Aus dem Kurs: Finanzwissen für Gründer:innen, Selbstständige und Kleinunternehmer:innen

Beispiel für die Berechnung des Cashflows

Aus dem Kurs: Finanzwissen für Gründer:innen, Selbstständige und Kleinunternehmer:innen

Beispiel für die Berechnung des Cashflows

Die Inhaberin einer kleinen Mode-Boutique, Frau Bayer möchte Ihren Cash-Flow des vergangenen Geschäftsjahres 2018 ermitteln. Sie wählt die indirekte Methode, da Sie ohnehin buchführungspflichtig ist und die erforderlichen Daten im Rechnungswesen dazu schon ermittelt hat. Für 2018 konnte Sie ein Gewinn nach Steuern von 25.000 Euro verbuchen. Darin sind Abschreibungen für ihre Ladeneinrichtung in Höhe von 7.000 Euro enthalten. Zudem hat Frau Bayer für eine geplante Instandhaltung im Februar 2019 bereits eine Rückstellung in Höhe von 3.000 Euro gebildet. Zu Beginn des nächsten Jahres muss Sie zudem einen Teil ihrer Ladeneinrichtung erneuern, weshalb Investitionen von 15.000 Euro anfallen werden. Frau Bayer beginnt nun erst mal mit der Berechnung des Operating Cash-Flow aus ihrer direkten geschäftlichen Tätigkeit im Jahr 2018. Dazu addiert sie zum Gewinn von 25.000 Euro die erfolgten Abschreibungen in Höhe von 7.000 Euro und die gebildete Rückstellung von 3.000 Euro wieder hinzu. Bei beiden Buchungen sind keine realen Zahlungen geflossen. Sie besitzt diese liquiden Mittel also noch in ihrem Unternehmen. So entsteht ein Operating Cash-Flow von 35.000 Euro. Frau Bayer weiß jedoch, dass diese Zahl zwar zeigt, dass ihr Unternhmen und ihr Geschäftsmodell grundsätzlich erfolgreich sind, aber es ist noch nicht klar, über wie viele freie Mittel sie tatsächlich für das nächste Geschäftsjahr verfügt. Sie ermittelt also noch den Free Cash-Flow, indem sie die notwendigen Investitionen in ihrem Laden in Höhe von 15.000 Euro abzieht. Es verbleit ein Free Cash-Flow für Frau Bayer in Höhe von 20.000 Euro. Diese Mittel hat sie für das nächste Jahr zur freien Verfügung. Frau Bayer hat jedoch auch schon in den letzten drei Jahren jeweils ihren Cash-Flow ermittelt und vergleicht nun die Ergebnisse, um auch die Entwicklung ihrer Boutique beurteilen zu können. In letzten beiden Jahren lag der Operating Cash-Flow höher, was Frau Bayer mit einem sinkenden Absatz erklären kann. Sie beschließt deshalb einen Teil der freien Mittel im nächsten Jahr in eine Marketing-Kampagne zu investieren.

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