Aus dem Kurs: Grundlagen der Prozessverbesserung

Messen und auswerten

Bevor Sie etwas verbessern, sollten Sie wissen, ob Verbesserung nötig ist. Und sobald Sie dann anfangen einzugreifen, müssen Sie wissen, ob Sie damit etwas verändert haben, oder mehr noch, ob Sie die Veränderung bewirken oder etwas anderes oder ob es nur Zufall ist. Denn die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig, dass dieses Jahr besser wird als letztes Jahr, auch wenn Sie nichts tun. Wir müssen also messen, was sich in unseren Prozessen tut. Man sagt: Was du nicht messen kannst, kannst du nicht lenken. Aber glauben Sie, dass das wirklich stimmt? Können wir etwas lenken, ohne es vorher auf eine Zahl zu reduzieren? Kann wirklich alles gemessen werden? Wie sieht es bei Qualität, Dienstleistung, Design, Kultur aus? Kann das gemessen werden? Nun, ich würde sagen, ja. Aber als Ingenieur muss ich das wohl sagen. Und ich glaube, dass, wenn Sie keine Messungen durchführen, die Gefahr besteht, dass Sie denken, alles ist okay, obwohl es das vielleicht gar nicht ist. Sie werden dann nichts unternehmen, bis das Problem selbst für jemanden sichtbar wird, der niemals Messungen vornimmt. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Mein Vorschlag hier ist, die Schlüsselelemente herauszuarbeiten und zu messen, um sie dann zu überwachen und zu optimieren. Und optimieren heißt nicht maximieren oder minimieren. 80 Prozent sind oft besser als 100 Prozent, wie wir noch sehen werden. Es beginnt mit wissenschaftlicher Betriebsführung. Entscheiden Sie, wo Sie stehen wollen, und messen Sie Ihre Fortschritte auf dem Weg zu Ihrem Ziel. Mir wird jedes Mal angst und bange, wenn eine Firma sagt, dass sie reorganisieren. Weil ich genau weiß, was das bedeutet, nämlich ein paar Jahre im Chaos, im teuren Chaos. Die guten Leute gehen und die weniger guten Leute warten auf eine Abfindung. Und wenn dann alles, was auseinandergenommen wurde, wieder neu zusammengesetzt wird, ja, dann ist alles anders. Aber ist es wirklich besser? Manches wird vielleicht besser sein, manches wird aber auch schlechter sein. Viel besser wäre es daher, alles zu messen, zu erkennen, wo die Probleme sind, und nur diese Bereiche anzugehen. Und danach messen Sie, ob Sie diese Problembereiche geregelt haben oder nicht. Die erste Frage in der Prozessverbesserung lautet daher: Messen Sie genug? Welche schwarzen Löcher gibt es? Die Prozesse, die angeblich in Ihrem Arbeitsumfeld nicht gemessen werden können. Wenn Sie sie messen müssten, wie würden Sie das tun?

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