Aus dem Kurs: Grundlagen der Programmierung: Basiswissen

Java: Charakteristika und Einsatzbereich

Aus dem Kurs: Grundlagen der Programmierung: Basiswissen

Java: Charakteristika und Einsatzbereich

Lassen Sie uns in diesem Video über die objektorientierte Sprache Java sprechen. Java wurde ursprünglich von Sun Microsystems entwickelt. Im Jahr 2010 kaufte dann Oracle die Marke und alles, was dazu gehörte, und trieb die Sprache weiter voran. Java erfreut sich einer sehr großen Beliebtheit. Sie ist in vielen Bereichen einsetzbar und wird von einer großen Community unterstützt. Viele Bibliotheken und Frameworks stehen den Entwicklern und Entwicklerinnen frei zur Verfügung. Das dürfte auch einer der Gründe sein, weshalb Java an vielen Hochschulen gelehrt wird. Damit kommen wir gleich zu den Charakteristika der Sprache. Wie bereits erwähnt, wurde Java von Sun Microsystems entwickelt und später, als Oracle die Firma kaufte, ebenfalls von Oracle übernommen. Dieser Umstand hat einige Vorteile, aber auch den ein oder anderen Nachteil. Es ist immer gut, wenn hinter einer Programmiersprache auch ein Unternehmen steht, das diese Sprache kontinuierlich weiterentwickelt und in den eigenen Produkten verwendet. Auf diese Weise wird professioneller Support sichergestellt. Es werden bspw. Sicherheitslücken geschlossen und Fehler schnell beseitigt. Seit der Übernahme durch Oracle gab es nur leider immer wieder öffentliche Reibereien. Gelegentlich stand Oracle dabei im Verdacht, die Sprache Java auf unvorhergesehene Weise zu kommerzialisieren. Dazu zählen bspw. gerichtliche Streitigkeiten mit Google und die immer wiederkehrende Verschiebung neuer Sprachfeatures. Das Ganze sollte Sie aber nicht verunsichern, da es sich bei Java dennoch um ein durchaus gesundes Ökosystem handelt. Denn Oracle bietet für Java eine Laufzeitumgebung an, die wiederum einem Standard folgt. Es gibt aber auch Laufzeitumgebungen für Java, die von anderen Firmen bereitgestellt werden. Solche Laufzeitumgebungen stehen bspw. als Open-Source-Varianten zur Verfügung oder sie werden von Google und Microsoft vorangetrieben. Das hat den Vorteil, dass Java auf verschiedenen Betriebssystemen ausgeführt werden kann. Hierzu gab es ursprünglich den Leitspruch "Write once, run anywhere", der bedeutet, dass es egal ist, wie Sie ein Java-Programm geschrieben haben, letztendlich wird es auf unterschiedlichen Plattformen ausführbar sein. Der Vorteil von Java ist außerdem, dass sie eine automatische Speicherverwaltung nutzt, die ebenfalls unabhängig von der Plattform ist. Die automatische Speicherverwaltung, der sog. Garbage Collector, räumt den Speicher frei, sobald er nicht mehr gebraucht wird. Dadurch kommt es zu weniger Programmierfehlern und Entwicklerinnen und Entwickler können sich damit besser auf die Lösung der eigentlichen Probleme konzentrieren. Die Plattformunabhängigkeit von Java wird außerdem durch die sog. Zwei-Wege-Kompilierung ermöglicht. Hierbei wird der Java-Code zunächst in einen Zwischencode kompiliert und dieser wird dann von der Laufzeitumgebung auf dem jeweiligen System interpretiert und ausgeführt. Last, but not least gehört Java zu den stark typisierten Sprachen. Ein Objekt hat einen bestimmten Typ, den man zur Laufzeit nicht einfach ändern kann. Diese Eigenschaft hilft dabei, stabilere Programme zu schreiben. Dank seiner virtuellen Umgebung ist Java überall einsetzbar. Es findet sich aber eher im Backend von Webseiten. Bevorzugt wird Java dabei eher für große Verwaltungssysteme, z.B. im Bereich der Finanzindustrie, Logistik und Ähnlichem eingesetzt. Auch auf Ihrem Telefon können Sie Java finden. So basiert bspw. das Android-Betriebssystem auf dieser Sprache. Desktop-Applikationen gibt es zwar ebenfalls, aber eher eingeschränkt, da sich Java in diesem Bereich etwas schwerer tut. Java-Applikationen auf dem Desktop hat man lange Zeit angesehen, dass sie plattformübergreifend entwickelt worden sind. Damit meine ich, dass diese Applikationen von anderen Applikationen auf dem gleichen Betriebssystem visuell abwichen. Auch hierfür möchte ich Ihnen ein Beispiel zeigen, seien Sie also gespannt auf das nächste Video.

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