Aus dem Kurs: Grundlagen der Prozessverbesserung

Zielkonflikte zwischen Qualität, Kosten und Zeit lösen

Aus dem Kurs: Grundlagen der Prozessverbesserung

Zielkonflikte zwischen Qualität, Kosten und Zeit lösen

In jedem Prozess geht es um Qualität, Kosten und Zeit. Die Qualität dessen, was Sie herstellen oder tun, wenn es eine Dienstleistung ist, die Kosten des Prozesses und die Zeit, die es braucht. Übrigens, mit Zeit meine ich nicht die Arbeitsstunden, das sind Kosten. Es geht darum, wie lange es dauert, bis der Kunde nach seiner Bestellung das Ergebnis erhält. Das könnte auch die Lieferzeit sein, auch wenn diese Veränderungen unterworfen ist und eigentlich mehr mit Qualität zu tun hat. Wenn das, was Sie tun, jedes Mal variiert, vielleicht muss es zweimal gemacht werden, dann betrifft das die pünktliche Lieferung. Um es auf den Punkt zu bringen: Bei jedem Prozess geht es zwar um Qualität, Kosten und Zeit, aber Sie können nicht alle drei haben. Weniger Qualität hilft, die Kosten zu senken. Mehr Qualität bedeutet längere Produktionszeiten. Und, nicht so offensichtlich, es ist teurer, wenn Sie schneller produzieren. Das erkläre ich gleich. Viele Unternehmen haben das noch nicht durchdacht. Sie wollen hohe Qualität zu einem niedrigen Preis so schnell wie möglich liefern. Und oft wird das auch dem Kunden vom Vertrieb oder durch die Werbung versprochen. Dazu muss entweder viel Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt werden, oder man ernennt für jeden Bereich einen Verantwortlichen, einen Qualitätsmanager, einen Betriebsmanager, einen Vertriebsmanager und einen Finanzmanager, und lässt sie es ausfechten. Die Gefahr dabei ist, dass das Ergebnis suboptimal ist. Der Stärkere wird gewinnen. Sie bekommen eine halbherzige Mischung aus Qualität, Kosten und Zeit. Und das, obwohl Ihr Markt vielleicht maximale Qualität oder schnellste Lieferzeit erwartet, was wiederum eine bewusste Entscheidung verlangt, weniger gut in den beiden anderen Bereichen zu sein. In den meisten Märkten hat es einen Trend von Kosten zu Qualität und dann zu Zeit gegeben. Bis in die 50er ging es darum, möglichst günstig zu sein und dann kam die Qualität ins Spiel. Denken Sie nur an die japanischen Autos, wie sie sich von günstig zu qualitativ hochwertig entwickelt haben. Und jetzt, wo alles hohe Qualität hat, sind die Hersteller mit wenig Qualität weg und der Fokus richtet sich mehr auf Zeit. Aber die Chinesen verschieben den Schwerpunkt vielleicht wieder auf die Kosten. Sie können so unglaublich günstig produzieren, wegen niedriger Löhne und Massenproduktion. Ein anderer Grund dafür, dass der Fokus gerade wieder auf den Kosten liegt, sind die günstigen Angebote im Internet. Aber das hält vielleicht nicht lange an. Untersuchungen zeigen, dass es am Ende die Hersteller mit hoher Qualität sind, denken Sie nur an deutsche Autos oder Apple-Notebooks, die Marktanteile ausbauen und am meisten Gewinn machen. Im nächsten Video zeige ich, warum das wohl so ist. Denn dort geht es um die Beziehung zwischen Qualität, Kosten und auch Gewinn. Und zu den Durchlaufzeiten kommen wir später. Aber zuerst ist es vielleicht interessant, wenn Sie über Ihr Unternehmen oder Ihr Business nachdenken. Wie kostenempfindlich ist es? Wäre es besser, sich auf niedrige Kosten und Preise zu konzentrieren, oder auf hohe Qualität oder auf schnelle Lieferzeiten? Was machen Ihre Mitbewerber? Sollten Sie Ihre Strategie ändern. Was meinen Sie?

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