Aus dem Kurs: Gehirngerechtes Lernen

Willkommen: Die wachstumsorientierte Haltung erforschen

Aus dem Kurs: Gehirngerechtes Lernen

Willkommen: Die wachstumsorientierte Haltung erforschen

Herzlich willkommen, ich freue mich, dass Sie etwas über gehirngerechtes Lernen erfahren möchten. Ich bin Dr. Britt Andreatta und bin Director Learning and Development hier bei lynda.com. Ich möchte Ihnen einige der neuesten Forschungsergebnisse aus der Neurowissenschaft vorstellen, die an Universitäten wie Harvard, Stanford, Wisconsin und New York erzielt wurden. Ich zeige Ihnen außerdem, welche neuen Fortschritte es gibt. Es gibt mittlerweile Medizintechnik, mit denen wir auf eine ganz neue Weise in das Gehirn schauen können. Wir stehen an der Grenze zu einer Renaissance, wo wir neue Dinge darüber erfahren, wie wir vernetzt sind, wie wir lernen und wie wir dieses Lernen in verändertes Verhalten umsetzen. Dieses Video-Training ist für alle gedacht, die etwas lernen. Wenn Sie also selbst lernen, erhalten Sie einige Tipps und Strategien; das gilt auch, wenn Sie andere beim Lernen unterstützen. Ob Sie als Lehrer von der Grundschule bis zum Abitur unterrichten, als Trainer arbeiten oder die Aus- und Weiterbildung in welchem Rahmen auch immer fördern – in Unternehmen, der Bildung, in Non-Profit-Organisationen – völlig gleichgültig. Wenn Sie Menschen dabei helfen, etwas zu lernen, oder selbst lernen, werden Sie einige wirklich interessante Informationen erhalten. Wir sprechen über eines: Potenzial. Denn wenn wir Menschen dazu bringen möchten, etwas zu lernen, versuchen wir deren Potenzial zu finden, und Potenzial ist definiert als „die Fähigkeit, in der Zukunft etwas zu werden oder sich zu entwickeln“. Werden Sie besser als Sie jetzt sind, tun Sie etwas Neues, das Sie jetzt noch nicht können. Es geht um nicht realisierte Fähigkeiten. Das Spannende an Potenzial ist, wie wir dorthin gelangen, wie wir lernen. Nehmen wir uns jemanden, der etwas Neues lernt, und er kann sich verändern, er kann besser werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür steckt in unserer Grundhaltung. Dies basiert auf der Arbeit von Dr. Carol Dweck. Menschen haben normalerweise eine von zwei Grundhaltungen; die eine hilft uns beim Lernen, die andere leider nicht. Die erste Art ist eine fixierte Haltung. Sie geht davon aus, dass Sie von Haus aus so sind wie Sie sind. Ihre Intelligenz liegt auf einem bestimmten Niveau, Sie sind gut in Mathematik oder auch nicht. Sie können gut mit Menschen umgehen oder nicht. Es ist so eine Art von „man hat, was man hat“ und kann das Beste daraus machen, aber Sie können das nicht verändern, was Sie haben. Das ist eine fixierte Haltung. Eine wachstumsorientierte Haltung geht davon aus, dass ich mich verbessern kann. Ich kann lernen, ich kann mich verändern, ich kann mich verbessern. Und tatsächlich zeigt uns die Hirnforschung, dass das stimmt. Das Gehirn ist unendlich elastisch. Also: Selbst wenn Sie Ihr ganzes Leben lang in Mathe schlecht waren, wenn Sie nur genügend Energie einsetzen und die richtigen Anweisungen bekommen, können Sie richtig gut in Mathe werden. Sie können hervorragend in Naturwissenschaften werden. Einige der Dinge, die Sie über sich selbst in der Schule gelernt haben, stimmen also nicht. Sie können sich wirklich verändern, und wir sehen, dass sich das Gehirn bis zum Tod ständig verändert und anpasst. Diese Fähigkeit endet auch nie. Wir können lernen und wachsen. Mit einer fixierten Haltung würden wir sagen: „Ich habe, was ich habe, ich muss nur gut sein.“ Die wachstumsorientierte Haltung sagt: „Ich kann besser werden, ich kann besser werden.“ Organisationen, die eine wachstumsorientierte Haltung pflegen, schaffen eine Kultur der ständigen Verbesserung. Egal wo Sie jetzt stehen, wir können etwas tun, damit Sie besser werden. Dazu ein Blick in die Forschung mit einem Fall aus dem akademischen Umfeld. Hier wurden Studenten in einen Klassenraum gesetzt und vom Lehrer in zwei Gruppen aufgeteilt. Der einen Gruppe wurde gesagt: „Sie werden mit anderen verglichen werden. Ihre Ergebnisse im Examen werden mit den anderen Studenten verglichen werden, jeweils von den Fragen eins bis fünf und sechs bis zehn.“ Der anderen Gruppe wurde gesagt: „Sie werden an Ihren Verbesserungen gemessen. Ihre Ergebnisse bei den Fragen eins bis fünf werden mit Ihren Ergebnissen bei den Fragen sechs bis zehn verglichen werden. Ich möchte eine Verbesserung sehen.“ Die Ergebnisse beider Gruppen im ersten Teil der Fragen waren ziemlich ähnlich. Im Fall der fixierten Haltung, also etwa „Ich kann meine Punktzahl nicht wirklich verbessern, ich bekomme, was ich bekomme“, waren die Antworten bei den Fragen sechs bis zehn nur geringfügig besser. Aber die Gruppe, der man erzählte, dass es um Verbesserungen gehe, brachte eine wesentlich höhere Leistung, nicht nur ein wenig. Um diesen Unterschied geht es, wenn wir von einer wachstumsorientierten Haltung sprechen. Und wir wissen, dass Menschen sich anstrengen und besser werden, wenn man ihnen sagt, dass Veränderungen und Verbesserungen zählen. Für mich ist der orangefarbene Kasten das Potenzial. Diese Studenten waren zu einem gewissen Grad schlau, aber sie konnten ihre Fähigkeiten wirklich verbessern, und zwar allein dadurch, dass sie wussten, dass sie die Gelegenheit dazu bekamen. Das ist zwar nur eine Studie, wir wissen aber, dass das auch für Leistungsbeurteilungen gilt. Unternehmen, die eine Philosophie leben wie „Wir vergeben Punkte“, „Sie sind Durchschnitt oder besser als der Durchschnitt“ und „Wir vergleichen Sie nur mit Ihren Kollegen“, pflegen eine fixierte Haltung. Andere Unternehmen wiederum machen Leistungsbeurteilungen, in denen steht „Wir schätzen, wenn Sie den Ausschlag geben, wenn Sie sich verbessern“, „Daran messen wir Sie“. Nehmen wir Sal Khan, der die Khan Academy gegründet hat. Er bietet E-Learning für Mathe, Naturwissenschaften und andere wissenschaftliche Themen und erhebt Daten, mit denen er die Kehrseite der Medaille sehen kann. Die Akademie sieht, wenn ein Schüler Probleme hat und wie oft er Übungen wiederholt. Genauso erkennt er den Moment, in dem die Verbesserung geschieht und das Kind durchstartet. Die Ergebnisse gehen durch die Decke. Das Ganze beruht nur auf der Idee, dass man sich verbessern kann. (Mann 1) Der Aha-Effekt macht es aus. Der Aha-Effekt macht es aus, ganz genau; und ich zeige Ihnen noch mehr Fakten, die das stützen. Das Mantra der wachstumsorientierten Haltung heißt „noch“. „Ich weiß noch nicht, wie es geht.“ „Ich bin noch nicht gut darin, aber ich kann es werden.“ Nehmen wir das „noch“ an und schauen wir, was Sie erreichen möchten. Damit Sie das Beste aus diesem Video-Training machen, möchte ich, dass Sie sich mit einem Thema befassen, das Ihnen wirklich wichtig ist. Suchen Sie sich etwas, was Sie lernen möchten. Etwas, was Sie vielleicht gerade lernen, unbedingt lernen möchten oder bisher noch nicht geschafft haben. Nehmen Sie sich zu zweit zwei Minuten Zeit. Sie können sich etwas Berufliches aussuchen, zum Beispiel Führung oder Finanzmanagement, oder was Privates wie Brot backen oder Surfen lernen. Mir ist gleich, was Sie sich aussuchen. Es muss nur etwas realistisches sein. Ich gebe Ihnen zwei Minuten: Sprechen Sie je eine Minute mit dem anderen darüber, was Sie lernen möchten. Dann nutzen Sie dieses Thema für den Rest dieses Video-Trainings, um einige der Konzepte durchzugehen. So weit okay? Dann haben Sie jetzt zwei Minuten Zeit.

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