Aus dem Kurs: Grundlagen der Programmierung: Agile Softwareentwicklung

Extreme Programming (XP)

Extreme Programming, kurz XP, ist eine Synthese verschiedener Disziplinen der Software-Entwicklung. XP wurde in 1998 von Kent Beck eingeführt, also er bei Chrysler die Entwicklung eines Gehaltsabrechnungssystems leitete. XP ist eine leichtgewichtige innovative Methodik, bei der Kunden und Entwickler im Mittelpunkt stehen. XP hat Werte, Regeln, Prinzipien und Praktiken. Extreme Programming verwendet wöchentliche Iterationen. Jede Iteration oder jeder Zyklus beginnt damit, dass der Kunde eine Liste von Anforderungen vorlegt, die er bis zum Ende der Woche erfüllt haben möchte. Die Entwickler teilen die Anforderungen oder Stories in Aufgaben auf. Dann schätzen Sie die Aufgaben und weisen Sie sich selbst zu. Das XP-Team erstellt wöchentlich eine Implementierung dieses Users Stories. XP-Teams haben auch einen quartalsweisen Zyklus, der als Container für die wöchentlichen Zyklen dient. Der quartalsweise Zyklus ermöglicht es dem Team, eine High-Level Planung durchzuführen und seine Arbeit an den langfristigen Zielen des Unternehmens auszurichten. Wie Sprint-Retrospektiven in Scrum, ist der quartalsweise Zyklus eine Gelegenheit für das XP-Team über sich selbst nachzudenken und die Effizienz des Teams zu verbessern. Die Anforderungen werden in XP als Stories, auf Karteikarten geschrieben, sobald die Stories geschrieben sind, werden sie von Entwicklern geschätzt. Eine Kernpraktik von XP ist, dass gesamte Team zu beteiligen. Das heißt das Team ist interdisziplinär, genau wie es bei den Scrum-Teams der Fall ist. Die Arbeit ist kollektives Eigentum des Teams. Bemerkenswert an XP ist, dass das XP-Team auch Kunden einbezieht. Eine weitere wichtige Praktik ist die Idee der energievollen Arbeit. Das heißt, dass XP-Teammitglieder Überstunden vermeiden, beziehungsweise nur so viele Stunden täglich arbeiten, dass sie für einen längeren Zeitraum produktiv und nachhaltig sein können. XP-Team-Mitglieder arbeiten nicht, wenn sie krank sind und halten sich vom Arbeitsplatz fern, damit sie ihre Kollegen nicht anstecken. Die Mitglieder des XP-Teams sitzen zusammen. Das heißt, arbeiten in räumlicher Nähe und in einer Umgebung, die diese Kommunikation auch fördert. Die Praktik des informativen Arbeitsplatzes bedeutet, dass sich das Team an einem Ort befindet, an dem Informationen jederzeit verfügbar sind. Das könnten auch Diagramme oder Poster sein, die an der Wand hängen und Informationen über den Arbeitsstatus, zugeordnete Aufgaben, Team-Werte und so weitervermitteln. Und diese Informationen können natürlich auch in Form von elektronischen Dashboards vorliegen. Jede Person, die diesen Arbeitsbereich betritt, sollte diese Informationen im Handumdrehen erfassen können.

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