Aus dem Kurs: Grundlagen der Logogestaltung

Logo-Typen: Bildmarke

Jetzt möchte ich Ihnen einen Überblick über die Logotypen geben, zunächst die Bildzeichen. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte haben sich unterschiedliche Arten von Logos herausgebildet, die sich mittlerweile ziemlich gut klassifizieren lassen. Die einzelnen Logotypen haben unterschiedliche Charakteristika und mehr oder weniger intensive Wirkungsweisen. Sie zu kennen hilft Ihnen, den richtigen Logotyp für Ihr eigenes Projekt herauszufinden und umzusetzen. Ganz grob werden Logos in Wort- und Bildzeichen unterschieden und in kombinierte Zeichen, also Wort-Bild-Zeichen. Und innerhalb der Wortzeichen gibt es auch noch Typologos und die Buchstabenzeichen. Man redet auch von Marken, also von Bildmarken, Wortmarken, Wortbildmarken und Buchstabenmarken. Die Terminologie ist da nicht ganz klar, Sie können also beides verwenden. Das Bildzeichen stellte eine reale oder mehr oder weniger abstrakte Abbildung dar. Es ist ohne Zweifel die emotionalste und aufmerksamkeitsstärkste Form des Logos. Es brennt sich schnell in das Bewusstsein ein und ist genauso schnell vom Empfänger wieder abrufbar. Seine Signalwirkung ist unübertroffen. Wie hier das Opel-Logo. Der berühmte stilisierte Blitz im Kreis, der sicherlich ursprünglich für die Geschwindigkeit und Dynamik stand. Das Zeichen wirkt solitär und wird ohne den entsprechenden Wortzusatz sofort mit dem Namen des Herstellers verbunden, vorausgesetzt natürlich, dass man sich bis zu einem gewissen Grad für Autos interessiert. Das funktioniert natürlich genauso gut mit dem Mercedes-Stern und den Bildmarken vieler anderer Hersteller aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen. Die beiden Pfeile der Automarke Citroën sind schon viel stärker stilisiert, nur wer weiß, dass sie ihren Ursprung in einem pfeilartigen Zahnradprofil haben, kann die Winkel noch als Pfeile interpretieren. Für alle anderen sind es willkürliche Formen, die aber ganz klar an die Marke Citroën gebunden sind. In Frankreich natürlich noch viel mehr als bei uns. In einer älteren Version der Citroën-Bildmarke ist der Doppelpfeil übrigens noch besser erkennbar. Hier war er noch weniger abstrakt dargestellt. Im Gegensatz zum Doppelpfeil von Citroën ist das Bildzeichen des Sportartikelherstellers Puma realistisch dargestellt und für jeden unverkennbar. Auch bei Ferrari, Twitter, Shell und vielen anderen. Bei BMW ist der Abstraktionsgrad aber in der 100-jährigen Logo-Geschichte ziemlich weit gegangen. Hier muss man wissen, dass das Logo rotierende Propeller stilisiert, weil das Unternehmen ursprünglich Flugzeugmotoren gebaut hat. Allen Bildmarken hier ist aber gemeinsam, dass sie unabhängig vom Abstraktionsgrad schnell und direkt sowohl den Namen aber auch das Image des Absenders vermitteln. Eine reine Bildmarke kann aber erst dann wirken und verstanden werden, wenn wir sie erlernt haben und sie sich in unseren Köpfen festgesetzt hat. Dazu muss sie aber über einen langen Zeitraum mit einem Wortzusatz gezeigt worden sein. In der Regel werden Bildzeichen teilweise auch als kombinierte Zeichen eingesetzt. Welche Vorteile das hat, erkläre ich noch genauer. Ist ein Unternehmen aber so clever, seinen Namen in die Bildmarke zu setzen, erübrigt sich die Zweiteilung. Wenn ein Unternehmen es geschafft hat, sich durch seine Bildmarke mit dem Empfänger eng zu verknüpfen, ist die Wirksamkeit unübertroffen. Das kostet eine Menge Geld, und genau das ist der Nachteil. Nur wenige sehr große Firmen können sich das erlauben. Ein weiterer Nachteil kann leider auch sein, dass bestimmte Abbildungen bei einigen Empfängern negative Assoziationen auslösen. Leidet jemand zum Beispiel unter einer Katzenphobie, wirkt die Bildmarke von Puma oder Jaguar sicherlich kontraproduktiv und der Empfänger kauft vielleicht bei anderen Anbietern. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich genau überlegen, welche Art von Bildmarke Sie verwenden möchten und je stärker Sie die Bildmarke abstrahieren, umso geringer ist die Gefahr der negativen Ablehnung.

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