Aus dem Kurs: Grundlagen der Selbstständigkeit

Einen Businessplan entwickeln

Aus dem Kurs: Grundlagen der Selbstständigkeit

Einen Businessplan entwickeln

“Eine der Hauptgründe für das Scheitern von Existenzgründern liegt häufig in der fehlenden bzw. mangelhaften Planung. Geschäftspläne werden stiefmütterlich behandelt und aus der Notwendigkeit heraus erstellt, weil das Arbeitsamt, Geldgeber wie Banken oder Investoren das so fordern. Konzepte sind häufig fachlich nicht fundiert und lassen das betriebswirtschaftliche Verständnis vermissen. In vielen Fällen liegt das zum einen an der Unkenntnis, wie ein sogenannter Businessplan richtig erstellt wird, zum anderen fehlt auch das tiefere Verständnis, warum er für Sie als Gründer so wichtig ist. Jeder Gründer braucht einen Businessplan. Vergleichen sie es mit einem Hausbau. Die Basis ist die Bauzeichnung des Architekten. Danach richten sich alle wichtigen Schritte und Arbeiten, um das fertige Haus zu erstellen. Lassen sie uns deshalb gemeinsam schauen, wie ein gelungener Architekturplan für Ihr Geschäft aussieht und woraus er besteht. Lassen Sie mich Ihnen die Scheu und Unsicherheit nehmen, die dieser Begriff automatisch auslöst Beim Erstellen des Businessplans ist es wichtig zu klären , an wen er sich richten soll. Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihre Geschäftsidee einem Unbekannten erklären wollen, der Ihnen dafür Geld geben soll. Für diese Person müssen Sie bestimmte Fragen beantworten und Aspekte Ihres zukünftigen Unternehmens beleuchten. Erklären Sie am Anfang, was Ihre Geschäftsidee ist und welche Produkte und Dienstleistungen Sie anbieten wollen. Beschreiben Sie, was das Neue und Besondere daran ist. Überlegen Sie sich genau, welche Kundennutzen Ihre Produkte bzw. Dienstleistungen wirklich bieten. Teilen Sie mit, wie und zu welchem Preis Sie damit Umsätze erzielen wollen und welche Kosten Sie rechnen. Schreiben Sie dann über sich bzw. das Gründerteam. Klären Sie welche fachlichen Erfahrungen und betriebswirtschaftliche Qualifikationen Sie mitbringen. Betonen Sie, warum Sie die richtige Person für die sind. Beschreiben Sie, warum Sie sich mit dem Markt und der Branche auskennen. Stichwort Markt: Beschreiben Sie Ihren Zielmarkt, erklären Sie dessen Strukturen, Mechanismen, und Besonderheiten, wie konjunkturelle Lage, oder Veränderungsgeschwindigkeiten, z.B. im IT-Bereich. Gehen Sie auch auf die Grösse ein, berücksichtigen Sie die Einflussfaktoren wie die zukünftige Entwicklung, z.B. Gesetzesänderung, Konkurrenz aus dem ausland Gehemn Sie anschliessend auf ihre zukünftigen kunden ein. Überlegen Sie sich genau, welche Kunden Sie wo gewinnen wollen Hier sind beispielhaft einige Kriterien, die bei der Auswahl zukünftiger Kunden eine Rolle spielen können. Handelt es sich um Privat- Geschäftskunden (B2C, B2B), national, international, Alter, Geschlecht, Verdienst, Kaufverhalten. Beschreiben Sie detailliert, welche Probleme Ihre zukünftigen Kunden haben und wonach diese konkret nachfragen. Erklären Sie, warum es eine Marktlücke für Ihre Produkte bzw. Dienstleistungen gibt. Versäumen Sie es nicht auch auf potentielle Konkurrenten einzugehen. Überlegen Sie, welche Vor- und Nachteile, z.B. Preis, die Produkte und Dienstleistungen Ihrer Konkurrenten haben. Verdeutlichen Sie, wer Ihre direkt und Konkurenten sind. Schildern Sie welche Mittel Sie gegebenenfalls vorhandenen Defiziten ihres Angebots ausgleichen können. In einigen Gründungsfällen spielt der Standort eine grosse Rolle, insbesondere wenn Sie ein Restaurant oder eine Massagepraxis eröffnen wollen. Handelt es sich dagegen um ein virtuelles Unternehmen, das ausschliesslich im Internet seine Geschäfte plant, spielt die Geographie kaum eine Rolle. Eerkleren Sie, wie es sich in ihrem Fall verhält. Stellen Sie im Folghenden heraus wie und wo sie Ihre kunden finden. Erklären Sie, wie sie realistisch Kunden ansprechen und gewinnen wollen. Teilen Sie mit, ob Sie das mit eigenen, externen Mitarbeitern oder Partnern planen. Gehen Sie auch darauf ein, mit welchen Umsatz-, Absatzzahlen und Kosten Sie rechnen. Beschreiben Sie im Anschluss, welche Werbemassnahmen Sie am Anfang bzw. dann regelmässig planen, damit Kunden von ihren Produkten bzw. Dienstleistungen hören. Achten Sie dabei auf eine Messbarkeit, und ob die Massnahmen für Ihre Kunden und den entsprechenden Markt wirklich sinnvoll sind. Berschreiben Sie in Ihrem Businessplan auch die geplante Organisation. Stellen Sie die Organisatiosnstruktur vor. Handelt es sich nur um ein Personenunternehmen, kürzen Sie es ab. Ansonsten erklären Sie zusätzlich Gesellschafterstruktur, Geschäfstführer, Mitarbeiter et cectra. Teilen Sie mit, ob Sie sich in der Planungs- oder Gründungsphase befinden. Fügen Sie einen Kurzlebenslauf des Gründers bzw. Gründerteams hinzu. Gehen sie darauf ein, ob und wieviele Mitarbeiter Sie einstellen wollen. Planen Sie die Einarbeitungszeit, Kosten und den erwarteten Mehrwert realistisch ein. Kein Mitarbeiter wird schon nach 2 Wochen 100 % der gewünschten Leistung erbringen. Erläutern Sie zum Schluss die geplante Rechtsform. Diese ist von vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Gründung mit mehreren Personen, Schutz des Privatvermögens, Haftungsbeschränkung oder Mitarbeiterbeteiligung. Eine erste Orientierung können dabei die IHKs, Handwerkskammern, Unternehmensberater oder zahlreiche Gründunsginitiativen in Ihrer Gegend liefern. Sobald es konkret wird, sollten Sie auch einen Rechtsanwalt bzw. Notar entscheiden Nachdem Sie all wesentlichen Aspekte ihres Gründungsvorhabens beschrieben haben, ist es sinnvoll, den Kern Ihrer Geschäftsidee, den konkreten Kundennutzen und die wichtigsten Erfolgsgaranten und Risikofaktoren auf einer Seite zusammenzufassen und als Einleitung für Ihren Businessplan zu nutzen. Ursprünglich als Alternative zum klassischen Businesplan angedacht hat sich seit einigen Jahren diese sogenante Busniness Model Canvas Methode etabliert. Das Ziel ist dass Sie ihr Geschäftsmodell kompakt auf einer Din A 4 Seite oder auf einem Flipchart visualisieren und beschreiben. Der Vorteil ist, dass Sie so sich Geschäftspartnern und Investoren einen schnellen Überblick über Ihre Geschäftsidee und deren Schlüsselfaktoren verschaffen, Ihre Ideen diskutieren und schnell gemeinsam überarbeiten können. Deshalb eignet sich diese Methode meiner Meinung nach hervorragend als Vorabeit für den eigentlichen Businessplan. Sie kann diesen aber nicht ersetzen. Die Business Modell Canvas Methode basiert auf 9 Elementen. Dazu gehören: Zielgruppe Kundenbeziehung, Vertriebs-/ komunnikationskanal Nutzenversprechen, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselressourcen, Schlüsselpartner, Kosten, Einnahmequellen. Im Downloadbereich, finden Sie ein Muster für die Business Model Canvas Methode. Nehmen Sie das bitte als Vorlage, um die neuen Schlüsselfelder auf ein grosses Blatt Papier zu übertragen. Nutzen Sie dann Postits, um Ihre Ideen, bzw., Vorschläge weiterer Personen entsprechend zuzuordnen, zu verändern oder zu überarbeiten. Das ganze können sie natürlich auch mit einem Din A 4 Blatt machen. Jeder Diskussionsteilnehmer erhält sein eigenes Blatt und trägt dort die vorgetragenen Ergebnisse ein.

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