Aus dem Kurs: Für sich selbst und unterrepräsentierte Gruppen eintreten

Verständnis von Privilegien und Marginalisierung

Aus dem Kurs: Für sich selbst und unterrepräsentierte Gruppen eintreten

Verständnis von Privilegien und Marginalisierung

Unterrepräsentierte Gruppen suchen nicht nach Mitleid, sie verlangen Gleichberechtigung. Es ist eine Tatsache, dass diese Gleichberechtigung in unserer heutigen Gesellschaft oftmals nicht gegeben ist. Daher ist es essenziell, sich als Teil einer privilegierten Gruppe in Diskussionen richtig zu positionieren und ein Bewusstsein für die eigene Position in der Gesellschaft zu entwickeln. Wenn du einen Raum als privilegierte Person betrittst, bspw. als weißer, heterosexueller Cisgender-Mensch, musst du diese Tatsache anerkennen und dir bewusst sein, welche Vorurteile und Verantwortlichkeiten diese Identität mit sich bringt. Ich empfehle dir dazu den ersten Clip zum Wheel of Privilege noch mal anzuhören. Marginalisierte Menschen können dich aufgrund deiner Identität mit schmerzhaften Erfahrungen und Misstrauen in Verbindung bringen. Das resultiert aus dem Verhalten von Menschen mit einer ähnlichen Identität wie deiner, die in der Vergangenheit und über Generationen hinweg Schaden und Leid über andere Gemeinschaften gebracht haben. Aber das ist nicht gleichbedeutend mit Diskriminierung. Was du erleben könntest, ist nicht die institutionelle und strukturelle Diskriminierung, die marginalisierte Gruppen täglich erfahren, sondern eine Form von Stereotypisierung und Vorverurteilung, was auch nicht gut ist. Weder marginalisierte noch privilegierte Menschen möchten vorverurteilt werden – eine Gemeinsamkeit, auf der ein erster Dialog entstehen kann. Es ist wichtig, diese Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zu verstehen und sich aktiv darum zu bemühen, diese historischen Ungerechtigkeiten zu überwinden und eine inklusive, gerechte Gemeinschaft zu schaffen. Als privilegierte Person liegt es in deiner Verantwortung, zuzuhören, zu lernen und dich dafür einzusetzen, dass unterrepräsentierte Gruppen die gleichen Chancen und Rechte haben wie alle anderen. Es beginnt mit dem Bewusstsein der eigenen Identität und der Bereitschaft, aktiv für eine Veränderung zu arbeiten.

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