, für die es keine gleichermaßen einfache Antwort gibt. Bemüht man das Gabler Wirtschaftslexikon, so findet sich folgende Definition: „Teil des Electronic Business, der den Kauf und Verkauf von Waren und Leistungen über elektronische Verbindungen, sowie elektronisch abgewickelte Geschäftsprozesse umfasst.“ Zerlegen wir sie in die Einzelteile, um ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln. Kauf und Verkauf stehen natürlich im Vordergrund. Wir ziehen die Grenze allerdings noch etwas weiter. Auch andere Transaktionsarten wie die Auktion, das Abonnement, die Vermietung und das Leasing fallen für uns noch unter den Begriff E-Commerce. Gekauft und verkauft werden laut Definition Waren. Das kann quasi alles sein, vom Kugelschreiber bis zur eigenen Insel. In der Geschichte des E-Commerce gab es oft Zweifel, ob bestimmte Waren auch verkaufbar wären. Man hat sich beispielsweise gefragt, kauft jemand Kleidung über das Internet, wenn er sie nicht vorher anprobieren kann? Heute ist die Modebranche einer der größten Player. Anschließend fragte man sich, wie es denn mit beratungsintensiven Produkten wie Brillen oder Arzneimitteln, sei. Mister Spex und DocMorris zeigen heute, dass beides funktioniert. Neben den realen Waren, die verschickt werden, gibt es natürlich auch digitale Güter. eBooks und Musikstreaming sorgen für relevante Umsätze und haben ganze Industrien verändert. Und auch der Verkauf von Leistungen gehört zum E-Commerce dazu. Wenn ein Ausdauertrainer für Triathleten, Läufer und Radler, Trainingspläne und Coaching anbietet, so fällt das unter den Oberbegriff E-Commerce. Der nächste Teil der Definition enthält die elektronische Verbindung. Hier zeigen die neuesten Verkaufskanäle, dass eine allgemein gehaltene Definition durchaus von Vorteil sein kann, denn bis vor wenigen Jahren dachte man bei E-Commerce fast ausschließlich an einen Onlineshop, den man über den Browser an seinem Rechner aufruft. Dann kamen Smartphones und andere mobile Endgeräte dazu. Heute im Zeitalter des Omnichannel, kann die elektronische Verbindung auch per Sprache, beispielsweise über Amazon Alexa, hergestellt werden. Und auch die Grenze zwischen realer und digitaler Welt verschwimmt durch virtuelle Realitäten. Der vierte Teil der Definition bezieht sich auf die elektronisch abgewickelten Geschäftsprozesse. Der wichtigste Prozess ist dabei sicherlich die digitale Bestellung. Ebenfalls digital erfolgt die Zahlung. Bei realen Waren kommt noch ein nicht unerheblicher, nicht digitaler Prozess hinzu. Die Logistik sorgt für die Bereitstellung und Auslieferung der Waren. Wer in den letzten Jahren mitverfolgt hat, an welche Grenzen das Weihnachtsgeschäft die Warenlager und Lieferdienste, getrieben von immer neuen E-Commerce-Höhenflügen, gebracht hat, der weiß, dass auch dieser nicht digitale Prozess ein elementarer Bestandteil von E-Commerce ist. Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, wer denn alles am E-Commerce teilnimmt? Commerce selbst steht ja für den Handel, allerdings ist der klassische Händler nur einer von vielen, der online agiert. Hersteller, Marken, Mittler und sogar der Staat mit Vignette und digitaler Auskunft, tummeln sich mittlerweile auf dem weiten Feld E-Commerce.

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